Zarte Seelen haben nach wie vor ein Problem mit dem Begriff „Lügenpresse“, und hätten ihn gerne zur „Lückenpresse“ verharmlost. Vor allem jene, die selber der kritischere Teil innerhalb der Propagandamedien sind oder waren. Dazu gehören wir nicht.
Daher:
Damals richtig, heute immer noch.
Frau Wierig hat sich auch intensiv mit der „Berichterstattung“ der Medien zum NSU-Prozess befasst, und ein paar Beispiele für Fehlberichterstattung in ihr Buch aufgenommen.
Das fängt schon in der Einleitung an:
Der NSU-Prozess wird als Jahrhundertprozess bezeichnet. Und dementsprechend ist das Medien-interesse gigantisch. Es vergeht kein Tag, an dem nicht über den Prozess berichtet wird. Insofern könnte man davon ausgehen, dass mein Bericht mehr als überflüssig ist. Man könnte davon ausgehen, dass alles geschrieben ist. Man könnte davon ausgehen, dass alles berichtet ist. Erstaunlicherweise – oder auch nicht – ist das keineswegs der Fall. Vieles, was stattfand, wurde nicht berichtet. Weil es nicht in das Bild passte, das der Journalist vermitteln wollte. Oder einfach die schlechtere Schlagzeile gewesen wäre. Interessen werden verfolgt, bei denen zumindest fraglich ist, wem sie dienen. Mit dem Strafprozess hat das bestenfalls nur noch am Rande zu tun .
„Vieles, was stattfand, wurde nicht berichtet. Weil es nicht in das Bild passte, das der Journalist vermitteln wollte.“
Klingt gut. Lassen Sie uns also mal suchen, was Wierig da KONKRET anführt! Und WER falsch berichtete, WEN sie da benennt.
Wenn Sie möchten, lade ich Sie ein, sich mit mir auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Die ich Ihnen nicht präsentieren kann. Ich kann Ihnen nur Informationen geben – geprägt von meinen eigenen Wahrnehmungen und Fehlwahrnehmungen.
Ja nun… KONKRET bitte 😉
Dazu gibt es im gesamten Buch NICHTS. Klingt komisch, ist aber so. GAR NICHTS. Es werden weder fehlberichtende Medien noch die dort Agierenden benannt, es wird kein einziger Sachverhalt bzw. Beweis kritisiert, mal abgesehen von der Ceska-Kauf Geschichte, die sie nicht glaubt, wo sie jedoch überhaupt nicht konkret wird, sondern sich auf Gelaber -und weibliche Intuition?- beschränkt.
Sie hätte ja… sowas hier abarbeiten bzw. kommentieren können, wie SIE das Schauspiel erlebt hat:
oder auch das hier:
Wierig hätte an Ströbele und Binninger (sass hier dabei, widersprach nicht) anknüpfen können:
Aber KONKRETES ist ihre Sache nicht. Sie bevorzugt allgemeines GELABER. Man könnte es Tratsch nennen.
Lustig ist es ja aber schon, hier der Eröffnungstag des Schauprozesses 2013:
Hinter Statler und Waldorf [Andre Emingers Verteidiger] sitzen eine Glatze, ein Mensch mit hageren Gesichtszügen und eine Rothaarige, die vermuten lässt, dass auf der Packung etwas von leuchtet im Dunkeln stand. Oder so. Auf jeden Fall hat sie es gekauft. Und aufgetragen.
Wenn sie die Verteidigerin der Glatze ist, dann ist das sportlich. Nicht nur, dass vermutlich ein paar Hardcore–Türken sie gerne abknallen würden, dann ist sie auch erklärtes Ziel der Antifa. Quasi mit Zielscheibe um den Kopf.
Es stellt sich ziemlich schnell heraus, dass sie nicht die Verteidigerin der Glatze ist, sondern die des jungen Mannes mit dem schmalen Gesicht. Der guckt wie ein Nagetier im Scheinwerferlicht. Wobei »Nagetier« nicht böse gemeint ist. Gibt auch nette Nagetiere, bis rechtskräftig festgestellt ist, dass sie nicht nett sind. Erst mal gehen wir wertfrei von einem Nagetier aus.
Die Glatze ist somit der zweite Verteidiger des Nagetiers. Bei dem es sich um Ralf Wohlleben handelt, wie ich jetzt mitbekomme.
Die Glatze ist der Klemke:
Die Feuerrote ist die Schneiders:
Statler und Waldorf sind die 2:
Im NSU-Prozess sind es die hier: Michael Kaiser
.
Wierigs „Rassismus“ zeigt sich schon im 1. Kapitel, bei dem es um die Sitzplatzvergabe an die Presse geht, damals 2013: Sie scheint die Türken ganz besonders zu mögen:
Die deutschen Medien -in einer mit dem Geheule aktuell für Deniz Yüksel vergleichbaren Propagandaschlacht- stramm GEGEN die Deutschen, im Selbsthass-Modus agierend?
Ups, das ist Klartext. Sehr schön!
Kein Wunder, dass die Medien ihr Buch beschweigen, so sie es nicht als Naziliteratur einer abgefallenen Linken diskreditieren, die längst bei Pegida und AfD gelandet sei.
Haue gab es für das Geflenne bei Tichys Einblick jedenfalls reichlich.
back to nazis inside:
KONKRETES haben wir also nicht zu erwarten, was BEWEISMANIPULATIONEN etc. angeht, Namen der Kollegen gibt es auch keine, und die Lügenpressler werden ebenfalls nicht benannt.
Dafür gibt es schön geschriebenen Tratsch aus dem NSU-Prozess.
Man sollte nicht so streng sein mit ihr. Selbstverständlich hat sie das Jahre mitgetragen, aber offenbar auch schon länger hinterfragt. So ein Buch schreibt man nicht von heute auf morgen, so einen Schlussvortrag auch nicht. Sie hat sich offenbar auch nicht davon abhalten lassen, mit den verseuchten Kollegen, die das schlechthin Böse verteidigen, auch öffentlich zu verkheren.
Selbstverständlich ist sie ne Linke, nur war das vor vielen Jahren, als sie so sozialisiert wurde, etwas vollkommen anderes als diese kulturrevolutionären Gestalten heute das interpretieren – man vergesse Rudi Dutschke nicht, der auch nicht ins Bild der Deutschlandhasser passte, obwohl er das Paradebeispiel des Linken war. Ich glaube auch, dass sie ihren Beruf aus Überzeugung gewählt hat und auch ausübt, dazu kommt ein gehöriger Gerechtigkeitssinn – wer einer Straftat nicht überführt werden kann, darf auch nicht bestraft werden, das gilt bei ihr für den türkischen Drogenhändler genau so wie für den politischen Terroristen oder Mörder. Man darf froh sein, dass es solche Menschen gibt, mögen sie von ihrem grundsätzlichen linkssein nun wegkommen oder nicht. Dass ihr insgeheim bewusst ist, dass sie Jehova! sagen müsste, sich aber nicht traut, mag so sein, aber ich glaube, gerade hier weiß man, was es heißt, ein Ketzer zu sein: man ist sehr schnell sehr allein. Das muss man mögen oder wenigstens aushalten können.