Die Springer SE, also der Konzern hinter BILD und WELT etc., klagt gegen den Staat auf Herausgabe von Ministeriums- Kanzleramts- und Geheimdienstakten zu Uwe Mundlos, wie aus diesem Tweet hervorgeht:
Wer leitet DIE WELT? Herausgeber Stefan Aust. Wer recherchiert dort? Zum NSU unter anderen Dirk Laabs.
Hintergrund der Klage könnte sein, dass ein MAD-Spitzel der Aussenstelle Leipzig bereits 1998 mitgeteilt hatte, dass das „untergetauchte Trio aus Jena“ beim Spitzel Thomas Starke in Chemnitz sei. Der MAD-Chef Brüsselbach musste dann Ende 2011 einräumen, dass dieses Wissen angeblich nicht weitergegeben wurde.
„Mastermind des NSU, dem die Uwes gehorchten“, wer könnte das sein? Ein Geheimdienstbeamter, oder ein V-Mann? Die Antifa würde sicherlich spontan behaupten, der Geheimdienstbeamte sei Andreas Temme, und der V-Mann war Corelli.
Wer das nochmals nachlesen will, samt schöner Videos dazu, der wird hier fündig: Sachstandsbericht Untertauchen!
Bis heute wird die Lüge beibehalten, die 3 seien am Tag der Garagenrazzia nach Chemnitz zum Spitzel Thomas Starke geflohen, und das ist ganz sicher nicht wahr. Sie verschwanden erst am 5.2.1998, und wurden in der Zwischenzeit lokalisiert und möglicherweise rekrutiert:
Im Focus stand Erstaunliches, damals:
Doch da ist noch etwas – ein tiefschwarzer Bereich im ohnehin düsteren Kosmos der Terroristen. Die Terrorfahnder bewegt insbesondere die eine Frage: Stand hinter dem Trio der Täter und hinter der Gruppe der Unterstützer noch eine entscheidende Person – eine Führungsgestalt?
Der Verdacht, die Mörder könnten im Auftrag eines noch unbekannten „Masterminds“ aktiv gewesen sein, speist sich für die Fahnder aus einigen, zwar „schwachen“, aber dennoch erkennbaren Indizien: Das sind zum einen die Profile der Täter. Zur klassischen Figur eines Kommandanten scheint weder der Fanatiker Mundlos noch der Waffennarr Böhnhardt zu taugen.
Zschäpe gilt ohnehin als schwächste Figur, als Mitläuferin.
Der MDR, es ist nur ca. 1 Woche her, verbreitete den Wahnsinn, Zschäpe sei die Führungsfigur gewesen…
Die Führungsfigur, die nichts wusste, bei keinem NSU Mitglied gewesen sein will, und von sämtlichen Verbrechen der Anklage immer erst im Nachhinein erfahren haben will… hochgelobter Bericht, schlimmer geht nimmer. Gruss an Frau Henfling in den Erfurter Landtag… Stuss, peinlich, weiter nichts.
Der Focus Ende 2011:
Wohlleben soll nach Erkenntnissen der Geheimdienste mindestens bis Ende 1999 den Aufenthaltsort der damals per Haftbefehl gesuchten Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe gekannt und immer wieder mit ihnen telefoniert haben. In den abgehörten Gesprächen soll mehrfach über eine mögliche Flucht nach Südafrika zu einem einflussreichen Gönner debattiert worden sein.
Mysteriös mutet insbesondere der Jenaer „Kamerad“ Tino Brandt an. Bis 2001 arbeitete der Neonazi als hochbezahlter Spitzel (Deckname „Otto“) für den Thüringer Verfassungsschutz. Brandt, der laut Erfurter Geheimdienstakten den genauen Aufenthaltsort des flüchtigen Trios nicht kannte, berichtete dem Geheimdienst von mehreren Telefonaten, die er mit den Gesuchten geführt habe.
Sollte der V-Mann die Behörden nicht nur getäuscht, sondern womöglich eine zentrale Rolle für die Jenaer Terroristen gespielt haben – so wäre die Katastrophe für die Geheimdienste perfekt. In den vergangenen Tagen berichteten mehrere Medien über angeblich verpasste oder im letzten Augenblick abgeblasene polizeiliche Aktionen gegen Mundlos & Co. Wollten die Geheimdienste womöglich einen als wertvoll eingestuften Spitzel schützen?
Das hat Zielfahnder Wunderlich explizit im Bundestags-Ausschuss bestritten, dass da abgebrochen wurde, er gar zurückgepfiffen wurde samt SEK auf dem Weg nach Chemnitz, aber ob man ihm das glauben sollte? In Gotha am 5.11.2011 hat er ganz anders gesprochen, gegenteilig, so haben das zumindest die Schwaben von der Soko Parkplatz 2016 in Erfurt ausgesagt. Eine Klärung der Falschaussagen durch die Strafverfolgungsbehörden zu erwarten wäre illusorisch. Weil: Banana Republic.
Dabei muss nicht einmal der von Skandalen und Intrigen zerrüttete Thüringer Verfassungsschutz Fahnder ausgebremst haben. Nach FOCUS-Informationen erfuhren in der vergangenen Woche die verblüfften Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission im Erfurter Landtag, dass zumindest eine Zeit lang ganz andere Mächte an dem hochgefährlichen Radikalen-Trio „dran“ waren. Das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), so hörten die Parlamentarier in dem geheimen Gremium, sei bis 1997 in der Causa involviert gewesen. Offiziell heißt es aus dem BfV, es habe zu keinem Zeitpunkt irgendein Kontakt zu den späteren Terroristen der NSU bestanden.
Das könnte durchaus stimmen, das BfV war lange vor dem Abtauchen 1988 sehr wahrscheinlich involviert:
Der spiegel hat dazu geheime Schreiben:
Die Diskussion wird nun durch ein bislang unbekanntes Thesenpapier befeuert, es stammt aus dem Jahr 1997 und kommt von berufener Stelle, aus dem Bundeskriminalamt (BKA). Die Polizisten erhoben schon damals schwere Vorwürfe gegen die Kollegen der Geheimdienste, ein knappes Jahr bevor das Jenaer Trio in den Untergrund ging. In dem erst jetzt aufgetauchten, bis heute als „geheim“ eingestuften „Positionspapier“ stellte das BKA zehn Thesen auf, die an das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) adressiert waren.
Kern der Aussagen: Die Spitzel wirkten als Brandstifter und schaukelten sich gegenseitig hoch. Der Geheimdienst bekämpfe die Neonazis nicht entschieden, sondern er schütze sie. Die V-Leute seien so, wie der Dienst sie einsetze, kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems.
Das Geheimpapier, das dem SPIEGEL vorliegt, ist ein Brandbrief – und zugleich eine Anklageschrift gegen die Kollegen vom Verfassungsschutz. Haben die Geheimdienste, berauscht von ihren exklusiven Zugängen, ihre schützende Hand über Teile der Szene gehalten? Tragen sie eine indirekte Mitschuld am Erstarken militanter Neonazi-Strukturen in den neunziger Jahren, aus denen das Trio als brutalste und militanteste aller Kleingruppen hervorging?
Der Focus, Ende 2011:
Gebeichtet hat inzwischen der Niedersächsische Verfassungsschutz seine Schlampereien. Demnach hatte die Behörde 1999 auf Bitte der Erfurter Kollegen den in ihrem Bundesland lebenden Radikalen Holger G. observiert. Und obwohl G. ausdrücklich dem Feld des Rechtsterrorismus zugeordnet wurde, beendete Hannover nach drei Tagen die Beschattung – und verzichtete auf jegliche weitere Maßnahme.
Eine folgenschwere Panne: G. hatte offenbar die Terroristen über Jahre maßgeblich unterstützt. Er wurde am vorvergangenen Sonntag verhaftet – die Fahnder gehen davon aus, dass er von den Mordtaten wusste und mit den Killern, die in den vergangenen Jahren in Zwickau lebten, in Kontakt stand. Nach einer vor wenigen Tagen erstellten Liste des Erfurter Verfassungsschutzes gehören etwa 20 Personen zum Kreis der Helfer der NSU. Ganz oben steht der in Sachsen lebende André E., der den Mördern 2007 bei der Fabrikation jenes Videos geholfen haben soll, in dem sich die Terroristen über ihre Opfer lustig machten – und ihre eigenen Taten unerträglich karikierten.
Was die versendeten Vorgängerversionen dieses Comicvideos angeht, so kann das hinkommen. Nicht zutreffen tut es für die im November 2011 gefertigte „finale Version“ der Antifa, die an den Spiegel vertickt wurde. Unterschiede: Anderes Startbild „NSU Netzwerk von Kameraden“, und Heilbronn-Schlussbild. So wird es wohl am Besten hinkommen, als These. Dass Vorgängerversionen verschickt wurden, von wem auch immer, das steht in den BKA-Akten. Zum Glück mehrfach dokumentiert, und von Anfang an vertuscht.
Viele wussten offenbar vom Aufenthaltsort der Gangster. Karl-Heinz Brüsselbach, der Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), hatte am vergangenen Dienstag im Parlamentarischen Kontroll-Gremium des Bundestags enthüllt, seine Behörde sei schon kurz nach der Flucht des Verbrecher-Trios aus Jena im Jahr 1998 auf den Aufenthaltsort der Gesuchten hingewiesen worden.
Auch der MAD – quasi der Verfassungsschutz der Bundeswehr – arbeitet mit V- Leuten. Und, so ergaben FOCUS-Recherchen, es war tatsächlich ein solcher Informant, der den Tipp an die MAD-Außenstelle in Leipzig weitergegeben hatte.
Die brisante Information wanderte weiter in die Zentrale nach Köln in die zuständige Abteilung II (Extremismus und Terrorabwehr) – und blieb dort liegen. Warum, vermochte Brüsselbach nicht zu erklären.
Das war ein durchaus interessanter Bericht.
Gesucht wird: Ein MAD-V-Mann im Jahr 1998, der dem Umfeld der Kameradschaft Jena angehört, oder der Rechten Szene in Chemnitz. Da gibt es sehr sehr viele Kandidaten. Beide Szenen waren von Spitzeln durchsetzt.
Weit weniger Kandidaten gibt es bei der Verbindung MAD-Zentrale in Köln, LfV Niedersachsen, Kanzleramt Berlin. Der hier gehört dazu:
Nun wird Heiß mit der Abteilung 6 im Kanzleramt die Arbeit des Bundesnachrichtendienstes (BND), des Verfassungsschutzes und des Militärischen Abschirmdienstes koordinieren. Er folgt Klaus-Dieter Fritsche, der als Staatssekretär ins Bundesinnenministerium wechselt.
Bekanntlich wurde für das BfV-Gewächs (ab 1996 Vizepräsident gewesen) Klaus Dieter Fritsche der Posten eines Geheimdienste-Staatssekretärs im Kanzleramt neu erschaffen, Ende 2013. Mancher hält Fritsche gar für den Mastermind des NSU-Phantoms. Nicht nur Thomas Wüppesaal tut das.
Das muss ja aber nicht stimmen, es gibt wie gesagt weitere Kandidaten. Beamte, die im November 2011 schreddern liessen, was noch im BfV vorhanden war. Das LfV Niedersachsen war, so sagt man uns, beim Abgang von Heiss nach Berlin bereits bereinigt. Holger Gerlachs Akte sei 2009 in den Hannoverschen Reisswolf gewandert. Axel Minrath aka Lothar Lingen vernichtete 2011 nur die Reste der Spitzelakten. 7 Thüringer, so heisst es offiziell.
Die „Selbstenttarnung des NSU am 4.11.2011“ dürfte eine der abartigsten Antifalügen überhaupt gewesen sein, wurde doch offenbar damit dem Sicherheitsapparat Beihilfe zur Vertuschung eines Doppelmordes geleistet.
Treffer. Versenkt.
Der Bundestags-NSU-Netzwerk-Sondergutachter, ehemalige Katharina König Büroleiter und Berufsantifa Matthias Quent liess gerade durchblicken, dass es einen Verfolgungsdruck gegeben habe, den Mundlos auch gespürt habe:
Immer mit im Boot: Die Linkspostille vor der Pleite bewahrt by FAZkes FR, und der Antifa-Geheimdienst der Anetta Kahane.
Man möge doch bitte unbedingt sein Buch kaufen, das vom Quent, denn da stehen Mundlos-Briefe drin, die vom Verfolgungsdruck der Polizei vor dem Tod 2011 Aufschluss geben? Und der Verfassungsschutz sei auch „dicht dran gewesen“?
Ein Antifapreis
Herrschaftszeiten, das ist ja spannend! Wird sicher ein grandioses Gutachten für Binninger & Co werden.
Die stramm linken Jungs und Mädels von „Blackbox NSU“, die noch vor kurzem die Kahane-Stasi der verwerflichen Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz beschuldigten, wurden offenbar „um des grossen Ganzen willens“ erfolgreich wieder eingefangen. Aber das Quent-Buch hamse nich gelesen… das gibt den nächsten Anschiss 😉
Zum Beispiel sah sich der NSU – auch durch die Nähe des Verfassungsschutzes – permanent unter Verfolgungsdruck und entwickelte darum eine Strategie für das Überleben als politische Gruppe. Sie nahmen sich selbst als in den Untergrund getrieben wahr. Daraus müssen Lehren gezogen werden, etwa für die Folgen eines NPD-Verbots.
Bullshit. Die lebten gerade nicht im Untergrund, die gingen in Chemnitz zu wöchentlichen Treffen, dazu git es Gerichtsaussagen, und weder Polenzstrasse noch Frühlingsstrasse war „Untergrund“. Was ist das nur für ein Linksknallerblödsinn? Okay okay, für die Nichtaufklärer aus dem Bundestagsausschuss reicht es immer.
Es gibt nichts Neues, die Sicherheitsbehörden waren in Sachen Jenaer Trio von 1996 bis Ende 2011 jederzeit bestens im Bilde. Glaubt man Quent, sowohl polizeilicher Staatsschutz als auch Verfassungschutz, für den sie -laut Wunderlich, Zielfahndung- sowieso tätig waren. Quents Buch, heisse Luft? Sehr wahrscheinlich schon.
Was aber, wenn nicht?
Kam wirklich im Herbst 2011 der Köder zum Einsatz… erfolgreich? Aber warum gerade 2011? @anmerkung, warum 2011? Hatte man den Zeugenschutz light verloren, weil man einen Anwalt ansprach Ende 2010/Anfang 2011 im Erfurter Bandidos-Prozess, den RA Zahner aus Konstanz, und an die Öffentlichkeit gehen wollte? Wollte man seine Autobiographie veröffentlichen?