Category Archives: Ceska

Das Hornberger Schiessen zeitgemäss interpretiert

Viel Rauch um Nichts, Enttäuschung nach gefühlt 100 Verhandlungstagen zu welthistorisch bedeutsamen Ereignissen anno dunnemals in Jena… die weltberühmte Strassenbahn-Endhaltestellenprügelei 1998 im nicht vorhandenen Holzhäuschen mit dem nicht überführten Gesichtsspringer Wohlleben.

zwischenablage05

Dass Wohlleben einer der Täter war, kann keiner der beiden Opfer bestätigen.

Da hilft nur: Weitere Zeugen suchen, bis das Wunschergebnis zustande kommt.

Nach Angaben von Carsten S. seien Wohlleben und er unter den Tätern gewesen. Wohlleben soll sich hinterher damit gebrüstet haben, „jemandem auf dem Kopf herumgesprungen zu sein“. Wohlleben bestreitet dies und behauptet, dass Carsten S. ihn um jeden Preis belasten wolle.

Schultze heisst der Kronzeuge der Anklage, der Carsti von der Aids-Hilfe. Warum wird dessen Name konsequent unterschlagen, trotzdem Schultze exakt für dieselbe Beihilfe zur Ceska-Beschaffung angeklagt ist wie Wohlleben?

Na weil es Regierungsjournalismus ist…

@anmerkung ist übrigens der Meinung, er habe den wahren Beschaffer der Dönerceska gefunden, aber ob das eine inventarisierte Stasi-Waffe war, aus einem ostdeutschen LfV, das hat er uns noch nicht verraten…

GDU: Aufklärtnix und Aufklärnixe – Teil 24

Fatalist hatte anläßlich des 5. Todestages von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos den revolutionären Beitrag der Aufklärnixe (ist das weiblich oder Mehrzahl oder französisch?) zum Thema „Was geschah in Stregda“, auf der deutschen Erdscheibe und überhaupt, vorgestellt.

Oder haben wir es im Fall NSU mit dem Lessingschen Aufkläricht zu tun, der, in der guten Absicht aufklären zu wollen, nur Kehricht neu sortiert?

Die unter Zuhilfenahme von Alsterwasser drogeninduzierte klebstoffinhalationshalluzinierte Vision von Jüttner, Röpke und Speit stellt @taucher in seinem Buch über den Geheimdienstlichen Untergrund anhand von ausgewählten Bildern dar.

Teil 1: GDU: Geheimdienstlicher Untergrund – Einleitung
Teil 2: Das Henne-Ei-Problem beim NSU
Teil 3: Schredder as Schredders can
Teil 4: Orgasmus mit Beweisen
Teil 5: Indizien für alle Verbrechen der Welt – fast jedenfalls
Teil 6: Ein Königreich voller Indizien
Teil 7: Sore aus dem Untergrund
Teil 8: Bekenntnisorgie ohne DVD – missing links der Antifa
Teil 9: Was der Nazi nicht hat, davon hat das BKA noch viel mehr
Teil 10: Fahrzeugmietverträge aus Bayern?
Teil 11: Fahrzeug mieten wie vom Fließband
Teil 12: Die Morde der Döner
Teil 13: Bedrohung aus dem Dunkelreich
Teil 14: Geld regiert die Terrorwelt
Teil 15: bombige Propaganda mit Bombenteppich
Teil 16: Mord an einer Deutschen
Teil 17: Die NSU-Toten
Teil 18: Das Recht auf Wohnen gilt auch für Terroristen
Teil 19: Finanzen aus dem Staatshaushalt
Teil 20: Faszination Super-Uwe
Teil 21: eine politische Partei ganz allein für Schnüffler
Teil 22: von lustigen Bildern und Menschen
Teil 23: OLG-Stadl
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15.5 Unser Aufkläricht

Das Hauptwerk von Konrad Kujau waren die original gefälschten Hitler-Tagebücher.

Nebenher hat er noch anderes produziert. Alte Bilder zum Beispiel, die auch verkauft wurden.

Kein Risiko für die Käufer, die Echtheit war durch Zertifikat bestätigt – das er selbst angefertigt hat.

Die Kujau-Methode im großen Stil erleben wir gerade beim NSU, dieses Absichern auf mehreren Ebenen.

Den größten Teil leisten die Mainstream-Medien, welche uns das Märchen mit dem Holzhammer verklickern. Um dort die Wahrheit rauszusieben, muss man schon sehr aufmerksam und sehr viel lesen.

Der Holzhammer wird abgesichert durch „freie Journalisten“.

Da haben wir Stefan Aust und Dirk Laabs, die Meister des limited hang out, Die haben fleißig recherchiert und publizieren so viel Wahrheit, dass es fast wie echt aussieht. Die unterschlagen gezielt wenig, jedoch an genau den Stellen, wo die Details für die Beurteilung des Gesamtbildes nötig wären.

Ihre Werke kann man sich vorstellen wie eine gut aussehende Mahlzeit, die einem der Kellner gerade auf den Tisch gestellt hat.
Picobello in Ordnung das alles, man würde sofort davon essen, wenn nur nicht am Rande ein kleines Stückchen Sch. läge, was nicht nur diesen Teil, sondern alles ungenießbar macht.

Und dann gibt es noch eine Kategorie, die Crème de la Crème des Rechtsextremismusexpertentums:


Andreas Speit
Bildquelle

Andrea Röpke
Bildquelle

Wo auch immer die rechtsextremistische Schlange aus den Löchern kriecht, sind sie zur Stelle, parteiisch, hetzerisch, ahnungslos.

Selbstverständlich haben die auch zum NSU viel zu sagen (beziehbar über Amazon).

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Das Werk gewährt einen tiefen Einblick.

Zwar nicht in den NSU oder die sagenumwobene „Rechte Szene“, wohl aber in … nein … auf das intellektuelle Niveau der Antifa-Szene.

15.5.1 Dönermordwaffe in Eisenach in Zwickau gefunden

Da schreiben diese Auskenner zum Beispiel

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Wer hätte das gedacht?

Offiziell wurde diese Ceska mit Schalldämpfer erstmals dokumentiert im Büro des LKA in Wilkau-Haßlau. Dort wurde festgelegt, dass diese Waffe am 09.11.2011 in der Zwickauer Wunderasche gefunden wurde.

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So die Aktenlage.

Dies müssten eigentlich auch alle mitgekriegt haben, die die Akten nicht lesen konnten. Stand x-mal in allen Zeitungen (Beispiel 1, 2, 3, 4, 5) und auch in der Presseerklärung des GBA vom 11.11.11.

Trotzdem behaupten die Meister des nichtinvestigativen Journalismus, die Dönermordwaffe wäre in Eisenach im WoMo aufgefunden worden.

Sieht so aus, als wenn das Antifa-Dream-Team nicht nur keine Akten, sondern nicht mal die Zeitung liest.

Sicher eine Gewohnheitserscheinung. Bei der Antifa hat die Wahrheit schon lange Zutrittsverbot.

15.5.2 Spezial-Wandverkleidung

Wo diese Waffe (und andere auch) genau lag, das erklärt uns in diesem Meisterwerk der Nichtaufklärung eine Journalistin vom Spiegel auf Seite 62, Julia Jüttner.

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In Summe 10 (zehn) Waffen wurden also im Wohnmobil in Eisenach gefunden.

Ein neuer Rekord. Solchen Stuss hat nicht mal Polizeidirektor Menzel abgesondert.

Nicht irgendwo lagen die, sondern hinter einer Wandverkleidung. Steht so im Buch. Konkret.

Zum Vergleich die Übersichtsskizze Waffen_Waffenteile_BAS aus den Akten der Tatortgruppe des Landeskriminalamts Thüringen:

womo_uebersichtsskizze_asservate

An allen möglichen Plätzen sind dort Waffen dokumentiert, nur an einem nicht: Hinter der Wandverkleidung.

Und so sieht diese die „Wandverkleidung“ in den Akten aus:

Eine Heckler & Koch lag hinter dieser Wandverkleidung. Man beachte das frei im Raum schwebende Spurnummernhütchen. Es ist klarer Beleg für Hütchenspielertricks.

huetchenspiel_p2000

Hier eine Spezial-Wandverkleidung.

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Noch eine Pistole, fotografiert auf dem oberen Bett,hinter der Wandverkleidung.

womo_pistole

Und schon wieder eine Heckler & Koch von Röpke&Speit als „Wandverkleidung“ bezeichnet.

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Die Pistolen lagen wahlweise auf Tisch, Bett, Regal und Fußboden; oder in der Wandverkleidung. Sucht Euch was aus. Die Darstellung unserer Antifa-Autoren und die der Akten passen nicht zusammen.

Die Darstellungen widersprechen sich so stark, dass eine von beiden erstunken und erlogen sein muss.
Oder beide.

Ob es in Sachen NSU wenigstens eine Facette gibt, die ohne Lügen und Tatsachenverdrehungen auskommt?

14.11.2011: Waffennummer der Ceska wird wiederhergestellt, das ging innerhalb von Stunden?

Offiziell geht die Geschichte wie folgt:

Am 14.11.2011, 3 Tage nach der NSU-Verkündung des Generalbundesanwalts, bekam das BKA, KT 22, eine Ceska 83 von den Kollegen von KT 21, mit dem Auftrag, die Seriennummern wiederherzustellen.

zwischenablage02Und am 15.11.2011 hatte der Herr Weimar 2 Seriennummern gefunden, und gab die Waffe zurück an KT 21.

zwischenablage03Am 1.12.2011 wurde die Ceska 83 SD zusammen mit 19 anderen „NSU-Waffen“, alle 20 fingerabdruckfrei, der Öffentlichkeit präsentiert.

zwischenablage04Restauriert, neu brüniert, jedoch ohne Angabe der Seriennummer 034678.

5 Tage später schrieb KT 22 sein Gutachten zur Seriennummer-Wiederherstellung. Am 6.12.2011. ceska 83 W04.pdf (dort ganz hinten)

Man identifizierte 2 Seriennummern. Auf dem Schlitten (Verschlussstück), auf dem Lauf (Griffstück stimmt, nicht Lauf, aber woher soll ein BKA-Waffenexperte das wissen?)

Im Juli 2016 war der Experte beim OLG München:

zwischenablage05Wer keine Uwe-DNA auf der Waffe findet, und an sämtlichen 27 Tatorten keine Spuren „des NSU“ hat, der sollte die Vorverurteilung besser sein lassen. Der BR als Propagandaschleuder…

Davon abgesehen geht es dort nur um 1 Nummer auf der Waffe, es gab jedoch 2 Nummern.

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Eine Waffe Ceska 83 mit Schalldämpfer wird angeblich am 9.11.2011 im Schutthaufen Zwickau gefunden, nicht fotografiert, abtransportiert, es ist unklar, wer den Befehl dazu gab. Erst ein unbekannter Vorgesetzter, dann der Brandsachverständige Frank Lenk, Mittlerer Dienst, nicht glaubhaft: Der kann das gar nicht entscheiden.

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W04 wurde als letzte Waffe von 11 gefunden, heisst jedoch W04 und nicht W11. Warum? Doppelte Findung?

Diese Ceska 83 W04 wird am 10.11.2011 zum BKA geflogen, kann auch am 9.11.2011 gewesen sein, das BKA begutachtet jedenfalls: „Eingang 10.11.2011“. Waffe ohne Seriennummern.

Das BKA macht eine DNA-Überprüfung der Ceska 83, der Radom und der Tokarev, am 10.11.2011. Das erledigt KT 31, bekommt dazu die 3 Pistolen von KT 21.

dna-kt31

Man findet auf der Radom 2 unbekannte DNA, eine unsichere DNA (Teilmuster) auf der Tokarev, und nichts Brauchbares an der Ceska 83.

radom

Am 11.11.2011 geht die Waffe Ceska 83 SD, W04 zurück an KT 21, wird gangbar gemacht, wird beschossen, die Hülsen und die Projektile werden mit den 9 Tatorthülsen der Dönermorde 2000-2006 verglichen, und mit den 28 Projektilen der 9 Tatorte (bzw. aus den Opfern bei der Obduktion entnommen), und am selben Tag wird die Mordwaffe verkündet. Neuer Rekord.

Am 14.11.2011 werden die 2 Seriennummern wiederhergestellt, die jedoch auf sämtlichen Pressefotos vom 1.12.2011 nicht erkennbar sind.

Warum sind sie es dann im Februar 2016, als die Waffe im Gericht vorgeführt wird?

02 Ceska vom 03.02.2016 (mit Teil Text)

Und warum wurde die Waffe restauriert?

03 Ceska vom 03.02.2016 und 09.11.2011 (mit Teil Text)

Den BKA-Gutachten ist auch zu entnehmen, dass als einzige Waffe die Ceska 83 nicht entladen beim BKA ankam, sondern mit einer Patrone im Lauf. Alle anderen 19 Waffen waren entladen, so wie es sich gehört.

Dubiose Auffindung, rekordverdächtig schneller Abgleich, merkwürdig niedrige Nummer W04, Blitzverkündung, innerhalb von Stunden als Schweizer Waffe 034678 „erkannt“, und restauriert der Öffentlichkeit vorgeführt, die Gutachten aber erst Wochen später geschrieben, im Dezember 2011.

Ist da wirklich alles in Ordnung mit dieser Ceska 83 aus dem Schutthaufen, oder wurde die Waffe ausgetauscht? War man sicher, als W04 angeblich als letzte Waffe im Schutt gefunden wurde, dass es „die richtige Waffe war“? Ist das beste Indiz für einen Austausch der Waffe die Patrone in der Waffe, die Nichtentladung?

Oder ist es „der Fotofehler auf dem Schlitten“?

Warum ist auch in „Heimatschutz“ das Z eine 2?

Da steht eine 2. MADE IN C2ECHOSLOVAKIA.

Dieselbe 2 wie in der geleakten TLKA-Akte, mittig im Bild.

Stehen muss da jedoch ein Z. So wie bei der BKA-Schwesterwaffe 034673, unten im Bild.

2016 versus 2011, das sieht so aus:

08 Oben Ceska Detail 09.11.2011 und unten vom 03.02.2016 (mit Text und Mark.)

Sind das wirklich lediglich „2 Fotofehler“? Ein Fotofehler in Zwickau auf dem Präsidium, und ein weiterer beim BKA?

Warum hat das BKA es nicht einmal geschafft, in sein Gutachten fehlerfrei „Czechoslovakia“ hineinzuschreiben?

04-ceska-tabelle-von-behoerdengutachten-vom-07-12-2011-fotogroesse

Czechoslovakia, wie peinlich, die Verkäufer-und Käufercodes nicht ermittelt, wer ist der Käufer S39? Die Stasi? Man liess sich 3 Wochen Zeit mit der Abfassung der Gutachten, die den Namen nicht verdienen, so dahergepfuscht sind sie!

Und warum wird dazu von Seiten der Verteidigung Wohlleben kein unabhängiges Gutachten beantragt? Warum ist das BKA sakrosant, und wird als „neutraler Sachverständiger“ immer und ausnahmslos von allen Prozessbeteiligten akzeptiert?

Das BKA ist Partei, nicht neutral. Das BKA hat mit der BAW den NSU „ermittelt“. Die Ermittlungen das BKA sind offenbar geprägt von Parteilichkeit, von Gefälligkeitsgutachten, voller Zeugenbeeinflussungen, geprägt von Unfähigkeit.

zwischenablage06Soll das ein Witz sein?

Was ist das nur für ein lächerlicher Schauprozess. Wie peinlich. Er stinkt von A bis Z.

NSU: Adlerauge – bitte melde dich


Sucht man in der Schweiz nach Ceska, kommt gleich an zweiter Stelle ein knackiger Schul­mädchenreport mit einem bemerkenswerten Koksgeständnis.

Adler, so sagen Falkner, Verhaltensbiologen und Vogelkundler, können ihre Beute auf bis zu 1000 Meter Entfernung ausmachen und treffsicher in den Schnabel befördern, so rattenscharf ist deren Sehsinn. Ein Bürger mit solch gut ausgebildeten Adleraugen wird gesucht. Zwei wären besser. Sie mögen ohne Sehhilfekorrektur und unvoreingenommen ein paar Digitalbilder beurteilen.

Selbstverständlich ist jeder Leser des Blogs berechtigt an diesem kostenlosen Preisausschreiben teilzunehmen. Preis gibt es keine. Ruhm auch nicht. Alle Lösungen kommen in die Lostrommel und werden nach Abschluß des Bewertungsverfahrens gleich beahndelt. Die Trommel wird minutenlang gedreht, ehe ein Los gezogen wird. Das Los ist der Gewinner, nicht der Tippgeber.

Ein BLICK in die Schweiz offenbart, worum es geht. Das Schwesterblatt der BamS hat sich am letzten Sonntag erdreistet, das Ceska-Märchen des BKA erneut in Zwiefel zu ziehen. Schweizer können und dürfen das, denn Schweizer haben ganz andere Möglichkeiten, an Waffen heranzukommen und unter deren Zuhilfenahme bestimmte Analysen vorzunehmen. Da wundert nicht, was bereits der verstorbene Laszlo Tolvaj mutmaßte. Das Gutachten des BKA zur NSU-Ceska ist ein Gefälligkeitsgutachten für den internen Gebrauch, damit keine Staatsgeheimnisse publik werden, die das Regierungshandeln unterminieren (KDF). Ergo wurden alle Dönermorde in einen großen Sack gestopft, dieser zugebunden und der Aufführung am OLG-Stadl zu München als Requisite zur Verfügung gestellt.

Eine Pistole besteht wesentlich aus drei Teilen, dem Griffstück, Lauf und Verschluß (Schlitten). Natürlich besteht sie 183 Teilen. Für die Beurteilung ist das jedoch unwesentlich, da es nur auf diese drei ankommt. Griffschalen zählen nicht, denn die sind in Nullkommanichts abgeschruabt und an einem anderen Griffstück angeflanscht. Die Seriennummer einer Ceska befindet sich auf dem Verschluß und auf dem Griffstück im Bereich des Auswerfers.

Den Metallbauern und Physikgenies beim BKA ist ein Kunststück gelungen, das in dieser Art an die besten Zeiten von Houdini erinnert. Sie haben eine total vereufte Waffe binnen kurzer Zeit erstens einer Badekur unterzogen, so daß diese wie neu aussieht und dann auch noch Seriennummern hervorgezaubert, die etwas beweisen sollen, was nur das BKA versteht. Die Waffe wurde als „Tatwaffe“ behandelt. Man hätte erwarten dürfen, daß in so einem Falle eine akkurate Beweisführung erbracht wird, wer, wann, in welchem Umfang mit dieser Waffe eine Tat beging. Immerhin geht es im Ergebnis der Beweiswürdigung um Erhängen oder Erschießen. Zwei sind schon erschossen* worden, aber der Rest lebt noch. Fehlmeldung, denn das hat das BKA unter mit tatkräftiger Unterstützung des staatsschützenden Richters natürlich nicht nötig. Diemers Behauptung, das war so, reicht aus.

Und eine unabhängige Begutachtung findet nicht statt.

Die Waffe wurde nicht als Tatwaffe behandelt, denn wenn dem so gewesen wäre, hätten ausschließlich die für einen Beschuß relevanten Teile funktionsfähig gemacht werden dürfen. Der Zustand der Waffe an sich hätte nie verändert werden dürfen. Somit hat sich das BKA zumindest der Beweismittelverfälschung schuldig gemacht.

Es geht um die Ceska 83 (W04), die im Schutt der Frühlingsstraße 26 gefunden wurde und über die man als Polizist flappsig äußer kann:

Zeuge KR Swen Phillip: Grundsätzlich hätte man jedes Beweismittel dort fotografieren müssen, wo es gefunden wurde. Bei fast 2000 hätten wir Monate gebraucht.

Genauso ist es. Natürlich muß man das nicht. Das versteht jeder Mensch. Im vorliegenden Fall geht es jedoch um Schußwaffen. Da hört jedes Verständnis für Schlamperei bei der Tatortarbeit auf. Bei Waffen muß immer ein Kapitalverbrechen vermutet werden. Da ist penibel genaue Tatortarbeit Pflicht und keine Ermessensfrage über nicht vorhandene Zeit und zu viele Asservate. Es ist erst recht keine Ermessensfrage, wenn man sich klar macht, daß polizeiintern spätestens am 5.11.2011 geklärt war, um was für einen Kracher es geht.

Es geht um dieses Stück Edelrost, das aus Gründen der Akkuratesse als einzige Waffe von der anderen Seite her noch einmal in groß abgelichtet wurde. Auf detaillierte Asservierung hat man in Zwickau bei allen Waffen verzichtet.

Den Genossen mit BLICK aus der Schweiz gelang, was kein einziges deutsches Aufklärungsorgan zuwege brachte. Sie haben sich ein Foto des aktuellen Zustandes der Ceska 83 (W04) geangelt und unerschrocken veröffentlicht. Jeder Spieß wäre nach dem der Inspektion der Waffenreinigung wie ein Gockel über den Kompanieflur stolziert, weil er seine Soldaten zu solch penibler Reinlichkeit motivieren konnte. Frisch brüniert und für die Präsentation bei Gericht blank gewienert. Hat kündet die Waffe bei Gericht von einem zweiten Schießleben.

Hieraus wurde der einzig interessant Teil extrahiert, der, auf dem die beiden Seriennummern zu erkennen sein sollen.

Die spannende Frage lautet: Welche Ziffernfolge ist erkennbar? Wie bereits erwähnt, alle Einsendungen nehmen an der Auslosung der Gewinnernummer teil.
—–
* Bei Uwe Mundlos ist die Bestimmung der ursächlichen Todesursache schwierig, denn auf Grund der großflächigen Schädelzerstörung ist die Annahme mehr als berechtigt, daß ihm mit einem Kantholz ein Scheitel gezogen wurde und diese Tat anschließend mit einer Flinte verdeckt wurde. Der Flintenschuß wäre auch so tödlich gewesen. Klassische Verdeckungsstraftat, die unter der weisen Führung von Einsatzleiter Menzel jedoch nie kriminalpolizeilich ermittelt werden durfte.

Wo sind die Pressefotos der Ceska 83 mit lesbaren Seriennummern?

Am 1. Dezember 2011 wurden sämtliche Waffen (20) in einer gemeinsamen Pressekonferenz von BKA und BAW der Öffentlichkeit vorgestellt.

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Vorverurteilungsfreie Berichterstattung, wie üblich… 2016 fehlen unabhängige Gutachten immer noch, ob „die immergleiche Ceska“ tatächlich jemals existierte, und wenn ja, ob sie in Zwickau im Schutthaufen nachgefunden wurde…

Es existieren von dieser Präsentation Hunderte Fotos in allen erdenklichen Auflösungen, allerdings ist uns kein  Foto bekannt, auf dem Fragmente der Seriennummern erkennbar wären.

Das ist merkwürdig, da die Waffe samt wiederhergestellten Nummern am 15.11.2011 von den Spezialisten des BKA für die Wiederherstellung der Nummern zurück an die Waffengutachter des BKA ging.

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Man schliff und ätzte ein wenig herum, und dann war alles wieder da?

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Lauf ist falsch, aber woher soll ein BKA das wissen? Griffstück ist richtig.

Als die Waffe der Öffentlichkeit am 1.12.2011 präsentiert wurde, da waren die Seriennummern NICHT sichtbar.

So wie hier:

nummer1

Nein, Wohnmobil war falsch. Die Trottel von DIE ZEIT wieder mal…

Aber jetzt: 3000*1800 Pixel

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Absolut nichts erkennbar in Sachen Seriennummern.

2016 im OLG jedoch schon, und zwar recht deutlich:

02 Ceska vom 03.02.2016 (mit Teil Text)

Wie kann das angehen?

Ist Wohllebens Verteidigerin RA’in Nicole Schneiders die einzig brauchbare Fotografin?

Wo sind die Fotos der Presse mit sichtbaren Waffennummern? Gibt es die nicht? Und was bedeutete das? Hat „man“ etwa a bisserl nachgeschlagen, zum Beispiel die Nummer 034678, um das Beweisstück Ceska 83 W04 etwas aufzupeppen?

„Die Tatwaffe stammt nicht aus der Schweiz“ blick.ch vom 28.8.2016

Was deutsche Leitmedien nicht interessiert, das liest man in der BILD der Schweiz am heutigen Sonntag:

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Die Verteidigerin von Ralf Wohlleben habe nach der Austrahlung im Schweizer Fernsehen Kontakt zu ihm aufgenommen? Um seine Zweifel an der Echtheit der Zwickauer Schutthaufenceska auszuräumen? Das hat offensichtlich nicht funktioniert.

 

08 Oben Ceska Detail 09.11.2011 und unten vom 03.02.2016 (mit Text und Mark.)

Wie sieht die Ceska 83 aus Zwickau in der Version OLG München 2016 aus?

So:

03 Ceska vom 03.02.2016 und 09.11.2011 (mit Teil Text)

Haben Sie jemals ein Foto der angeblichen Mordwaffe Ceska 83 SD, Spur W04 „aus dem Schutthaufen“ gesehen, wie sie im OLG München vorgeführt wurde?

Die hat ja inzwischen sogar erkennbare Seriennummern, ein echtes BKA-Wunder!

02 Ceska vom 03.02.2016 (mit Teil Text)

Detail der Seriennummern, „mittels Ätzverfahren vom BKA wieder lesbar gemacht“: ceska 83 W04.pdf

06 Ceska Detail mit sichtbaren Seriennummern (ohne Text)

„Was nicht passt, das wird passend gemacht“?

Schönen Sonntag.

Selbst wenn die Ceska 83 in Zwickau war, beweist das nicht die Täterschaft der Uwes. Meint Wolf Wetzel

Sie sei nur ein Indiz:

Einzig und allein die Tatwaffe (eine Česká 83), die im Brandschutt des Hauses gefunden wurde, in dem auch die NSU-Mitglieder wohnten, lässt eine Täterschaft des NSU infrage kommen. Mehr nicht.

Das ist ein schwacher, um nicht zu sagen, hauchdünner Beweis. Denn damit ist weder geklärt noch bewiesen, dass die beiden NSU-Mitglieder auch die Täter waren – selbst wenn man davon ausgeht, dass sich die Waffe tatsächlich im Besitz der uns bekannten NSU-Mitglieder befand.

Daraus folge dann:

Geht man – gemäß der vorliegenden Beweismittel – von einer 20-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Täterschaft der uns bekannten NSU-Mitglieder aus, so belasten die restlichen 80 Prozent den hessischen Verfassungsschutzmitarbeiter Andreas Temme wegen möglicher Mittäterschaft bzw. Beihilfe zu Mord.

Anders formuliert: Wenn die genannten „Beweismittel“ hinreichend die Täterschaft der beiden NSU-Mitglieder Mundlos und Böhnhardt belegen, dann müsste Andreas Temme zehn Mal lebenslänglich erhalten.

Und die andern 9 „NSU“-Morde, wer bekommt dafür  lebenslänglich, Herr Wetzel? Oder sollte man Heilbronn herausnehmen, weil sowieso ganz andere Baustelle, dann blieben 8 ungeklärte „NSU“-Dönermorde übrig?

Ansätze von Einsicht sind immerhin vorhanden. Vielleicht sollte die mickrige Belohnung von 300.000 Euro endlich mal aufgestockt werden, damit die bundesweiten NSU-Netzwerkhelfer sich endlich stellen, und die NSU-Netzwerkmörder verraten.

Guter Plan? Aber was, wenn es gar kein NSU-Mördernetzwerk gab? Und deshalb auch kein NSU-Helfernetzwerk? Was, wenn es die „düstere Parallelwelt“ war?

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Die NSU-Religion funktioniert weiterhin tadellos, nicht nur beim Wetzel. Sehr löblich (aus Sicht der Bundesregierung), die Linken sind der erwartet verlässliche Partner des Sicherheitsapparates.

Waffenverkäufer gefasst. Beihilfe zu 9 Morden oder Straffreiheit?

Beim Ceska-Verkauf, ebenfalls angeblich 9-fache Mordwaffe, da gab es Beides: Der Verkäufer Andreas Schultz bekam Straffreiheit, er wusste nicht, so die Begründung der Bundesanwaltschaft, dass er eine Mordwaffe verkaufte. Trotz Schalldämpfer.

Die Käufer Wohlleben/Schultze stehen wegen Beihilfe bei 9 Morden in München vor Gericht. Begründung der Bundesanwaltschaft: Der Schalldämpfer belege die Mordabsicht. Beide bestreiten, dass der Schalldämpfer bestellt war.

Was wird in diesem Fall passieren?

Zwischenablage0925

Mal sehen, was dieses Mal ausgewürfelt werden wird: Beihilfe oder Straffreiheit. Wir tippen auf Beihilfe.

Wohlhabender Schläger oder arme Friedenstaube?

Der ganze Wahnsinn des NSU-Prozesses zeigte sich nicht nur Gestern, als „Leumundszeugen“ von Wohllebens Verteidigung aussagten, sondern schon zuvor, als der Senat ausführlich begründete, warum er dem Anklagekonstrukt der Ceska-Stafette aus der Schweiz bis zu den Uwes glaubt.

Besonders grotesk ist diese Passage aus dem Spiegel:

Für die Wohlleben-Verteidigung ist nicht erwiesen, dass Carsten S. dem untergetauchten Trio die spätere Tatwaffe überbrachte. Auch habe ihr Mandant nie über so viel Geld verfügt, dass damit eine Waffe mit Schalldämpfer hätte gekauft werden können.

Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, wie dumm das ist. Kaufpreis laut Carsten Schultze 500 DM, oder auch 800 DM, während der Verkäufer Andreas Schultz seit 2012 auf 2.500 DM besteht.

Das mussten die Verteidiger 2013 nutzen, diese endlosen Widersprüche zwischen Käufer und Verkäufer, aber sie taten das Gegenteil: Sie verhinderten die Aussage des Verkäufers, anstatt beider Glaubwürdigkeit zu zerstören. Zumal alle Aussagen 2013 vorlagen, BGH-bestätigt seit 2012…

Die Wohlleben-Verteidiger kämpfen offensichtlich einen verzweifelten Kampf. Sie kritisieren die tatsächlich wenig überzeugende Vorlage von Vergleichswaffen durch des Bundeskriminalamt. Sie bieten Alternativen auf, wer damals in Chemnitz noch über eine Ceska 83 verfügt oder zur Verfügung gestellt haben könnte – das Waffenhändlermilieu ist nicht das feinste. Sie schließen sich bisweilen sogar Argumenten der Nebenklage an, wenn diese auf die düstere Rolle der Geheimdienste hinweisen.

@anmerkung stimmt der Omma Friedrichsen zu:

Richtig. Zu spät. Sie haben es vor Jahren verkackt, als das Spiel des GBA mitspielten und dachten, als Sieger draus hervorzugehen.

So kann’s kommen. Versenkt hat sich Wohlleben letztlich selbst, als er 2015 „klobiger, kürzerer Schalldämpfer“ aussagte, also Ceska 83 SD abstritt, und das dann 2016 relativierte: Er habe gar nicht so genau hingeschaut. Die Verurteilung laut Anklage ist die logische Konsequenz, und sie schützt den Staat. So ist letztlich allen geholfen… nur nicht der Wahrheitsfindung.

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Besonders schlau war auch nicht, am 24.11.2011 immer noch verfängliche Lieder auf dem Rechner zu haben:

Zwischenablage41.

Gestern dann also die „Leumundszeugen“  Wohllebens, 2 ehemalige Mitglieder der rechten Szene in Jena. Es ging um eine Strassenbahnschlägerei in Jena 1996, an der laut Aussage Carsten Schultze auch „Wolle“ teilgenommen habe. Die Verteidigung erhoffte, durch die beiden Zeugen eine Falschaussage Schultzes nachweisen zu können, Wohlleben sei gar nicht dabei gewesen, habe nicht „mitgeprügelt“. Friedenstaube…

Das klappte nur sehr eingeschränkt.

Auch an eine Schlägerei an einer Straßenbahnhaltestelle, an der er wie auch Carsten S. und Wohlleben beteiligt gewesen sein sollen, erinnere er sich nicht mehr.

21. Juli 2016

Zur Schlägereien Jenaer Nazis in den 90ern und der Glaubwürdigkeit des Angeklagten Schultze

Heute befasste sich das Gericht mit der Überprüfung einer Aussage des Angeklagten Carsten Schultze: der hatte von einem Angriff mehrerer Jenaer Neonazis auf zwei Personen Ende der 1990er berichtet. Beteiligt gewesen sei auch Wohlleben, der habe ihm hinterher mitgeteilt, er sei dem einem „auf dem Gesicht herumgesprungen“ (vgl. den Bericht vom 11.06.2013). Das Gericht hat nun die weiteren Personen geladen, die nach Schultzes Angaben dabei waren.
Der erste Zeuge, der Bruder von THS-Chef André Kapke (zu seiner ersten Vernehmung vgl. den Bericht vom 04.03.2015), teilte mit, er könne sich an eine solche Schlägerei nicht erinnern. Das bedeutet aber für die Angaben Schultzes schon deshalb wenig, weil der sich alles andere als sicher gewesen war, dass der Zeuge damals beteiligt gewesen sei.Der zweite Zeuge, damals eher Nazi-Skin als „Scheitel“, meinte heute, es könne sehr gut sein, dass es eine solche Schlägerei gab. Eine konkrete Erinnerung hatte er heute nicht mehr – es kamen nur „so Bilder wieder hoch“. Insgesamt war seine Erinnerung ohnehin sehr schlecht. Apropos Erinnerung: interessant, wenn auch nicht für das Verfahren relevant, war seine Schilderung dazu, wie für ihn der Konsum von Cannabis den Beginn des „Ausstiegs“ aus der Nazi-Szene bedeutete.

Fazit für heute ist, dass die Angaben Schultzes weder bestätigt noch ernsthaft in Zweifel gezogen wurden. Zwei weitere von Schultze genannte Beteiligte sollen in den nächsten Wochen vernommen werden.

Die Zeugen heissen Christian Müller, geborener Kapke, und Sven „Torte“ Klette.

Die sind beide interessant, denn Kapke hat das „Untertauchlied 1998“ geschrieben, und Klette soll beim Einbruch in Zschäpes Wohnung 1999 (da wo es einen gut bestückten Kühlschrank gab, und frisches Brot) Schmiere gestanden haben.

Von wegen „während/unmittelbar nach der Razzia am 26.1.1998 abgetaucht“: Nö, am 5.02.1998.

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Und der Schmiere-Steher Klette:

Im TLFV hiess es 2011, Klette habe Schmiere gestanden.


dl.dropboxusercontent.com/u/90473049/Erkenntnisse_LfVT_30112011.pdf
nsuleaks.wordpress.com/2012/07/13/erkenntnisse-lfv-thuringen-30-11-2011/

Aus Klette wurde jedoch Jürgen Helbig:

Götz fragt nun zum Einbruch in Zschäpes Wohnung. Warum Jürgen H., der ‚Schmiere stand‘, dabei eingeweiht wurde, sei ihm unklar, so S
www.nsu-watch.info/2013/06/protokoll-6-verhandlungstag-5-juni-2013/

Sven „Torte“ Klette stand angeblich Schmiere, aber dann war es doch Jürgen Helbig…

Er berichtet von einem Einbruch in Zschäpes Wohnung, den er zusammen mit Jürgen H. begangen habe, der Vernichtung der dort im Auftrag der Untergetauchten gestohlenen Unterlagen und von einem gemeinsam mit Wohlleben versuchten, aber gescheiterten Motorraddiebstahl für die Drei.
www.nsu-watch.info/2013/06/protokoll-5-verhandlungstag-4-juni-2013/

War Gestern ebenfalls nicht aufzuklären.

Wie glaubwürdig sind die Angeklagten?

Zwei Zeugen, die damals in der Neonaziszene rund um den sogenannten Winzer-Club in Jena-Winzerla verkehrten, wurden heute ausführlich von Richter Manfred Götzl befragt. Einem dritten Zeugen, einstiger Neonazi-Liedermacher, konnte die Ladung nicht zugestellt werden. Im Zentrum stand die Frage, inwieweit S. und Wohlleben in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt waren – insbesondere in eine Schlägerei an einer Trambahnendhaltestelle in Winzerla, die Carsten S. in seiner Aussage erwähnt hatte. Und über allem stand die Frage: Wie glaubwürdig ist Carsten S. bzw. wie glaubwürdig ist Ralf Wohlleben, die sich in ihren Aussagen vor dem Oberlandesgericht gegenseitig belastet haben. Wohlleben hat zudem angegeben, nie gewalttätig gewesen zu sein.

Schlägereien an der Tagesordnung

Beide Zeugen konnten sich heute allerdings nicht an einen konkreten Vorfall erinnern, sagten aber aus, dass die Neonaziszene um den Winzer-Club damals höchst gewalttätig war und körperliche Auseinandersetzungen quasi an der Tagesordnung waren.

„Es gab keine gesunde Streitkultur. In jedem steckte wohl ein sehr hohes aggressives Potential.“

Besonders ausführlich widmete sich der Senat der Befragung des zweiten Zeugen, eines ehemaligen Rechtsrockmusikers mit dem Spitznamen „Torte“, der aber schon vor rund 15 Jahren der Szene den Rücken gekehrt hat. Er war nach eigenen Angaben gut mit Carsten S. befreundet und soll ihm – wie er bei der polizeilichen Vernehmung vor drei Jahren einräumte – auch bei einem Einbruch in Beate Zschäpes Wohnung geholfen haben.

Erinnerungslücken auch beim Zeugen „Torte“

Vor Gericht zeigte er allerdings große Erinnerungslücken, um nicht zu sagen: regelrechte Erinnerungskrater, die er unter anderem auf seinen früheren exzessiven Konsum von Cannabis und anderen Drogen wie Speed und Kokain schob. Immerhin scheinen ihm die Drogen auch den Weg aus der Neonaziszene gewiesen haben. Sie hätten seinen Blick für andere Sichtweisen geöffnet und seien zudem mit dem Selbstverständnis eines Neonazis nicht vereinbar gewesen. Deshalb sei er ausgestiegen. Der Zeuge gab an, auch nach seinem Ausstieg mit Carsten S. zu tun gehabt zu haben. Nach einigen Jahren der Funkstille sei man 2007 wieder in Kontakt getreten. Auf die Frage von Richter Götzl, ob er denn jetzt noch Kontakt mit dem Angeklagten habe, antwortete der Zeuge: „Nein, leider nicht mehr.“

Ist merkwürdig, dass der Zeuge gar nicht nach Jürgen Helbig gefragt wurde, und ob sie damals gemeinsam „Schmiere standen“, als Carsten Schultze bei Zschäpe eingebrochen sein will. Wie erfuhren Staatsschutz und TLfV eigentlich davon? Kam damals die Polizei und störte den „Einbruch“? Und warum hat man das Schloss ausgetauscht, damit die Einbrecher auch ja mitbekamen, dass sie beobachtet worden waren, anstatt dass man da Überwachungstechnik installierte?

War Schultze überhaupt dort eingebrochen, oder wurde diese Wohnung nach wie vor von Beate Zschäpe genutzt? Im Frühjahr 1999?

Gedöns ist Trumpf im OLG, der Staatsschutzsenat hält die Sicherheitsbehörden weiterhin schadfrei. Alle machen mit. Auch die Angeklagten Wohlleben und Schultze.

OLG glaubt Ceska-Stafette der Anklage

Zwischenablage20

Da haben wir es schriftlich:

Mehrfach betont der Staatsschutzsenat in der Begründung der Ablehnung, dass der Eintrag im Waffenbuch der Schweizer Waffenhändler „Schläfli & Zbinden“ zum Verkauf einer Pistole der Marke „Ceska 83“ mit der Waffennummer „034 678“ zutreffe. Diese Waffe soll die NSU-Mordwaffe sein, die im November 2011 im Brandschutt der letzten Wohnung von Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in Zwickau sichergestellt wurde.

Nach Überzeugung des Gerichts wurde diese Waffe am 11. April 1996 per Post an den Schweizer Anton G. geschickt. An dieser Auffassung würden auch bekannt gewordene falsche Einträge zu anderen Waffen im Handelsbuch der Firma „Schläfli & Zbinden“ nichts ändern, betont das Gericht.

Als Beleg für die Richtigkeit des Eintrags zur mutmaßlichen NSU-Mordwaffe berufen sich die Richter unter anderem auf mehrere Aussagen von Anton G. zwischen 2007 und 2012 zum Weg der Pistole samt Schalldämpfer. Mit immer weiteren Details soll der Schweizer über die Jahre eingeräumt haben, seinem damaligen Kumpel Hans Ulrich M. Waffenerwerbsscheine überlassen und ein Paket mit Waffen bekommen und an ihn weitergegeben zu haben. Erst 2014 bei einer weiteren Vernehmung konnte sich Anton G. nicht mehr daran erinnern.

Auch seine Ehefrau soll aus Sicht des Gerichts in der Schweiz bestätigt haben, dass ihr Mann ein Waffenpaket bekam. Außerdem soll er ihr nach einer Haftentlassung gestanden haben, dass es sich bei der Waffe um eine Pistole handle, mit der Morde begangen wurden. Seine Ehefrau konnte sich bei ihrer letzten Vernehmung in der Schweiz nicht mehr daran erinnern.

Hans Ulrich M. bestreitet dagegen die Vorwürfe. 2014 nannte er einem Nebenklageanwalt in der Schweiz eine weitere Person aus Thüringen, welche bei „Schläfli & Zbinden“ Waffen erworben und nach Deutschland gebracht haben soll.

Das Waffenbuch stimmt zwar nicht, aber egal.

Versand stimmt ebenfalls nicht. Auch egal.

Die Schweizer streiten ab, egal.

Und versaut hat es die Verteidigung Wohlleben.

Weder Anton G. noch dessen Frau und auch nicht Hans Ulrich M. waren als Schweizer Staatsbürger bereit, sich vor dem Staatsschutzsenat am Oberlandesgericht in München den Fragen der Prozessbeteiligten zu stellen. Hans Ulrich M. hatte die Bundesanwaltschaft sogar „freies Geleit“ nach seiner Aussage zugesichert sowie die Kosten für die Anreise und den Zeugenbeistand zu übernehmen. So musste im Prozess auf Aussagen aus Vernehmungen in der Schweiz zurückgegriffen werden, die in Amtshilfe erfolgten.

Der Senat hält aber die Angaben von Anton G. und seiner Frau selbst „bei vorsichtiger Würdigung“ für glaubhaft. [er sei nur der Schweizer Strohmann] Andere Behauptungen auf mögliche Waffengeschäfte oder Manipulationen im Waffenhandelsbuch würden diese Überzeugung nicht erschüttern, trägt Richter Manfred Götzl vor.

Länger als eine Stunde verliest er in aller Ausführlichkeit die Ablehnung der Anträge der Wohlleben-Verteidiger. Zugleich bekräftigt der Richter noch einmal den in der Anklage genannten Weg der mutmaßlichen NSU-Mordwaffe von der Schweiz bis in den Jenaer Szeneladen „Madley“, wo der Angeklagte Carsten S. die Pistole erhalten haben will.

2013 hätte man bei den eklatanten Widersprüchen einhaken müssen. Man tat es nicht.

Sowohl 2012 bei der Polizei als auch 2013 vor Gericht bestätigt der angeklagte Carsten S. mehrfach das Waffengeschäft. Damit belastet er sich aber auch den Angeklagten Wohlleben schwer. Dieser bestreitet vehement den Tatvorwurf. Beiden Männer müssen sich vor Gericht wegen Beihilfe zum Mord verantworten. Mit der Pistole der Marke „Ceska 83“ samt Schalldämpfer sollen vom „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) insgesamt neun rassistisch motivierte Morde begangen worden sein.

Schalldämpfer = Mordabsicht. Egal ob bestellt oder nicht. Aber jetzt wohl auch egal.

segel streichenKeine Überraschung.

Die wollen nicht, und sie werden ihre Gründe haben.