HEUTE soll Tino Brandt den Angeklagten Wohlleben entlasten, so der Plan, mit der Aussage, er, Brandt, habe Carsten Schultze das Geld für die Pistole Ceska 83 SD gegeben.
Erneut ist der Thüringer Neonazi und frühere Verfassungsschutz-Informant Tino Brandt als Zeuge in den NSU-Prozess geladen. In bisherigen Vernehmungen hatte er über die frühere Zeit der NSU-Mitglieder in Jena berichtet. Diesmal soll er wohl insbesondere zu den Mitangeklagten Ralf Wohlleben und Carsten S. aussagen.
S. hatte angegeben, dass Wohlleben ihm Geld gegeben habe, um damit die Ceska-Pistole zu kaufen, mit der Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen erschossen haben sollen. Wohlleben hingegen behauptete, das Geld sei wahrscheinlich von Brandt gekommen. Nun kann der 41-Jährige, der derzeit wegen Kindesmissbrauchs in Haft sitzt, dazu Stellung nehmen.
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2016/06/07/287-prozesstag-wiedersehen-mit-tino-brandt/
Dumm ist nur, dass gar nicht geklärt ist, wie hoch der Kaufpreis war… 500 DM oder 2.500 DM… mal sehen, wie man diese Klippe heute zu umschiffen versucht…
Heraus kam eine klare Aussage Brandts:
Angeblich 2010 vernichtete V-Mann-Akten konnten BKA-Beamte beim BfV einsehen?
Marschner wurde zweimal vernommen, im Oktober 2012 und im Februar 2013. Das war mit Umständen verbunden und nicht unproblematisch. Marschner lebt in der Schweiz. Die Vernehmung führte im Rahmen der Amtshilfe ein schweizer Staatsanwalt durch. Die Beamten des deutschen BKA durften dabei sein, aber keine Fragen stellen, wie Lehmann schilderte. Sie hatten lediglich einen Fragekatalog vorbereiten können. Auf Nachfrage des Ausschusses erklärte er: „Wenn ich die Vernehmung selber hätte führen können, hätte ich weitere Fragen gestellt.“
Der BKA-Vertreter lieferte damit ein Argument, Marschner in Deutschland direkt vom Ausschuss zu befragen. Zu den neun NSU-Beschuldigten zählt der nicht. Insofern kann er kein Aussageverweigerungsrecht in Anspruch nehmen.
Die Frage, wann ihm mitgeteilt wurde, dass Marschner für das BfV tätig war, ob er das also schon vor dessen Vernehmung wusste, wollte Lehmann in öffentlicher Sitzung nicht beantworten. Das unterliege der Geheimhaltung. Bei der späteren Befragung eines Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen, Dirk Münster, der ebenfalls in die NSU-Ermittlungen eingebunden war, erfuhr man, dass er über die V-Mann-Tätigkeit Marschners nie offiziell informiert worden war. Was BKA-Vertreter Lehmann in der Sitzung aber bestätigte, ist, dass es Quellenberichte von Marschner im Bundesamt in Köln geben muss. Die Ermittler hätten sie dort einsehen können.
Wie geht das, wenn doch die Akten 2010 vernichtet wurden?
Am Widerstand der Ermittlungsbehörden lässt sich die Bedeutung der Figur Ralf Marschner für die Aufklärung des NSU ablesen. Ob er persönlich vorgeladen wird, ist weiterhin offen. Die Sitzung ergab jede Menge Gründe dafür. Aber aus den Reihen des Ausschusses war zu erfahren, dass man eher darauf verzichten will. Man fürchtet, von ihm vorgeführt zu werden, entweder durch Fernbleiben oder durch Auskunftsverweigerung. Das allerdings wäre weder neu noch exklusiv. Auch zahlreiche Beamte haben sich den Untersuchungsausschüssen bisher verweigert, zum Beispiel durch extensive Erinnerungslücken.
Moserle, Moserle, man befürchtet Mordalibis für Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.
Grotesk wird das Moserle bei seinem Staatsschutz-Journalismus in Sachen V-Mann Thomas Starke:
Die Emingers sind nicht die einzigen gemeinsame Freunde des Trios und Marschners. Dazu zählt zum Beispiel auch Thomas Starke. Starke, in den 90er Jahren kurzzeitig mit Zschäpe liiert, war die erste Anlaufstelle des Trios, als es im Januar 1998 aus Jena nach Chemnitz floh. Starke besorgte den dreien Unterkünfte in der Szene. Mit Marschner arbeitete Starke beim Vertrieb einer Landser-CD zusammen. Im Zuge des Strafverfahrens gegen die rechtsextreme Band wurde Starke im Jahre 2000 dann selber als V-Person des Landeskriminalamtes Berlin angeworben, unter Beteiligung der Bundesanwaltschaft übrigens. Auch Starke gehört zu den neun Beschuldigten, gegen die die Anklagebehörde Ermittlungen führt.
Starke war Spitzel seit DDR-Zeiten, und nach der Wende bei mehreren Dienststellen der BRD tätig, eine „langjährige Vertrauensperson“ bereits im Jahr 2000, wie man seit 2013 im Bundestags-Wortprotokoll 66 b nachlesen kann.
Wir sollten mal Herrn Lehle befragen, warum sein alter Kumpel Thomas Moser Staatsschutz-Journalismus betreibt. Steht er auf einer Payroll, oder hat er ganz freiwillig die Schere im Kopf? Wie funktioniert die Gleichschaltung in der Praxis?
.
Zur gleichen Zeit war „Corelli“ aber auch im NSU-Untersuchungsausschuss von Nordrhein-Westfalen Thema. Dort machte der Mediziner Werner A. Scherbaum eine elektrisierende Aussage. Er korrigierte sein Urteil von 2014, nach dem Richter an einer nicht erkannten Diabetes gestorben sein müsse. Richter war Anfang April 2014 zuhause tot aufgefunden worden. Die Obduktion ergab als Todesursache einen komatösen Zuckerschock. Der Diabetologe Scherbaum kam zu dem Schluss, Auslöser müsse eine nicht erkannte Diabetes gewesen sein.
Diese Eindeutigkeit nahm er nun zurück. Ihm sei damals die Tragweite des Falles nicht bewusst gewesen. Er habe sich in der Zwischenzeit weiter kundig gemacht und sei auf zwei Stoffe gestoßen, die dieselben Symptome eines Zuckerschockes erzeugen können. Und einer dieser Stoffe finde sich in Rattengift. Der Untersuchungsausschuss gab daraufhin eine erneute toxikologische Untersuchung der asservierten Körperteile Richters in Auftrag.
Die Aussage des Gutachters Scherbaum wurde in Düsseldorf erst gemacht, als der BfV-Präsident die Abgeordneten in Berlin bereits wieder verlassen hatte. Sie konnten ihn damit nicht konfrontieren.
Alberner Schlussabsatz. Was bitte soll denn „Hobbychemiker Maassen“ dazu bitte sagen?
Viagra mit Rattengift?
Dort hatte sich der abgeschaltete V-Mann am 2. April 2014, einem Mittwoch, per Telefon bei seinem Betreuungsteam krank gemeldet und einen für den darauffolgenden Tag angesetzten Treff abgesagt. Einen Tag später schickte er eine letzte WhatsApp-Nachricht an seine Kontaktleute vom BfV, in der er erneut schrieb, dass er krank sei. Obwohl „Corelli“ auf wiederholte Anrufe an den folgenden Tagen nicht reagierte, tauchten seine Betreuer vom BfV erst am Montagnachmittag, dem 7. April, an dessen Wohnhaus auf. Vom Vermieter ließen sie schließlich die von innen verriegelte Wohnungstür aufbrechen, wo sie „Corelli“ tot auf dem Bett fanden.
Aus den in der Wohnung aufgefundenen Handys geht hervor, dass Der NSU-V-MAnn „Corelli“ am Morgen des 4. April wegen heftiger Bauchschmerzen im Internet nach Ärzten gesucht hat. Der letzte Seitenaufruf stammt von 4.51 Uhr. Bald fiel er vermutlich ins Koma. Bei der Wohnungsdurchsuchung stieß die Polizei auch auf rund 120 Tabletten eines Viagra-Generikas. Woher diese stammen, wurde nie aufgeklärt. Auch wurden die Tabletten nicht auf toxische Inhalte untersucht, weil sich der Rechtsmediziner frühzeitig auf einen natürlichen Tod festgelegt hatte.
Da es 2 geeignete Gifte geben soll, eines davon nicht mehr nachweisbar, sind wir alle sicher, dass man rein gar nichts finden wird… oder etwa nicht?
Weiterhin gilt:
Abgesehen davon bleibt es dabei: Kriminalpolizisten haben die Ermittlungen in allen der unter dem Kürzel NSU zusammengefaßten Kapitalverbrechen verkackt. Verfassungsschützer ermitteln nicht.
Die Rolle der Gerichtsmediziner ist unklar, insbesondere in Erfurt machten Mall und Heiderstädt offenbar Falschaussagen, sie seien nicht im Womo gewesen… folgenlose Falschaussagen. Von Beamten.
Warum sollte man dann den Gerichtsmedizinern im Fall Corelli etc trauen, und das ungeprüft, anstatt auf einem zweiten Befund zu bestehen? Was ist mit der Schmauchsortenbestimmung an den Uwe-Leichenasservaten der „Selbstmordschüsse“ in Jena? Die Aufbewahrungsfrist läuft noch bis November 2016.
Passiert da noch was? Wo sind die Medienberichte dazu, dass da dringend unabhängig überprüft werden müsste, ob es sich um Pumpgun-Schmauch handelt?
.
Wer erzählt die Wahrheiten im Fall NSU? Die Bundesregierung, deren Sonder-Staatsanwaltschaft Bundesanwaltschaft, deren Staatsschutz-Polizei mit Name BKA, deren Geheimdienst BfV, und als Hilfskräfte fungieren Jerzy Montag, willige Beamte wie bspw. Frank Lenk, genehme Sachverständige (Setzensack etc), Kanzlerinnenwahlmänner wie Clemens Binniger und die CDU/SPD-Brutalstaufklärer und andere parlamentarische Pappdrachenreiter in Bund und Ländern?
Das Wahrheitsministerium liegt in Berlin.
Nicht nur das BfV, auch das BMI schredderte Akten noch bis Mai 2012. Das Wahrheitsministerium war es, und KDF war ziemlich sicher der Kopf des Ganzen, damals als Staatssekretär im BMI… heutzutage als Merkels Geheimdienste-Staatssekretär im Kanzleramt.
Das wird so nichts, solange Medien und Ausschüsse die Macher decken; und genau das ist auch der Plan. Das erklärt nicht nur „Heimatschutz-Staatsschutz“, das erklärt auch das Moserle…