Don Alphono drueckt sich vor der eigentlichen Antwort, wie wir noch sehen werden. Fuer den Mainstream-FAZ-Zeitungsleser waere die richtige Antwort sowieso zu verwirrend. Also bleibt man im Seichten.
Nehmen wir einmal an – rein hypothetisch natürlich – zwei Tage nach der Entdeckung des NSU hätte sich ein weithin bekannter, freier Mitarbeiter des ZDF im Netz hingestellt und auf die Türken in Deutschland beruhigend eingeredet, sie sollten sich von der Angst vor Anschlägen nicht übermannen lassen; die Wahrscheinlichkeit, dem rechtsextremen Terror in Deutschland zum Opfer zu fallen, sei verschwindend gering, und sie sollten mehr Angst vor sich selbst haben, denn Türken würden sich, statistisch gesehen, mehrere hundert mal eher selbst umbringen, als durch Terror deutscher Nazis zu sterben. Was wäre wohl mit so einem Journalisten geschehen?
Das fiktive Relativieren vergleicht der FAZ-Blogger dann mit dem Relativieren eines ZDF-Mannes nach dem islamischen Terror von London:
Aber die Toten des jüngsten Anschlags von London waren noch nicht identifiziert, der Tatort war noch abgesperrt und das Blut war noch an den Orten des Verbrechens, da übernahm der freie ZDF-Mitarbeiter Mario Sixtus, bekannt als “”elektrischer Reporter”, eine Graphik, die das Netzmagazin Politico entworfen hat. Politico setzte die Todesursachen von Europäern graphisch um, berechnete die Mortalität auf 100.000 Einwohner, und platzierte die Toten der Anschläge des Jahres 2016 ganz weit hinten – nur noch gefolgt von denen, die vom Blitz erschlagen werden. Und dann redete Sixtus auf seine Leser ein, allein angesichts der Selbstmordrate sei der Europäer für sich selbst 500 mal so gefährlich wie islamistische Terroristen.
Wortreich und mit den offenbar unvermeidlichen Spitzen gegen Putin garniert tastet man sich dann langsam zum Vergleich dieser 2 Relativierungen, der fiktiven beim NSU und der alltaeglichen beim Islamterror vor.
Der geht reichlich schief:
Mario Sixtus wurde auch nicht im Netz massiv angegriffen, ganz im Gegenteil: Der Autor mit besten Kontakten zu linken Zirkeln wurde mehrere hundert mal verbreitet. Was beim rechtsextremen Terror undenkbar ist, ist vielen Progressiven völlig einsichtig, wenn sich der Terror gegen sie selbst wendet.
Häh? Was ist denn das fuer ein Mist?
Es gibt eine Öffentlichkeit im Internet, die bereit ist, menschlichte Schicksale direkt unter sich, nicht weit entfernt vom Breitscheidplatz, als Reduktion auf die Todesursachen statistisch zu bewerten und als vergleichsweise unbedeutend abzutun. Was man halt so macht, wenn man noch nie einen Menschen gesprochen hat, der von einer Nagelbombe verletzt wurde. Und nicht bedenkt, dass man auf die gleiche Art auch den NSU, die RAF, die revolutionären Zellen und die Killerkommandos diverser nahöstlicher Staaten im Vergleich zum Lungenkrebs kleinreden könnte.
Wieso schreibt er nicht, dass der rechte Terror des NSU zwar unbewiesen, jedoch hochwillkommen ist, weil man ihn so herrlich als Schuldkult gegen alle Patrioten nutzen kann, waehrend der islamische Terror den grossen Austausch der Voelker Europas stoert, weil er zu Widerstand reizen koennte, und daher relativiert werden kann, ja sogar muss?
Was bitte sind islamistische Parallelgesellschaften?
Schon wieder so verdammt seicht, das Gelaber:
Ich bin der Meinung – und die Probleme der Geheimdienste, die Attentäter von London und Manchester zu erkennen, zeigen das meines Erachtens deutlich – dass noch mehr allgemeine Überwachung im Internet und Verschlüsselungsverbote tatsächlich nicht das Problem einer islamistischen Parallelgesellschaft lösen können. Aber dann muss man sich eben auch der offenen Debatte um diese Parallelgesellschaft stellen, und nicht einfach nur darauf hinweisen, dass sie statistisch weniger tödlich als Krebs ist. Das ist bequem, überzeugt aber nur die, die schon überzeugt sind, und schreckt viele andere ab.
Amen… boah was ist das nur fuer ein Quatsch… das muss man deutlich entruempeln, auf 2% der Laenge eindampfen, damit es ankommt:
„Warum liest man ständig Letzteres, nie aber Ersteres???“
siehe oben:
Wieso schreibt er nicht, dass der rechte Terror des NSU zwar unbewiesen, jedoch hochwillkommen ist, weil man ihn so herrlich als Schuldkult gegen alle Patrioten nutzen kann, waehrend der islamische Terror den grossen Austausch der Voelker Europas stoert, weil er zu Widerstand reizen koennte, und daher relativiert werden kann, ja sogar muss?
Weil er FAZke ist, also Mainstream, und er daher nicht darf. Derart linksversifft inzwischen, dass man sich nicht einmal mehr traut, diesen ZDF-Linksknalleridioten als solchen zu bezeichnen, und seinen hochkantigen Rausschmiss zu fordern.
Schoenen Sonntag.