Ein zugegeben etwas sperriger Titel, hinter dem jedoch ein ganz wesentlicher Teil der NSU-Inszenierung stecken könnte. Anlass ist ein 3-seitiger Bericht von Thomas Moser bei heise.de:
Das bezieht sich auf die abrupte Unterbrechung der TLKA-Datensicherung bei den Rechnern Wohllebens und anderer durch das BKA, die True-Crypt verschlüsselten Festplatten konnten nicht entschlüsselt werden. Ob da ein V-Mann Wohlleben geschützt wurde, nun, dieser Verdacht rührt her vom Bundesanwalt Hans-Jürgen Förster, der auch Chef des BRB-Verfassungschutzes war, vielleicht lädt man den ja in Potsdam erneut vor. T-Spitzel ohne Klarnamenzuordnung gibt es bekanntlich noch so einige…
Die „Sache“, das ist zusammengefasst: Das BKA nimmt einem IT-Experten mitten in der Arbeit Datenträger aus den Händen und hat sie bis heute offensichtlich nicht entschlüsselt.
Zumindest offiziell nicht, was seine Gründe haben dürfte.
Zu Wohlleben noch ganz interessant:
Passende Antwort von Hajo Funkes Mitarbeiter:
Das weiß ein V-Mann eben….
siehe: https://nsuquellen.wordpress.com/2014/02/20/ralf-wohlleben-tino-brandt-und-der-thuringer-verfassungsschutz/
Der AK NSU fragt sich eher generell, wer da eigentlich auf der Anklagebank sitzt, und wer seit 4 Jahren mit immer noch laufenden Ermittlungsverfahren davor geschützt wird, aussagen zu müssen. Ein „gewisser Teil“ dieser 5+9=14 Personen sind wohl V-Leute.
Es ist generell schwer nachzuvollziehen, mal so als Beispiel, dass der angebliche Ceska-Verkäufer Andreas Schultz nicht zu diesen 14 Leuten gehört, und das gegen ihn nicht ermittelt werden durfte. Das BKA wollte, die BAW sagte NEIN. Ob das nun eine Belohnung war, weil Schultz seine Aussage komplett drehte, nämlich zu „bestellter Schalldämpfer“ und zu „Ankauf bei Jürgen Länger“, wo er doch vorher einen anderen Lieferanten namentlich benannt hatte, der zudem 2012 sicher und unerreichbar in Jugoslawien lebte, und aus „ohne SD“ dann „mit SD“ wurde, oder ob da mehr dahintersteckte, wer kann das schon sicher sagen?
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Seite 3 beim Moser befasst sich mit dem Verfassungsschutz:
Von den Besprechungen im Lagezentrum in Gotha existieren Vermerke, die der Ausschuss vorliegen hat. Danach soll Menzel erklärt haben: Die thüringische Zielfahndung habe jahrelang erfolglos nach dem untergetauchten Trio gesucht. 2002 wurde die Fahndung eingestellt. Es sei bekannt geworden, dass das „Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) die Zielpersonen abgedeckt“ habe. Eine weitere Aussage Menzels soll gewesen sein: Er wolle alles tun, um Beate Zschäpe zu finden, „bevor sie vom LfV abgezogen wird.“
Unterzeichnet sind die Vermerke von Sabine Rieger vom LKA Baden-Württemberg. Tilmann Halder antwortete schließlich auf Frage des Ausschusses, er habe aus dem Mund von Menzel den Satz gehört: Es sei ihm „scheißegal, was der Staatsschutz meine, er ziehe das durch:“ Was habe Menzel damit gemeint, mit dem Staatsschutz?, will der Ausschuss wissen. Und Halder: Das habe er ja auch nicht verstanden.
Diese Schilderungen erinnern stark an die Aussage des pensionierten Beamten Norbert Wießner, der in Thüringen erst im Verfassungsschutz und danach im LKA gearbeitet hatte. Vor dem ersten NSU-Ausschuss des Bundestages hatte Wießner ausgesagt, am 4. oder 5.11.11 habe ihn Menzel angerufen, ihm mitgeteilt, Böhnhardt und Mundlos seien tot und ultimativ gefragt, wo Zschäpe sei. Er habe geantwortet, so Wießner damals, wenn er wissen wolle, wo Zschäpe steckt, müsse er Wohlleben fragen. Sicherheitsbehörden mit Kontakt zu Terroristen?
Wiessner war 2011 pensioniert und schon 10 Jahre vom TLfV weg. 2001 wechselte er zum TLKA. Darauf bezieht sich wohl Menzels Aussage „Staatsschutz“?
Zielfahnder Wunderlich hatte 2001 hingeworfen, schrieb einen Vermerk der schon damals hohe Wellen schlug, dass der Verfassungsschutz das Trio im Untergrund schütze. Wiessner wusste natürlich ebenso gut wie Menzel und Wunderlich, dass bei der Telefonüberwachung von Jan Werners Handy „Piatto-was ist mit dem bums“ auflief, und dieser Verfassungsschutz war NICHT der Thüringische, sondern der von Brandenburg.
Klar war ebenfalls, seit 1998, dass „die in Sachsen waren, Chemnitz“, und dass die dort ohne Wissen der Sächsischen Sicherheitsbehörden nicht sicher waren, da sie sich in der dortigen Spitzel-bestückten Szene völlig offen bewegten, an Treffen teilnahmen die observiert wurden etc pp. Gilt auch für eventuelle Jobs beim V-Mann Ralf Marschner in Zwickau. Bestüberwachte Skinheadfirma ever in good old Saxonia 😉
Ebenso wusste man, dass es Kontakte nach Jena gab, immerhin beschattete man Wohllebens Kumpel Jürgen Hellmich sogar per Hubschrauber auf dem Weg nach Sachsen. Bei Carsten Schultze wird das kaum anders gewesen sein.
Man kann davon ausgehen, dass im TLKA, also bei Wiessner, Menzel und Wunderlich etc das alles ein offenes Geheimnis war. Als dann 2011 die Uwes tot aufgefunden wurden, war die Verbindung zu Zschäpe offensichtlich, ebenso wie man die Namen Holger Gerlach und Max Florian Burkhardt auf Papieren im Womo fand. Der Erfurter Staatsschutz war bereits am 5.11.2011 in der Frühlingsstrasse. Aussage PR Swen Phillip, der Leaker aus Zwickau, den man im Sachsen-Ausschuss nicht wollte.
Dass Menzel den Staatsschutz raushalten wollte, oder gar den Verfassungsschutz, das mag ja sein. Hat er aber nicht umgesetzt. Wohlleben wurde erst am 24.11.2011 durchsucht. Nicht am 5.11. Warum fragt man den Menzel nicht mal danach, warum er Wohlleben NICHT hausdurchsuchte, wenn er doch solch einen „heissen Tip“ hatte?
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Besonders „nett“ ist beim Moser die Seite 2:
Der Mann ist einfach nur ein Ignorant. Es wurde kein Projektil auf dem Fahrersitz gefunden.
Und dieses Projektilteil wurde auch keiner Waffe zugeordnet:
Das ist seit 2014 geleakt. Warum wird da von Moser ignoriert und desinformiert?
Die Antwort ist simpel: Weil laut offizieller Womo-Saga die Uwes mit der MP Pleter auf die Polizisten schossen, und daran muss auch der investigative Journalismus festhalten.
Ebenso das BKA, Einnordung von oben erfolgte prompt, nur 1 Tag später: 21.3.2012
Neues Gutachten, neue Nummer, alles roger Pleter
Staatsschutzjournalismus erkennt man an den „Kleinigkeiten“, die weggelassen werden… und so kommen dann auch 50 fast ausschliesslich dumme Heise-Kommentare zustande. Es funktioniert.
Wie war das jetzt eigentlich mit der Wegfahrsperre, dem Aus- und Wiedereinbau des Steuergerätes im Feb/März 2012 durch KT 52 des BKA und den TLKA-Experten Dr. Hummert?
Moser:
Man erfuhr nebenbei, dass sie beim Ausbau selber gar nicht dabei war. Ihre Kollegen, erklärte sie, hätten zunächst vor Ort in Eisenach mechanisch geprüft, ob die Autoschlüssel passten. Und nachdem sie passten, habe es keine Veranlassung gegeben, das Steuerungsgerät auszuwerten. Warum es dann trotzdem ausgebaut wurde, warum es trotz Ausbau nicht ausgewertet wurde und warum es schließlich wieder eingebaut wurde – all diese Fragen blieben unbeantwortet.
Hatte ihr Auftritt eine andere Funktion? Tatsächlich griff sie die Zeugenaussage von Christian Hummert, dem IT-Professor und Ex-LKA-Mitarbeiter, vehement an. Der habe die Technik gar nicht ausgebaut, so die BKA-Vertreterin, sondern ihre BKA-Kollegen hätten das getan. Es sei auch nicht Hummert gewesen, der das 9mm-Projektil auf dem Fahrersitz fand, sondern ebenfalls ihre Kollegen. Hummert habe damals nicht Hand angelegt, sondern nur zugeschaut. Er habe auf eigenen Wunsch als Zuschauer dabei sein wollen, weil er etwas lernen wollte.
Bekundungen, umso bemerkenswerter, als die Zeugin gar nicht vor Ort war und das unmittelbare Geschehen gar nicht bezeugen kann, sondern nur wiedergeben kann, was ihre Kollegen angeblich berichtet hätten. Doch genau diese Konstruktion ermöglichte es, die Aussage von Hummert zu entwerten, ohne die Zeugin der Gefahr einer Falschaussage auszusetzen. Eine präparierte Zeugin, eine inszenierte Zeugenaussage? Dazu passt, dass das BKA selber die Zeugin benannt hatte. Nach der Aussage von Hummert hatte der Ausschuss das BKA um einen zuständigen Zeugen gebeten. Benannt wurde mit Sandra Kruse ausgerechnet jemand, der überhaupt nichts bezeugen kann.
Was ist mit den BKA-Männern, die vor Ort waren und die auch Christian Hummert in seiner Aussage erwähnte? Warum werden sie nicht als Zeugen benannt? Weil sie eine Falschaussage riskieren würden, sollten sie Hummert widersprechen? In Fällen, bei denen Aussage gegen Aussage steht, haben Untersuchungsausschüsse die Möglichkeit einer Gegenüberstellung der Zeugen.
Es ist schon ziemlich peinlich, was der Bundestags-NSU Ausschuss sich da leistet: Er lässt das BKA die nicht beim Womo anwesende Zeugin Sandra Kruse vorschlagen, anstatt das Erfurter Protokoll der Aussage Hummerts zu lesen, wo doch BKA-Namen am Womo anwesend drin stehen?
Der Herr Gorynja vom BKA, KT 52 zum Beispiel.
Zu schwierig für Binninger & Co.?
Oder hat Moser sogar Recht, dass Frau Kruse lediglich Hummerts Aussage abwerten sollte?
Nach dieser etwas längeren Einleitung nun „das Eingemachte“:
Was das angeblich nicht ausgelesene Wegfahrsperren-Steuergerät mit dem Verschwinden des Womokennzeichens zu tun hat
Anmerkung meint:
Es geht um den nicht ausgelesenen Motorsteuerblock. War ein Fremdschlüssel im System eingetragen oder nicht?
Das BKA wollte nicht, daß das andere rauskriegen. In diesem Zusammenhang lassen sich natürlich aus solch einem Gerät auch andere Daten auslesen. Zum Beispiel, ob das Fahrzeug aus dem Fuhrpark eines Landesamtes für Vermessung stammt, oder ein ganz anderes ist, als behauptet, so daß es ein wenig Ärger mit Fahrzeugschlüsseln gab. Zwischenzeitlich wußte man sich anders zu helfen.
Der Moser blubbert Quark, statt sich den Sachfragen zu stellen. Sachfragen sind in dem Fall die technischen, nicht das ganze Rumgemauschel zwischen BKA-Dienern und Professoren. Genau diese Fragen schneidet Moser gar nicht erst an.
Was steht im Steuergerät drin?
Na die Fahrgestellnummer des Womos, die in den gesamten BKA-Akten fehlt.
Warum verschwand im März 2012 beim BKA das Kennzeichen des Eisenacher Wohnmobils? Nur dieses eine Fahrzeug hat kein Kennzeichen, alle anderen 64 „NSU-Ausleihen“ haben ein Kennzeichen. Die Akten sind vollständig geleakt, der Bundestags-Innenausschuss mauert seit 2014, als der AK NSU ihm genau das mitteilte, inklusive der Aktenauszüge.
Mal den KOK Lotz fragen, wie war das doch gleich mit dem ominösen Fahrzeugschein im Wohnmobil?
Ende Teil 1.
Na, woher wusste Wohlleben denn, welche seiner Wohnungen abgehört wurde?
http://www.nsu-watch.info/2013/10/protokoll-45-verhandlungstag-10-oktober-2013/
S. erzählt, sie hätten zum Beispiel die Wohnung “unten in Göschwitz” verlassen, wenn sie sich über die drei unterhalten hätten. Als Begründung habe Wohlleben eine mögliche Verwanzung der Wohnung angeführt. […] RA Klemke weist auf einen vermeintlichen Widerspruch hin: „Sie sagten vorher, dass der Herr Wohlleben der Annahme war, dass seine Wohnung abgehört würde, sie sind aber tatsächlich mit der Knarre in die Wohnung marschiert“. S. kann das aufklären: „Ich hab von der Göschwitzer Wohnung gesprochen, nicht von der Winzerler Wohnung (…) Das mit dem Abhören war die Göschwitzer Wohnung“.