Die Aussage Wohllebens vor dem OLG kam 2 Jahre zu spät. Sie hätte 2013 kommen müssen. Noch besser gewesen wäre sie als Erklärung schon 2012, nachdem der BGH schriftlich die haarsträubenden Widersprüche beim Ceska-Kauf dokumentiert hatte, die zwischen Käufer Carsten Schultze und Verkäufer Schultz. Schon damals war die (noch in Arbeit befindliche Anklageschrift) gescheitert.
Der immer noch inhaftierte Angeklagte hat nun alles abgestritten.
- er sei nicht der Mastermind hinter den Taten eines NSU
- er traut den Uwes die angeklagten Taten nicht zu (sagten auch Kapke und Brandt etc. so aus)
- er sei von Böhnhardt um Beschaffung einer Pistole gebeten worden, deutsches Fabrikat
- er habe abgelehnt
Das mit dem deutschen Fabrikat entspricht der Aussage Carsten Schultzes. Der Verkäufer machte gar keine Angaben, was für eine Pistole bestellt war, bestand jedoch darauf, es sei ein Schalldämpfer bestellt worden. Gegen ihn wurde nie ermittelt. Das BKA wollte, die BAW lehnte das ab. Warum wohl?
Wohlleben räumte ein, dass er von seinem damaligen Freund Uwe Böhnhardt in einem persönlichen Gespräch um die Beschaffung einer Waffe gebeten worden sei. „Hier äußerte er den Wunsch, dass ich mich nach einer scharfen Pistole für ihn umhören solle“, berichtete er. „Er sagte, ich sollte darauf achten, dass es ein deutsches Fabrikat ist.“
Böhnhardt habe damals gesagt, er wolle nicht in Haft, sondern sich eher selbst erschießen. Er habe aber keine Waffe besorgen und am Suizid von Böhnhardt schuld sein wollen, argumentierte Wohlleben. Schließlich habe Carsten S. von Böhnhardt oder Mundlos den Auftrag bekommen – Carsten S. ist einer der fünf Angeklagten im NSU-Prozess.
2012 (!!!) schrieb der BGH dazu:
(1) Anlässlich eines Telefonats mit Sch. [ultze] in der zweiten Jahreshälfte 1999 äußerte Böhnhardt oder Mundlos den Wunsch nach einer Pistole nebst Schalldämpfer und Munition. Davon in Kenntnis gesetzt beauftragte der Beschuldigte Sch. , sich an den Zeugen Sc. [Andreas Schultz] zu wenden und bei diesem die gewünschte Waffe zu bestellen. http://openjur.de/u/433686.html
Und als ganz zu Anfang des Prozesses im Juni 2013 Carsten Schultze ausgesagt hatte, der Schalldämpfer sei nicht bestellt gewesen, und der sei eine Überraschung gewesen, denn bestellt war ein Deutsches Fabrikat mit Munition, da MUSSTE die Verteidigung Wohllebens aktiv werden.
Und genau da haben sie es verbockt. Sie haben Wohlleben ans Messer geliefert. Niemand sonst war das. Es waren die eigenen Anwälte.
Warum sie so handelten, das wissen wir nicht. Es war jedoch fatal, und es muss mit einem damals bestehenden Gerichtsdeal zu tun gehabt haben: Schweigen um jeden Preis versus Entlassung kurz nach dem Urteil.
.
Die Aussage Wohllebens jetzt, im Dezember 2015, kam definitiv 2 oder gar 3 Jahre zu spät.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass man Vfrau Zschäpe den Vortritt liess…
… deren Aussage vor schwersten Fehlern nur so strotzte, und daher ausgesprochen dumm war.
„Wolle“ hat eine sehr intelligente Aussage verlesen, aber keine ehrliche Aussage, und zwar aus folgendem Grund:
Das Trio floh Anfang Februar 1998 mit Wohllebens PKW nach Chemnitz, ins betreute Untertauchen zum Spitzel Thomas Starke. Dass der Spitzel war, das wussten die Jenaer damals nicht, einverstanden.
Aber sie wussten (aus jahrelangem sich gegenseitig besuchen, siehe Aussage Stefan Apel, Zschäpes Cousin etc pp.) ganz genau, dass diese Szene dort in Sachsen Waffen hatte, Kiste mit Handgranaten, Kalaschnikoffs, Pistolen usw.
(Dort sind auch die Hinweise auf den Spitzel Enrico R. und seine Kalaschnikoffs etc abgebildet)
Wohlleben war also 1998/99 in Chemnitz, wo er die Uwes traf, und er war auch nach dem Auffliegen Tino Brandts als TLFV-Topspitzel noch mal bei einem Treffen mit ihnen. Also nach dem Mai 2001.
Denn im Sommer 2000 entschied Amtsleiter Helmut Roewer, Brandt “abzuschalten”.
Die Trennung war jedoch nicht von Dauer: Schon ein Vierteljahr später griff das Thüringer Innenministerium ein und ließ Brandt zurückbeordern.
Erst, nachdem Roewer als Verfassungsschutzpräsident abgelöst worden war, kam das endgültige Aus für die Zusammenarbeit. Im Januar 2001 schaltete Wießner Brandt ab…
http://blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2014/03/27/der-nazi-der-auspackte/
Wie so oft stimmt das nicht:
Roewer ist bereits seit Anfang Juni vom Dienst suspendiert.
Wiessner erzählte offensichtlich Märchen… die Hessen-Connection um Vize Nocken und Wiessner hat bislang nur gelogen, und das folgenlos. Wie schon bei Nockens vorigen Schurkenstück beim V-Mann Siegfried Nonne und dem RAF-Hintergrund des Herrhausen-Mordes 1989. Die Schweine sind gleicher…
.
Zu den Waffen!
Wir haben also eine Chemnitzer Szene voller Waffen-Fans, hochbewaffnet, und im Sept. 1998 schon sollte Jan Werner laut „Piatto“ Waffen beschaffen. Für 3 „sächsische Skinheads im Untergrund“… die sich „nach einem weiteren Überfall (ein weiterer vor dem 1. Überfall, wie geht das?) absetzen wollten.
Und dann fuhr Wohlleben dort hin, Treffen, und sollte –als Friedenstaube– eine Pistole beschaffen in Jena?
Das macht keinen Sinn. Waffen gab es bei B&H in Chemnitz zur Genüge… fragen Sie die Antifa! 🙂
.
Jedenfalls gab es angeblich im Dez. 1998 den NSU- Überfall auf Edeka, es wurde scharf geschossen, und dann soll Wohlleben danach eine Pistole besorgen? Noch 2001/2002?
Das ist Quatsch! Oder es ist eine Falle… siehe BGH, 2012:
Auch das ist dann Quatsch:
Diese Waffe wurde nie identifiziert, Holger Gerlach wird immer noch geschont, warum? Stand der auch auf einer Liste?
.
Wie kam Wohlleben auf die Liste der V-Leute im NPD-Verbotsverfahren 2001-2003, immerhin die Aussage eines Bundesanwalts!
Man denkt zwangsläufig an den Bundesanwalt Dr. Hans-Jürgen Förster, der zwischendurch auch mal LfV-Chef in Brandenburg war, der im NSU-Bundestagsausschuss aussagte, er habe den Namen Wohlleben auf einer Spitzelliste gesehen anlässlich des NPD-Verbotsverfahrens 2001/2002.
.
Warum hat Wohlleben keine Pistole besorgt?
- er wusste, dass es bei B&H Chemnitz genug Waffen gab?
- er witterte gar eine Falle?
Für Letzteres spricht seine jetzige Aussage:
Vorwürfe gegen Staat
In seiner Aussage hat Wohlleben schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. Es sei ihm unerfindlich, warum der Staat die drei untergetauchten mutmaßlichen Terroristen des NSU nicht aufgespürt habe. Schon mit Blick auf die ersten Jahre nach dem Untertauchen der drei 1998 sagte er, hätte man sie finden wollen, wäre das seiner Meinung nach mit Hilfe von Tino Brandt möglich gewesen. Brandt war damals gut bezahlter V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes.
Ha ha ha, mit Hilfe des Spitzels Thomas Starke erst Recht! Wie war das? Michael „Tarif“ See sollte sich nicht um ein Versteck kümmern, sagte ihm der VS, das täten bereits Andere? Ja und wie! Böhnhardt telefonierte (mit eigenem Handy) fleissig, alles geortet, alles abgehört, wenn man gewollt hätte wären die 3 Ende Februar 1998 längst verhaftet gewesen. Man wollte aber nicht.
Das muss selbst den Jenaer Kameraden auch damals schon verdächtig vorgekommen sein, wähnten die sich doch von V-Leuten umstellt und gingen davon aus, abgehört zu werden. Carsten Schultze kam erst als Kontaktmann ins Boot, nachdem Jürgen Helbig „streikte“!
Einschub aus aktuellem Anlass: Es fehlen die enttarnten V-Leute in Sachsen, da hat Laabs Recht.
Gestern, neues Bundestags-NSU-Eröffnungsgedöns, Berufsantifa Röpke drehte voll am Rad, erfüllte also den gewünschten Job, Weihnachtsprämiensoll übererfüllt nach Plan, aber es gab auch einige Perlen:
Die Linksjournaille muss sich an die eigene Nase fassen, warum in Sachsen fast nichts aufgeklärt ist. Der AK NSU ist da wesentlich weiter, und hat auch genug Dokumente geleakt, die zu weiteren Sachsen-Spitzeln weisen.
.
Wohllebens Aussage ist nicht ehrlich. Sie schont den Staat, sie folgt immer noch einem Deal.
Der Hoffmann-Rehabilitierer Dr. Siegfried Mayr hat das durchaus richtig analysiert:
Warum dieser Blogbeitrag gleich wieder gelöscht wurde, das wissen wir nicht. Können es uns aber denken.
Das Problem hat Mayr richtig erkannt: Schwerste Versäumnisse der „Verteidiger“ der Hauptangeklagten im NSU-Prozess von Anfang an. Und schon vor Beginn des Schauprozesses!
Dem ist voll zuzustimmen. DIE haben „Wolle“ ans Messer geliefert. Bei Vrau Zschäpe ist das etwas anders… und zwar grundsätzlich anders.
.
Auf welcher Liste stand Wohlleben?
Ein Hinweis, 5. Juli 2012:
Zschäpe? Böhnhardt? Mundlos? Wohlleben? Holger Gerlach? Carsten Schultze? Andreas Schultz?
Noch ein Hinweis, Oktober 2012:
Stand Wohlleben auf dieser Liste, an die sich Bundesanwalt Förster erinnerte?
Noch ein Hinweis, selbe Quelle:
Der NSU-Ausschuss des Bundestags machte Böcke zu Gärtnern. Peinlicher als die BfV-Personalie Engelke, das geht gar nicht mehr. Als Sonderermittler gegen das BfV? Lachhaft. Zum Fremdschämen.
Der Staatsschutz hatte gesiegt, der NSU-Ausschuss war eingeknickt. Er wird weiter einknicken… auch 2016 erneut.
Aktuell ist der Brutalstaufklärer gegen den Verfassungsschutz Staatssekretär bei der Misere.
http://www.bmi.bund.de/EN/Ministry/State-Secretaries/Hans-Georg-Engelke/hans-georg-engelke_node.html
Eine unglaublich dreiste Exekutive, die genau weiss, dass ihr rein gar nichts droht, schon gar kein Parlament… mit Staatsschuetzer Binninger an der Spitze des neuen Plazebos, der sich NSU 2.0 Ausschuss nennt, weil er ein bundesweit agierendes NSU-Netzwerk unterfüttern soll. Notgeburt wegen fehlender Beweise gegen die Toten, die in München angeklagt sind, keinen Verteidiger haben und somit als BRD-Mülleimer fungieren.
Noch ein Hinweis:
.
Kann es sein, dass da 5 V-Leute auf der Anklagebank sitzen? Kann es sein, dass genau diese Tatsache nicht nur das Aktenschreddern erklärt, sondern auch die Erpressbarkeit der Angeklagten? Kann es sein, dass die Verteidiger in diesem Schauprozess genau aus diesem Grund keinen der himmelschreienden Fehler der Anklage aufgriffen? Kann es nicht auch sein, dass es nur 4 V-Leute sind, und Wohlleben deshalb unbedingt abwarten musste, was Zschäpe aussagen lassen würde?
Wohlleben hat ganz klar die zentrale These der Anklage angegriffen: Die von Schultze besorgte Waffe mit Schalldämpfer sei keine Ceska 83 gewesen.
Holla die Waldfee, und der Mayr hat es übersehen… wie die Ladehemmung der Uwe-Weltkriegspistolen in Heilbronn, die doch nur erklären sollte, warum es nur je einen Schuss auf die Polisisten gab… und nicht 2 bis 8 wie bei den Dönermorden.
üben üben üben…
Niemand hat diese Pistole jemals Ceska genannt! Weder der Verkäufer, noch der Käufer, noch sonstwer. Nur der Staat hat das „einfach so vorausgesetzt“, was nie gesagt wurde. Und der BGH hat es einfach so „festgestellt“. Der dicke Richter Fischer sollte sich in DIE ZEIT lieber mal mit diesem seinen Sauladen auseinandersetzen, anstatt dumme Schriftsätze zu veröffentlichen.
Renate Zschäpe… die dümmsten Richter Deutschlands…
Warum lässt sich der BGH so leicht täuschen von BAW und BKA, Herr Fischer? Ist er gar Komplize? Wie beim Paulchenvideo-Beschiss? Revolver zu Pistolen etc pp?
.
Und Wohlleben hat jetzt -sehr löblich- diesem Konstrukt einen weiteren schweren Dämpfer verpasst. Zwar einen Schalldämpfer, aber trotzdem einen schweren Dämpfer: War gar keine Ceska…
Man darf sich freuen, wie die Goebbelspresse das weiterhin nicht berichten wird, und jeglichen kritischen Journalismus der Staatsräson NSU opfern wird.