NSU: Staatspolitische Antworten auf den Irrsinn der Post-Demokratie
Ein Gastbeitrag
In mancher Hinsicht hat die so genannte Antifa ein wenig, aber nur ein ganz klein wenig, Recht; im Fall dieses Blogs vielleicht darin, hinter seinen Machern eine Meute rechtslastiger Bluthunde zu vermuten, die wild geworden einen Haufen Akten durchwühlen, ohne Konzept, außer vielleicht einem diffusen Revanchismus im Kopf. Auf ihrer den Motiven nach nur allzu durchsichtigen Suche nach „Entlastung“ für die Kameraden, mit denen man sich auf die eine oder andere Weise identifiziert. Drauf und dran, den „rechten Terror“ zu verharmlosen, ihn gar zu leugnen. Herrgott.
(Die Hauptdarsteller der Stauffenberg-Films)
Dieses Jahr war es recht still um den Grafen Stauffenberg, als der Jahrestag seiner hilflosen Aktion begangen werden hätte können. Still, still — Vielleicht, weil immer deutlich wird, WER er war. Ein deutscher Bombenleger, ein Rechter, ein Kriegsteilnehmer mit Vorbehalten gegen ganze Völkerschaften von Erlösern. Deutscher als der Deutschunterricht, wie das ein Berliner Zigeunerrapper sagen könnte.
Mit den deutschen Bomben oder ihrer Wahrnehmung ist es so eine Sache, auch mit den Bomben, die auf die Deutschen niedergegangen sind. Da gibt es das Edelste und das Scheußlichste, symbolische Politik von besonderem Gewicht. In echt deutscher Art zählt nicht das physikalische Potenzial der Bombe, nicht ihre konkrete Wirkung, ja nicht einmal ihr Zweck sondern nur die kollektive Zwangsvorstellung, die sich mit ihr verbindet.
Hunderttausende Tote werden geleugnet, vergessen oder gerechtfertigt, ein besserer Böller nach Jahrzehnten noch verherrlicht oder dämonisiert. Und manchmal macht man mit diesen Dingern ganz bewusst symbolische Politik.
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muss sein – fatalist besteht auf diesem Foto http://www.taz.de/uploads/images/684×342/140220-femen_01.jpg |
Das geht aber auch umgekehrt, indem man einen solchen gewaltigen symbolischen Böllerschuss aus dem Kontext seiner paranoiden Zuschreibungen löst, versucht, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Vielleicht erscheint das weniger edel als die Tat des Grafen, vielleicht weniger wirkungsvoll als der Massenmord an der deutschen oder russischen Zivilbevölkerung. Man darf aber durchaus der Ansicht sein, dass in der deutschen Geschichte der letzten 100 Jahre genug der symbolischen Böller und der kollektiven Zwangsvorstellungen gewesen ist.
Ein wenig Aufklärung tut dem Michel nach der ganzen Mythengaudi ganz gut; er mag seinen Erlösungsphantasien und seiner geistigen Selbstwegsprengung jetzt gegensteuern, indem er ein wenig Bomben-Schrott aus seinem Hirn räumt. Es ist zumindest eine Überlegung wert hier in aller Bescheidenheit die geistige Trümmerfrau zu geben.
(Angela Merkel, Kanzlerin der staatsterroristischen Politik)
Was macht man, wenn man rausgefunden hat, dass die Mutti eine Verbrecherin ist? Wenn zu dieser Erkenntnis keine symbolischen marxistischen oder nationalen Krücken mehr notwendig sind, sondern wenn die Mutti der schrecklichsten Dinge überführt ist? Wählen gehen? Auf die gut gemeinten Argumente der etablierten „Staatsfeinde“ hören, die weiterhin ihre symbolische Drehorgel von der Anklage gegen die „Gesellschaft“ am Laufen halten wollen?
Oder alles möglichst gut herausarbeiten und dann Strafanzeige stellen?
Und was wird dann? Soll die Mutti hinter Gitter?
Nein, der Linken kann man kein Wort mehr glauben. Sie hängt an einem Traum, der zu einem Glauben geworden ist oder einer Sucht nach dem Fusel, den sie vom Bürger bekommen hat. Besoffen vom „Kampf gegen Rechts“, der ein heilloses Rechthaben ist mit Flötenchören und staatlicher Subvention. Der reinste Kinderkreuzzug, naiv blutrünstig und in der Tendenz, den Gegner im Rudel anzugreifen.
Es gibt viele herzliche Menschen bei den Linken und trotzdem beschleicht einen das Gefühl, jeden Moment auf dem NSU-Scheiterhaufen landen zu können, wenn man sich unter sie begibt. Selbstverständlich unerkannt; denn der Bürger hat dem besoffenen Trottel ja verboten mit seinen natürlichen Freunden zu reden.
Der NSU ist ein Fass billiger Met, das der Linken den Garaus machen wird.
Da ist alles drin: Die absolute Überzeugung, sicherster Indikator für das Falsche, wie Pasolini richtig erkannt hat; die Steuerung des ideologischen Trieblebens durch den Bürger, der den Linken wie den Deckeber auf den Holzbock lässt; der finstere Rausch der Selbstbestätigung, denn sie haben es immer schon gewusst. Und irgendwo auch ein Schuss Angst vor dem Beschiss, der die eigene Überzeugung vor jeder Kritik abschirmt.
(Lawrenti Beria, kommunistischer Erz-Inquisitor)
Sie sind so überzeugt von der Wahrheit des „rechten Terrors“, dass sie alle Verstandesarbeit wie in den schlechtesten Momenten des Mittelalters nur als Begründung der eigenen Wahrheit zulassen. Alles andere ist Ketzerei, und es wird immer bösartiger, je schwächer die eigene Wahrheit ist. Was steht zwangsläufig am Ende des Liedes? Ein neues 1989, nur diesmal unter Einschluss der „kritischsten Köpfe“ und der Staatsagenten.
Was hält man dagegen?
Sacharbeit am Selbstgespräch des Staates, seinen Akten, das ist die staatspolitische Antwort auf den „NSU“. Man kann das Lektüreerlebnis der Aufdeckung dieser ungeheuren Schweinerei, dieses politischen Chtulhu-Mythos in einem schnodderigen, rechtspopulistischen Ton protokollieren wie in diesem Blog. Vielleicht haben wir uns eine nihilistische Schnauze angewöhnt in den Jahren der Entfernung von diesem sterbenden Gemeinwesen. Ist das schlimm?
Am Ende steht ein schlüssiger Block, ein Paket Sargnägel für das Regime, das uns für dumm verkaufen und von Krieg zu Krieg hetzen will und damit am Ende doch scheitern wird. Und dann verschwinden wir wieder.