Von Fatalist und Thomas- Ewald Riethmüller
Am 6. April 2006 wurde im väterlichen Internetcafe in Kassel der 21- jährige Halit Yozgat erschossen. Laut Bundesanwaltschaft von Uwe Böhnhardt und/oder Uwe Mundlos, also vom so genannten NSU. Vor Entsorgung des Falles auf der NSU- Müllkippe geriet kurzfristig der hessische Verfassungsschützer Andreas Temme unter Mordverdacht, nicht zuletzt wegen seinen Einlassungen und auf Grund abgehörten Telefonate.
Zunächst erzählte er der Polizei: Er sei zur Tatzeit rein zufällig in dem Internetcafe gewesen und habe weder Täter noch Leiche gesehen, obwohl er auf den Schreibtisch, hinter dem der ermordete Halit Yozgat später aufgefunden wurde, beim Hinausgehen 50 Cent legte. Lag Halit Yozgat schon zu diesem Zeitpunkt ermordet hinter dem Schreibtisch, so müsste Andreas Temme seine Leiche gesehen haben, wie eine gefilmte Rekonstruktion ergab, welche allerdings den Blickwinkel des ca. 1,85 m großen Temme unberücksichtigt ließ, weshalb unklar ist, ob die (Schreibtisch-) Stuhllehne, über der die Jacke des Opfers hing, ihm die Sicht auf die Leiche versperrte.
Der Mordverdacht gegen den Verfassungsschützer ist – Dank der Müllkippe für ungelöste Fälle (NSU) – ausgeräumt, doch die abgehörten Telefonate begründeten bei dem Nebenklägervertreter der Familie Yozgat den Verdacht das der hessische Verfassungsschutz gewusst habe, das Halit ermordet würde und Andreas Temme aus Neugierde oder um den Tätern zu helfen, am Tatort war.
Die mitgeschnittene Äußerung: „…Ich sage ja jedem: Wenn er weiß, dass irgendwo so etwas passiert, dann bitte nicht vorbeifahren…..“ des damalige Geheimschutzbeauftragten des Verfassungsschutzes, Gerold-Hasso Hess, stützt diese These.
Terror mit Duldung oder Billigung des Staates wäre ein Vorwurf dem zwangsläufig der Verdacht „Terror im Auftrag des Staates“ folgen würde.
Was lag näher, als im hessischen NSU Untersuchungsausschuss (PUA) den heute 70-jährigen, ehemaligen Geheimschutzbeauftragten Hesse zu vernehmen. Dessen Interpretationskünste verstärkten den Verdacht der Nebenkläger erheblich.
So hatte er dem damals Andreas Temme den Rat erteilt bei seiner polizeilichen Vernehmung „…sich so nah wie möglich an der Wahrheit halten…“. Warum hatte er ihm nicht den Rat gegeben die Wahrheit zu sagen ?
Hess (sinngemäß): „…Das hätte er ihm auch wieder nicht empfehlen können. Denn Verfassungsschützer unterlägen nun mal Geheimschutzregeln. Wenn Temme also alles gesagt hätte, was er wisse, hätte das auf ihn, Hess, zurückfallen können.. … Auch habe Temme insbesondere über seine V- Leute nicht reden dürfen….“.
Mit anderen Worten: Der Herr Geheimschutzbeauftragte hatte Zweifel, ob die Wahrheit nicht doch dienstliche Belange des Verfassungsschutzes berührt, obwohl Temme aus rein privaten Gründen in dem Internetcafe gewesen sein will.
Diese Zweifel des Geheimhaltungsbeauftragten machen misstrauisch, denn sie suggerieren das der PUA und die Öffentlichkeit mit einer Teilwahrheit abgespeist wird.
Verstärkt wird dieser Argwohn durch das Verhalten von Temme nach der Tat. Er konnte nur mit Hilfe der Aussage eines 16-jährigen Zeugen und nach umfangreichen Überprüfungen der Internetverbindungen ermittelt werden.
31 Polas-Einträge…
Dieser 16 Jährige behauptet weiter: Temme habe eine LIDL- Plastiktüte mit einem länglichen, schweren Gegenstand mit sich geführt, dessen Konturen deutlich sichtbar gewesen wären. Diese Behauptung suggeriert, das der Gegenstand in der Plastiktüte vielleicht eine Pistole, vielleicht sogar die Tatwaffe, gewesen sein könnte.
Die Leitmedien übernahmen den vorstehenden Verdacht der Nebenkläger. Wir glauben, dies ist eine Show der Presse, um der Öffentlichkeit Aufklärungswille vorzutäuschen und ein Ablenkungsmanöver der Familie des Opfers. Was die Fakten bestätigen.
Wer oder was bleibt verborgen und wer lenkt ab und warum?
Die Ermittlungsakten der Soko Cafe der Polizeidirektion Kassel lassen wesentliche Grundannahmen nicht zu, die der Anklageschrift im NSU-Prozess zugrunde liegen und wie sie wie vorstehend und generell von den Leitmedien übernommen wurden.
Temme hat das Internetcafe vermutlich Minuten vor der Tat (er ging ca. um 17:03 Uhr) verlassen, denn als ca. 2 Minuten später Halits Vater vor dem Internetcafe eintraf, war weder Temmes Mercedes noch vor der Eingangstür geparkt, noch sah er Temme aus dem Internetcafe kommen. Ein zeitgleich mit dem Vater ankommender Freund der Familie bestätigte dies. Auch er sah weder den vor der Tür parkenden Mercedes, noch einen 1,85 großen Mann aus dem Internetcafe kommen. Beide Männer unterhielten sich vor der Eingangstür kurz. Während dieses Gespräches luchste Halits Vater dem Freund zwei Zollstöcke ab.
Der aus dem kurdischen Teil des Irak (Mossul) stammende Faiz H. telefonierte in dem vorderen Raum des Internetcafes bis 17:03 Uhr. Wollte bezahlen und suchte, wie zuvor Temme, deshalb Halit in allen Räumen. Ging dabei zwei Mal an dem Schreibtisch vorbei, hinter dem Halit lag, ohne die Leiche zu sehen. Erst gegen 17.05 Uhr entdeckten er und Halits Vater gemeinsam dessen Leiche. Um 17:06 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein.
Kurde?
Der 16- jährige Zeuge, welcher Temme belastete, hatte gekifft. Sprach erst von einer weißen, dann von einer gelben Plastiktüte, deren Träger kurz geschnittene Haare hatte und eine hellgrüne Jacke trug. Andreas Temme hat Glatze. Bei ihm wurde keine hellgrüne Jacke gefunden.
Es ist daher zweifelhaft, ob Andreas Temme zum Zeitpunkt der Tat noch im Internetcafe war. Objektive Beweismittel, wie eine Standortabfrage seines Handys, wurden nicht eingeholt.
Temmes Auftrag war laut eigener Aussage seit Januar 2006 die Beobachtung einer nahen Moschee. Die wichtigste Frage nach dieser Einlassung: „War Halit Yozgat ein Informant, der die Telefonate der Moscheebesucher mitschnitt und auf einem bestimmten PC ablegte?“ Temme hatte einen Schlüssel für die PC-Verriegelung. Er hätte solche abgelegten Daten kopieren können.
Die verfänglichen Äußerungen des Geheimschutzbeauftragten haben ihre Ursachen wohl eher in der Tatsache, dass Temme auf keinen Fall die Namen von fünf islamischen V-Leute verraten durfte. Innenminister Bouffier verbot deren Vernehmung durch die Polizei Anfang Oktober 2006.
Dringend interessiert war die Soko am V-Mann, den Temme zwei Tage vor dem Kasseler Mord traf, zu der Zeit, als in Dortmund Kubasik in seinem Kiosk erschossen wurde. Dieser und Halit Yozgat waren vor ihrer Ermordung – von „Südländern“ – massiv bedroht worden. Besonders wichtig wäre für die Ermittler eine – den Ziffern nach bekannte – Geheimnummer gewesen, die Temme um 17:19 Uhr anrief, also nur knapp 20 Minuten nach dem Mord an Halit Yozgat.
Den Neonazi Gärtner (GP 389) kannten die Ermittler. Der war nicht interessant. Auf das angeblich zweite Telefonat mit Gärtner vom Festnetz des HLfV geführt, stießen die Ermittler erst nach dem 4.11.2011. Sie konnte es nicht sicher Temmes Apparat zuordnen und allen Beweisen ab dem 4.11.2011 ist zu misstrauen, zumal einem nach fünf Jahre ermittelten Anruf.
Ein „Südländer“ in Jeans und rotem Shirt war beim Wegrennen beobachtet worden. Der Verdacht fiel auf die Familie des Ex-Verlobten von Halits Schwester, bei der noch in der Nacht (um 3:00 Uhr) eine Hausdurchsuchung statt fand. Beschlagnahmt wurden nur Jeans und rote Oberbekleidung der Männer. Die Schmauchspurensets ihrer Hände wurden nicht beprobt und einen Monat später vernichtet.
Es gab deutliche Spuren zu Drogenhändlern, welche den Yozgats noch zwei Tage vor dem Mord gedroht hatten, weshalb das Telefon von Halits Vater abgehört wurde. Dies wissend benutzte dieser heimlich die SIM- Karte eines bosnischen Drogenhändlers. Mehr als 150 Telefonate dieser Dealer wurden 2005/2006 aus Yozgats – Internetcafe heraus geführt und überwacht.
Die Zwickauer Ceska mit Schalldämpfer wurde beim BKA beschossen und eine Lautstärke von 137 dB gemessen. Ohne Schalldämpfer 157 dB. Die Schüsse waren daher in den relativ kleinen Räumen nicht zu überhören. Trotzdem hörte keiner der vier weiteren Anwesenden die Schüsse. Zusammen mit Temme haben also fünf Personen nichts gehört, was dafür spricht, das bei dem Mord ein sehr effektiver Schalldämpfer verwendet wurde und nicht der beim NSU gefundene Schalldämpfer. Völlig unklar ist, warum keiner der Anwesenden den Pulverdampf roch.
Der Notarzt übersah die Einschüsse. Faiz H. wurde wegen Totschlags- Verdacht festgenommen, da der Notarzt „gegen/auf den Kopf geschlagen“ als Todesursache diagnostizierte. (Die zwei Einschutzlöcher im Kopf entdeckte erst der aus Göttingen angereiste Gerichtsmediziner, am späteren Abend.)
Fazit : Die beiden wichtigsten Fragen zum Mord in Kassel sind noch niemals gestellt worden:
– War Yozgat ein Informant Temmes?
– Und, wessen Geheimnummer rief Temme kurz nach dem Mord an? Die Nummer ist bekannt. Wem gehört sie?
Temmes späteres Verhalten.
Andreas Temme hatte als Zeuge vor dem NSU- PUA des Bundestages die Chance gehabt sich völlig rein zu waschen. Er hätte nur behaupten müssen, er habe auf der Suche nach Halit Yozgat bei der er auch vor das Internetcafe trat, zwei Skinheads mit Fahrräder gesehen, was ihm später entfallen sei und schon wäre ein Verdacht in Richtung NSU gelegt gewesen. Er tat es nicht und blieb bei seiner polizeilichen Aussage. So verhält sich kein Tatverdächtiger, der etwas zu verbergen hat.
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Für Compact-Leser war das zuviel des Guten, zumal der Chefredakteur und ausgewiesene NSU-Experte den Artikel nicht verstanden hat. Shit happens, und der Folgeartikel mit dem neuropathologischen Gutachten des Prof. Dr. Bruck, demnach Halit noch mindestens 30 Minuten lebte nach den Kopfschüssen, und sein Körper in dieser Zeit die Beulen am Kopf ausformte, der wäre völlig unzumutbar.
ca. 16:30 – 16,40 Uhr: Yozgat wird in den Kopf geschossen, 2 Mal, Emre Ergin hört das, reagiert aber nicht, weil die Waffe äussert leise ist. Es ist keinesfalls die Zwickauer Ceska, die Düsenjäger-laut ist, 137 dB mit Schalldämpfer laut BKA.
Temme sitzt zu dieser Zeit im Büro, telefoniert mit wem auch immer, oder schreibt einen Treffbericht.
ca. 17 Uhr: Yozgat fällt tot vom Stuhl. es rummst, auch der Stuhl fällt um, vielleicht gegen die Wand, dahinter hört die Mutter 3 Geräusche, und Faiz Hamadi Shahab (telefoniert vorn in einer Zelle) hört öfter als 2 Mal sowas wie “Tür zuschlagen, etwas fällt um, Luftballon.” Emre hört gar nichts, Abu Tamam auch nicht. die waren hinten an den PCs.
ca. 17:05 Uhr: Halit wird tot mit Beulen am Kopf aufgefunden, daher werden die Einschüsse zunächst übersehen, wegen fehlender Schussgeräusche wird Totschlag “auf/gegen den Kopf geschlagen” angenommen und angezeigt. Beschuldigte sind Faiz H. und Abu Tamam. Emre und die Mutter nicht.
Ca. 1 bis 2 Tage später, Annahme:
Die Ermittler lesen die PC-Steuerung des Zentralcomputers vorn beim Halit aus und finden einen weiteren benutzten PC, auf dem bei ilove.de ein Wildman 70 surfte.
Sie kommen da aber nicht weiter, oder doch?
6 Tage nach dem Mord, am 12.4.2006, “erinnert sich” Abu Tamam an einen deutschen grossen Mann mit Brille, Tüte und glattrasierten kurzen blonden oder roten Haaren. Jacke erst vorhanden, später keine Erinnerung mehr daran. Tüte wechselt Farbe und Marke. Weiss, gelb, egal? siehe:
https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/05/22/wie-den-vs-knacken-beim-mord-kassel-nur-wenn-man-das-gedons-endlich-weglasst/
Tragbare USB-Festplatte drin, oder Mordwaffe? Warum hatte Temme einen Schlüssel für die PC-Verriegelung und konnte so Daten übertragen? Aussage im Bundestags-PUA. 2012 bereits.
siehe: https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/06/09/lfv-beamter-temme-hatte-donerceska-schmauch-an-den-handschuhen/
Auffällig: Abu Tamam werden NUR Fotos von Temme vorgelegt, keine anderen Fotos. Er erkennt ihn erst zu 60%, dann zu 90%. Gelenkte Aussage?
19.4.2006: Temme wird “ermittelt”. Verhaftung und Hausdurchsuchung folgen.
Vermutung: Temme wurde als Dummy eingebaut, um den echten Mörder zu schützen. Bereits 2006. Die PC-Einträge gehören nicht original zu ihm. Wenn es sie überhaupt gab.
Vermutung: Abu Tamam sah nichts, aber Faiz H. (schemenhaft, Plakat an der Telefonzellen-Scheibe war hinderlich) könnte was gesehen haben. Abu Tamam, bekifft und 31 Polas Einträge schon mit 16, der sagte aus, was er aussagen sollte? Intensivstraftäter-Jugendlicher? Erpressbar?
Temmes Handy-Bewegungsprofil fehlt in den Akten, und er rief 20 Minuten nach dem Mord eine Geheimnummer an, deren Ziffern bekannt sind. Dazu muss es einen Geodaten-Standort geben. Er fehlt in den Akten.
Sie haben ihn hingeschickt, mit der Maßgabe, sofort seinen Zweitarbeitsplatz zu beräumen und sobald er fertig ist, Vollzug zu melden. [© anmerkung]
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Wen verdecken Temme und Kollegen seit 2006?
https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/06/13/mord-kassel-eine-zeitleiste-mal-anders-teil-4-um-1630-oder-um-17-uhr-erschossen/
Schade eigentlich, das liegt aber nur daran, dass fatalist nicht schreiben kann. Es ist alles zu kompliziert. Kann man nicht kapieren, völlig ausgeschlossen… überfordert total…
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