GDU: Gestehe auch du! – Teil 29

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Es gibt viel zu gestehen – packen wir’s an.

Das Lied vom Zeugenschutz

Seit an Seit gestehen wir
all die fürchterlichen Tahaten.
Denn wir wurden gut beraten
zu gesteh’n, was sie erwaharten.

Mit uns zieht die U-Haft-Zeit,
Zeugenschutz ist nicht mehr weit.

Dieser Post aus dem Buch von @taucher über den Geheimdienstlichen Untergrund stellt die dichterischen Fähigkeiten der Rechtsanwaltsgehilfin von Borchert und Grasel vor. Der jungen Frau ist es gelungen, die gefühlt 1629 Seiten Angklageschrift auf ganze 20 Seiten einzudampfen. Statt Bundesanwalt Diemer trat RA Grasel ans Mikrofon, sagte dasselbe wie der und behauptete, das habe ihm Zschäpe zugeflüstert. Diese Prozeßökonomie wäre von Anfang an wünschenswert gewesen.

Teil 1: GDU: Geheimdienstlicher Untergrund – Einleitung
Teil 2: Das Henne-Ei-Problem beim NSU
Teil 3: Schredder as Schredders can
Teil 4: Orgasmus mit Beweisen
Teil 5: Indizien für alle Verbrechen der Welt – fast jedenfalls
Teil 6: Ein Königreich voller Indizien
Teil 7: Sore aus dem Untergrund
Teil 8: Bekenntnisorgie ohne DVD – missing links der Antifa
Teil 9: Was der Nazi nicht hat, davon hat das BKA noch viel mehr
Teil 10: Fahrzeugmietverträge aus Bayern?
Teil 11: Fahrzeug mieten wie vom Fließband
Teil 12: Die Morde der Döner
Teil 13: Bedrohung aus dem Dunkelreich
Teil 14: Geld regiert die Terrorwelt
Teil 15: bombige Propaganda mit Bombenteppich
Teil 16: Mord an einer Deutschen
Teil 17: Die NSU-Toten
Teil 18: Das Recht auf Wohnen gilt auch für Terroristen
Teil 19: Finanzen aus dem Staatshaushalt
Teil 20: Faszination Super-Uwe
Teil 21: eine politische Partei ganz allein für Schnüffler
Teil 22: von lustigen Bildern und Menschen
Teil 23: OLG-Stadl
Teil 24: Aufklärtnix und Aufklärnixe
Teil 25: Alkohol macht lustig
Teil 26: lustig ist die Beweiserhebung
Teil 27: Tattoo You
Teil 28: Pressemitteilungen im Wandel der Zeit
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21. Zschäpes Geständnis

Am 09.12.2015 wurde von Zschäpes Anwälten eine Erklärung verlesen, die auch vollständig in den Medien publiziert wurde (z.B. WELT 09.12.2015). Es hat keinen Sinn, sich mit allen Facetten auseinanderzusetzen, deshalb nur was allgemein zu ihrer rechtlichen Lage und zu den absurdesten Behauptungen des Machwerks.

21.1 Zschäpes Geständnis – Einordnung in ihre rechtliche Situation

Zschäpes Täterschaft bei der Brandstiftung wurde bisher nicht mal ansatzweise nachgewiesen. Es gibt nicht einen einzigen Beweis, dass Zschäpe das Haus angezündet hat. Jedoch legen alle erhobenen Tatsachen nahe, dass sie als Täterin nicht in Frage kommt.

Weiter ist Zschäpe der Mitttäterschaft und Beihilfe für zehn Morde, einen versuchten Mord und zwei Sprengstoffanschläge angeklagt. Voraussetzung für die Verurteilung wegen Mitttäterschaft und Beihilfe ist der Nachweis der Täterschaft der Personen, denen die Angeklagte angeblich Beihilfe geleistet bzw. bei deren Taten sie mitgetan hat. Den Nachweis muss die Staatsanwaltschaft in der Hauptverhandlung führen.

Im Hinblick auf die angeklagte Mitttäterschaft und Beihilfe muss Zschäpe sich keine Sorgen machen.

Die Täterschaft von Böhnhardt und Mundlos konnte trotz eines nicht mehr zu überbietenden Einsatzes von Kräften und Mitteln (allein die BAO Trio des BKA hat ca. 400 Mannjahre verbraten) für kein einziges der angeklagten Verbrechen nachgewiesen werden. Es gibt nicht einen einzigen Beweis.

Zschäpe ist damit in einer komfortablen Situation.

Wenn es den Behörden bei der Menge der zur Rede stehenden Verbrechen trotz extremer Anstrengungen nicht gelingt, auch nur einen einzigen Tatbeweis zu erbringen – nu, dann ist sie wohl unschuldig.
In einem normalen Prozess könnte sie sich auf eine ordentliche Haftentschädigung freuen.

Und da geschieht ein Wunder.

Vier Jahre hat Zschäpe konsequent geschwiegen. Doch dann, ohne erkennbaren Grund, legt sie ein Geständnis ab, verschenkt alle ihre Rechtspositionen.

Sie lässt eine Erklärung verlesen, die genau entlang der staatsanwaltschaftlichen Vorwürfe segelt.

Sie hat alle Vorwürfe bestätigt, immer mit der Maßgabe, „aber ich war eigentlich nicht dafür, ich war das fünfte Rad am Wagen“.

Bizarr.

21.2 Zschäpes Geständnis – der Alkohol

„…und trank zunehmend Sekt, etwa drei bis vier Flaschen am Tag.“

So ganz sind sich die Fachleute nicht einig. Einige sagen, der statistische Mann verträgt 1,5 mal so viel Alkohol wie sein weibliches Pendant, die meisten sagen das doppelte.

Zschäpes „drei bis vier“ wären normiert auf meine Figur so um die 5…7 Flaschen Sekt pro Tag.

Keine Ahnung, ob ich so viel reinkriegen würde. Eventuell mit Druckbetankung. Auf jeden Fall würde die Umwelt das mitkriegen.

Zschäpes Sauferei ist niemand aufgefallen.

Es kann nur einen Grund geben, warum Zschäpes Alkoholmissbrauch niemand aufgefallen ist:

Sie ist Alkoholikern.

Was nicht sein kann.

Alkoholiker vertragen zwar viel, doch die können nicht wieder aufhören. Jedenfalls nicht ohne Entziehungskur. Danach dürfen die keinen Tropfen mehr trinken.

Zschäpe hat angeblich jahrelang gesoffen wie ein Loch – und dann hat sie einfach so, ohne fremde Hilfe, damit aufgehört.

Das geht nicht, das gibt die menschliche Natur nicht her.

21.3 Zschäpes Geständnis – der Brand

„Zur Wohnung zurückgekehrt verschüttete ich das Benzin in allen Räumen der Wohnung.

[…]

Ich nahm mein Feuerzeug, entzündete dies und hielt die Flamme an das Benzin, das sich auf dem Boden verbreitet hatte.“

Die hätten anstelle von Juristen doch besser Brandsachverständige oder Chemiker das Geständnis schreiben lassen sollen. Die hätten diese Unmöglichkeit nicht erfunden.

Zschäpes Tathergangsbeschreibung ist falsch, was sich aus den folgenden Tatsachen ergibt:

1. Wenn Benzin brennt, verbrennt es. Jeder weiß das.

Es ist nicht möglich, dass in der Wohnung ein paar Liter Benzin drei Minuten brennen und danach explodieren.

Das geht nicht, die Naturgesetze geben das nicht her.

2. Beate Zschäpe soll am 04.11.2011 gegen 15:00 Uhr die Terrorwohnung in Zwickau angezündet haben. Als Brandbeschleuniger hat sie angeblich 10l Benzin in der Wohnung verschüttet.

Kann sich jeder mal körperlich vorstellen.

Oder im Garten nachmachen (mit Wasser natürlich, nicht mit Benzin!). Männer nehmen bitte 15l, um eine adäquate körperliche Belastung zu realisieren.

Weil Zschäpe nach rechtsmedizinischer Erkenntnis zum Tatzeitpunkt ordentlich alkoholisiert war, müssen wir vorher so viel bechern (Tagesschau 22.09.2016, Wie betrunken war Zschäpe?), bis wir 2,04 bis 2,58 Promille Alk im Blut haben.

Frauen brauchen dafür mindestens einen Liter Wein, Männer ungefähr das doppelte. Prost!

Jeder wird nach der Übung feststellen (sofern man in diesem Zustand noch was feststellen kann), dass er sich dabei ordentlich vollgekleckert hat.

Für den Zwickauer Fall heißt das, Zschäpe hätte meilenweit nach Benzin stinken müssen.

Hat sie aber nicht.

Unmittelbar vor der Explosion ist eine Frau (die angeblich Zschäpe ist) auf die Nachbarin Antje Herfurth zugegangen. Dazu sind Zeugenaussagen von Frau Herfurth dokumentiert:

Vor dem OLG München (Prozessprotokoll von NSU-Watch, 28. Verhandlungstag, 25.07.2013):

Heer fragt zur Distanz zwischen H. [Herfurth, d.A.] und der Frau mit den Katzenkörben. H. sagt, es seien vielleicht ein bis zwei Meter gewesen. Das Gespräch sei sehr kurz gewesen, sagt H., es habe keine 30 Sekunden gedauert.“

Vernehmung der Zeugin Herfurth durch die BAW (Ermittlungsakte Az BJs 162/11-2, Bd. 4.2 – Frühlingsstr. 26 08058 Zwickau Ordner 2 Komplex Wohnung Trio 01.05.2008-04.11.2001 Tgb-Nr. BKA ST 14-140006/11):

Frage: Konnten Sie an Frau Zschäpe Benzingeruch oder andere Gerüche wahrnehmen?

Antwort: Nein.

Das kennt jeder aus eigener Erfahrung, Benzin ist ziemlich eklig. Einmal damit eingesaut, stinkt das unerträglich.

Auf die Entfernung von „ein bis zwei Meter“ hätte Frau Herfurth das Benzin gerochen – wenn Zschäpe kurz vorher mit Benzin in Berührung gekommen wäre.

Wenn selbst auf Nahdistanz bei der angeblichen Zschäpe kein Benzingeruch feststellbar war, kann sie nicht die Person sein, die in der Wohnung Benzin verschüttet hat.

3. Wird Benzin in der Wohnung verschüttet, fängt es sofort an zu verdunsten. Das ist bekanntlich die Eigenschaft des Otto-Kraftstoffs, dass er schnell vergast.

Brandgutachter Frank Dieter Stolt in der ARD:

Viele Brandstifter, die mit Benzin, was eigentlich ungeeignet ist, also Otto-Kraftstoff, Brand legen, machen genau den Fehler. Sie fangen in einem Teil an, oder in einem Raum, fangen sie an, gießen aus. Dabei passiert jetzt aber schon, die Umsetzung von Flüssigkeit in den Dampfzustand und die Vermischung mit dem Luftsauerstoff. Das heißt, jetzt entsteht schon bei großen Mengen eine explosionsfähige Atmosphäre. So, jetzt geht der immer weiter. Gießt, geht wieder weiter, geht in den nächsten Raum, gießt. Immer wenn der weitergeht, setzt sich das Benzin in Dampf um, mit Sauerstoff, und damit erhöht sich die Explosionsgefahr. Und wenn er jetzt am Ende ist, muss er ja irgendwie zünden. Und das Problem ist, wenn das direkt zündet, hätte er sich, oder sie, sich selber verletzen müssen.

Zschäpe hatte gar keine Verletzung. Die Ermittler konnten nicht mal feststellen, dass Wimpern, Augenbrauen oder Haare angesengt waren.

Damit ist sie als Täterin ausgeschlossen.

4. Es ist nicht mal sicher, dass überhaupt Benzin als Brandbeschleuniger eingesetzt wurde.

Berichte aus Märkische Onlinezeitung vom 06.11.2011 und BILD vom 05.11.2011 sprechen dagegen..

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Im Klartext:

Nach dem Brand wurden Hunde eingesetzt, die trainiert sind für die Suche nach Brandbeschleunigern und den Rückständen der Verbrennung der Brandbeschleuniger.

Die Hunde haben nichts erschnüffelt. Nicht mal die krachordinäre Substanz Benzin.

21.4 Zschäpes Geständnis – der Briefkasten

Die hatten von Anfang an das Problem, dass Zschäpe angeblich die Briefe mit den „Bekenner-DVDs“ an mehrere Adressaten geschickt hat – jedoch alle Zeugen aus Zwickau einhellig aussagten, dass Zschäpe beim Verlassen des Terrorhauses am 04.11.2011 keine Briefe in der Hand hatte. Auch kein Behältnis, in das die Briefe reingepasst hätten.

Dieses Problem haben die Ghostwriter mit dem Geständnis gelöst. Glauben die jedenfalls.

„Sodann nahm ich etwa die Hälfte der DVDs, welche sich versandfertig und frankiert verpackt im Abstellraum befanden, an mich und steckte diese in den Briefkasten, der sich vor dem Haus befand“

Klingt erst mal ganz gut, kann aber so nicht gewesen sein.

Sowie die Feuerwehr am Tatort eintrifft, wird rundrum alles abgesperrt. Machen die immer so, haben die auch so in Zwickau gemacht. Da kommt keiner mehr ran; auch nicht der Postbote, der aus diesem Grund den Briefkasten nicht leeren kann.

Anschließend hatte die Polizei den Briefkasten routinemäßig abgebaut und mit aufs Revier genommen. Das sieht man auch auf allen Tatortbildern und Videos, nach dem Ende der Löscharbeiten ist der Briefkasten nicht mehr dort.

Am nächsten Tag, dem 05. November 2011, ist die Polizei mit dem Briefkasten zur Post gegangen.

Dort haben die Beamten gemeinsam mit zwei Postangestellten den Briefkasten geleert.

Wenn Zschäpe die Briefe mit den DVDs in den Kasten geworfen hätte, hätten dort 12 C5-Umschläge
und 1 A4-Umschlag drin sein müssen.

Da waren aber keine.

Die Aussagen der Postbediensteten Matthias Hu. und Wilma Ko. (Protokoll von NSU-Watch vom 97. Verhandlungstag am 25.03.2014), ergaben dies:

Dann werden die beiden Zeuginnen Hu. und Ko., Postbedienstete beim Briefzentrum Zwickau, zum Inhalt des Anfang November 2011 abgenommenen Briefkastens vor dem Anwesen Frühlingsstraße 26/26a befragt. Zunächst wird Hu. befragt und sagt, am Morgen des 5.11.2011 seien zwei Polizeibeamte zu ihnen ins Briefzentrum gekommen und hätten ihm und der aufsichthabenden Kollegin Ko. diesen Briefkasten übergeben. Der sei nicht beschädigt gewesen. Sie hätten ihn geöffnet, um die Sendungen weiterzuleiten. Das seien drei bis vier normale Standardbriefe gewesen, also die kleinen Formate, kein A4. Götzl fragt, wie gut Hu.s Erinnerung an die Anzahl ist. Hu. sagt: „Wenig.“ Es seien drei, vier oder fünf drin gewesen, der Briefkasten sei eh wenig frequentiert. Sonnabends würden bei ihnen keine Briefe bearbeitet werden, die würden weitergeleitet nach Leipzig. Dann folgt die Vernehmung von Ko. Ko. sagt, in der Nacht zum Sonnabend hätten zwei Polizisten gegen 5:30 Uhr den Briefkasten gebracht, sie hätten ihn aufgeschlossen und die Sendungen dem Wochenend-Briefzentrum in Leipzig zugeführt. Das seien vielleicht drei, vier Briefsendungen, kleine Briefe, Postkartengröße, drin gewesen.

Dumm gelaufen.

21.5 Zschäpes Geständnis – total plemplem

„Ich besorgte mir jedenfalls eine leere 0,7 Literflasche und füllte diese an der Tankstelle mit Benzin.“

Ja ne. Is klar eh.

11 comments

  1. Beate wurde für diese Aufnahmen ganz schön unter Drogen gesetzt. Zwangsgeständnisse sind seit je her üblich, wenn man nicht gleich geselbstmordet werden will.

    Übrigens halte ich Andreas Temme (seit dem Tatortbegehungsvideo) für den Mörder von Halit Yozgat und wahrscheinlich hat er auch auch die Uwes auf dem Gewissen.

    Lesetipp: *** darüber hab ich gestern gelacht. Wer schreibt solchen Scheiss? ***

    PS: Wir leben in einem Land, in dem selbst eine Richterin (Kirsten Heisig) ermordet werden kann, ohne jegliche Folgen für die Mörder, die vom selben System gedeckt werden.

  2. “ Zschäpe hat angeblich jahrelang gesoffen wie ein Loch – und dann hat sie einfach so, ohne fremde Hilfe, damit aufgehört.

    Das geht nicht, das gibt die menschliche Natur nicht her“

    Sag niemals nie. Bei mir gings. Allerdings habe ich dann auch mehr von dem grünen Kraut konsumiert 🙂

  3. der größte Witz, 0.7 Liter Flasche an der Tanke mit Benzin füllen. Ich war jahrelang Tankstellenbetreuer und Beschicker / Lieferer. Wem das gelingt der kriegt eine Prämie. Vor allem gehst zum bezahlen, ich möchte gerne 1 Flasche Benzin bezahlen hehe 🙂

    Das Ganze stinkt mehr als zum Himmel. Und die wäre ja mit den stinkenden Benzinklmaotten rumgelaufen, mit Zug oder Bus gefahren ?

    Ja und wie ? Benzin ausgeschüttet und dann Kuverts geholt im Abstellraum ? Dazu Licht gemacht hehe ? Bummmmm

    1. Ja, ich frag mich auch schon warum diese Einlasssung der Z. nicht wenigstens mit dem chemisch-analytischen Befund übereinstimmt und die übliche Mindestabgabemenge in einem zugelassenen Gebinde auch noch unterlaufen haben will.

      Auch der völlige Mangel an Reaktion in der veröffentlichten Meinung zu dem Unfug ist tatsächlich bemerkenswert. Ich plädiere daher schon für eine Rekonstruktion der Vorgänge. So lange bis der Bauwerksschäden den tatsächlichen entsprechen, würden wohl deutlich mehr als „0,7l“…und das Zschäpe-Modell im Flur dürfte auch nicht unbeeinflusst bleiben.

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