Ein Gastbeitrag von Prof pi2
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Das wäre eine Hypothese – nicht mehr und nicht weniger. Wenn Beweise fehlen können keine „Wahrheiten“ verkündet werden. Es können nur noch Widersprüche aufgezeigt werden.
Die Bombe bleibt ein Rätsel.
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Sollte der Freund von Gundolf Köhler „Max Gärtner“ die Wahrheit gesagt haben, wären folgende Fragen zu stellen:
Wusste Köhler von der Gefährlichkeit der Bombe?
Hatte man ihm mitgeteilt, dass die Konstruktion neben der unverdämmt im oberen Teil befindlichen angenommenen Nitrozellulose in einer zweiten Zündstufe den angenommenen hochbrisanten militärischen Sprengstoff TNT enthielt?
In dem Buch von Ulrich Chaussy „Oktoberfest, Das Attentat“ ist folgende Aussage Max Gärtners aufgeführt (Ausschnitt aus S. 138-141):
»Bei diesen Diskussionen sagte Gundolf, dass man in Bonn, Hamburg oder München oder anderen Großstädten Sprengstoffanschläge verüben könne.
…Gundolf erwähnte, dass man durch solche Explosionen oder Anschläge Spitzenpolitiker ausschalten könnte.
…Gundolf war für die NPD und gegen die etablierten Parteien. Er erwähnte, dass dann, wenn Spitzenpolitiker ausgeschaltet würden, die Personen aus der zweiten Garnitur dieser Parteien nicht so viele Stimmen auf sich vereinigen könnten, weshalb dann Splittergruppierungen wie z. B. die NPD ca. 10 Prozent der Stimmen bekommen könnten. Gundolf sagte, wenn in den Großstädten München, Bremen, Hamburg und Bonn ›so ’n Vieh‹, hochgeht, dann wäre das Problem gelöst. Mit ›Vieh‹ war hier eindeutig ein Sprengkörper gemeint. Mit dieser Äußerung, dann wäre das Problem ›gelöst‹, war gemeint, dass, wenn führende Politiker der etablierten Parteien weg sind, dann die zweite Garnitur antreten müsse. Diese würde nicht so viele Stimmen erringen.
… Gundolf sagte in diesem Zusammenhang, dass, wenn so etwas passiere wie ein Attentat oder ein Skandal oder eine Entführung, dies im Hinblick auf die nahe bevorstehende Wahl oder für zukünftige Wahlen für die eine oder andere Seite entscheidend sein könne.
In den Diskussionen war von Attentaten auf einzelne oder mehrere Politiker die Rede. Dabei sollten keine Zivilisten getroffen werden. Gundolf vertrat die Auffassung, dass ein solches Geschehnis wahrscheinlich Einfluss auf die Wahl hat.
…Eine Tötung oder ein Mord kam für uns alle drei nicht in Frage. Gundolf erwähnte, dass er so etwas nicht mache, weil er dagegen sei. Er sei auch dagegen, dass andere so etwas machen würden. Gundolf sagte auch, dass er sich so was nicht zutraue. Bei der Diskussion, bei der auch Wiegand dabei war, sagte Gundolf, dass er in der Lage sei, einen Sprengkörper herzustellen. Er habe die Mittel, mit denen man Dynamit herstellen könne. Er sei im Besitz der hierzu notwendigen Chemikalien.
…Er sagte, dass eventuell auf dem Oktoberfest so etwas durchgeführt werden könnte. Peter Wiegand und ich haben das aber nicht ernst genommen. Im Zusammenhang hiermit sprach Gundolf auch davon, dass zur Not auch ein blinder Bombenalarm ausreiche.
Als über einen Anschlag auf die Wiesn gesprochen wurde, sagte Gundolf, dass bei einer solchen Sache zwei Mann nötig wären. Einer sollte den Sprengkörper befördern, der andere wäre für die eventuelle Fernzündung verantwortlich. Gundolf sagte, einer schafft es aus körperlichen und aus geistig-seelischen Gründen nicht.
…Ein gewaltsamer Umsturz sei ohne Tote nicht möglich. Zivilisten sollten geschont werden. Nur die Schuldigen sollten davon betroffen sein.
…Er sprach aber davon, dass man eventuell ein Bömble zünden könne, wenn Schlagknüppel und Pistole nichts nützen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Granate erwähnt.«
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[ „Max Gärtner“ heisst Bernd Kasper, und der andere Freund „Wiegand“ heisst Erich Lippert, fatalist]
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Ob die Aussagen „Gärtners“ in Teilen als Schutzbehauptungen zu bewerten sind, kann nicht gesagt werden. Gärtners Aussage wurde jedenfalls mit der Unterstellung einer unbewiesenen psychischen Erkrankung als unglaubwürdig eingestuft.
Sicher ist: Köhler hat in einem Chemielabor im Hause seiner Eltern mit Explosivstoffen experimentiert und wohl eine Handgranate, Rauchbomben und Raketen selbst gebastelt.
[so ähnlich sah meiner aus, selbe Firma:, anmerkung fatalist]
https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/08/warum-weiss-man-nicht-wie-die-bombe-gezundet-wurde-sonst-weiss-man-das-immer/
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(WSG-Vize-Unterführer Marx bei der Gesichtskontrolle)
http://1980-oktoberfestblog.hol.es/gundolf-koehler-wuschelkopf-und-phantom/
der lange Kerl, 2. von links ist ein gewisser Herr Förster aus Hessen.
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Aus Chaussys Buch S. 68-69:
Als Arndt-Heinz Marx im Juli 1981 an der deutschen Grenze verhaftet wurde, war die Zeit des kameradschaftlichen Schweigens für den Chef vorbei. Plötzlich konnte sich der WSG-Mann Arndt-Heinz Marx an Gundolf Köhler erinnern, an ein Wochenende Ende Juli 1976 bei einer Wehrsportübung in Heroldsberg.
…Und als der Alte sagte, dass das der wäre, der damals die Handgranate geworfen hätte, da hat’s bei mir gedämmert. Da wusste ich, wer es war.
Ich glaube, es war eine selbstgebastelte Handgranate. Die Hülle sah aber ziemlich profihaft aus. Sie war silberfarbig und sah aus wie eine Eierhandgranate. Der Köhler sagte, dass er den Sprengstoff selbst hergestellt habe. Er sagte, dass es sein Hobby wäre, so etwas herzustellen. Er hat auch gesagt, dass er bei einem Experiment schon einmal einen Unfall gehabt hat. Er sagte, dass er bei sich im Keller basteln würde. Über Handgranatenfabrikate, Stückzahlen oder Herkunft von Handgranaten hat er nichts gesagt.
…Der Alte sagte noch: Mensch, sind Sie wahnsinnig! Wenn uns jemand überprüft oder wenn das Ding in die Luft geht, dann ist der Teufel los!
…Das war geschlagenes Holz, wie es im Wald herumsteht. Die Handgranate ist explodiert. Es erfolgte eine ziemlich laute Detonation. Köhler hat den Sicherungsring abgezogen und hat sie weggeschmissen. Halt so, wie man eine Handgranate wirft…
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Wenn Köhler den Sprengstoff selbst hergestellt hat, wird es sich vermutlich um eine Schwarzpulver-Füllung gehandelt haben.
TNT kann es nicht gewesen sein, dafür benötigt man mindestens ein sehr gut ausgestattetes Labor und viel Erfahrung in der organischen Synthese. Die Nitrierung von Toluol erfolgt in drei Stufen. In der letzten Stufe wird hochkonzentrierte Salpetersäure, Dischwefelsäure / Oleum (mit Schwefeltrioxid-Anteil) benötigt. Die Nitriersäure muss bei jeder Stufe stärker werden. Diese Säuren greifen zahlreiche Materialien an, ohne einen Abzug ist der Umgang damit nicht möglich!
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TNP (Trinitrophenol, Pikrinsäure) ist leicht aus Acetylsalicylsäure herzustellen:
www.lambdasyn.org/synfiles/pikrinsaeure.htm
(Pikrinsäure aus ASS und Kaliumnitrat)
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Dazu benötigt man nur ASS, konzentrierte Schwefelsäure sowie Kaliumnitrat, alles leicht erhältlich. Diesen Sprengstoff könnte Köhler durchaus selbst hergestellt haben.
Die Verwendung von Pikrinsäure als Füllmaterial für Granaten (wie im Ersten Weltkrieg) wurde wegen der unkontrollierten Bildung von sehr stoßempfindlichen Schwermetallpikraten eingestellt. Die Pikrinsäure wurde hier durch TNT ersetzt.
de.wikipedia.org/wiki/Pikrins%C3%A4ure
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Laut „Max Gärtner“ soll Köhler die Chemikalien gehabt haben, um Dynamit herzustellen.
Dynamit besteht aus 75 % Glyceroltrinitrat (volkstümlich „Nitroglycerin“ genannt) als explosiver Komponente, 24,5 % Kieselgur als Trägermaterial und 0,5 % Natriumcarbonat (Soda) als chemischem Stabilisator.
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Zur Herstellung von Nitroglycerin benötigt man lediglich konzentrierte Schwefelsäure und konzentrierte Salpetersäure im
Volumen-Verhältnis 2:1. Zu dieser Nitriersäure gibt man unter Kühlung in Eiswasser ein Neuntel des Säurevolumens an wasserfreiem Glycerin hinzu.
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Dazu findet man sogar einen protokollierten Schulversuch für Studierende des Lehramts:
www.chids.de/dachs/praktikumsprotokolle/PP0009Darstellung_vn_Nitroglycerin.pdf
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Der AK NSU scheut keine Mühen:Prof pi2 bei der Arbeit
Ich habe selber einmal Schwarzpulver nach der sogenannten CIA-Methode nach einer Internet-Anleitung hergestellt.
https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/03/die-bombe-in-der-keupstase-eine-professionelle-usbv/
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Diese Anleitung für Nitryglycerin funktioniert, ich habe sie experimentell überprüft.
[wieder Mal… fatalist]
Um einen wirksameren haltbaren Sprengstoff zu erhalten fehlen lediglich das Waschen mit konzentrierter Kochsalzlösung zum Entzug des Wassers und das Neutralwaschen mit Natriumcarbonat-Lösung.
Besonders ein größerer Ansatz könnte bei zu schneller Zugabe des Glycerins und unzureichender Kühlung auch einmal „hochgehen“.
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Wäre es denkbar, dass Gundolf Köhler die Oktoberfest-Bombe einschließlich der Explosivstoffe selbst in seinem Keller-Labor hergestellt hat?
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Im Abschlussbericht der BAW von 1982 erfährt man hierzu:
Mit Sicherheit ist davon auszugehen, daß die Behältnisse mit gewerblichem Sprengstoff – wahrscheinlich mit Trinitrotoluol (TNT) im Gewicht von etwa 1 ,4 kg gefüllt waren. Weiterhin ist anzunehmen, daß die Hohlkörper auch Nitrozellulose (Treibladungspulver) enthalten haben. Das Ergebnis von Versuchssprengungen läßt u.a. darauf schließen, daß die Kohlensäureflasche in die am oberen Ende verkürzte Granatenhülle eingestellt worden ist, wobei verbleibende Zwischenräume verdämmt worden sind…
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist in der Granatenhülle und in der Treibgasflasche gewerblicher Sprengstoff explodiert . Dies geht aus der Tatsache hervor, daß insbesondere der Körper der Mörsergranate, außer in zahlreiche Splitter, in eine erhebliche Menge von sog. Sprenggrieß , d. h. in feine Kleinstteile, zerlegt worden ist . Eine umfangreiche Grieß- und Splitterbildung ist bei militärischen Sprengkörpern vorgesehen, um bei größtmöglicher Freisetzung von Energie die Umhüllung in möglichst kleine Teile zerbersten zu lassen. Dadurch erhöht sich die Wirkungswahrscheinlichkeit. Detonationsergebnisse der aufgezeigten Art sind jedoch bei Verwendung selbstgefertigter Sprengstoff- und Pulvermischungen auszuschließen.
Zusätzlich läßt die Beschaffenheit des im Tatortbereich gesicherten Sprengstoffschmauchs auf TNT als Tatmittel schließen . Durch gaschromatisch/massenspektrographische Untersuchungen konnten diese Anzeichen indessen nicht bestätigt werden. Ebenso haben
sich keine Rückstände zusätzlicher Spreng- oder Brandmittel nachweisen lassen.
Dennoch ist davon auszugehen, daß zeitlich vor der Explosion ein in dem Sprengsatz befindlicher weiterer Stoff abgebrannt ist, der einerseits sehr hohe Temperaturen zu entwickeln in der Lage war und andererseits keine chemisch nachweisbaren Spuren hinterlassen hat: So haben zahlreiche Tatzeugen von einer im Zusammenhang mit der Explosion aufgetretenen starken Hitzewelle berichtet. Einige der Tatopfer haben Verbrennungen davongetragen. Insbesondere wies die Leiche des Gundolf Köhler ganz erhebliche Versengungen auf (vgl. A III, Seite 6 ff.).
Explosionen von TNT oder anderer brisanter Sprengstoffe vermögen Hitzewellen und Verbrennungen des festgestellten Ausmaßes jedoch nicht zu erzeugen.
Die vorliegenden Gegebenheiten lassen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit darauf schließen, daß der vor der Sprengstoffdetonation erfolgte Abbrand durch die Entzündung von Nitrozellulosepulver verursacht worden ist. Nitrozellulose verbrennt mit einer Temperatur von ungefähr 2.700° Celsius. Dabei entstehende Feuerschwaden können in der Umgebung des Verbrennungsortes beachtliche thermische Wirkungen erzielen. Nitrozellulose ist im benachbarten Ausland – insbesondere in der Schweiz – ohne behördliche Erlaubnis erhältlich; in Geschoßpatronen ist es weitgehend als sog. Treibladungs-(Schieß-)pulver enthalten. Das Ausblasen entzündeter Nitrozellulose aus der Öffnung eines Hohlkörpers würde optisch und akustisch wie das Starten einer Rakete – Feuersäule verbunden mit fauchenden oder zischenden Geräuschen – wahrgenommen werden. Von Erscheinungen dieser Art im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Tatgeschehen haben – wenn auch in Einzelheiten unterschiedlich – mehrere Tatzeugen berichtet; andere Zeugen erinnern sich an den auffallenden Geruch nach verbranntem Schießpulver kurz vor der Explosion (vgl. A II , III, Seite 4 ff.) .
Demgegenüber liegen hinsichtlich des zur Tatausführung benutzten Zünders keinerlei Hinweise vor. Das Fehlen massiver Teile einer Zündervorrichtung und einer Zünderkette im Streugut der Explosion weist auf eine einfache Zünderbauart hin. Hierfür hätte sich in erster Linie die Verbindung einer Zündschnur mit einer Sprengkapsel – eine sog. Leitfeuerzündung – geeignet.
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Tomas Lecorte schreibt in seiner Revision „Oktoberfest-Attentat 1980“ von 2014 auf S. 90:
„Es war kein Selbstlaborat, sondern „echter“, also brisanter Sprengstoff in der Art TNT…“
Außerdem behauptet Lecorte:
„Gleichwohl hat der Generalbundesanwalt später erklärt, dieser Sprengstoff sei selbst hergestellt worden. Woher diese Erkenntnis stammt, kann ich nicht beantworten.“
Hat der Generalbundesanwalt das auf einer Pressekonferenz einfach behauptet, trotz Kenntnis der gegenteiligen Ergebnisse des Gutachtens, um Köhler als Einzeltäter glaubwürdiger erscheinen zu lassen?
Die Informationen zur Oktoberfestbombe sind sehr widersprüchlich.
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Gehen wir von gewerblichem Sprengstoff aus, aber nicht unbedingt von TNT. Die Nitrozellulose eignet sich nicht für die Initialzündung.
War es geplant, die Nitrozellulose zu Erzeugung von Verbrennungen einzusetzen? Das macht alles herzlich wenig Sinn! Der Initialsprengstoff in der benötigten Sprengkapsel bleibt genauso unbekannt wie die Zündvorrichtung.
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Nitrozellulose könnte Köhler durch eine relativ einfache Nitrierung von Cellulose theoretisch selbst hergestellt haben.
www.chids.de/dachs/praktikumsprotokolle/PP0232Herstellen_von_Schiessbaumwolle.pdf
Für eine höhere Sprengkraft wird eine Vorbehandlung mit Kaliumpermanganat-Lösung und Salpetersäure empfohlen.
Soll die Nitrozellulose nicht sofort angezündet werden, ist eine Stabilisierung erforderlich: Nachwaschen mit Soda-Lösung und 30-minütiges Kochen in konzentrierter Ammoniumchlorid-Lösung. Nicht-stabilisierte Nitrozellulose könnte sich unter Umständen selbst entzünden, vor allem ist sie aber noch leichter durch statische Entladung zu zünden. Es soll laut einer Zeugenaussage so ausgesehen haben, als ob Köhler eine Tüte aus dem Papierkorb gezogen hätte, in der sich die Bombe befunden haben soll.
Die durch die Reibung entstandene elektrostatische Aufladung könnte durchaus eine ungewollte Zündung der Nitrozellulose ausgelöst haben.
Diese sollte vielleicht durch einen Abreißzünder gezündet werden, nach dessen Auslösung sich Köhler noch hätte entfernen können, bevor das TNT oder TNP in einer zweiten Zündstufe detonierte.
Denkbar wäre eine Zündschnur, die wie bei einer zweistufigen Rakete hier aber die Zündkapsel (Initialzündung) auslöst, welche mit ihrer Druckwelle den Sekundärsprengstoff als Hauptladung zündet.
Theoretisch wäre eine unfallweise Sofortzündung denkbar. Wenn man die in Chaussys Buch S. 166-167 aufgeführten Ergebnisse der Hausdurchsuchung in Köhlers Kellerlabor mit einbezieht, kann man diese Hypothese jedoch sofort verwerfen:
Den Bau der Bombe im Keller des Hauses der Familie Köhler sollten stumme technische Zeugen beweisen, Abdrücke des Bombenkörpers im Schraubstock, Metallsplitter auf dem Werkstattboden, die vom Bombenkörper stammten. Doch über diese sehr ernst zu nehmenden Beweisstücke gab es unterschiedliche Meinungen unterschiedlicher Gutachter. Der Vorrat direkt tatbezogener Beweismittel war damit erschöpft. Die Chemikalien, diverse Teile Fundmunition, Zündschnur, die Anwürgzange für Sprengkapseln und die 212 handschriftlichen Aufzeichnungen Köhlers zeigten eine makabre Interessensausrichtung. Konkrete Beweise für den Bau der Münchner Bombe waren darin kaum enthalten. Reste des wahrscheinlich für die Bombe verwendeten Sprengstoffs TNT fanden sich nicht. Ein Tatbekenntnis Köhlers existierte ebenfalls nicht.
An die Stelle der Indizienlücken traten in der Arbeit der Ermittler die Zeugenaussagen. Aus ihnen wurde rekonstruiert, Köhler sei nach und nach in den Besitz der einzelnen Teile gekommen, die für den Bau der Münchner Bombe notwendig waren: eine britische Mörsergranate, deren oberer Teil abgetrennt war. Die Treibgasflasche eines Feuerlöschers, die in den aufgeschnittenen oberen Teil der Mörsergranate gesteckt worden war. Doch keine Aussage gab Hinweise auf den verwendeten Sprengstoff, das Zündsystem oder gar die Bastelarbeiten beim Zusammenbau, besonders das heikle Ausgießen der hohlen Bombenteile mit dem heiß geschmolzenen Sprengstoff. Kriminalistisch betrachtet, waren Tatausführung und Herstellung des Tatmittels durch den mutmaßlichen Täter nicht sicher bewiesen.
Es ist nicht aufgeführt, welche Chemikalien vorhanden waren.
[ca. 150 verschiedene Chemikalien, ein „erweiterter Chemie-Laborbaukasten“, so steht zu lesen, fatalist]
Wenn weder Rückstände von TNT noch alternativ von Pikrinsäure (TNP) oder Nitrozellulose gefunden wurden, so bedeutet dies, dass sowohl eine Herstellung als auch ein Zusammensetzen der Bombe in Köhlers Labor mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.
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Ein Bruder Gundolf Köhlers versuchte – in meinen Augen erfolgreich aber vom Generalbundesanwalt ignoriert- die vorhandenen wenigen Indizienbeweise zu entkräften.
Chaussy S. 175-176:
Gutachten. Dass die Münchner Bombe im Keller der Familie Köhler in Donaueschingen gebaut worden ist, ist nach Auffassung der Bundesanwaltschaft durch zwei Indizienbeweise belegt. Da sind zum einen winzige Metallsplitter, die man auf dem Boden der Werkstatt, an einem Arbeitshemd und an einer Schleifscheibe in der Werkstatt gefunden hat. Gutachter des Landeskriminalamtes analysierten das Metall und den Aufbau der Lackanhaftungen, die sich an einigen der Splitter befanden. Ihr Ergebnis lautete, die Stahlsplitter enthielten Mangan wie die Splitter der Münchner Bombe, die von der Treibgasflasche eines Feuerlöschers stammten. Der rosarote Grundierungslack und der silberfarbene Decklack, der an einigen der Kleinstsplitter aus der Werkstatt haftete, seien materialidentisch mit den Lackresten an den Bombensplittern. Mangan aber enthält jeder Gebrauchsstahl, argumentierte Christian Köhler; eine Materialidentität könne so nicht bewiesen werden.
Er beauftragte daraufhin ein privates Institut für Lackforschung mit einem Vergleichsgutachten. Diese Gutachter kamen zu dem Schluss, dass von einer Identität der verwendeten Lacke keine Rede sein könne. Zudem sei eine sichere Analyse des Lackauftrages auf den wenigen, meist verunreinigten Metallsplittern aus der Werkstatt der Köhlers überhaupt kaum möglich.
Im Januar 1982, noch vor der endgültigen Einstellung der Ermittlungen, trafen sich die polizeilichen Gutachter und Vertreter des privaten Forschungsinstitutes in Karlsruhe. Sie gingen, in der Sache nach wie vor uneinig, auseinander. Der polizeiliche Erstgutachter gab danach eine erneute Stellungnahme ab, in der er seine bisherigen Ergebnisse bekräftigte.
Ein neuer, weiterer Gutachter wurde nicht beigezogen.
Im Schlussbericht des Generalbundesanwaltes wurde notiert: »Die aufgeführten Gegebenheiten zwingen zu dem Schluss, dass Gundolf Köhler den Sprengkörper im elterlichen Anwesen bearbeitet und zusammengesetzt hat. Zweifel privater Gutachter, die von seinen Hinterbliebenen zugezogen worden sind, können dies nicht in Frage stellen.«
Den zweiten Indizienbeweis für den Bau der Bombe im Keller der Familie Köhler liefern für die Ermittler die rillenförmigen Einprägungen in den Aluminium-Schutzbacken des Schraubstocks, den sie in der Werkstatt der Eltern Gundolf Köhlers fanden. Diese Abdrücke stammten zum größten Teil von der Treibgasflasche, die zum Bau der Münchner Bombe verwendet wurde, sagten die polizeilichen Ermittler, und: Einige weitere Abdrücke stammten von der Hülle einer Mörsergranate, dem zweiten Bestandteil der Bombe. Zum Beweis legten die Gutachter Fotos mit im gleichen Maßstab vergrößerten Abbildungen der Rillen im Schraubstock und der an den Bombensplittern erkennbaren Drehriefen vor.
Christian Köhler hat diese Fotos ausgemessen. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Maße der Drehriefen an den Bombensplittern nicht mit den Maßen der Abdrücke in den Schraubstockbacken übereinstimmten. Ihm sei klar gewesen, meint Christian Köhler, dass solch ein Zweifel nur seitens eines unabhängigen Gutachters anerkannt würde.
Doch als der aufgetrieben war, gab es weitere Probleme. Um eine wirklich sichere Aussage treffen zu können, benötigte der Gutachter exakte Abdrücke der beschlagnahmten Schraubstockbacken und der Oberfläche der Bombensplitter. Die Genehmigung für diese Abdrücke wurde aber erst Monate nach dem endgültigen Abschluss der Ermittlungen erteilt.
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Zeuge „Max Gärtner“ behauptete:
Im Zusammenhang hiermit sprach Gundolf auch davon, dass zur Not auch ein blinder Bombenalarm ausreiche.
Als über einen Anschlag auf die Wiesn gesprochen wurde, sagte Gundolf, dass bei einer solchen Sache zwei Mann nötig wären. Einer sollte den Sprengkörper befördern, der andere wäre für die eventuelle Fernzündung verantwortlich.
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Gundolf Köhler war 1980 zum Zeitpunkt des Attentats längst nicht mehr bei der Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann aktiv.
Zeugen haben Köhler in Begleitung von zwei bzw. einer weiteren Person (direkt vor der Explosion am Mülleimer) gesehen.
Vermutlich von einem der Mittäter stammt das gefundene Handfragment, das weder Köhler noch einem der anderen Toten oder Verletzen zugeordnet werden konnte. [jedoch schon 1982 Köhler zugeordnet wurde, fatalist]
Die Vermutung liegt nahe, dass der Helfer nicht identifiziert werden sollte. Ihm wurde also von weiteren „Hintermännern“ zur Flucht verholfen. Sollte dieser Mittäter eigentlich ebenfalls bei der Explosion sterben, hatte die Bombe eine eingebaute Direktzündung (z. B. Abreißzünder mit zu kurzer Zündschnur)?
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Ein einfacher Abreißzünder kann folgendermaßen hergestellt werden:
Die Visco ist die am häufigsten bei Klasse-II-Feuerwerk (Silvesterartikel) verwendete Zündschnur. http://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndschnur#Visco
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1) Zuerst nimmt man ein langes Stück Visco, und klemmt es zwischen zwei Streichhölzer. Die Spitze der Visco sollte mit den Zündköpfen auf gleicher Höhe sein. Dieses Trio wird mit Tape umwickelt
2) Jetzt umwickelt man die Mitte des Reibestreifens mit Tape und legt den Ring darauf. Wenn man keinen Ring von einer echten Granate hat, kann man auch alles Andere nehmen was sich irgendwie eignet.
3) Jetzt legt man das Trio unter den Ring auf die Reibefläche und knickt das ganze einmal um.
4) Hinter den Streichholzköpfen wird das ganze nun mit Draht oder Gummibändern straff zusammengebunden. Wenn man nun am Ring zieht, reibt die Reibefläche an den Köpfen und diese entzünden sich und die Zündschnur.
www.xplosives.net/page-new/index.php/zuender/abreisszuender
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Könnte Köhler geglaubt haben, nur unverdämmtes Nitrozellulose-Pulver zu zünden? War Köhler wirklich der Ansicht, dass bei einem Anschlag Zivilisten geschont werden sollten? Hatten die Bombenbauer ihm das garantiert?
Oder hat Köhler geglaubt, einer der Helfer würde die Explosion später per Fernzündung auslösen und hat eine wohlmöglich eingebaute Zündfalle nicht bemerkt?
Bauteile einer Zündvorrichtung wurden nicht gefunden. Eine geplante Fernzündung ist daher unwahrscheinlich.
Für eine Fernzündung kann man Modellflugzeug-Servos wie bei der Keupstraßen-Bombe verwenden. Es finden Handy-Zünder oder, wie im Inspire-Magazin 2011 Issue 8 für die Islamisten vorgeschlagen, auch Fernbedienungen beispielsweise von Motorradalarmanlagen Anwendung.
Ich habe das nicht ausprobiert, aber prinzipiell könnte es folgendermaßen funktionieren:
Handy-Zünder: (Quelle: Die alte Explosives-Page)
Habt ihr ein altes Handy mit Prepaid-Karte? Gut dann kanns ja los gehen. Also ihr nehmt einen Schraubenzieher und schraubt das Gehäuse von eurem Handy auf. Darin befinden sich 2 Drähte die zum Lautsprecher führen. Ihr trennt nun den Lautsprecher von den Kabeln und verknotet die zwei Kabel vorne an der Spitze. Dieses führt ihr jetzt in den Sprengstoff ein und rennt weg, man braucht jetzt nur noch auf dem Handy anzurufen und schon rumpst es was das Zeug hält. Aber bitte achtet darauf das nicht im falschen Moment jemand anruft, sonst geht euch der Mist in den Händen los und das kann tödlich sein!!!! Bitte denkt daran das man bei manchen Sprengstoffen eine Sprengkapsel zur Zündung benötigt, in diesem Fall schiebt ihr die verknoteten Kabel in die Sprengkapsel und die Sprengkapsel in den Sprengstoff!
home.arcor.de/deinsozialarbeiter/Inhalt/Praxis/Z%FCnder/Zuender%20-%20Direktzuendung.html
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Motorradalarmanlagen-Zünder:
Dr. Khateer vom Inspire-Magazin schlägt vor, man möge Steuergerät und Fernbedienung einer Motorradalarmanlage zur Zündung verwenden. Dr. Khateer hat sich bereits einen Namen gemacht mit dem Vorschlag für lebensmüde, zum Töten unentschlossene Islamisten, als Sprengstoff Acetonperoxid herzustellen. Aber vielleicht versteht Dr. Khateer ja mehr von Elektronik als von Sprengstoffkunde und hat die Anleitung nur versehentlich so konfus aufbereitet…
Himmelfahrtssynthesen…
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https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/29/die-gescheiterten-bombenbauversuche-der-islamisten-zwischen-2006-und-2012/
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Wenn ich es richtig heraus interpretiert habe, sollen das rote und das schwarze Kabel, eigentlich zum Anschluss der Motorradbatterie bestimmt, mit der 9V-Batterie verbunden werden. Am schwarzen Kabel installiert man eine Verzweigung, die zum Anschluss des Zünd-Lämpchens, einem kleinen 6V-Glühlämpchen oder einem Lichterkettenlämpchen, dient. Als zweiten zum Anschluss des Zünd-Lämpchens erforderlichen Draht kann man das blaue Kabel (eigentlich zum Anlasserrelais) verwenden. Per Fernbedienung wird der Zündstromkreis geschlossen, in den zur Sicherheit ein mechanischer Kurzzeitwecker eingebaut werden sollte, um nach dem Deponieren der Bombe eine 5-Minuten-Zeitverzögerung vor einer nicht ganz auszuschließenden vorzeitigen Zündung zu erhalten.
www.blauetachos.de/doc/produkt-anleitungen/alarmtechnik/Motorradalarm998.pdf
Ich habe keine Hinweise darauf gefunden, dass Gundolf Köhler sich mit Elektronik und dem Aufbau einer Fernzündung auskannte.
Dass Köhler eine potentielle Selbstmordbombe zünden wollte, ist nach den Ergebnissen der Recherchen von Chaussy zu Köhlers Aktivitäten kurz vor seinem Tod (u. a. S. 229) eher unwahrscheinlich:
Genau diese Anzeichen für einen Suizid sah Pflieger aber bei seiner Recherche immer mehr gegeben.
Ich hielt ihm daher die Belege vor, die einen ganz anderen Köhler, gerade in den Wochen vor seinem Tod zeigen: der jobbt, Ferienreisen durch ganz Europa unternimmt, eine Band gründet, einen Bausparvertrag abschließt. All jene Aspekte, die im Schlussbericht der Bundesanwaltschaft nicht vorkommen.
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Das sieht danach aus, als ob Gundolf Köhler für seine Beteiligung am Attentat bezahlt worden sein könnte. Vielleicht hat er wirklich gehofft, mit dem Bombenanschlag, einer „Scheinbombe“, die Wahlen beeinflussen zu können, um anschließend mit ausreichend Geld ein Leben nach seinen Vorstellungen führen zu können.
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Wer hat die Bombe gebaut, wer hat Köhler von der Idee überzeugt?
Gundolf Köhler war sicherlich so etwas wie ein Hobbysprengstoffchemiker, der rechtsextreme Ansichten vertrat und sich mit dem Gedanken an die Durchsetzung politischer Ziele mit den Mitteln der Gewalt beschäftigte. Da Köhler 1976/77 an Übungen der WSG Hoffmann beteiligt gewesen ist war er den Geheimdiensten bekannt, vermutlich auch, was sein Interesse an Sprengstoffen betraf. Und sie wussten, dass Köhler keine gefestigte Persönlichkeit besaß. Er war also ein optimaler Kandidat für einen angeleiteten und begleiteten Bombenanschlag.
Querverweis:
Tatsächlich ließ sich Köhler 1976 von seinen Eltern zu einer Übung der WSG chauffieren und wiederholte seine Schnupper-Teilnahme ein weiteres und letztes Mal. Der „Chef“ der WSG konnte nicht umhin, dem Wuschelkopf die Haare zu schneiden; und ein Offizier der WSG rügte ihn für den albernen Knallkörper, den er zur Übung mitgebracht hatte.
http://1980-oktoberfestblog.hol.es/gundolf-koehler-wuschelkopf-und-phantom/
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In Chaussys Buch wird Köhlers Persönlichkeitsschwäche deutlich, als seine ehemalige Freundin „Gabi“ von Diskussionen mit ihm berichtet (S. 107, 1979):
Komischerweise, erinnert sich Gabi, fiel Gundolf bei dieser Diskussion und auch bei anderen Themen sehr schnell in seiner Meinung um. Kaum krachten die gegensätzlichen Standpunkte mal aufeinander, nahm er seinen Widerspruch schon wieder zurück und schloss sich Gabis Meinung an. Das ließ die Gespräche für Gabi langweilig werden. Sie mochte diesen Opportunismus nicht, der alle kontroversen Gespräche verebben ließ, der es Gabi schwer machte, Gundolfs tatsächliche Meinung einzuschätzen.
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Wusste Gundolf Köhler, was er tat oder war er ein nützlicher Idiot?
Die Frage lässt sich nicht beantworten.
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Nur eines kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werde:
Die Bombe hat Köhler nicht gebaut, zumindest nicht alleine!
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Ein zutiefst unsicherer Mensch lässt sich leicht steuern. Köhler war verschlossen, verhielt sich nicht allen Menschen gegenüber gleich. Aber seine Aktivitäten kurz vor dem Attentat zeichnen beim besten Willen nicht das Bild eines bitter enttäuschten Menschenhassers, der entgegen seiner bislang geäußerten politischen Überzeugung es plötzlich ausschließlich auf zivile Opfer abgesehen hat und wegen einer nicht bestandenen Prüfung innerhalb eines Tages eine Bombe zusammensetzt oder diese für solche Spontanentscheidungen schon monatelang bereit hält. Es ist fraglich, ob Köhler den erst zwei Tage vor dem Attentat aus Tübingen abgeschickten negativen Entscheid zu seiner Diplom-Vorprüfung überhaupt noch rechtzeitig erhalten haben kann…
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In Chaussys Buch findet man hierzu auf S. 148:
Köhler habe über sein Hobby, die Geologie, geschrieben, sei ein andermal aufgetaucht, um die Redaktion der Badischen Zeitung darüber zu informieren, dass er das von Rowdys zerstörte »Eidechsen-Brünnele« in einem Wald außerhalb der Stadt restauriert hatte, zeigte dem Redakteur Kiefer eine mit Illustrationen versehene Sammlung einiger Sagen der Umgebung, die er aufgeschrieben hatte und nun in Buchform herausbringen wollte. Zuletzt habe Köhler nur eine Woche vor dem Anschlag in München noch einmal in der Redaktion vorgesprochen: Wieder war das »Eidechsen-Brünnele« im Sommer 1980 verwüstet worden, wieder hatte es Gundolf Köhler instand gesetzt. Er fände es nett, wenn dies in der Zeitung erwähnt werde. Redakteur Kiefer schickte den Hospitanten mit Köhler zusammen los, um ein Bild des reparierten Brunnens ins Blatt rücken zu können.
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Chaussy versucht krampfhaft Parallelen zum NSU zu ziehen.
Diese sehe ich auch: die offizielle Theorie ist in beiden Fällen auszuschließen.
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Sowohl bei den Ermittlungen zum Oktoberfest-Attentat als auch bei den Ermittlungen zum NSU-Prozess wurden Beweismittel gefälscht oder vernichtet. Es wurde einseitig ermittelt, Zeugenaussagen wurden selektiv zur Unterstützung der offiziellen Version herangezogen, unliebsame Zeugen wurden ignoriert.
Die erklärten Täter sind tot. Die Medien werden teilweise mit Fehlinformationen gezielt gefüttert.
Als Sprengstofflieferanten werden ohne Beweise jeweils Rechtsextreme postuliert, die vermutlich für Gladio/ Stay behind auf Sprengstoff-Depots gesessen haben: Michael Krause für die Keupstraßen-Bombe und Heinz Lembke für Köhlers militärischen Sprengstoff. Praktischerweise haben beide „Unterstützer“ Selbstmord begangen und konnten sich daher nicht mehr gegenteilig äußern.
In beiden Fällen steht die Staatsraison der Aufklärung entgegen.
Am 12. Februar 2015 liest man in der Augsburger Allgemeine unter dem Titel
„Zog der Staatsschutz-Chef Hans Langemann die Fäden?“ unter anderem:
… Neue Hinweise und bisher unbekannte Spuren gaben im Dezember den Ausschlag, dass Generalbundesanwalt Harald Range die Wiederaufnahme der Ermittlungen einleitete.
…Und es gibt erstaunliche Wortmeldungen – so von Max Strauß, dem ältesten Sohn des früheren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU).
Das Ermittlungsergebnis, dass Gundolf Köhler ein Einzeltäter gewesen sein soll, sei ihm „nie sonderlich glaubwürdig“ erschienen, sagte der 54-Jährige vorige Woche in der ARD-Dokumentation „Attentäter – Einzeltäter?“. …
Was ihn aber jetzt besonders bewegt, ist das Agieren des damaligen Staatsschutzchefs Hans Langemann. „Mein Vater konnte ihn nicht leiden“, sagt Max Strauß, …
…Die Karriere des geltungssüchtigen Staatsschutz-Chefs, der sich als „Bayerns stärkster Mann“ fühlte, endete 1982 mit einer Verurteilung zu acht Monaten Haft auf Bewährung wegen Geheimnisverrats…
…Die rechtsextreme Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann, auf die sich noch am Wochenende des Attentats die Aufmerksamkeit der Ermittler richtete, weil der Geologiestudent aus Donaueschingen zumindest an zwei ihrer Übungen teilgenommen hatte und in Baden-Württemberg auch eine gewisse Zeit beschattet worden war, ist offiziell schnell wieder außen vor…
Zeugenaussage lässt zweite Bombe vermuten
Eine Zeugenaussage, die jetzt Gegenstand der Ermittlungen ist, lässt aber doch vermuten, dass eine Spur zur WSG führt. In der „Ingolstädter Gruppe“ – drei Frauen und zwei Männer, die sich als Pendler kennengelernt hatten und gemeinsam das Oktoberfest besuchten (wir berichteten) – hat einer am Straßenrand des Bavariarings, vermutlich in einem Gully, „eine Stichflamme und Funken wie bei einer Fehlzündung“ beobachtet, berichtete Opfer-Anwalt Werner Dietrich vorige Woche auf Einladung der SPD-Landtagsfraktion bei der Israelitischen Kultusgemeinde in München.
Dieser Hinweis auf eine zweite Bombe passe zur Aussage von Ulrich Behle, einem früheren V-Mann des Verfassungsschutzes. Als die WSG nach dem Verbot ihre Aktivitäten in den Nahen Osten verlagerte, war Behle dabei. Es ist aktenkundig, dass er damals in einer Bar in Damaskus einem Kellner über das Oktoberfest-Attentat berichtete, von einer zweiten Bombe sprach und stolz behauptete: „Wir sind das gewesen.“ Ermittler in Deutschland hätten das damals als „alkoholbedingte Aufschneiderei“ bewertet, sagte Rechtsanwalt Dietrich, und auch die Aussage des früheren Audi-Mitarbeiters, der die Stichflamme am Straßenrand gesehen hatte, fiel unter den Tisch.
…Dietrich hofft, dass solche Anhaltspunkte von der neuen Ermittlungsgruppe anders eingeordnet werden und dass die Rolle von V-Leuten ans Licht kommt. Dietrich ist auch deshalb zuversichtlich, weil Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten die Ermittlungen leite, der die Bundesanwaltschaft im NSU-Prozess vertritt.
Außerdem seien jetzt zahlreiche Akten zugänglich, die lange unter Verschluss waren. Die Spurenakten des Landeskriminalamtes zum Beispiel, …– darunter allein 80 Leitzordner zur Wehrsportgruppe Hoffmann. …
Max Strauß Vermutung: Die „Geheimloge P2“ steckt hinter dem Attentat…
… Das Attentat, bei dem Gundolf Köhler seiner Meinung nach „Täter und Opfer“ war, passe besser zu „diesen P2-Typen“, die wenige Wochen zuvor, am 2. August 1980, im Bahnhof von Bologna einen verheerenden Bombenanschlag verübt haben sollen, dem 85 Menschen zum Opfer fielen. Gemeint ist die „Geheimloge P2“ des Faschisten Licio Gelli, auf deren Spur die Ermittlungen in Italien führten.
www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Zog-der-Staatsschutz-Chef-Hans-Langemann-die-Faeden-id32981717.html
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Man versucht erneut, das Oktoberfest-Attentat der Wehrsportgruppe Hoffmann in die Schuhe zu schieben, und dem damaligen Ministerialdirigenten und obersten Staatsschützer Hans Langemann, der den Begriff „positiver Verfassungsschutz“ prägte, ein Euphemismus eines Geheimnisverräters und eine Hommage an Orwells 1984.
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Danke, Professor, der Umstand mit OSTA Jochen Weingarten war mir gar nicht bewusst: Der Ceska-Schreihals der BAW leitet die neuen Ermittlungen?
Köstlich.
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Und der Name Plieger taucht schon wieder auf… war das nicht der Generalstaatsanwalt von Baden-Württemberg, der laut „Mordwaffe Heilbronn in Zwickau gefunden“ schrie, am 9.11.2011, obwohl die Waffe Radom Vis 9*19 Luger erst am 10.11.2011 das BKA erreichte, zwecks forensischer Prüfung und man in der Nacht zuvor 2 unbekannte DNA darauf fand, P1 und P4? aber keine „NSU-DNA“?
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Wie konnte Klaus Pflieger die Waffe schon am 9.11.2011 verkünden? Die Sachsen widersprachen prompt, die Polizei ebenso wie die Staatsanwaltschaft.
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