Der „weitere Überfall vor dem 1. Überfall“ (die 3 sächsischen Skinheads des Piatto) war heute dran. Edeka Irkutsker Strasse 1, 1998:
NSU bewaffnete sich möglicherweise schon 1998
Aber die 3 Hülsen hatte man beim BKA immer noch:
Die beiden Männer hatten die Kassiererin mit einer Waffe bedroht und ihr eine Tasche mit den Tageseinnahmen entrissen. Dabei schossen sie auch auf einen 16-Jährigen, der die Flüchtenden verfolgte. Allerdings trafen sie den Jugendlichen nicht.
Was genau die Ermittler damals herausfanden, sei zwar wegen der Aktenvernichtung nicht mehr nachvollziehbar, berichtete die „Thüringer Allgemeine“. Allerdings habe sich der Vorgang noch im Auskunftssystem der Polizeidirektion befunden, und zudem bewahre die Polizei drei am Tatort sichergestellte Patronenhülsen noch in ihrer Asservatenkammer auf.
Diese sollen laut Gutachten des Bundeskriminalamtes aus der gleichen Waffe abgefeuert worden sein wie zwei weitere Hülsen, die Ende 2011 im mutmaßlich letzten NSU-Quartier in Zwickau gefunden wurden.
Waffengutachten des BKA, eine neverending story…
Den damals 16-jährigen Verfolger fand man nicht wieder. Die Allessammler aus der NSU-Trio-Solo-Wohnung zogen also 4 bis 5 Mal mit diesen 2 leeren Hülsen um. Sehr realistisch… glaubt das Irgendwer?
Haben sie den Zeugen also doch noch gefunden?
Der Mann hatte im Dezember 1998 als damals 16-Jähriger einen Überfall auf einen Edeka-Markt in Chemnitz miterlebt. Die Tat wird dem NSU zugeschrieben.
http://www.radioeins.com/zschaepe-hat-zahnschmerzen-verhandlungstag-beendet-6527884/
Klein und kräftig:
Die eine, W., hatte aus dem Augenwinkel schon einige Zeit einen Mann beobachtet, der an einer Säule lehnte und den Kassenbereich beobachtete. Er soll rund 1,70 Meter groß und etwas kräftiger gebaut gewesen sein.
http://www.br.de/nachrichten/nsu-prozess/150511-nsu-prozess-verhandlungstag-203-100.html
Das war bestimmt die Beate Zschäpe 😉
Die drei Personen seien geflüchtet, und der damals erst 16 Jahre alte Zeuge lief ihnen nach. Einer der Räuber habe gerufen: „Bleib stehen!“ Anschließend fielen drei Schüsse. „Einer ist am Kopf vorbei, das hört man, es machte Pffffttt“, sagt Falco K. Er ging hinter parkenden Autos in Deckung. Ein anderer Schuss schlug in eine Hauswand ein, das Loch war noch Jahre später zu sehen.
Zeuge spricht von drei Räubern – nicht von zwei
Die Polizei stellte 1998 Hülsen sicher, fand aber die Täter nicht. Als dann 2011 der NSU aufflog, entdeckten die Ermittler im Brandschutt des Hauses in Zwickau, in dem die Neonazis gelebt hatten, zwei Hülsen, die aus derselben Waffe gezündet worden sein sollen. Seitdem gilt der Edeka-Überfall als die erste Tat in der Raub- und Mordserie des NSU.
Zeugen im Supermarkt sprachen bisher nur von zwei Räubern, Falco K. dagegen will drei Personen flüchten gesehen haben. Bei den anderen Taten, die dem NSU zugeschrieben werden, waren am Tatort jeweils nur zwei Männer gesehen worden; die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass es Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos waren. Beate Zschäpe ist als Mittäterin angeklagt, auch wenn es keine Hinweise dafür gibt, dass sie selbst an den Tatorten anwesend war.
Hohe und helle Stimme
Die Stimme des Schützen sei hoch und hell gewesen, er wisse nicht, ob es ein Mann oder eine Frau war, sagt nun der Zeuge Falco K. vor Gericht. Bei der Polizei hatte er noch von einer Männerstimme gesprochen. Und Uwe Mundlos soll eine auffällig helle Stimme gehabt haben.
http://www.sueddeutsche.de/politik/nsu-prozess-drei-supermarkt-raeuber-drei-schuesse-1.2533955
Ah ja, 1,70 m klein, helle Stimme, etwas pummelig, Uwe Böhnhardt…
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Die vermissten Waffen laut BKA:
Der BKA-Mann “gehörte zu dem Team, das die Waffen und die Munition untersuchte, die im Herbst 2011 im Wohnwagen in Eisenach und im Brandschutt des Hauses in Zwickau gefunden wurden. Man glich sie mit den Kugeln und Hülsen ab, die an Tatorten gefunden wurden, die dem NSU zugerechnet werden.
Das Ergebnis war übersichtlich. Eine Hülse konnte D. der Pistole „Bruni“ zuordnen, die bei zwei Morden zum Einsatz kam – und zwei Hülsen einer Waffe, mit der bei einem Raubüberfall in Chemnitz im Jahr 1998 geschossen wurde. Welche Waffe das war? Dies weiß der Zeuge nicht. Insgesamt, sagt er, würden drei Waffen vermisst, zu denen Hülsen oder Projektile gefunden worden seien.”
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/NSU-Waffen-geben-den-Ermittlern-Raetsel-auf-731429099
Die Bruni, die Niemand fand, die aber trotzdem irgendwie um den 22.11.2011 herum beim BKA war… super Beweise…
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die Zahnschmerzen…
eher lustig:
Beate #Zschäpe hat Zahnschmerzen? Nicht dass sich da ein Weißheitszahn seinen Weg durch den nationalsozialistischen Untergrund bahnt. #NSU
ziemlich bescheuert, aber nicht überraschend:
Brav gefurzt, aber nun verzieh´ Dich, Holgi…
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Es gibt wie angekündigt noch einiges nachzutragen zu den Bildern in Akte 4-1-2. Der gesamte Feuerwehreinsatz ist das Seltsamste, was ich je gesehen habe:
1) Der absolute Hammer: der Angriffstrupp (das sind die 2 Mann am Schnellangriffsschlauch) trägt KEINEN ATEMSCHUTZ. Das verstößt bei einem Fahrzeugbrand gegen alle Dienstvorschriften und Versicherungsvorschriften. Jede kleine Dorffeuerwehr weiß das, und hier haben wir die Berufsfeuerwehr (!) Eisenach. Nochmal: beim Alarmstichwort “Fahrzeugbrand” legt der AT auf dem 1. Fahrzeug IMMER bei der Anfahrt Atemschutz an. Fahrzeugbrände setzen extrem giftige Stoffe frei. In diesem konkreten Fall hatte dieses unerklärliche Verhalten tatsächlich keine schlimmen Konsequenzen, weil das so ziemlich der harmloseste mögliche Fahrzeugbrand war (das war eigentlich kein Fahrzeugbrand, sondern ein Zimmerbrand auf Rädern). Trotzdem: wäre die Feuerwehr nur 3-5 Minuten später gekommen, hätte der Brand auf den Motorraum / Tankbereich übergegriffen, und was hätte diese Truppe dann gemacht?
2) Der Ablauf nach dem Eintreffen der BF ist komplett unerklärlich. Erste Handlung des AT ist es, die Schnellangriffseinrichtung rauszuholen und durch das Fenster an der Sitzgruppe reinzuspritzen. Aufgabe der Feuerwehr ist aber: ERST retten, DANN löschen. Wenn ein Einsatzleiter direkt nach der Ankunft am Einsatzort bei der Erkundung einen Innenraumbrand in einem verschlossenen Wohnmobil feststellt, dann geht JEDE Feuerwehr davon aus, dass Personen im Wohnmobil sein könnten. Die erste Aufgabe für den AT: Zugang schaffen zum Wohnmobil (Tür öffnen, notfalls mit der Axt), auf Personen im Fahrzeug kontrollieren, ggf. retten. Dazu muss der AT natürlich Atemschutz tragen… (s.o.). Löschen kommt danach, das Wohnmobil ist sowieso Schrott.
3) Warum bleibt die BF mit den zwei wichtigsten Löschfahrzeugen Eisenachs (LF16 und TLF) und der kompletten Wachschicht bis zum Abtransport des Wohnmobils vor Ort, um “Brandwache” zu machen? Das ist Aufgabe der FF, für sowas sind die da, und die drei Leute und ihr LF aus Stregda reichen dafür völlig aus. Aber die wurden wieder weggeschickt?!? Und stattdessen lässt man lieber Eisenach 2-3 Stunden ohne hauptberuflichen Brandschutz?
Ehrlich: ich verstehe diesen Einsatz nicht. Entweder diese Feuerwehr ist komplett inkompetent (glaube ich nicht), oder dieser Einsatz war von der 1. Minute an (=Alarmierung, Anfahrt!) nicht normal. Die Fragen: “wer hat wann die Rettungskräfte alarmiert? Was hat der am Telefon gesagt? Mit welchem Alarmstichwort wurde die Feuerwehr losgeschickt?” sind zentral.
https://parlograph.wordpress.com/2015/06/20/rette-sich-wer-kann/comment-page-1/#comment-83