Schauen wir doch mal von einem neutralen Standpunkt aus auf das, was gerade passiert:
Sicher, das kennen wir von STRATFOR Chef Friedman, ein alter Hut:
Merksatz: Es geht darum, ein Bündnis zwischen Deutschland und Russland zu verhindern.
Es ging immer nur darum.
Es geht auch heute darum.
Und zu diesem Cordon Sanitaire gehört nun einmal die Ukraine dazu, sonst wäre er nicht komplett.
Und einfach umgehen, diesen US-Korridor zur Abschneidung Russlands von Deutschland, das geht gar nicht. Nicht erlaubt vom Imperium.
Sicher geht es auch um Ökonomie, die USA wollen den Europäern teures Fracking-Gas verkaufen, aber es geht eben auch, und vor allem Anderen, um Geopolitik.
Womit wir dann wieder beim Schweizer Standpunkt sind:
«Die Politik der USA war es immer, zu verhindern, dass Deutschland und Russland enger zusammenarbeiten»
Historische, politische und wirtschaftliche Hintergründe des Ukraine-Kriegs
These: Die USA haben an Europa vorbei die Ukraine dazu gebracht, sich auf keinen Fall mit den Russen bezüglich der Krim und des Donbass zu verständigen, sondern Putin zu einem militärischen Eingreifen zu provozieren.
Genauer: Die USA haben das Minsk-Abkommen, ausgehandelt mit den Staaten Frankreich und Deutschland torpediert, aus geostrategischen Gründen, um die EU (Deutschland, Frankreich etc.) von Russland zu trennen.
Der Schweizer Offizier und Geheimdienstler:
Was mir auffällt und was mich sehr stört, ist, dass niemand die Frage stellt, warum die Russen einmarschiert sind.
Ich bin der Meinung, dass er [Putin] sich der Konsequenzen seines Handelns in der Ukraine bewusst ist. Er hat – offensichtlich zu Recht – beurteilt, dass egal, ob er eine «kleine» Operation zum Schutz der Donbas-Bevölkerung oder eine «massive» Operation zugunsten der nationalen Interessen Russlands und der Donbas-Bevölkerung durchführte, die Konsequenzen gleich sein würden. Er ist dann auf die Maximallösung gegangen.
Klingt schlau.
Am 24. März 2021 hat der ukrainische Präsident Selenskyj ein Dekret erlassen, dass er die Zurückeroberung der Krim beabsichtigt. Daraufhin begann er, die ukrainische Armee nach Süden und Südosten zu verschieben, in Richtung Donbas. Seit einem Jahr also hat man einen ständigen Aufbau der Armee an der südlichen Grenze der Ukraine. Das erklärt, warum Ende Februar keine ukrainischen Truppen an der russisch-ukrainischen Grenze waren.
Worum geht es den USA?
Die USA haben an der Ukraine selbst wenig Interesse. Zum jetzigen Zeitpunkt wollten sie den Druck auf Deutschland erhöhen, North-Stream II abzustellen. Sie wollten, dass die Ukraine Russland provoziert und dass, wenn Russland darauf reagiert, North-Stream II auf Eis gelegt wird. Ein solches Szenario wurde anlässlich des Besuches von Olaf Scholz in Washington angetönt, und Scholz wollte klar nicht mitmachen. Das ist nicht nur meine Meinung, es gibt auch Amerikaner, die das so sehen: Das Ziel ist North-Stream II.
Dieses Zeil haben die USA vorerst erreicht. Mal sehen wann die Pipelines zerstört werden werden… sicher ist sicher.
Es ist eine Ironie, dass die USA die Energieabhängigkeit Deutschlands bzw. Europas von Russland kritisieren. Russland ist der zweitgrösste Öllieferant an die USA…
Quot licet Iovi non licet bovi... was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lang nicht erlaubt…
Es geht natürlich auch um Atomwaffen, es geht um die Sicherheitsgarantien die Russland verlangt und die man ihm nicht einräumt seitens der USA/NATO:
Am 11./12. Februar fand die Sicherheitskonferenz in München statt. Selenskyj war dort. Er äusserte, dass er Nuklearwaffen beschaffen möchte. Das wurde als eine potenzielle Bedrohung interpretiert. Im Kreml ging natürlich die rote Lampe an.
Failed states -was die Ukraine zweifellos ist, korrupt ohne Ende und das Armenhaus Europas- sollten keine Atomwaffen haben.
Merksatz: Nur eigene Atomwaffen schützen vor Angriffen, siehe Nordkorea, Pakistan, Israel, Iran (demnächst) etc.
Sehr sehr lesenswert, was der Schweizer Offizier noch vorbringt:
Die OSZE berichtet schweren Beschuss der Volksrepubliken Lugansk und Donezk im Februar durch die Ukraine
Was geschah im Februar?
Ende Januar scheint sich die Situation zu ändern und es scheint, dass die USA mit Selenskyj gesprochen haben, denn dann gab es eine Veränderung. Ab Anfang Februar haben die USA immer wieder gesagt, die Russen stünden unmittelbar davor, anzugreifen.
Die Ukrainer als Provokateur der USA, um Russland zum Eingreifen zu zwingen?
Sieht so aus:
Joe Biden sagte also, er wisse, dass die Russen am 16. Februar angreifen würden. Als er gefragt wurde, woher er das wisse, antwortete er, dass die USA gute nachrichtendienstliche Kapazitäten hätten. Er erwähnte weder die CIA noch den nationalen Nachrichtendienst.
Ist denn am 16. Februar etwas geschehen?
Ja, an diesem Tag sehen wir eine extreme Zunahme von Waffenstillstandsverletzungen durch das ukrainische Militär entlang der Waffenstillstandslinie, der sogenannten Kontaktlinie. Es gab in den letzten acht Jahren immer wieder Verletzungen, aber seit dem 12. Februar hatten wir eine extreme Zunahme, und zwar an Explosionen besonders im Gebiet von Donezk und Lugansk. Das ist nur bekannt, weil alles von der OSZE-Mission im Donbas protokolliert wurde. Man kann diese Protokolle in den «Daily reports» der OSZE nachlesen.
Was wollte das ukrainische Militär damit erreichen?
Es handelte sich sicher um den Anfang einer Offensive gegen den Donbas. Als der Artilleriebeschuss immer stärker wurde, begannen die Behörden der beiden Republiken, die Zivilbevölkerung zu evakuieren und nach Russland zu bringen. Sergej Lawrow sprach in einem Interview von 100 000 Geflüchteten. In Russland sah man die Anzeichen einer grossangelegten Operation.
Es handelte sich offenbar um eine von den USA beauftragte Angriffsoffensive auf den Donbass.
Am 15. Februar hatte das russische Parlament, die Duma, eine Resolution angenommen, die vorschlägt, die beiden Republiken anzuerkennen. Putin reagierte zunächst nicht darauf, doch als die Angriffe immer stärker wurden, entschied er sich am 21. Februar, die Forderung der parlamentarischen Resolution umzusetzen.
Und so kam es dann zum russischen Einmarsch am 24.. Februar. Haben die USA mit ihren Ukrainern doch recht gut hinbekommen, wenn man das geopolitisch betrachtet. Die EU (vor allem Deutschland) hat nun ein Problem.
And the winner is… Tusch! Die USA.
Und der Loser ist… Deutschland.
Wie haben die USA das hinbekommen?
Na indem sie die Ukraine seit 2014 dazu angehalten haben, die Minsker Abkommen nicht umzusetzen.
… Donezk und Lugansk, die sich zu autonomen Republiken erklärt haben.
Wie haben sie ihren Status legitimiert?
Sie haben im Mai 2014 ein Referendum durchgeführt. Sie wollten Autonomie, und das ist sehr, sehr wichtig. Wenn sie in die Medien der letzten Monate schauen, hat man immer von Separatisten gesprochen. Aber damit kolportierte man seit acht Jahren eine totale Lüge. Man sprach immer von Separatisten, – das ist völlig falsch, denn das Referendum hat ganz klar und deutlich immer von einer Autonomie innerhalb der Ukraine gesprochen, sie wollten sozusagen eine Schweizer Lösung.
Und die Krim?
Man vergisst, dass sich die Krim für unabhängig erklärt hat, bevor die Ukraine unabhängig wurde. Im Januar 1991, also noch während der Zeit der Sowjetunion, hat die Krim ein Referendum durchgeführt, um zu Moskau zu gehören und nicht mehr zu Kiew. So ist sie eine autonome sozialistische Sowjetrepublik geworden. Die Ukraine hatte erst 6 Monate später ein Referendum durchgeführt, im August 1991. Zu diesem Zeitpunkt betrachtete die Krim sich nicht als Teil der Ukraine. Aber die Ukraine akzeptierte dies nicht.
Naaa, versteht man jetzt, warum unsere Medien zurecht „Lügenpresse“ genannt werden? Putin hat die Krim 2014 nicht „völkerrechtswidrig annektiert“, er hat sie nach dem Maidan Putsch auf Basis der Referenden 1991 und 2014 nach Russland zurück geholt, klar auch wegen der Schwarzmeerflotte in Sewastopol, aber eben nicht gegen das Völkerrecht.
Und den Donbass hätte er sich schon 2014 ebenfalls holen sollen… das hat er jetzt quasi nachgeholt, weil die Ukraine (mit den Anstiftern aus Übersee) es mittels Beschuss der Gebiete mehr oder weniger erzwungen hat.
Was wollten die Menschen auf der Krim?
Sie verstanden sich tatsächlich immer als unabhängig. Ab 1995 wurde die Krim per Dekret von Kiew aus regiert. Das stand im völligen Widerspruch zum Referendum von 1991 und erklärt, warum die Krim 2014, nachdem durch den illegalen Putsch eine neue ultra-nationalistische Regierung, die total antirussisch war, in der Ukraine an die Macht gekommen war, ein erneutes Referendum abhielt. Das Resultat war sehr ähnlich wie 30 Jahre zuvor. Nach dem Referendum fragte die Krim an, ob sie in die Russische Föderation eintreten könne.
Was haben die Ukrainer gedacht würde passieren, wenn sie die Russischsprachigen Bewohner diskriminieren und denen die eigene Sprache quasi verbieten?
Vermutlich wenig. Andere haben für sie gedacht, sie haben es nur umgesetzt. Zu ihrem Schaden, zu unserem Schaden, und zum Wohle der USA.
Zurück zum Minsker Abkommen. Es waren neben der Ukraine und den autonomen Republiken auch Garantiemächte anwesend wie Deutschland und Frankreich auf der Seite der Ukraine und Russland auf der Seite der Republiken. Deutschland, Frankreich und Russland haben das als Vertreter der OSZE gemacht.
Direkt nach dem Minsk I Abkommen löste die Ukraine eine Antiterroroperation gegen die beiden autonomen Republiken aus. Die Regierung ignorierte das Abkommen also vollständig und führte diese Operation durch. Aber es gab wieder eine totale Niederlage der ukrainischen Armee in Debaltsewo. Es war ein Debakel.
Fand dies auch mit Unterstützung der Nato statt?
Ja, und man muss sich schon fragen, was die Militärberater der NATO dort eigentlich gemacht haben, denn die Streitkräfte der Republiken haben die ukrainische Armee völlig besiegt.
Das führte zu einem zweiten Abkommen, Minsk II, das im Februar 2015 unterzeichnet wurde. Es diente als Grundlage für eine Resolution des Uno-Sicherheitsrats. Damit ist dieses Abkommen völkerrechtlich verpflichtend: Es muss umgesetzt werden.
Hat man das auch von der Uno her kontrolliert?
Nein, niemand kümmerte sich darum, und ausser Russland verlangte niemand die Einhaltung des Minsk II Abkommens.
Die Deutschen und Franzosen hätten den Krieg verhindern können, wären sie energisch für dieses Abkommen eingetreten. Aber vermutlich durften sie das nicht, weil das Imperium es ihnen verboten hat.
Vielleicht hat ja Frankreich aufgemuckt, und die USA sorgten dann dafür, dass Frankreichs Deal zur Lieferung von U-Booten von Australien aufgekündigt wurde?
Wäre den Amis ohne weiteres zuzutrauen. So geht Geopolitik. Es geht um Interessen, nicht um Freunde.
Die Ukraine will nicht mit den Vertretern von Lugansk und Donezk reden. Wenn man aber die Minsker Abkommen anschaut, dann muss es eine Absprache zwischen der ukrainischen Regierung und den Republiken geben, damit die ukrainische Verfassung angepasst werden kann. Das ist ein Prozess, der innerhalb des Landes geschieht, aber das wollte die ukrainische Regierung nicht.
Ganz klar hätte die Automie des Donezk und das Recht auf die russische Sprache in der Verfassung der Ukraine verankert werden müssen.
Aber man wollte ja lieber Krieg und den USA somit einen Dienst erweisen?
Die Ukraine hat anfangs Juli letzten Jahres ein Gesetz erlassen. Es war ein Gesetz, das besagte, dass die Leute je nach Abstammung andere Rechte haben. Es erinnert sehr an die Nürnberger Rassengesetze von 1935.
Pässe und Rente bekamen die „Donezker“ ja auch nicht mehr. Jedenfalls nicht von der Ukraine.
FAZIT: Es wäre ein Leichtes gewesen, den Krieg zu verhindern, aber bestimmte Mächte wollten das nicht befrieden, sondern statt dessen eskalieren, um… ja warum nochmal?
Merksatz: Es geht darum, ein Bündnis zwischen Deutschland und Russland zu verhindern.
Mission accomplished, wieder einmal…