Wie man bei Wikipedia nachlesen kann, Bombenattentat beim Marathon Boston im Jahr 2013, 3 Tote und über 200 Verletzte, scheinen Fernzündungen über Modellbau-Servos und Fernsteuerungen nicht nur bei der Keupstrasse verwendet worden zu sein:
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Boston-Bomben 2013:
Als Sprengsätze wurden mit Schwarzpulver gefüllte Druckkochtöpfe aus Chromstahl verwendet, die Nägel, Luftdruckpistolen-Stahlkugeln und Kugeln aus Kugellagern enthielten, um die Explosionswirkung zu verstärken. Charakteristisch für diesen Bombentyp ist, dass er vergleichsweise einfach zu bauen, die Bauteile leicht erhältlich und Bauanleitungen vielerorts verfügbar sind.[40] Der deformierte Deckel eines der Druckkochtöpfe wurde auf dem Dach eines Hauses gefunden. Des Weiteren wurden Überreste von zwei schwarzen Rucksäcken gefunden, die dem Transport und der Deponierung der Bomben gedient hatten.[41] Die Bomben wurden durch Bauteile für Modellautosferngesteuert gezündet.[42]
Gefunden von @hellangel, TOP !
Am Nachmittag des 18. April präsentierte das FBI basierend auf der Bildauswertung und Zeugenaussagen Bilder und Videos von zwei Tatverdächtigen, durch Hinweise aus der Bevölkerung wurden diese später als Dschochar und Tamerlan Zarnajew identifiziert.[43]
So sehr aussergewöhnlich scheint diese Art der Zündung nicht zu sein, und Gastautor Prof. pi2 hat explizit auf im Internet kursierende Bombenanleitungen für Sprengsätze aus Schwarzpulver platziert in Dampfdruck-Kochtöpfen hingewiesen:
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Die Schwarzpulver-Variante explodiert nur bei sehr guter Abdichtung der Zünd-Zuleitungen. Außerdem ist bei Verwendung von Schwarzpulver die Sprengkraft nicht allzu groß, was man bei der in der Keupstraße in Köln verwendeten „NSU“-Bombe sehen konnte. Die Keupstraßen-Bombe bestand im Unterschied zu den im Inspire-Magazin vorgeschlagenen Rohrbomben (alternativ vorgeschlagen: Dampfdrucktöpfe) aus einer mit Schwarzpulver gefüllten und mit Nägeln bestückten Gasflasche mit Fernzündung, also technisch aufwendiger.
Die Nägel machen solch eine Bombe in ihrer Wirkung gefährlicher, allerdings nur in einem geringen Radius.
Motto: „Keupstrasse ist überall“ ? Hauptsache „NSU“, und stramm Antifa-Desinfo betreiben?
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http://keupstrasse-ist-ueberall.de/
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Nun, wir stellen fest: Das Gericht in München hat ein neues Gutachten über den Gefährdungsbereich der Kölner Keupstrassenbombe in Auftrag gegeben, und zwar diese Woche.
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Ziel: Den Antifa-Spinneranwalt Hoffmann loswerden, der ein Nicht-Opfer vertritt, und die Anzahl der Nebenkläger aus der Keupstrasse auf Diejenigen zu beschränken, die zurecht Nebenkläger sind: Echte Opfer. Zum Beispiel Sandro D. und sein Freund, und die anderen wirklichen Opfer.
Da fragt man sich doch, wie die Zschäpe-Verteidigung und der OLG-Senat darauf gekommen sind, ein neues Gutachten zu beauftragen, wie weit die Gefährdungszone der Bombe wirklich reichte, viel kleiner dürfte sie gewesen sein, als bislang dargestellt, so wird das Ergebnis sein…
Fundort des Handfragmentes mit mehreren Fingern: Im Bild ganz oben, am rechten Rand der Verkehrsinsel, ca. 25 m vom Explosionsort (Papierkorb) entfernt.
– ein angeblich beim Attentat einer Hand verlustig gegangener evtl. junger Mittäter soll in Hannover behandelt worden sein, nur männliche Besucher gehabt haben, Männer mit Dienstausweisen?, und nach einer Woche sei er spurlos verschwunden. Dieser Mann wird gesucht. Räumliche Nähe Hannover – Lüneburger Heide, Stichwort Sprengstoffdepots Heinz Lembke.
– die „Deutschen Aktionsgruppen“ des Manfred Röder, die Kontakt zu Lembke hatten, sassen seit 3 Wochen vor dem Attentat in Haft. Von denen kam der Tipp „Lembke“: Der habe ihnen Sprengstoff angeboten.
– Hannover ist über 600 km von München entfernt, wie kam der Mann dorthin, wer hatte seine Erstversorgung in München übernommen, sollte er wirklich in München verletzt worden sein? Warum kein Militärkrankenhaus?
– Riethmüller fragt zurecht, ob es sich hier um eine Trugspur handelt, und warum diese Spur jetzt öffentlich wird, und nicht schon 1980 oder nach der Ausstrahlung des Fernsehfilms „Der blinde Fleck“ 2014 bei ARTE. Ermittelt ist dazu nichts, nicht einmal das Vorhandensein von Aufzeichnungen aus dem Krankenhaus, was innerhalb von wenigen Tagen geprüft werden kann. Innerhalb von Stunden… wo sind die Aussagen von Kolleginnen und Ärzten aus Hannover?
– 1980 sagte GBA Rethmann in der ARD-Tagesschau, man suche Mittäter. Erst ca. 2 Wochen nach der Bundestagswahl war es dann ein Einzeltäter Gundol Köhler. Warum meldete sich damals niemand aus der Hannoverschen Klinik?
– Der BKA-Experte Este ist sicher, dass Köhlers Hände nicht gefunden wurden, weil sie pulverisiert worden waren (Hände an der Bombe, Deponierung im Papierkorb durch Köhler). Die Autopsie Köhlers bestätigte das (stand gebückt über dem Papierkorb).
– Laborbuch 1980 fehlt
– Originalgutachten fehlt
– Abschrift des Originalgutachtens fehlt, welches das BLKA erhalten haben muss
– das Handfragment selbst fehlt, welches zur kühlen Aufbewahrung an das BLKA zurück gegeben wurde, da die Gerichtsmedizin nicht über ausreichende Kühlräume damals verfügte.
– Riethmüller focussiert zurecht auf das verschwundene Laborbuch des Gerichtsmedizinischen Institutes der Rechtsmedizin, welches nur für 1980 unvollständig ist, und sieht dieses Fehlen von Hand, Laborbuchteilen und serologischem Gutachten Ende 1980 als Vertuschung durch Geheimdienste. „Eine Spur breit wie eine Autobahn“ zu den Schlapphüten…
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Fatalist arbeitet mit der These, dass die Hand und das Gutachten deshalb in Bayern 1980 „entsorgt wurden“, weil man den einen einzigen Fingerabdruck der Hand auf den Geologie-Studienunterlagen Köhlers zugeordnet hatte, dieser aber nicht zu Köhlers Fingern gehörte, der Besitzer bestimmten Geheimdienstlern bekannt war, und -logo- nie und nimmer in ein öffentliches Krankenhaus geschafft worden wäre, sondern in ein Militär-Hospital. Verdeckte Observateure waren in München zugegen, und bekamen etwas mit, so lautet der Flurfunk dazu aus dem Sicherheitsapparat.
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Die Entsorgung von Asservaten, dazu gehören auch 1980/81 die 47 Zigarettenkippen in Köhlers Auto (6 Sorten mit und ohne Filter), das findet sich als Analogie wieder beim Aktenschreddern kurz nach dem 4.11.2011, oder auch beim Händewaschen an Toten, anstatt die Hände zuerst auf Schmauch zu prüfen („Selbstmörder“ Wolfgang Grams, Bahnhof Bad Kleinen 1993)
Die Arbeitsthese daher: Ein „Fingerzeig“ auf geheimdienstliche Mittäterschaft musste getilgt werden.
– die Fingerabdrücke Gundolf Köhlers waren nicht am/im Auto von Köhler, auch hier besteht die Analogie zum Streifenwagen von Heilbronn, in dem kein einziger Fingerabdruck der Polizisten-Besatzung Kiesewetter/Arnold gefunden wurde.
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Passend dazu erscheint auch die Auskunft der Bundesanwaltschaft 2009, dass dieses Handfragment Gundolf Köhler zuzurechnen sei.
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Die Ermittler der Soko Theresienwiese wurden regelrecht vorgeführt, werden jedoch nach dem Verschwinden der Hand gemerkt haben, „woher der Wind wehte“… der GBA hatte Zusatzwissen, welches die Ermittler vor Ort nicht hatten. „Parole Einzeltäter Köhler“ wurde ihnen vorgegeben, sie setzten das um.
Erinnert fatal an den Polizistenmord von Heilbronn: Sabotage innerhalb der Soko Parkplatz, die einen Tag nach dem Mord begann, bei der Audi-KBA-Abfrage… wo man die Benziner ausschloss… ohne jeden Grund. Verschwundene Ringfahndungslisten von 10 Kontrollstellen.. etc pp.
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Zu Trugspuren haben wir ausführlich Karl-Heinz Hoffmann zitiert, der den „Terrorexperten WSG und NSU“ Rainer Fromm zitierte, aus dessen Dissertation zur WSG Hoffmann.
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Es fällt auf, dass Fernsehen offenbar doch verdummt:
Während Fromm im Rahmen seiner Dissertation wissenschaftlich exakt die Bologna-Attentats-Trugspuren des italienischen Militärgeheimdienstes zu den Deutschen Fiebelkorn, Hoffmann, Hepp, Dupper etc dokumentierte und dann widerlegte, scheint er bei seinen „NSU-Dokumentationen“ grenzenlos naiv zu sein. Muss Fernsehen die Leute verdummen?
Wer beauftragt diese Verdummung? Warum gibt sich Fromm dazu her? Nur schnöder Mammon?
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Gelegte Spuren zu Hoffmann gab es auch -so Riethmüller- beim Perückenfund, der eine starke Ähnlichkeit zur „Mordperücke“ des Erlanger Doppelmörders von 1980 trug, und „passend dazu“ weist Hoffmann darauf hin, dass die Sonnenbrille seiner Frau am Tatort gefunden wurde; es seien ihm nachweisbar zuvor private Dinge gestohlen worden.
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Quelle: Focus
Das ist dann so ähnlich wie der Personalausweis im Auto der Charlie Hebdo-Mörder, oder auch wie der Pass auf dem Schutthaufen der eingestürzten Türme des WTC in New York 2001. Man darf bzw. man muss gelegte Spuren in die Überlegungen mit einbeziehen, Verschwörungen sind nicht nur Theorien, sondern sie finden (nicht nur) in der Geheimdienst-Praxis statt: Man schmiedet Pläne, verrät sie vor der Tat nicht, (das wär ja auch recht dumm…), agiert also heimlich. Man verschwört sich. Das macht jede Bankraub-Gang…
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echt?
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Das glauben wir ausnahmsweise dem ehem. BKA-Präsidenten Ziercke, was der dem NSU-Ausschuss in Berlin 2012 versicherte, dass Hypothesenbildung die Grundlage jeglicher Kriminalistik sei.
Der Zeuge Jörg Ziercke (SPD), Präsident des BKA, hat im Bundestags-Untersuchungsausschuss die Art und Weise der Polizeiarbeit wie folgt beschrieben:
Und noch mal: Zur Polizeiarbeit gehört Hypothesenbildung. Das ist Kriminalistik im eigentlichen Sinne.
Obwohl die Geheimdienste mit den modernsten technischen Überwachungsmitteln ausgestattet und sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht über einen gigantischen Erkenntnisbeschaffungs-Apparat verfügen, ist die Auswertung in den seltensten Fällen fehlerfrei. Falsche Lageberichte führen dann zwangsläufig zu politischen Fehlentscheidungen.
Diverse Fehlerquellen sind dem Beschaffungsapparat immanent, deshalb kann das von der Basis beigebrachte Meldematerial nicht fehlerfrei sein.
Im Bereich der Auslandsaufklärung stützen sich die Dienste vorrangig auf Nachrichten-Zuträger, die aus den Kreisen der politischen Opposition des jeweils herrschenden Regimes angeworben werden. Solche Personen gewährleisten zwar, schon auf Grund ihrer Erpressbarkeit, ein hohes Maß an Loyalität gegenüber dem ausländischen Dienst, der sie führt und bezahlt, aber sie neigen dazu, ihre Berichte weniger nach den tatsächlichen Gegebenheiten, als nach ihren eigenen politischenInteressen abzufassen.
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Dazu fand ich in einer „finnischen Betrachtung zum Kriege“ ein beredtes Beispiel. Die Sowjetarmee hatte sich 1939/40 bei ihrem Überfall auf Finnlandauf Erkenntnisse ihres KGB gestützt, der sich wiederum auf Lageberichte zur Situation in Finnland stützte, die er von den Aktivisten der finnischen kommunistischen Partei bekam. Weil die finnischen Kommunisten selbst an die Macht kommen wollten, hatten sie ein Interesse am Einmarsch der roten Armee. Demzufolge stellten sie die Lage eher so dar, wie sie aus ihrer Sicht erwünscht war, und nicht so, wie sie tatsächlich war.
Auf Grund dieser falschen Lageschilderung glaubten die Russen, die finnischen Massen würden sich beim Einmarsch der Sowjetarmee erheben und mit ihnen solidarisieren. Sie glaubten, ihre Truppen würden in Finnland kaum auf nennenswerten Widerstand stoßen und würden als Befreier begrüßt. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Die finnische Armee leistete erbitterten Widerstand. Finnland konnte nicht besiegt werden. Der russische Oberbefehlshaber soll später gesagt haben: „Wir haben gerade so viel Boden erobert, um unsere Gefallen darauf bestatten zu können.“
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Als weiteres Beispiel darf die Fehleinschätzung des BND hinsichtlich der Entwicklung des Aufstandes in Syrien gegen die Assad-Regierung gelten. Auch in diesem Fall stützte sich der BND überwiegend auf das von Regimegegnern beigebrachteMeldematerial. Infolgedessen war das Ergebnis der geheimdienstlichen Auswertung, zumindest vom Zeitpunkt des Beginns des Konfliktes und noch lange danachzwangsläufig unrealistisch. Erst 2014 musste der BNDeinräumen, die Lage in Syrien falsch eingeschätzt zu haben. Von der „Freien Syrischen Armee“ ist derzeit kaum noch etwas übrig geblieben. Dass der Assad-Regierung mit der IS-Organisation ein neues Problem erwuchs. ist eine andere Frage.
Aber auch die Kampfkraft des IS wurde, zumindest im Zusammenhang mit Kobane falsch eingeschätzt. Der Fall von Kobane schien monatelang unausweichlich zu sein. Meinepersönliche Analyse war von Anbeginn an anders.
(Vgl. dazu meinen Aufsatz vom 06.10.2014 „Kampf um Kobane“)
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Auch der im Großen und Ganzen sehr effektive Staatssicherheitsdienst der DDR kam hinsichtlich politischer Erscheinungen im Westen teilweise zu absurden Lagebeurteilungen, weil er sich vornehmlich auf das, vongesinnungsgleichen Antifa-Aktivisten übermittelte, geheime Meldematerial stützte.
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So war es beispielsweise der STASI nicht möglich, ein auch nur einigermaßen realistisches Persönlichkeitsprofil von mir zu erstellen. Die Auswertung von Antifa-Meldungen unter gleichzeitiger Berücksichtigung westdeutscher Presseberichte musste zwangsläufig ein falsches Bild ergeben. Aus den meine Person betreffenden STASI-Unterlagen ist ersichtlich, dass ein wesentlicher Nachrichtenzufluss aus den Kreisen der Tübinger Antifa gekommen sein musste. So wurde mir, bzw. der WSG beispielsweise unterstellt, an einer über dem DDR-Gebiet, mittels Heißluftballon durchgeführten Flugblatt-Abwurf-Aktion beteiligt gewesen zu sein. Die Aktion als solche hat es gegeben, es war eine von Axel Heinzmann organisierte Aktion des Tübinger HTS, aber weder ich noch irgendein WSG-Mann waren daran beteiligt.
Der Sinn und Zweck eines Briefes den ich im Jahre 1988, natürlich im vollen Bewusstsein der Kontrolle, aus der Haftanstalt Bayreuth an den Staatssicherheitsdienst der DDR geschrieben hatte, konnte vom Empfänger nicht erkannt werden. Aus den Stasi-Akten ist die Ratlosigkeit der Stasi-Auswerter erkennbar. Der Unverstand reichte sogar so weit, dass angenommen wurde es könnte sich um eine Provokation des BND handeln. Tatsächlich hatte mein Brief einen anderen Grund. Auf dem Kuvert stand der Vermerk: „Seit vielen Jahren ohne rechtskräftiges Urteil in Haft.“ Ich hatte gehofft, die DDR-Propaganda würde diesen rechtsbedenklichen Umstand aufgreifen und anprangern. Derartige Briefe habe ich damals nicht nur an die DDR sondern auch an viele andere Regierungen und namhafte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Nelson Mandela verschickt. Ich wollte international bekannt machen, dass es auch in der Bundesrepublik politische Gefangene gibt.
Eine weitere häufige Fehlerquelle ist der bei Geheimdiensten üblichen Modus, die Höhe der Spitzelprämien nach dem vermeintlichen Wert der Nachricht festzusetzen.
„Ich kann Ihnen versichern, daß wir uns für Ihre Hilfe sehr erkenntlich zeigen werden. Die Summe wird allein von dem Wert dessen abhängen, was Sie uns zu sagen haben.“
(Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, C. Bertelsmann Verlag GmbH, München, Seite 175)
Die Bezahlung der Informanten nach dem eingeschätzten Wert oder Unwert ihrer Berichte führt dazu, dass der Informant seine Nachrichten „andickt“ oder sogar frei erfindet. Denn nur dann, wenn er eine Information von vermeintlich hohem Wert liefert, kann er mit einer hohen Entlohnung rechnen. Die Folge ist eine Flut von unsachlichen, übertriebenen Darstellungen relativ unbedeutender Sachverhalte, was am Ende im Ergebnis bei der geheimdienstlichen Auswertung zu einer falschen Lagebeurteilung führt. Die falscheLagebeurteilung wiederum gibt Anlass zu politischen Fehlentscheidungen.
Eine weitere, die geheimdienstliche Nachrichten-Auswertung beeinträchtigende Fehlerquelle ist das Kampfmittel der Desinformation.
Dabei sind zwei Anwendungsmethoden zu unterscheiden. Die gezielte Falschinformation und die zumeist massenhaft eingesetzten Informationen, die der psychologischen Beeinflussung dienen sollen.
„Tatsächlich ist hier nicht nur die falsche Information gemeint, sondern grundsätzlich jede gezielte Information, welche den Adressaten in einem vorbestimmten Sinne beeinflussen soll.“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 339)
Unabhängig von der, von den Diensten zur psychologischen Beeinflussung angewendeten Desinformation ist die häufig von politischen, oppositionellen Gruppen angewendete Methode der Desinformation im Sinne reiner Falschinformation für die Auswertungsabteilungen der Geheimdienste weitaus nachteiliger. Um die Masse des über das Netz von tausenden Informanten eingebrachten „Meldematerials“ in seiner Gesamtheit bewerten zu können, bedarf es eines Korrektivs.
„Nachrichtengewinnung benötigt stets ein kritisches Korrektiv, während umgekehrt die Lagebeurteilung auf die entsprechenden, fortlaufend zu beschaffenden Fakten angewiesen ist, (…)“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 53)
Dieses Korrektiv besteht darin, die einzelnen V-Mannberichte zu einem jeweils gleichen Vorkommnis miteinander zu vergleichen. Herrscht weitgehende Übereinstimmung, so ist damit scheinbar die Richtigkeit des aus der gesamten Nachrichtenmenge herausgefilterten Tenors bestätigt. Aber das wissen natürlich die Erzeuger der Desinformation auch. Es ist deshalb der Erfolg des Einsatzes von Desinformation nur eine Frage der Menge der in den geheimdienstlichen Nachrichtenbeschaffungsapparat eingeschleusten Falschmeldungen.
Die gezielt angewendete Desinformation kann den damit angegriffenen Geheimdienst oft zu einer falschen Lagebeurteilung veranlassen, aber zumindest Unsicherheit hervorrufen, Letzteres dann, wenn die Desinformationsstränge nicht nur in eine Zielrichtung laufen, sondern gleich mehrere Richtungen mit gleichwertiger Wahrscheinlichkeitsvermutung abdecken.
Massenhaft angewendet kann die Desinformation den Geheimdienst soweit verunsichern, dass er nicht mehr in der Lage ist, ein eindeutiges, klares Lagebild zu erstellen. In einer Zeit der totalen elektronischen Überwachungsmöglichkeiten, kommt der Desinformation als Kampfmittel gegen die geheimdienstliche Überwachung die größte Bedeutung zu.
Selbst wenn der Geheimdienst weiß, dass Desinformationen ausgestreut werden, wenn er zum Beispiel fünf unterschiedliche Nachrichten bekommt, wovon aber nur eine zutreffend sein kann, ist es nicht leicht oder gar nicht erkennbar, welche der diversen Nachrichten die falsche und welche die richtige ist.
Eine realistische Lagebeurteilung wird durch das Kampfmittel der Desinformation erschwert, oder ganz unmöglich gemacht.
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Einflussnahme auf Politiker und Presse
„Der Nachrichtendienst muss von allen staatsbejahenden Parteien und allen Kräften die Gesellschaft bildenden positiven Kräften getragen werden.“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 263)
„Jeder Nachrichtendienst hat Sonderverbindungen und muss sie haben, um alle Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung auszuschöpfen.“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 251)
Mit anderen Worten, sämtliche staatstragenden Parteien und die als „positive Kräfte“ betrachteten Institutionen des öffentlichen Rechts, sowie auch Gewerkschaften und Kirchen, und nicht zuletzt auch die Medien müssen vom Geheimdienst unterwandert und gelenkt werden.
„Ich habe mich immer um Freunde und Förderer für den Dienst bemüht, vor allem aus dem journalistischen Bereich,(…)“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 251)
„Ich werde auf unsere Pressearbeit noch wiederholt zurückkommen, vor allem weil der Dienst damals um die Beziehungen vielfach beneidet und in diesem Zusammenhang auch Mißdeutungen unterworfen war.“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 187)
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Auf dem Feld der Infiltration und Unterwanderung sämtlicher Institutionen und Organisationen von Belang, war und ist noch immer der deutsche Geheimdienst sehr erfolgreich. Dabei erweist sich die Methode der Überwachung und Ausspähung der noch im Jugendalter befindlichen künftigen Bürger als nützliche Vorsortierung nach den Kriterien „Gegner des Systems“, odr eben „Befürworter des Systems“ und damit mögliche Zielperson zur Anwerbung für den Geheimdienst.
Noch bevor ein junger Mensch in das öffentliche Leben entlassen wird und dort in der Gesellschaft seinen Platz sucht, werden schon vom Geheimdienst die Weichen gestellt:
„Ich halte daher an der Überzeugung fest, dass der Dienst, wie übrigens die meisten befreundeten Nachrichtendienste, im Bereich des öffentlichen Lebens, in erster Linie an den Universitäten, über „Vertrauenspersonen“ verfügen muss, die laufend Hinweise auf Personen geben….“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 255)
Aus den authentischen Bekenntnissen der Geheimdienstinsider Reinhard Gehlen und Victor Ostrovsky ist die totale Herrschaft der auf deutschem Boden agierenden, formalrechtlich deutschen, aber fremdgesteuerten Geheimdienste über das deutsche Volk ersichtlich.
Dabei sind Bundesnachrichtendienst, MAD und Verfassungsschutz keine dem deutschen Volk dienenden Institutionen, sondern sie sind selbst auch nur die Gewaltunterworfenen fremder, finsterer Mächte.
Wer etwas dazu beitragen möchte, die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland positiv zu verändern, sollte sich darüber klar sein, dass er beim Wahlvorgang mit seiner Stimme nur einer Marionettenregierung behilflich ist, ihr fremdbestimmtes Rollenspiel auf der politischen Bühne aufzuführen. Ein Parteienwechsel kann die notwendigen Veränderungen niemals bewirken. DasProblemist das System.
Diese Erkenntnis ist bitter, aber zum Verständnis der Lage der Nation notwendig.
Lektion 7: Die Auswertung der Erkenntnisse – Fehlerquellen – Benutzung der Medien – Desinformation – Einflussnahme auf Politiker
Der hierarchisch gegliederte, strukturelle Aufbau eines Geheimdienstes lässt sich, sofern man die Personalstärke der einzelnen voneinander getrennten Ressorts als Maßstab zugrunde legt, graphisch in der bekannten Form einer Pyramide darstellen. Zuunterst die des Beschaffungsapparates als größte Fläche.
Legt man jedoch nicht die Personalstärke, sondern den Grad der Entscheidungskompetenzen der im jeweiligen Fachbereich wirkenden Personen als Maßstab zugrunde, so muss man sich die Pyramide verkehrt herum, auf der Spitze stehend, vorstellen. Die an der nach unten gerichteten Spitze beschäftigte Personenzahl ist vergleichsweise klein, aber mit enormen Möglichkeiten zur Machentfaltung ausgestattet.
„Je kleiner und überschaubarer die Führungskader blieben, desto größer war die Gewähr dafür, daß wir „undichte Stellen“, wenn schon nicht vermeiden, so doch schnell erkennen konnten“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 166)
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Von hier aus entwickelt sich der Dienst, in der graphischen Darstellung ständig anwachsend, trichterförmig nach oben, bei zunehmender Personalbeschäftigung und abnehmender Entscheidungskompetenz, bis hin zu der Masse derjenigen, die nur Informationen liefern, ohne den geringsten Einfluss auf die Bearbeitung, Auswertung und die praktische Verwendung zu haben. Dann muss noch die Masse derjenigen hinzugerechnet werden, die ohne es gewahr zu werden, geheimdienstlich benutzt werden.
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An den Standorten Pullach und Berlin-Lichterfelde, an anderen (geheimen) Dienststellen in Deutschland (insgesamt ca. 100, davon in Bayern ca. 70) sowie in Auslandsdienststellen (ca. 100) (Residenturen) arbeiten ca. 6500 Mitarbeiter. Davon arbeiten im Ausland ca. 1550 Mitarbeiter. 750 Beschäftigte des BND sind Bundeswehrsoldaten (Feldwebel und Offiziere), die vorübergehend oder dauerhaft im BND eingesetzt werden. Zur Tarnung werden sie offiziell zum sogenannten Amt für Militärkunde (AMK) versetzt. Rund 4200 Mitarbeiter sind männlich und 2300 weiblich.[11]
Um den Aufbau der Dienste zu verstehen, müssen wir uns mit ihren Anfängen befassen.
Seit dem Ende des ersten Weltkrieges sind zahlreiche neue Staaten entstanden, die natürlich neben neugegründeten Parlamenten und Armeen auch über eigene Geheimdienste verfügen wollten. Diese Institutionen mussten in der Regel quasi aus dem Nichts aufgebaut werden. Eine ähnliche Situation ergab sich nach 1945, als sich wiederum die nationalstaatliche Aufteilung Europas verändert hatte.
In aller Regel waren die geheimdienstlichen Neugründungen mehr oder weniger auf das Improvisations-Vermögen einiger weniger Personen und die Hilfestellung schon länger etablierter, bereits ausgewachsener, fremdländischer Geheimdienste angewiesen. Wobei klar ist, dass die beim Aufbau der nationalen Dienste behilflichen fremden Dienste alles daran setzten, ihren Einfluss auch auf Dauer nicht zu verlieren.
Weil sich Geheimdienste niemals aus der Masse von Informations-Beschaffern herausbilden (denn diese ist ja noch nicht vorhanden), sondern immer zuerst ein aus nur wenigen Personen bestehender Fokus vorhanden sein muss, der im ersten Stadium der Entwicklung die Heranbildung von Führungs-Kadern betreibt, erscheint es zur Untersuchung der geheimen Strukturen zweckmäßig, von der auf die Spitze gestellten Pyramide auszugehen und nicht wie es bei oberflächlicher Betrachtung erscheint mit dem personalstärksten Resort zu beginnen. Das erscheint mir im hier vorliegenden Falle besonders angebracht, weil der Gegenstand der Erörterungen die nach Kriegsende neu gegründeten bundesdeutschen Nachrichtendienste sind, als dessen Fokus der Stab der Abteilung „Fremde Heere Ost“ unter dem ehemaligen Wehrmachts-General Reinhard Gehlen fungierte.
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In seinen Memoiren berichtet Gehlen von den Anfangsschwierigkeiten beim Aufbau des „Dienstes“:
„Provisorien und Improvisationen kennzeichneten die ersten „Gehversuche“ der „Organisation Gehlen“, wie wir sehr bald von unseren Freunden genannt wurden. Zu gleicher Zeit aber mußte, neben dem Versuch, ein Mindestmaß an organisatorischen Grundlagen zu schaffen, eine erfolgreiche Aufklärung geleistet werden, um unsere amerikanischen Freunde zu überzeugen.(…) (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 157)
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Der organisatorische Aufbau begann mit der Abteilung zur Auswertung der zunächst, wegen des noch nicht vorhandenen Beschaffungsapparates, nur spärlich eingehenden Nachrichten. Wobei in dieser Zeit die Auswertung offener Quellen die hauptsächliche Tätigkeit ausgemacht haben dürfte. Über das sogenannte „geheime Meldematerial“ konnte man erst später nach dem Aufbau eines eigenen Nachrichten-Beschaffungs-Apparates verfügen.
„Es waren gerade diese Erfahrungen, die ich in der Zusammenarbeit mit der Amtsgruppe Ausland/Abwehr sammelte, die mich nach 1945 bewogen haben, von Anfang an für den Aufbau einer leistungsfähigen Auswertung zu sorgen und der irrigen Auffassung entgegenzutreten, daß nachrichtendienstliche Stellen sich außer mit dem geheimen Meldematerial nicht auch noch mit dem sogenannten offenenMaterial abzugeben hätten.“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 50)
„(…) dass ein Nachrichtendienst nicht nur in der Lage sein muß, geheime Informationen zu beschaffen. Er benötigt vielmehr ein umfangreiches Basiswissen, um diese Informationen richtig auswerten zu können. Das bedeutet, daß der Auswertungsgruppe des Dienstes auch wesentliche offene Informationen, wo immer sie anfallen, zur Verfügung stehen müssen und von ihr zusammen mit den geheimdienstlichen Ergebnissen zu einem Lagebild zusammengefügt werden müssen. Mit meinen ausländischen Freunden, besonders den amerikanischen Partnern, habe ich stets in Übereinstimmung die Auffassung vertreten, daß nur eine systematische und fachgerechte Auswertung des gesamten offenen und geheimen Materials die Grundlage für eine kontinuierlich festgelegte, stets präsente Lagebeurteilung durch den Nachrichtendienst sein kann.“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 258)
. Nachdem wir verstanden haben, dass sich ein Geheimdienst von einem relativ kleinen, aus hochqualifizierten Fachkräften bestehenden Fokus heraus langsam durch das Einrichten und Angliedern diverser Fachresorts bis hin zur unbegrenzt wachsenden, aus subalternen Helfern bestehenden Basis unaufhaltsam, krebsartig wuchernd über das ganze Land, ja mit seinen Metastasen über die ganze Welt verbreitet, können wir jetzt zur weiteren Betrachtung die graphisch dargestellte Pyramide wieder umdrehen: mit dem Beschaffungsapparat nach unten, und der Führungsspitze nach oben.
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. Jeder Geheimdienst ist arbeitsteilig in unterschiedliche Resorts gegliedert, wobei der Nachrichtenfluss von der Basis aus zur Spitze geleitet wird, aber niemals von dort aus zur Basis zurückfließt.
An der Spitze befindet sich die Führungsetage, wo von einem sehr begrenzten Personenkreis die Strategie festgelegt und über die politische Verwendung entschieden wird. Denn ohne eine politische Verwendung der Erkenntnisse wäre derGeheimdienst überflüssig.
Die Aufklärung von Straftaten ist ja nicht Sache der Geheimdienste, sondern der Polizei.
„Anders als beim Auslandsnachrichtendienst sind die Verfassungsschutzbehörden in erster Linie „Sicherheitsbehörden“. Sie sollen die Gefährdung im Inneren, wie etwa verfassungsfeindliche Umtriebe, Spionage, Sabotage usw. abwehren. Ihre Erfolge werden daher häufig als Folgemaßnahmen das Eingreifen derStrafverfolgungsbehörden auslösen.“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 214)
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Zum besseren Verständnis bedarf die voranstehende Erklärung Gehlens einer Konkretisierung. Auch die Verfassungsschutzbehörden, sind ebenso wie BND und MAD keine mit den regulären Ermittlungsbehörden, etwa den Staatsschutz-Dezernaten der Polizei vergleichbaren Institutionen.
Wenn den polizeilichen Staatsschützern Erkenntnisse über etwaige staatsgefährdende Umtriebe bekannt werden, dann ist es ihre Aufgabe, die Ermittlungen offen oder verdeckt, auch unter Einsatz von V-Leuten aufzunehmen. Verdichten sich die Verdachtsmomente, so informieren sie die Staatsanwaltschaft. Sobald die Staatsanwaltschaft von einer begangenen oder drohenden Straftat Kunde erhält, ist sie, sofern sie die Beweise für einen „hinreichenden Tatverdacht“ erkannt zu haben glaubt, gesetzlich verpflichtet, bei Gericht einen Antrag auf Eröffnung eines gerichtlichen Strafverfahrens zu stellen.
Dieser, für die regulären Ermittlungsbehörden geltenden gesetzlichen Pflicht, Erkenntnisse über geplante oder begangene Straftaten vor ein ordentliches Gericht zu bringen, unterliegen die Geheimdienste nicht.
Sie dürfen ihre Erkenntnisse an die regulären Strafverfolgungsbehörden weitergeben, aber sie müssen es nicht. Und in der Regel tun sie es auch nicht.
Hier kann sich das Legalitätsprinzip der Polizeibehörden teilweise in Richtung des Opportunitätsprinzips der Verfassungsschutzbehörden verschieben. Das klassisch verstandene Trennungsgebot wird nach h.M. jedoch nicht dadurch umgangen oder ausgehebelt.[2]
Es ist ihnen freigestellt, wie sie mit ihren Erkenntnissen verfahren. Sie können ungestraft das Wissen um die schwersten Verbrechen für sich behalten und sich damit in die Komplizenschaft mit den Verbrechern begeben.
Dieses ungeschriebene, aber staatlich tolerierte Gesetz ermöglicht unvorstellbares Unrecht. So konnte es beispielsweise geschehen, dass im Zusammenhang mit dem „Schmücker-Mord“ eine Tatwaffe, nach der die Polizei zehn Jahre lang gefahndet hatte, im Panzerschrank einer Verfassungsschutzbehörde aufbewahrt wurde.
Link dazu:
3 Mal lebenslänglich, 3 Mal aufgehoben, beim 4. Mal eingestellt, nicht aufgeklärt. Ob der OLG-NSU-Prozess wirklich das letzte Wort sein wird, das darf bezweifelt werden.
Die Geheimdienste beobachten oft jahrelang verbrecherische Aktivitäten, ohne einzugreifen, um das kriminelle Objekt erst einmal wachsen zu lassen, immer verbunden mit dem Hintergedanken, irgendwann aus dem geheimen Wissen, durch spektakuläre Aufdeckung oder Benutzung, oder beides zusammen, politischen Nutzen ziehen zu können.
Die Geheimdienste geben Hinweise auf Tatverdächtige und solche, die tatverdächtig gemacht werden sollen, an den polizeilichen Ermittlungsapparat weiter, aber nur zum selbstbestimmten Zeitpunkt und grundsätzlich nur dann, wenn bestimmte politische Zwecke damit verfolgt werden können.
Das ist schon schlimm genug, aber noch viel schlimmer ist die erbärmliche Tatsache, dass die Geheimdienste in vielen Fällen nicht nur viel zu lange Verbrecher begünstigen, indem sie gewonnene Erkenntnisse zurückhalten, sondern ebenso oftbewusst falsche Sachdarstellungen und gefälschte Beweismittel andie Strafverfolgungsbehörden gelangen lassen, um nicht schuldige, aber politisch störende Personen mit Hilfe einer getäuschten Justiz zur Strecke bringen zu können.
Für die Polizeibehörden sind die von Geheimdiensten übermittelten Hinweise problematisch. Einerseits können sie den Diensten keine Beweise für die Richtigkeit der Mitteilungen abverlangen. Andererseits können sie unmöglich die „dienstlichen“ Mitteilungen ignorieren. In den Akten werden die geheimdienstlichen Hinweise unter dem lapidaren Vermerk geführt: „dienstlich wurde bekannt“. Die Beweise zu erbringen, bleibt dann Sache der Polizei. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als auf den geheimdienstlichen „Hinweis“ hin ein konkretes Ermittlungsverfahren aufzunehmen.
Den geheimdienstlichen „Hinweisen“ wird einfach Beweiskraft unterstellt. Dass es sich um gefälschte Hinweise handeln könnte, kann und darf sich die Polizei nicht vorstellen.
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Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung heraus mindestens drei Fälle geheimdienstlichgefälschter „Hinweise“nennen:
Das sind die gefälschten BND-Akten zum Oktoberfestattentat.
Die vom bayerischen Verfassungsschutz selbst kreierten und an das Bundesamt für Verfassungsschutz weitergeleiteten„Hinweise“ des alsProvokateur eingesetzten V-Mannes Mario Kögl aus Straubing.
(Vgl. Meine Klage beim Verwaltungsgericht Berlin gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz vom, Az.: VG 1 K 351.13, veröffentlicht in meiner Website unter dem Menüpunkt „In eigener Sache“)
Auch im Zusammenhang mit dem Sprengstoffattentat in Bologna hatte der italienischeGeheimdienst falsche Indizien produziert, die auf eine Täterschaft oder Beteiligung der Wehrsportgruppe Hoffmann hindeuten sollten:
„Ein Indiz für die Teilnahme deutscher Terroristen an dem Attentat von Bologna ist ein merkwürdiger Fund wenige Monate nach dem Anschlag. Am 23.1.1981 entdeckten Carabinieri und Sprengstoffexperten im D-Zug 504 vom süditalienischen Taranto nach Mailand einen Bombenkoffer. Er enthält den selben Sprengstoff, der auch beim Bologna-Attentat verwendet wird. Ferner stoßen die Polizisten auf zwei deutsche Zeitungen und Flugtickets, die auf deutsche Namen ausgestellt sind. Zeitgleich warnt der stellvertretende Chef des italienischen Militärgeheimdienstes SISMI General Musumeci, die Polizeibehörden, daß vier Mitglieder der „Wehrsportgruppe Hoffmann“ einen Anschlag auf den Mailänder Hauptbahnhof planen. Später erweist sich der Koffer als vorsätzlich falsch gelegte Spur. Drahtzieher sind die SISMI Chefs Giuseppe Belmonte und Pietro Musumeci. Sie selbst so stellt sich heraus, haben den Koffer deponieren lassen und Journalisten und Richter mit falschen Nachrichten gefüttert. So erweist sich die zweite „ heiße Spur“ nach Deutschland, die über Monate die Presse beschäftigt, als falsch. Die Geheimdienstchefs müssen hinter Gitter.“
„Von Musumeci stammt auch ein Bericht an italienische Justizbeamte, in dem vier deutsche Neonazis als Täter bezeichnet werden. Gemeint sind die WSG [Ausland] Mitglieder Hepp, Bergmann, Dupper und Hamberger, die sich im Juli 1981 in den Libanon absetzten. Die Hypothese Musumecis wird jedoch später von den italienischen Richtern als „haltlos“ erachtet. (vgl. ‚Corriere Della Sera‘ 21.10. 1984)
Damit ist auch eine weitere Spur, in der die WSG Hoffmann mit dem Bologna-Attentat in Zusammenhang gebracht wird, nicht mehr haltbar.
(Rainer Fromm, Die Wehrsportgruppe Hoffmann, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, Ffm, 1998, Seite 352, Seite 364 Fußnote)
. Damit wird aber nur die Spitze des Eisbergs sichtbar. Die Masse der moralisch verwerflichen Machenschaften bleibt unsichtbar. Das weitaus personalstärkste, in mehrere Abteilungen gegliederte Resort besteht aus den Nachrichten-Beschaffern inklusive deren beamtete Führungsoffiziere. Für die Basisarbeit werden sowohl beamtete Agenten, Spione und Provokateure, jedoch mehrheitlich nicht festangestellte Spitzel und Nachrichten-Zuträger aller Art eingesetzt.
„Ein Nachrichtendienst benötigt jedoch nicht nur V-Leute und Agenten im Ausland, er ist auch auf die Unterstützung von Verbindungsleuten im Inland angewiesen, die sich, in welcher Position auch immer als freiwillige Helfer zur Verfügung stellen. Ich habe stets den Standpunkt vertreten, daß ihre Zahl gar nicht groß genug sein kann. (…)“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 251)
„Sie werdenvom Shaback einem Sicherheitscheck unterworfen. Wenn alles in Ordnung ist,können sie eingestellt werden um untergeordnete Tätigkeiten zu erledigen. Sie arbeiten als Fahrer oder werden als Bewohner von sicheren Wohnungen eingesetzt…“ (Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, C.Bertelsmann Verlag GmbH, München, Seite 288)
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Der Beschaffungsapparat verfügt auch über sogenannte Abteilungen für operative Einsätze zur Nachrichtenbeschaffung. Gemeint sind damit Personenüberwachungen mit technischen Mitteln und Beschattungen mit direkten Beobachtungen.
Unabhängig vom Beschaffungsapparat bestehen besondere Abteilungen zur Durchführung offensiver, operativer Maßnahmen, die in aller Regel gesetzwidrig und leider auch nicht selten schwer kriminell, bis hin zu Tötungsdelikten sind.
„Ich weiß, daß du eine Menge gelernt hast in diesen Kursen und in der kurzen Zeit, die du draußen (außerhalb Israels)gearbeitet hast. Du bist Experte im Töten,Stehlen, Fälschen, Rekrutieren und Einbrechen. Nachdem du all dies gelernt hast, wirst du in die Welt entlassen, (…)“ (Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, C.Bertelsmann Verlag GmbH, München, Seite 59)
. Dem Beschaffungsapparat übergeordnet ist eine umfangreiche Abteilung, deren Aufgabe es ist, die von den Führungsoffizieren mittels Verwendung von V-Leuten an der Basis gesammelte Nachrichtenmenge auszuwerten. . Daneben gibt es in jedem Geheimdienst spezielle Abteilungen, die sich mit der Auswertung von öffentlichem Quellenmaterial befassen. Dazu gibt es sehr aufschlussreiche Aussagen von Reinhard Gehlen:
„Ich habe mich immer um Freunde und Förderer für den Dienst bemüht, vor allem auch aus dem journalistischen Bereich; (…)“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 251)
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Kommentar
Man sollte meinen, über die operativen Abteilungen sei mit dem Hinweis auf die grundsätzlich außerhalb der Legalität liegende Arbeitsweise jetzt schon genug gesagt worden, doch in der bisherigen Auflistung menschlicher Widerwärtigkeiten fehlt noch die Psychopolitik, deren Maßnahmen unter anderem auch zur Begleitung und Vervollständigung geheimdienstlich inszenierter Verbrechen eingesetzt wird.
Gehlen schreibt:
„(…), daß jede politische Aktion bewußtseinsbildende Elemente insich trägt, daß aber auch jede bewußtseinsbildende Aktion mittelbar oder unmittelbar politische Folgen auslösen kann und soll. Unsere, die westliche politische Philosophie bezeichnet diesen ganzen hier angeschnittenen Fragenkomplex als Psychopolitik, die sowjetische Seite spricht von „Desinformazija“. Die wörtliche Übersetzung – Desinformation, Falschinformation – gibt den Sachverhalt nur ungenügend wieder. Tatsächlich ist hier nicht nur die falsche Information gemeint, sondern grundsätzlich jede gezielte Information, welche die Adressaten in einem gewissen, vorbestimmten Sinne beeinflussen soll.“
(Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1971, Seite 339)
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In dem Tatsachenbericht des Ex-Mossad-Agenten Victor Ostrovsky finden wir ein typisches Beispiel für die Kombination von Terroranschlag und Psychopolitik:
„Als erstes werden wir sie wissen lassen, daß der Zwischenfall am Flughafen nicht von uns inszeniert wurde, sondern wirklich ein versuchter Terrorakt war, den wir verhindert haben. Zweitens, indem wir dafür sorgen, daß die Londoner Station unter Druck gerät, werden wir ihren Chef los. Wenn wir die Londoner Station lähmen, wird diese Clique so dumm dastehen, daß man jemanden von außerhalb holt, um reinen Tisch zu machen.(…)
(…) Wir werden dieselbe Technik benutzen, die der rechte Flügel anwandte, um 1982 Kimche loszuwerden: Dreck in den Wind werfen. Du kommst von der Marine und weißt, daß immer etwas hängen bleibt.“
(Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, C. Bertelsmann Verlag GmbH, München, Seite 174)
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Das Oktoberfestattentat von 1980 weist die gleichen Merkmale einer geheimdienstlich inszenierten Operation auf. Aus einem für die Geheimdienste wichtigen, aber für die Öffentlichkeit nicht erkennbaren Grund, wird ein Terrorakt in der Weise inszeniert, dass sich vorgeplante Verdachtsmomente gegen bestimmte Zielpersonen aufdrängen, aber die wahre Täterschaft nie beweisfähig festgestellt werden kann. Unmittelbar nach dem Attentat wird mit Hilfe derkorrumpierten Massenmedien die notwendige Menge Dreck in den Wind geworfen, damit der künstlich erzeugte Verdacht auf Dauer an den zu Unrecht Verdächtigten haften bleibt. Dabei ist zu bemerken, dass die als Dreckschleuder benutzten Journalisten in der Regel sehr wohl erkennen können, dass sie sichtlich falsche Nachrichten verbreiten. Sie tun es trotzdem, weil sie den auf sie einwirkenden Sachzwängen eines pervertierten Informationssystems, in das sie eingebunden sind, nicht entrinnen können.
Damit ist das variable, aber im Prinzip immer wiederkehrende Muster geheimdienstlicher Terrorakte beschrieben. Im Fall der NSU-Affäre sind die gleichen Symptome erkennbar.
Im Fall des Oktoberfestattentates bin ich mir über die Urheberschaft nie im Zweifel gewesen, weil ich, im Gegensatz zur Öffentlichkeit, das Hintergrundwissen habe um die tatbestimmenden Umstände schlüssig nachvollziehen zu können und zudem definitiv weiß, wer keine Schuld trägt. Der von den Tätern künstlich erzeugte, über die Medien in den Wind geworfene Dreck wurde in meine Richtung geworfen und ist an mir hängen geblieben. So gesehen war der Terroranschlag für die Urheber ein voller Erfolg.
Im Fall der „NSU-Affäre“ kann ich die tatauslösenden Umstände nur ahnen, und hinsichtlich der mit Dreck beworfenen Personen stelle ich fest, dass bis zum heutigen Tag kein tragfähiger Beweis für ihre Schuld beigebracht werden konnte. Aber dass jede Menge Dreck in ihre Richtung geworfen wurde, ist erwiesen.
Die Islamisten hatten nach eigenem Eingeständnis in den Jahren 2006 und 2007 im Auftrag der Islamischen Dschihad Union (IJU) in Deutschland Autobomben-Anschläge auf US-Soldaten in Diskos, Kasernen und Flughäfen geplant. Dabei sollten mindestens 150 amerikanische Militärangehörige sterben.
„Einen Anschlag von einem solchen Ausmaß hat es in Deutschland noch nie gegeben und auch nicht die Verabredung zu einem solchen Anschlag“, betonte der Vorsitzende Richter Ottmar Breidling in seiner Urteilsbegründung. In den Köpfen der Angeklagten habe die Vorstellung von einem „ungeheuren Blutbad“, einem „zweiten 11. September“ herum gespukt.
Das Verfahren habe mit erschreckender Deutlichkeit gezeigt, „zu welchen Taten hasserfüllte, verblendete und von verqueren Dschihad-Ideen verführte junge Menschen bereit und in der Lage sind“, betonte der Vorsitzende Richter. Dabei hätten den verblendeten Extremisten lückenhafteste Kenntnisse des Islams gereicht, um sich zu Todesengeln zu erheben und ohne Skrupel, ja mit höchster Begeisterung Hunderte Menschen im Namen ihrer Religion als Ungläubige und als Feinde des Islams zu töten.
Breidling bezeichnete den weltweiten islamistischen Terrorismus als „Geißel unserer Zeit“: Es gebe offenbar auch im Westen zahlreiche verführbare oder schon verblendete junge Männer, die bereit seien, „ihr eigenes Leben für ihre wirren Dschihad-Ideen zu opfern.“
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Richter Breidling spricht von Taten, zu denen verführte junge Menschen „in der Lage sind“. Das sehe ich anders.
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Hier wurde eine Art von „Terror-Management“ betrieben, nach dem Vorbild des US-amerikanischen „Homegrown terrorism“- betreutes Bombenbauen. Eine geheimdienstliche Steuerung ist bei der Sauerlandgruppe deutlich erkennbar und in den anderen beschriebenen Fällen nicht auszuschließen.
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Betreutes Bomben, so nennt Andreas von Bülow das:
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2007: Die „Sauerlandgruppe“
Nach Aussage von Fritz G. (Geständnis von Fritz Gelowicz am 10. / 11. 08.2009) soll die CIA, die als Hinweisgeber der deutschen Behörden auftrat, angeblich von den geplanten Terroranschlägen durch eine abgefangene E-Mail erfahren haben, die die Ausbildungsinhalte aus dem Terrorcamp enthielt. Im Camp in Waziristan soll die Gruppe u. a. das Stecken der benötigten Verzögerungsschaltung (geplante Fernzündung mit einem Handy) geübt haben.
Dann hätte man der Sauerlandgruppe doch sinnvollerweise auch die Schaltpläne mitschicken sollen, was aus unerklärlichen Gründen nicht geschehen ist. Die unfähigen Bombenbauer taten sich mit dem Aufbau der elektronischen Schaltung extrem schwer, die Skizzen waren unvollständig und fehlerhaft, wie aus der im Prozess gezeigten BKA- Beweis-Vorlage ersichtlich wurde. Anhand einer entsprechenden Internetseite wollten sie die von ihnen entwickelte Schaltung dann auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen lassen.
Sie hatten verschiedene elektrische Bauteile bei Elektro-Conrad in Dortmund gekauft, darunter Thyristoren, Dioden,… Außerdem besaßen sie ein Physikbuch und eine Anleitung für ein Mehrfachmessgerät. Die Sauerland-Terroristen hatten bereits Probleme, die physikalischen Größen Stromstärke und Spannung auseinanderzuhalten und kamen mit ihren Bemühungen nicht so recht weiter. Die zu einem anderen Zeitpunkt vorgelesenen Abhörprotokolle sollen dies verdeutlicht haben.
Ursprünglich wollte Fritz G. als Dschihadist nur im Ausland kämpfen, in Tschetschenien, im Irak oder in Afghanistan. Im Terrorcamp, so berichtete er, habe man ihm dann Anschläge in Deutschland vorgeschlagen und ihn mit der Begründung hiervon überzeugt, seine Glaubensbrüder und er seien die einzigen, die die IJU zur Zeit dafür in Deutschland zur Verfügung habe. Die Bedenken von Fritz G., sie seien nicht geeignet und außerdem dem Verfassungsschutz bereits bekannt, interessierten die IJU-Strategen des Camps nicht.
Über die Übungen zur Sprengstoffherstellung und die Probesprengungen berichtete Fritz G. – im Einvernehmen mit dem BKA- wie er selbst sagte, nichts Genaueres. Er erwähnte nur, dass sie in den drei verschiedenen Häusern in Waziristan verschiedene Sprengstoffe hergestellt hätten, der letztendlich ausgewählte Wasserstoffperoxid-Mehl- Sprengstoff sei einer davon gewesen. Sie hätten eine kleinere Menge (Reagenzglasmaßstab) und eine größere Menge zur Explosion gebracht. In Deutschland hätten sie sich dann für dieses explosionsfähige Gemisch entschieden, weil sie keine Möglichkeit gesehen hätten, die Chemikalien für die „Alternativbomben“ zu besorgen.
An einem der anderen Prozesstage habe ich u. a. aus der Vorlage der Beweise aus dem Ferienhaus durch das BKA erfahren, dass zum Einkochen der Wasserstoffperoxid-Lösung von 35% auf 70 % Silit-Töpfe von Karstadt verwendet werden sollten, auf einer Herdplatte mit einer Dunstabzugshaube. Es waren nur Haushaltshandschuhe zum Umfüllen vorhanden, keine Atemschutzgeräte, keine Schutzbrillen. Der Sprengstoff, d. h. die 70-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung und das Mehl sollten im Verhältnis 2:1 gemischt werden, allerdings erst beim „Zusammensetzen“ der Bombe kurz vor der beabsichtigten Zündung. Das hochkonzentrierte Wasserstoffperoxid ist in schwarzen Müllsäcken luftdicht verpackt lagerungsfähig. Die hierfür vorgesehenen Säcke sind als Beweismittel im Ferienhaus gesichert worden.
Aus der Aussage von Daniel Schneider habe ich erfahren, dass es bei dem Wasserstoffperoxid-Einkochen mehrfach zu Verpuffungen gekommen sein soll, weil bei der im Erdboden eingelassenen Heizspirale im Hof des Terrorcamps die Temperatur nicht reguliert werden konnte.
Schneider und Gelowicz äußerten sich unzufrieden darüber, dass der Chemiker des Terrorcamps so wenig Zeit für sie hatte. Der „Chemieunterricht“ sei beständig ausgefallen.
Woher wollen die Terror-Azubis eigentlich gewusst haben, ob das für die Probesprengung verwendete Gemisch ein Produkt ihres eigenen Koch-Ansatzes gewesen ist? Ich habe da so meine Zweifel!
Das Einkochen der Wasserstoffperoxid-Lösung hat – trotz der angeblich zusätzlich vorhandenen Stabilisatoren- bei nicht ganz behutsamem Erhitzen zumindest eine teilweise Zersetzung des Wasserstoffperoxids zu Wasser und Sauerstoff zur Folge, was die Mischung unbrauchbar macht, selbst wenn sie noch nicht verpufft ist.
Die Sprengstoffspezialisten vom BKA sollen diese Herstellungsmethode mit denselben Ausgangsstoffen erfolgreich nachgestellt haben, das Video mit der Demonstrationssprengung wurde an einem anderen Tag vor Gericht vorgeführt (ich habe es nicht gesehen.) Ich glaube schon, dass das so stimmt. Allerdings frage ich mich, wie die Sauerland-Gruppe die Sprengstoffherstellung in den Riesenmengen hätte bewerkstelligen wollen, ohne nach kurzer Zeit an schweren Atembeschwerden zu leiden, bei ständigem Austausch der löchrig werdenden Silit-Töpfe und immer wieder auftretenden Wasserstoffperoxid-Verpuffungen.
Es gehört einiges an experimentellem Geschick dazu, letzteres zu verhindern. Mit einem Messbecher sollte das Verdampfen des Wassers nachgemessen werden. Eine Waage zur erforderlichen Bestimmung der Dichte fehlte. Die 35-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung war ja ohnehin bereits gegen eine verdünnte (3-prozentige) ausgetauscht worden, der die BKA-Spezialisten Kochsalz zugesetzt hatten, damit die Dichte genauso groß ist wie die der 35-prozentigen Lösung.
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Quelle: Interpol
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Zu Mevlüt K. erklärte Fritz G., ihnen allen sei bekannt gewesen, das Mevlüt K. mit dem türkischen Geheimdienst zusammenarbeitete. Sie hätten nur eben gedacht, dass K. auf ihrer Seite stünde.
Breidling meinte dazu „Da haben Sie dann gedacht, gut dass der beim Geheimdienst ist, …“ Die Zünder hatte Attila Selek besorgt, der ansonsten aus dem Terror-Projekt zu diesem Zeitpunkt laut Fritz G. bereits ausgestiegen sein soll. Fritz G. spricht kein türkisch und konnte daher die Gespräche in der Türkei nicht verstehen.
Gelowicz will von einer möglichen Steuerung durch Geheimdienste nichts bemerkt haben, gab aber der Sache nach zu, dass er auch das Gegenteil nicht behaupten könne.
Beim Besuch des Tags der Offenen Tür beim BKA in Wiesbaden im Juni 2010 habe ich mit einem zuständigen Ermittler im Sauerlandverfahren sprechen können. Dieser bestätigte die Unfähigkeit der Sauerlandgruppe ganz offen und ohne Umschweife. Die hätten mit ihren Fähigkeiten niemals eine funktionstüchtige Bombe gebaut, aber es sei ja schließlich bei der Verurteilung auf den Vorsatz angekommen.
Ein Geldbeschaffer, Internetbetrüger und Terror-Azubi der Zelle wurde in Bochum medienwirksam durch die GSG 9 verhaftet. Er hatte 5000 € zwecks Finanzierung der Terror-Zelle aufgebracht, die weder konkrete Anschlagspläne noch Waffen oder einen vollständigen Chemikaliensatz zur Herstellung von Sprengstoffen besaß. Der angeblich bereits gekaufte Grillanzünder ist zum Auslösen einer Explosion erdenklich ungeeignet.
Allerdings kann man einen Hexamin-haltigen Grillanzünder als Ausgangsstoff für die Herstellung des InitialsprengstoffsHMTD verwenden. Das geht aber nicht ohne 30-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung und Zitronensäue. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Gramm Hexamethylentriperoxiddiamin nach einer Internet-Anleitung des „Hobbysprengstoffchemikers“ Roland Ionas Bialke (Das Lehrbuch der Sprengmeister) hergestellt. Das ist eine einfache Synthese, die Sprengkraft ist schon bei kleinsten Mengen beeindruckend! Es ist allerdings nicht ganz einfach, an 30-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung zu kommen, wenn man nicht gerade Chemiker ist. Ob man die Hexamin-haltigen Grillanzünder noch kaufen kann, weiß ich nicht. Ich habe schon länger nicht mehr danach gesucht.
Bei taz.de steht hierzu am 21.07.2012 unter dem Titel
Düsseldorfer Zelle vor Gericht Im Grillanzünder fehlte das Hexamin
„Die Grillanzünder taugten nichts. Dabei steht in den Anleitungen von al-Qaida, dass man aus den Dingern Hexamin für den Bombenkatalysator heraus kochen kann, den sogenannten Initialsprengstoff. Doch mit den deutschen Grillanzündern, die die Gruppe um Abdeladim El-K. im Supermarkt gekauft hatte, klappte das nicht. In ihnen steckte kein Hexamin, sondern nur untaugliches Paraffin.“
Nach einer Bombenbauanleitung im Internet wollten die Islamisten mit Hilfe von Ammoniumnitrat, handelsüblichen Butangas-Kartuschen, Batterien und einem Wecker einen funktionsfähigen Sprengsatz herstellen. Dieses „Bauwerk“ haben die Terroristen garantiert vor der Verwendung in keiner Vorgängerversion getestet, sonst hätten sie bemerkt, dass die Anleitung unbrauchbar oder unvollständig ist bzw. festgestellt, dass sie besser doch nichts weglassen sollten.
Oder sie haben das Wort „Booster“ gelesen und wussten nicht, was das sein soll.
War denn in der Anleitung keine Zusammensetzung oder Synthese des Boosters beschrieben? (Booster ungleich Birne!) Ohne Booster keine Zündung, denn Ammoniumnitrat ist einer der am schwersten zu zündenden Explosivstoffe, vollkommen unempfindlich. Kommerzielle Booster enthalten beispielsweise 100g einer Mischung aus TNT / PETN. Ein Booster kann auch aus einer Mischung eines Initialsprengstoffs wie beispielsweise HMTD mit TNT oder RDX hergestellt werden. Und das ist alles nicht ganz einfach, man benötigt die entsprechenden Chemikalien wie u. a. 30%-iges Wasserstoffperoxid, hochkonzentrierte Salpetersäure…
Eine Zündung von Ammoniumnitrat mit einer kleinen Sprengkapsel aus HMTD und einem Widerstandsdraht (z. B. aus einer Lichterketten-Lampe, nicht einer viel zu großen Glühlampe!) ist nur dann möglich, wenn dem Ammoniumnitrat im passendem Verhältnis Aluminiumpulver und Kohlepulver zugesetzt wird. Der Sprengstoff ist unter dem Namen AMMONAL bekannt.
Der verwendete Wecker passte wie in den Medien berichtet zu einer Bombenbauanleitung aus dem englischsprachigen Internet-Magazin „Inspire“ – die Zündung mit einem analogen Wecker mittels Batterie und Nagel im Zeigerblatt ist im Inspire-Magazin Issue 1 (Summer 1431/ 2010) abgebildet, mit der zugehörigen Schaltung. In den Ausgaben 1-9 habe ich jedoch keine Ammoniumnitrat-Rohrbombe beschrieben gefunden. In Band 1 ist unter dem Titel „Make a bomb in the kitchen of your Mom“ eine Rohrbombe mit einer Mischung aus abgekratzten Streichholzköpfen (Kaliumchlorat) und Zucker beschrieben, alternativ als Füllung Schwarzpulver.
Die Schwarzpulver-Variante explodiert nur bei sehr guter Abdichtung der Zünd-Zuleitungen. Außerdem ist bei Verwendung von Schwarzpulver die Sprengkraft nicht allzu groß, was man bei der in der Keupstraße in Köln verwendeten „NSU“-Bombe sehen konnte. Die Keupstraßen-Bombe bestand im Unterschied zu den im Inspire-Magazin vorgeschlagenen Rohrbomben (alternativ vorgeschlagen: Dampfdrucktöpfe) aus einer mit Schwarzpulver gefüllten und mit Nägeln bestückten Gasflasche mit Fernzündung, also technisch aufwendiger. Die Nägel machen solch eine Bombe in ihrer Wirkung gefährlicher, allerdings nur in einem geringen Radius.
Klar ist nicht, warum bei der Bonner Variante der Ammoniumnitrat-Bombe eine fette Glühbirne verwendet wurde, die wurde in Band 4 des Inspire-Magazins zwar als Zünder vorgeschlagen, allerdings zum Auslösen einer Gasexplosion in Gebäuden. [Zwickau… 4.11.2011… These… fatalist]
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Überhaupt scheinen die Autoren des Magazins „Inspire“ zur Beschreibung chemischer Synthesen auf Fachleute zurückzugreifen, die den Bombenbauern auch mal gerne Himmelfahrtssynthesen nahe bringen. So wird den Lesern von Issue 6, Summer 1432/ 2011 die Herstellung von Acetonperoxid vorgestellt.
Dr. Khateer schlägt die Trocknung der synthetisierten Acetonperoxid-Kristalle im Sonnenlicht vor! Man entferne sich rechtzeitig!
Acetonperoxid gehört zu den reibungsempfindlichsten Initialsprengstoffen überhaupt, nach Iodstickstoff, sublimiert bei Raumtemperatur, zersetzt sich auch von alleine und detoniert selbst noch mit 25% Wasser-Anteil!
Wie schreiben sie im „Inspire“-Magazin doch so oft und gerne: „May Allah assist you“ oder „die Hoffnung stirbt zuletzt“! …
Acetonperoxid (auch bekannt als APEX oder TATP) ist ein hochexplosiver Stoff mit der Schlagempfindlichkeit eines Initialsprengstoffs.
Wie die meisten organischen Peroxide ist auch Acetonperoxid instabil und kann durch Stoß, Wärme oder Reibung zerfallen und heftig detonieren, ist aber im Unterschied zu weniger gefährlichen Peroxiden wie Dibenzoylperoxid viel empfindlicher gegen Schlag und Wärme.
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Himmelfahrtssynthesen…
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Versuchte Bombenanschläge vom 31. Juli 2006
Die versuchten Bombenanschläge vom 31. Juli 2006 waren ein fehlgeschlagener islamistischer Terroranschlag auf deutsche Eisenbahnzüge. Die zwei eingesetzten Kofferbomben waren jedoch konstruktionsbedingt nicht explosionsfähig.[1]
Der erste fehlgeschlagene terroristische Anschlag mit islamistischem Hintergrund geschah bereits 2006, als zwei nicht explosionsfähige Kofferbomben in Nahverkehrszügen in Dortmund und Koblenz abgestellt wurden.
Erst kürzlich habe ich zur hier verwendeten Camping-Gasflaschenbombe eine brauchbare Anleitung im Internet gefunden, im Inspire-Magazin Issue 12, Spring 2014 / 1435 unter dem Titel „Car bombs inside america“.
Daher möchte ich diese Konstruktion und ihre dilettantische Umsetzung hier als letztes diskutieren.
. 2006: Die „Kofferbomber“
Es muss ein explosionsfähiges Propangas-Sauerstoff-Gemisch vorhanden sein. Der Explosionsbereich liegt in Luft zwischen 2 und 9,5 Volumenprozent Propangas. Also hätten die Kofferbomber in eine fast leere Propangasflasche viel Sauerstoff oder in eine Sauerstoffgasflasche ganz wenig Propangas einfüllen müssen. Laut BKA besaßen sie hierzu eine brauchbare Anleitung (Video) aus dem Internet.
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Nachbau einer der am 31. Juli 2006 in den Regionalzügen der Deutschen Bahn von Aachen nach Hamm und Mönchengladbach nach Koblenz gefundenen Kofferbombe, Wanderausstellung des Bundesamt für Verfassungsschutz. Quelle: Wikipedia
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Das Benzin soll nicht zur Auslösung, sondern zur Verstärkung der Explosion gedacht gewesen sein. Jede deutsche Propangasflasche ist mit einem Sicherheitsventil versehen, das so eingestellt ist, dass die Fasche bei einem langsamen Druckanstieg abbläst.
Das Prinzip des Sicherheitsventils der Gasflasche soll durch eine abenteuerliche Manipulation an der Flasche außer Kraft gesetzt worden sein.
Die Täter sollen geglaubt haben, sich die Umsetzung “einfacher” machen zu können, und daran soll der Versuch dann gescheitert sein. (nach Angaben von Holger Schmidt, SWR-Terrorismus-Bog).
Den Umfüllvorgang von der Sauerstoffflasche hin zur Propan- oder Butangasflasche halte ich für nicht ganz ungefährlich. Es ist nicht auszuschließen, dass der sogenannte Druckstoß beim Umfüllen zu einer Erhitzung des Sauerstoffs und damit zu einer Entzündung des Gemischs führen kann. Eine Sauerstoffgasflasche mit ganz wenig Propangas zu füllen ist umgekehrt aufgrund der Druckunterschiede nicht möglich, weil der Druck in Sauerstoff-Gasflaschen ca. zehn Mal so groß ist wie der Druck in einer Propan- oder alternativ Butan-Camping-Gasflasche (30 Liter).
In Wikipedia liest man zu den versuchten Bombenanschlägen vom 31. Juli 2006 u. a. folgendes:
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„Die Bomben bestanden unter anderem aus einem Zeitzünder, einer Gasflasche und einem Behältnis mit Benzin, die in einem Rollkoffer verborgen waren. Ein echter Explosivstoff war, außer der kleinen Menge Initialsprengstoff im Zünder, nicht enthalten, ebenso fehlte eine Sauerstoffquelle, welche mit dem Benzin und/oder Gas ein explosionsfähiges Gemisch ergeben könnte (der Sauerstoffpartialdruck der normalen Raumluft ist nicht hoch genug, um eine solche Konstruktion zum Explodieren zu bringen). Die Bomben waren von den Tätern im Kölner Hauptbahnhof in zwei Regionalbahnen mitgenommen worden…
Sie enthielt elf Liter Butangas in einer Gasflasche, 4,5 Liter Benzingemisch, einen Wecker und Drähte…
Auf einer gelöschten Festplatte fanden Fahnder des Bundeskriminalamtes einen Bomben-Bauplan, der den beiden verdächtigen Libanesen Dschihad Hamad und Youssef Mohamad el-Hajdib als Anleitung für den Bau ihrer Sprengsätze gedient haben könnte.
Der einundzwanzigjährige Youssef Mohamad al-Hajdib wurde am 19. August 2006 um 3:53 Uhr in einem Bahnhofs-Restaurant in Kiel festgenommen und in Untersuchungshaft überstellt. Er stammt aus dem Libanon. Er lebte seit 2004 in Deutschland, studierte seit Februar 2005 Mechatronik an der Fachhochschule Kiel und wohnte in einem Studentenwohnheim. Im Sommer 2007 erhob die Bundesanwaltschaft Anklage gegen ihn. Den entscheidenden Hinweis zu seiner Festnahme erhielten die deutschen Behörden vom libanesischen militärischen Nachrichtendienst, der dem mutmaßlichen Terroristen durch abgehörte Telefonate auf die Spur kam.“
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Wie bei der Sauerlandgruppe kam der Hinweis aus Geheimdienstkreisen.
In der Anleitung aus dem Inspire-Magazin wird beschrieben, dass der Druck einer Camping-Gasflasche durch Ablassen des Gases über ein geeignetes Manometer auf drei bar gesenkt wird. Über ein besonderes Verbindungsstück oder einen Gas-Regulier-Aufsatz, dessen Verschraubung zur Gasflasche aufgebohrt wurde, soll dann die Camping-Gasflasche über einen Schlauch mit dem Druckminderer der Sauerstofffasche verbunden werden. Es soll Sauerstoff eingefüllt werden, bis sich der Druck der Campinggasflsche auf 12 bar erhöht hat. Anschließend soll der Zünder in die offene Anschlussseite des Gasregulier-Aufsatzes oder Verbindungsstücks eingesetzt und mit Hilfe eines Klebers abgedichtet werden.
Als Zünder wird eine aufgebrochene Lampe einer Lichterkette vorgeschlagen, in die das Kaliumchlorat von Streichholzköpfen gefüllt werden soll. Die elektrische Zündung erfolgt über eine 12-Volt-Batterie, für Nicht-Selbstmordattentäter wird eine Zeitzündung nach den Anleitungen der Inspire-Issues 1 oder 9 empfohlen.
Ich weiß nicht, ob das BKA auch diese Bombe erfolgreich nachgebaut hat. Leider kann ich die Anleitung aufgrund des nicht unerheblichen Risikos und der auch für mich geltenden Gesetze nicht überprüfen.
Wer hat die Terroristen nur auf die idiotische Idee gebracht, man könne den Sauerstoff in der Butangasflasche weglassen und sich damit den aufwendigen risikoreichen Umfüllvorgang ersparen? Wofür hatten diese Terror-Dilettanten dann überhaupt eine Anleitung?
Wenn das BKA eine brauchbare Bombenbauanleitung gefunden hat, muss man sich fragen, welche es gut meinende „Kontaktperson“ die Idee geäußert hat, dass die in der Gasflasche nicht vorhandene Raumluft ebenfalls ein explosionsfähiges Gemisch erzeugen könnte.
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Die an Dilettantismus gescheiterten bzw. durch den angeblich so glorreichen Einsatz von Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden vereitelten Bombenanschläge hatten das Ziel, die deutsche Bevölkerung von der Notwendigkeit des Kampfes gegen den Terror zu überzeugen:
Beteiligung an NATO-Einsätzen, extralegale Hinrichtung von Terrorverdächtigen durch Drohnen, Ausweitung der Überwachung usw.
. Bombenbau nach Anleitungen aus dem Internet lässt sich gut überwachen. Dieser Terror kann gesteuert werden. Anschläge lassen sich rechtzeitig, mittlerweise sogar schon bei den ersten Schritten der Vorbereitungsphase medienwirksam verhindern, da durch die Gesetzesverschärfungen bereits der Besitz von Bombenbauanleitungen sowie die Vorbereitungshandlung strafbar ist, auch ohne dass die gebaute oder zu bauende Bombe auch nur im entferntesten funktionstauglich zu sein braucht. Wie praktisch, wenn nur der Vorsatz zählt und nicht einmal gefragt wird, wer bei der Radikalisierung so alles nachgeholfen hat.
Bei dem neuen Terror wie bei Charlie Hebdo sieht es anders aus. Anschläge durch Einzeltäter, die Waffen oder kommerziellen Sprengstoff verwenden, lassen sich kaum verhindern. Die Geheimdienste haben die erhoffte Kontrolle über den Terror längst verloren.
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Vielen Dank, das ist ein sehr fachkundiger Beitrag.
Bubacks Sohn Michael veröffentlichte 2008 das Buch Der zweite Tod meines Vaters über seine Ermittlungsergebnisse zum Mord an seinem Vater, eine erweiterte Ausgabe erschien 2009. Das Buch gilt als einer der Anlässe für den neuen Prozess gegen die Ex-Terroristin Verena Becker.[7]
Buback schreibt darin unter anderem über seinen begründeten Verdacht, dass deutsche Geheimdienste an der Ermordung seines Vaters beteiligt gewesen oder zumindest vorher darüber informiert gewesen sein könnten – und dass die Bundesanwaltschaft in Verbindung mit Geheimdiensten den wahren Mörder gedeckt haben könnte, wobei vieles auf Verena Becker hindeute.[18][8]
Der Politologe und renommierte RAF-Forscher Wolfgang Kraushaar stellte daraufhin eigene Nachforschungen an und bilanzierte in dem darauf aufbauenden Buch Verena Becker und der Verfassungsschutz: „Der Verdacht [von Michael Buback] ist und bleibt eine begründete Vermutung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“[19]
Kraushaar beobachtete Prozess gegen Becker und kommentierte, dass nach seiner und der Ansicht anderer Prozessbeobachter dabei „der Staat die Angeklagte verteidigt“.
Es sei eine „Perversion des Rechtsstaats, wenn der Vertreter der Anklage insgeheim die Interessen der Angeklagten, in diesem Fall einer Exterroristin, vertritt“.
Im Juni 2011 betitelte er einen Zeitungsartikel über den Prozess „Eine Farce in Stammheim“.[20]
Der RAF-Planer war ein V-Mann, dessen Anschlagspläne die Sicherheitsbehörden bereits vor den Anschlägen kannten. Sagte der Herr Boock. Nicht als Einziger…
na Herr Aust, warum fehlt das bei Ihnen?
Und was sollte man daraus in Bezug auf das NSU-Buch “Heimatschutz” schlussfolgern?
Die „Farce von Stammheim“ 2010-2012 ist jedoch nicht die Erste. Ihr voran ging die Farce von Stuttgart:
Der Spiegel 2007:
Im Fall Buback hat das Oberlandesgerichts Stuttgart 1985 festgestellt: Christian Klar, Knut Folkerts und Günter Sonnenberg waren unmittelbar beteiligt am Attentat auf den Generalbundesanwalt und seine beiden Begleiter. Wer welche Rolle spielte, wer schoss und wer das Motorrad fuhr, von dem aus geschossen wurde, blieb damals unklar.
Anschlag auf Siegfried Buback und Begleiter: Wer schoss, blieb unklar
Jetzt, dreißig Jahre nach den Morden, steht die Tat vor der Aufklärung: Christian Klar, der noch immer im Gefängnis sitzt und ein Gnadengesuch an Bundespräsident Köhler geschickt hat, war nach Darstellung ehemaliger RAF-Mitgliedern nicht der Todesschütze von Karlsruhe – auch der ebenfalls wegen Tatbeteiligung am Buback-Mord verurteilte Knut Folkerts habe nicht geschossen, sei zum Zeitpunkt des Attentats nicht einmal in Deutschland gewesen.
Das nennt man dann wohl ein Fehlurteil, wenn die Falschen verurteilt wurden.
Rechtsstaat? War da was?
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2007:
Hamburg – Nach Informationen des SPIEGEL hat die ehemalige RAF-Angehörige Verena Becker dem Verfassungsschutz verraten, dass Stefan Wisniewski vom Soziussitz eines Motorrads die tödlichen Schüsse auf Buback abgegeben haben soll. Diese Aussage machte sie bereits Anfang der achtziger Jahre.
Verena Becker sei nicht die Schützin auf dem Rücksitz des Motorrades gewesen. Dies berichteten übereinstimmend die früheren RAF-Mitglieder Silke Maier-Witt und Peter-Jürgen Boock in exklusiven Interviews mit SPIEGEL TV (SPIEGEL TV Magazin, Sonntag, 3.10.2010, 22:35 Uhr auf RTL). Beide belasten stattdessen den ehemaligen RAF-Kämpfer Stefan Wisniewski als den Mörder Siegfried Bubacks. Das Tatmotorrad sei damals von Günter Sonnenberg gesteuert worden.
Boock sagte SPIEGEL TV: „Die Codeworte waren: ‚Dem Onkel geht es wieder gut!'“ Boock selbst sei dabei gewesen, als Brigitte Mohnhaupt, die damalige Anführerin der zweiten RAF-Generation, den Anruf Wisniewskis in einer konspirativen Wohnung in Amsterdam entgegengenommen habe.
Problem 2:Er ist nicht klein und zierlich, möglicher Weise eine Frau“, wie es im Verena Becker-Prozess 26 Zeugen aussagten: Kleine Person auf dem Sozius hat geschossen. Sie alle waren „unglaubwürdig„… Verena Becker wurde offenbar vom Gerichtssenat aktiv geschützt. Von der Bundesanwaltschaft sowieso. Hemberger, der Asservaten-Nichtfinder beim Oktoberfest-Attentat…
Unabhängige Richter, war da was?
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BfV-Abteilungsleiter Winfried Ridder dazu:
Der RAF-Experte Winfried Ridder vom BfV ist der Meinung, dass der BND bei der Begnadigung von Verena Becker nach nur 12 Jahren Haft deshalb gehört wurde, weil Verena Becker mit dem BND zu tun gehabt haben müsse. Die Begründung ist gesperrt, bis ca. 2042.
Weiters ist Ridder der Meinung, dass die ersten Verfassungsschutz-Kontaktversuche zu Becker bereits Anfang der 1970er Jahre in Berlin stattfanden, wo sie damals einsass. Ob sie erfolgreich waren bezweifelt Ridder, weiss es aber nicht.
Becker hätte ab ihrer Freipressung im Rahmen der Lorenz-Entführung vom BND betreut werden müssen, wenn sie denn betreut wurde. Nicht mehr vom BfV.
Ridder meint, der Staat verberge was, darauf könne man durchaus kommen, ihm gehe es mittlerweile ähnlich.
Die Farce von Stuttgart 1985 war aber auch nicht die Erste, denn die geschah schon 1 Tag nach dem Attentat:
während in der Tagesschau am Tattag 1977 noch von einer zierlichen Person als Schützin die Rede war, hatte sich das 1 Tag später bereits geändert: Gesucht wurden nun 3 Männer. Das BKA, Vize Gerhard Boeden, hatte das „veranlasst“.
Gerhard Boeden (* 10. Februar 1925 in Gütersloh; † 26. Mai 2010 in Bonn) war ein deutscher Polizeibeamter, Vizepräsident des Bundeskriminalamts und Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz
Besonders schmerzlich werden die Konsequenzen für den Verfassungsschutz sein. Seine Bilanz seit mehr als vierzig Jahren in der Terrorismusabwehr ist eindeutig von Niederlagen bestimmt.
Nicht einen einzigen schweren terroristischen Anschlag hat er verhindern können, auch wenn er
im islamistischen und rechtsterroristischen Bereich durch seine Vorermittlungen an der frühzeitigen Entdeckung terroristischer Strukturen beteiligt war.
Mit Ausnahme des Mordfalls Buback, wo das BfV in einer Erklärung gegenüber dem Oberlandesgericht Stuttgart die Tatbeteiligung der RAF Mitglieder Christian Klar, Günter Sonnenberg und Stefan Wisniewski feststellte, konnte er auch nicht zur Aufklärung beitragen.
Vorwort, Seite 8,9.
Da haben sie ihre Agentin Verena „Sola“ Becker auch brav herausgehalten… ?
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Herr Prof Dr. Buback, wie war das doch gleich?
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Falsche Akten der Bundesanwaltschaft in den Prozessunterlagen, unheimliche Parallelen noch und nöcher.
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Buback nennt ganz konkret die Haag-Meyer-Papiere des mutmasslichen V-Manns (lt Boock), den Verdacht, den Stefan Aust „leider vergass“ in seinem RAF-Buch. Immerhin der Planer des „Deutschen Herbstes 1977“.
Sehr gute Videos dazu: Mogadischu, Befreiung, Vorwissen des Mossad etc:
Es drängt sich die Frage auf, weshalb die Ermittler und Strafverfolger angesichts der seit Jahren bekannten Fakten, des tabellarischen Arbeitsplans und der lange bekannten sicheren Zuordnung der darin enthaltenen Tarnnamen – die Täterschaft nicht erkannt haben und der Stuttgarter Senat im Jahre 2012 die Karlsruher Täter nicht benennen konnte. Gegen Stefan Wisniewski hätte schon längst Anklage wegen Mittäterschaft beim Karlsruher Attentat erhoben werden müssen.
Leseempfehlung!
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Egon, der Planer, aka Siegfried Mayr Haag, möchte man fast belustigt anmerken:
Warum decken BKA, BfV , BND und BAW den Mörder von GBA Buback bis heute?
Weil man es ihnen so anwies, und zwar direkt aus dem Kanzleramt. Befreundete Staaten waren involviert, was auch immer… dicke Parallelen zum Oktoberfest-Attentat 1980, zu Olympia München 1972, alles ist möglich.
Handverlesene Richter in Staatsschutzsenaten beachteten immer und überall dieselben Handlungsanweisungen.
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Glauben Sie wirklich, der „NSU“ sei etwas Neues?
Ach iwo, so ähnlich läuft das im „Rechtsstaat BRD“ seit 50 Jahren. Mindestens. Eigentlich seit Gründung.
Neu ist nur, dass inzwischen auch die Verteidiger „embedded“ sind. Da hat man hinzugelernt… seit den RAF-Zeiten…
Im Jahr 2008 erschien im Orell-Füssli-Verlag unter dem Titel „Nato Geheimarmeen in Europa“ die deutsche Ausfertigung der Dissertation von Daniele Ganser, in der er sich ausgiebig und nahezu ausschließlich mit dem, von ihm unter dem Begriff „Gladio“ zusammengefassten Phänomen im geheimen operierender, militanter Gruppen befasst, die er als autonom organisiert, aber an der inoffiziellen Leine von Geheimdiensten geführt beschreibt.
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Seitdem ist viel über dieses, einem Phantom gleichende Gladio-Phänomen geredet und geschrieben worden.
Leider hat Ganser neben zutreffenden Informationen auch viel Unzutreffendes verbreitet. [stimmt, das bestätigen auch Lecorte und alle anderen Fachleute, anmerkung fatalist]
So sind zum Beispiel sämtliche von ihm stammende Erörterungen im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat schlichtweg falsch. Ganser hatte sich verleiten lassen, vorschnelle Mutmaßungen der Süddeutschen Zeitung, ohne weitere Verifizierung abzuschreiben und dann noch mit einer ganzen Reihe weiteren, von ihm selbst angestellten Mutmaßungen aufzubauen.
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Später hat Ganser sein unwissenschaftliches Vorgehen bereut aber niemals öffentlich revidiert:
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Am 05.02.2014 um 22:19
schrieb Karl Heinz Hoffmann <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>:
Hallo Herr Ganser,
danke für Ihre Mail. Sie sollten unbedingt mein letztes Video bei Youtube ansehen. Es ist sehr informativ. Einfach inWebsite gehen. Dann das Video anklicken. Zu finden direkt vor der Satire HEBE DICH HINWEG SATAN.Wenn Sie das gesehen haben,können wir ja nocheinmal reden. Ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören.
GrußHoffmann * * *
Gesendet:10. Februar 2014 um 17:13 Uhr Von:Ganser“ <daniele.ganser@siper.ch> An:Heinz Hoffmann“ <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de> Betreff:Informationen
Lieber Herr Hoffmann,
Ich werde gerade mit Emails überflutet, das passiert immer wieder, viele Leute die etwas von mir wollen. Daher kann ich Ihr Video derzeit nicht anschauen, aber ich hoffe ich komme später dazu.
Beste Grüsse
Daniele Ganser
Dr. Daniele Ganser
Institutsleiter
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Am 10.02.2014 um 18:57 schrieb
„Karl Heinz Hoffmann“ <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>: Sehr geehrter Herr Dr. Ganser,
ich selbst habe nichts davon, wenn Sie das Video anschauen. Tun Sie es, oder lassen Sie es. Es ist Ihre Entscheidung. Dachten Sie, ich habe Sie aus persönlicher Eitelkeit auf das Video aufmerksam gemacht?
Der Grund ist ein anderer. Ich habe Sie als angenehmen Menschen kennengelernt. Das meine ich ehrlich. Das kann aber an den Fakten nichts ändern.
Obwohl Sie mich unbestreitbar mit den Ausführungen über die Wehrsportgruppe in Ihrem Buch schwer und nachhaltig geschädigt haben, wollte ich Sie, inBezug auf das Oktoberfestattentat vor weiteren Irrwegen bewahren. Man kann eine unglückliche Sache minimieren, sie so stehen lassen wie sie ist und den Widerspruch einfach ignorieren, oder sie noch vertiefen. Es ist Ihre Sache, wie Sie das Problem handhaben wollen.
Immerhin könnte man die ganze Sache auch unter juristischen Gesichtspunkten betrachten. Ganz einfach so: Die Ermittlungsbehörden haben im Abschlussbericht zum Oktoberfestattentat in Bezug auf meine Person und die WSG festgestellt, dass sich ein Verdacht nicht begründen lässt. Dem entgegenstehend haben Sie mit Ihrer Dissertationeine schwerwiegende Verdachtstheorie in die Welt gesetzt. Eine Theorie,die Sie nicht beweisen können. Können Sie das nicht erkennen? Und haben Sie so wenig Vorstellungsvermögen, um zu erkennen was das für mich bedeutet? Was es bedeutet, wenn ich als vollkommen Unbeteiligter mit dem Verdacht des Massenmordes propagandistisch gemobbt werde?
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Hoffmann
* * * Am 10.02.2014 um 19:15 schrieb
„Daniele Ganser“
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
Sie haben natürlich recht. Ich hab Sie in Basel auch als angenehmen und ehrlichen Menschen kennengelernt. Ich weiss, ich muss noch mehr über das Oktoberfestattentat und seine Hintergründe forschen, das Gespräch mit Ihnen war mir sehr wichtig. Ich erhalte viele Anfragen für viele Gespräche zu versch. Themen und lehne vieles ab, weil ich mit der Arbeit sonst nicht nachkomme. Aber ich bin froh, dass ich Sie getroffen habe. Es tut mir leid, dass ich mit meinem Buch zu den NATO Geheimarmeen die WSG These von anderen Autoren übernommen habe, ohne Sie vorher zu kennen. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Es ist sehr schwierig für uns Historiker die Wahrheit zu diesem Anschlag von 1980 herauszufiltern, bis heute bleibt es ein Dickicht durch das man schwer durchsieht. Ich hoffe es wird dereinst gelingen die Wahrheit herauszufinden.
Mit freundlichen Grüssen
Daniele Ganser Dr. Daniele Ganser
Institutsleiter * * *
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Die Bezeichnung „Gladio“ ist dem italienischen Vokabular entnommen und bezeichnet eigentlich nur eine ganz bestimmte, faschistoide, zwar öffentlich bekannte, aber geheim agierende Gruppierung. (Etymologisch von lateinisch = gladius = Kurzschwert, vergl. auch: licentia gladiorum = Mordtaten.)
Im Zusammenhang mit einer geheimen israelischen Transaktion von Militärgütern, in die letztlich auch die Barschel-Affäre mit einbezogen war, beschreibt Victor Ostrovsky diese autonom organisierte italienische Gruppe folgendermaßen:
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„Die Leute für diese Operation (Transportaktion „Hannibal“) und die Fahrer wurden von den italienischen Verbündeten des Mossad gestellt, den rechtsgerichteten Anhängern eines Mannes namens Licio Gelli und seiner inzwischen verbotenen Geheimloge mit dem Namen Propaganda 2 und einer zweiten Gruppe, Gladio genannt (eine NATO-Gründung ähnlich der in Belgien).“
(…)
„Die ganze Operation wurde in Kooperation zwischen BND-Leuten auf mittlere Ebeneund dem Mossad-Verbindungsmann in Bonn durchgeführt.“(…)
(Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, 1. Aufl., C. Bertelsmann Verlag GmbH, 1994, Seite 288)
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Das heißt, für diese unter dem Decknamen „Hannibal“ durchgeführte Operation, war nicht der Bundesnachrichtendienst als solcher vom Mossad informiert und eingespannt worden, sondern nur ein vom Mossad angeworbener BND-Agent, der ohne Wissen seiner Vorgesetzten die Anweisungen der Israelis ausführte.
„Im Mossad wurde der BND als unzuverlässig angesehen, weil der Mossad sicher war, dass die Stasi ihn stark infiltriert hatte.
(…) Bei der Operation Hannibal jedoch gab es einen Verbindungsmann für den BND, der rekrutiert worden war und der nebenbei noch schmutzige Geschäfte über den Ex-Mossad-Offizier Mike Harari mit dem Staatschef von Panama, General Manuel Noriega machte.“ (Victor Ostrovsky, Geheimakte Mossad, 1. Aufl., C. Bertelsmann Verlag GmbH, 1994, Seite 287)
. Diese Ausführungen sind sehr aufschlussreich. Sie zeigen den Verbund von BND-Agenten der mittleren Ebene und dem Mossad in Zusammenarbeit mit einer faschistoiden, italienischen Untergrund-Organisation. Obwohl es sich um eine israelische, für den Iran bestimmte Transaktion handelte, die vom Mossad mit Hilfe des deutschen BND-Agenten abgewickelt wurde, ist von etwaigen außerhalb des BND im Sinne einer „Stay-Behind-Gruppe“ agierenden, geheimen deutschen Helfern nicht die Rede.
Es gibt auch keinen brauchbaren Hinweis darauf, dass es in der fraglichen Zeit eine solche in der BRD gegeben hätte. Auch Daniele Ganser weiß darüber nichts, sonst hätte er nicht fälschlich die WSG für eine Stay-Behind-Organisation gehalten.
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Wichtig ist die von Ostrovsky vermittelte Feststellung, dass die als Helfer für das israelische Unternehmen „Hannibal“ vom Mossad benutzten autonomen „Gladio-Gruppen“ nicht zu Killer-Aktionen verwendet wurden, sondern nur zur Ausführung von unterstützenden Hilfsleistungen, über deren Sinn und Zweck sie nicht informiert zu werden brauchten. Für die, als „nützlicher Dreck“ in den Wind geworfenen Hinweise auf etwaige, in anderen Zusammenhängen von der italienischen Gladio-Organisation ausgeführte Killerdienste sind mir jedenfalls keine stichhaltigen Beweise bekannt.
Die ursprünglich im Zusammenhang mit dem Bologna-Attentat erhobenen Vorwürfe haben sich jedenfalls am Ende in Luft aufgelöst. Hinsichtlich der „Operation-Hannibal“ (Barschel) ist sehr wahrscheinlich, dass die als „oved mekomy“ benutzten Gladio-Männer nicht wussten, dass sie die Transportfahrt illegaler, mit gefälschten Frachtpapieren deklarierten Güter von Italien nach Hamburg im Auftrag des Mossad unternommen hatten.
„Der Mossad nannte diese Fahrer OMI, die Abkürzung von Oved Mekomy, was „ortsansässiger Arbeiter heißt.“ (Ostrovsky, Geheimakte Mossad, Seite 288)
. An dieser Stelle möchte ich auf ein Vergleichsbeispiel aus meinerpersönlichen Erfahrung verweisen.
Als im Frühjahr 1980 Udo Albrecht mit der Bitte an mich herantrat, ihm für einen Transport von Militär-Kfz nach Syrien einige Fahrer zu vermitteln, hatte ich von der durch Erpressung zustande gekommenen Agententätigkeit Albrechts keine Ahnung. Infolgedessen steht heute fest, dass wir bei dieser Transaktion nicht nur vom BND, sondern auch vom Mossad benutzt worden waren, denn es ist nicht vorstellbar, dass der BND eine so umfangreiche, dezidiert über Monate hinaus geplante, in den Nachbarstaat Israels hineinwirkende, intrigante Falle ohne Mitwirkung des Mossad auf die Beine gestellt hätte.
Doch diese Benutzung war nur kurzfristig und ohne Konsequenzen. Es war für die Geheimdienste nur eine Aktion, die dem Einstieg in meine Belange dienen sollte. Es war mein Glück, dass ich nur aus einem Gefühl heraus die Beziehungen zwischen mir und Albrecht gekappt hatte.
Und es war das Pech für die Dienste, dass ihr Agent Udo Albrecht kurz nach unserem Zusammentreffen in Beirut aus dem Rennen geflogen war.
Ich wollte in meinem ganzen Leben von nichts und von niemandem abhängig sein. Dabei ist es bis heute geblieben.
In der zeitgeschichtlichen Literatur wird immer wieder der, aus der Luft gegriffene Verdacht geäußert, die ehemalige WSG könnte so etwas wie eine von staatlichen oder überstaatlichen Mächten gesteuerte Gladio-Organisation gewesen sein. Dieser unbegründete Gladio-Verdacht wurde von Daniele Ganser in die Welt gesetzt und seither von seinen Apologeten weiter gepflegt.
Grundsätzlich zum Thema „Gladio“ behauptet Ganser, es seien von der NATO in Belgien aber auch anderen europäischen Staaten sogenannte Stay-Behind-Gruppen aufgestellt, aber niemals wieder aufgelöst worden.
Im hier relevanten Sachzusammenhang kann es dahingestellt bleiben, ob und welche Schattenorganisationen in den ersten zehn Jahren nach Kriegsende unter dem Druck des „Kalten Krieges“ von den Alliierten zur Nachrichtenbeschaffung oder für den Fall einer Invasion der Sowjetarmee zur Durchführung von Sabotageakten gründet oder gefördert worden sind. Die Aufgabe der Stay-Behind-Gruppen sollte es ja sein, im Fall eines Krieges mit der Sowjetunion, im Sinne der französischen Resistance, Kommandounternehmen durchzuführen. Eine etwa geplante Verwendung für innenpolitisch relevante Killeraktionen halte ich, zumindest in Bezug auf deutsche Gruppen für abwegig, ganz einfach deshalb, weil die Bereitschaft dazu, aber vor allem der dazu notwenige Grad an Disziplin zur Geheimhaltung in autonomen Gruppen niemals gegeben gewesen wäre. Tatsächlich gibt es auch dafür nicht den geringsten Beweis.
Ganser schreibt:
„Die frühe Entdeckung eines Teiles der deutschen Stay-Behind-Geheimarmee verursachte auf beiden Seiten des Atlantiks einen großen Skandal, und „Newsweek“ berichtete in den Vereinigten Staaten am 20.Oktober 1952, dass die CIA eine Gruppe von Stay-Behinds in Deutschland organisiert habe.“ (Daniele Ganser, NATO Geheimarmeen in Europa, Orell Füssli Verlag AG, Zürich, 2008, Seite 301)
. Der von Ganser angeführte „Newsweek“-Bericht stammt von 1952. Danach haben sich die Verhältnisse in Europa, besonders mit der Einbeziehung der BRD in die NATO tiefgreifend geändert. Deshalb kann der Inhalt des „Newsweek“-Artikels von 1952 für die Jahre danach keine Gültigkeit haben.
Ich will gerne einräumen, dass ich keine besonderen Erkenntnisse darüber habe, ob und in welcher Weise in der Nachkriegszeit von den Alliierten aus Deutschen bestehende Stay-Behind-Gruppen organisiert oder gefördert wurden. Für die Zeit bis in die fünfziger Jahre halte ich das durchaus für möglich, jedoch nicht darüber hinaus. Nicht nachdem es die Bundeswehr gab und die Bundesrepublik der NATO beigetreten war.
Wenn Ganser schreibt, diese Stay-Behind-Gruppen seien niemals wieder aufgelöst worden, so ist das kein Beweis dafür, dass sie deswegen noch weiter existiert haben müssen. Die einfachste Erklärung ist, dass sich diese Gruppen aus der Sicht ihrer Förderer nicht bewährt hatten, deshalb nicht weiter betreut und unterstützt wurden,und sie sich ganz einfach von allein auflösten.
Diese Einschätzung wird auch durch die Ausführungen Reinhard Gehlens mit der Beschreibung der Überführungsmodalitäten seines „Dienstes“ in das 1955 neugeschaffene Amt des Bundesnachrichtendienstes gestützt:
„Gleichzeitig mit (Punkt 4., … der schrittweisen Überführung derbestehenden Organisation (…) in den Bundesnachrichtendienst (…)) Eingliederungetwaiger sonstiger geeigneter Gruppen respektiveKoordinierung ihrer Tätigkeit.
Diese Gedankengänge wurden im Laufe der Zeit bis zum Inkrafttreten des Generalvertrages 1955 selbstverständlich laufend modifiziert und verfeinert. Sie bildeten jedoch Grundlagen, nach denen gearbeitet wurde.
Dem Leser mag aufgefallen sein, daß in meinem Vorschlag auch von der Eingliederung anderer Gruppen in den künftigen Dienst die Rede war. Hierbei war selbstverständlich weder von der Bundesregierung noch von mir an die Verfassungsschutzämter des Bundes und der Länder gedacht worden, sondern an solche kleineren, personell deutschbesetzten Stellen mit ND-Aufgaben, (Nachrichendienst-Aufgaben) welche von den Alliierten unterhalten und eingesetzt wurden. Ihre Übernahme hat sich aber mit einer Ausnahme nicht als zweckmäßig erwiesen.“ (Reinhard Gehlen, Der Dienst, v. Hase & Koehler Verlag Mainz, 1971, Seite 213)
. Es gibt eine Reihe von plausiblen Gründen, die die Voraussetzungen zur staatlichen oder überstaatlichen Förderung autonomer „Stay-Behind-Organisationen,“ oder etwa ein dahingehendes Umfunktionieren von bereits bestehenden, im rechten Lager angesiedelten, autonomen Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland der siebziger Jahre so gut wie ausgeschlossen erscheinen lassen.
Lesen Sie dazu den Aufsatz in meiner Website, Aktuell: „Das Gladio-Phantom“ vom 13.05.2013
So viel für heute Karl-Heinz Hoffmann 22.01.2015
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13.05.2013
Das „Gladio“-Phantom
Daniele Ganser hat dem Phänomen der angeblich NATO gesteuerten „Geheimarmeen“ ein dickes Buch gewidmet. Auf 441 Seiten hat er fleißig zusammengetragen, was er zu diesem Thema finden konnte. Gefunden hat er eine Vielzahl von Quellen, die auf das Vorhandensein von sogenannten „Stay-behind“-Gruppen hinweisen, deren Aktivitäten er in elf europäischen Ländern vermutet und die er unter dem Begriff „Gladio“ zusammenfasst.
Doch das Quellenmaterial ist streckenweise nur unscharf formuliert und hat oft nur den Wert unbewiesener Vermutungen.
Ich will Daniele Gansers Arbeit nicht kommentieren, soweit sie sich mit den Verhältnissen in europäischen Ländern außerhalb der Bundesrepublik Deutschland befasst.
Dazu kenne ich die nationalspezifischen Gegebenheiten zu wenig und ich habe keine Kenntnis von diesbezüglich relevanten beweisfähigen Tatsachen. Ich will gerne einräumen, dass es in Italien, wo auch der Begriff „Gladio“ entstanden sein mag, tatsächlich staatlich gelenkte Terrorgruppen außerhalb der regulären Organe gegeben hat oder vielleicht auch noch gibt, auf die der Begriff „Gladio“, wie er im Sinne Gansers verstanden wird, anwendbar ist.
. Diese Einschätzung wird durch die Bemerkungen des ehemaligen Mossad-agenten Victor Ostrovsky gestärkt. Er schildert in seinem Buch „Geheimakte Mossad“ die Benutzung italienischer „Gladiogruppen“ für israelische Zwecke.
Auch was Ganser über „Stay-behind“-Gruppen in Belgien, Luxemburg und der Türkei schreibt, erscheint nach vollziehbar und wird im Wesentlichen ebenfalls von Ostrovsky bestätigt.
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Einschub fatalist:
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DIE “NEONAZISPUR” BEI DEN KILLERN VON BRABANT IST NSU-INDUZIERT?
Rund 30 Jahre nach 28 Morden in Belgien, die nächstes Jahr verjähren, ist die Neonazi-Spur offenbar sehr aktuell:
BELGIEN „Killer von Brabant“ – neue Spuren ins Neo-Nazi-Milieu 23.10.2014 | 18:25 Uhr
Soweit Daniele Ganser jedoch auf deutsche Verhältnisse abhebt, kann ich ihm nicht folgen.
Von der NATO organisierte, finanzierte und bewaffnete Gladio-Truppen außerhalb der regulären Streitkräfte und dann noch aus rechtsextremen, nationalsozialistischen Kreisen rekrutiert, sind nichts weiter als ein Phantasieprodukt.
Wenn wir im Zusammenhang mit Terroranschlägen von irregulären „Stay behind Gruppen“ reden, die NATO-Kreisen zugerechnet werden sollen, dann bewegen wir uns ohnehin auf vernebeltem Gebiet. Erst wenn NATO mit BND, CIA und Mossad übersetzt wird, kommen wir der Sache näher.
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war Juretzko bei der NATO, oder war er beim BND?
Er führte SBO-Agenten, und zwar beim BND. Nicht bei der NATO…
diese SBO des BND hat mit der Nachkriegs-SBO nichts zu tun.
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Von Victor Ostrovsky wissen wir, dass BND-Agenten den Mord an Uwe Barschel im Zusammenspiel mit dem Mossad organisiert haben. Es ist naheliegend, dass wir es nicht mit einem Einzelfall zu tun haben.
Wenn BND, MAD oder deren innerhalb des militärischen NATO-Betriebes geheim wirkende Seilschaften Terrorakte planen, durchführen oder zur Planung oder Durchführung Beihilfe leisten, dann geschieht es immer im gewussten und gewollten Zusammenhang mit den ausländischen Geheimdiensten, in deren Sold die Seilschaften stehen.
Alleingänge auf europäisch nationaler Ebene sind nicht vorstellbar.
Deutsche Gladio-Truppen nach den Beurteilungskriterien Daniele Gansers – das bedeutet in erster Linie rekrutiert aus rechtsextremistischen Kreisen – existieren auf deutschem Boden ganz sicher nicht. Sie existieren deshalb nicht, weil ihr Vorhandensein niemals mit den Interessen der ehemaligen Feindmächte in Einklang gebracht werden könnten. Ganz zu schweigen von den Interessen der deutschen Quislinge.
Die deutsche Rechte ist anders als die italienische oder belgische. Bei Italienern und Belgiern war die zur Gründungszeit im kalten Kriege erforderliche antikommunistische Haltung auf ihre katholisch-religiöse Grundhaltung zurückzuführen. Das soziale Element überließen sie den Kommunisten.
Anders in Deutschland. Der deutsche Rechtsextremist ist in der Regel sozialistisch, wenngleich auch „nationalsozialistisch“ geprägt. Er träumt von der Auferstehung des Dritten Reiches nach nationalsozialistischem Muster. Und genau das ist vollkommen unvereinbar mit den Interessen der ehemaligen Feindmächte, die ihre Herrschaft mit Hilfe ihrer Dienste aufrecht erhalten wollen. Nichts käme ungelegener als eine Wiederbelebung des Nationalsozialismus, oder des deutschen Reichsgedankens.
Bewaffnete rechtsextremistische Untergrundarmeen oder auch nur Kleingruppen sind das Letzte was sich CIA und Mossad wünschen könnten. Am Ende würden die Bestrebungen der Nationalsozialisten immer auf einen Befreiungskampf vom „Joch der Fremdherrschaft“ hinauslaufen. Das aber kann nicht im Interesse der finsteren Mächte liegen.
Tatsächlich ist der Beweis für die Richtigkeit meiner Einschätzung im Laufe der Jahre oft genug durch diverse ministerielle und gerichtliche Entscheidungen erbracht worden.
So wurde im Jahre 1970 die rechtsradikale, bewaffnete Geheimorganisation EBF Europäische Befreiungsfront, verboten.
Am 11. Oktober 1972 wurde die „Nationalsozialistische Kampfgruppe Großdeutschland“ zerschlagen. (Quelle: Verfassungsschutzbericht 1972, Seite 36)
. In das Innenleben der NSKG konnte ich mir später Einblick verschaffen, weil ich zwei ehemalige Mitglieder dieser Organisation kennenlernte und einen davon, nach dessen politischem Abstinenzversprechen, in die WSG auf genommen hatte.
Deren Aussage zufolge war es das Ziel der NSKG im Fall einer russischen Invasion in kleinen bewaffneten Gruppen hinter den Frontlinien mit Störaktionen zu agieren. Den bundesdeutschen Staatsorganen standen die NSKG-Mitglieder zwar latent ablehnend aber keineswegs hasserfüllt gegenüber. Sowohl die EBF als auch die NSKG hätten im Sinne der Einschätzung Daniele Gansers bestens zur Verwendung als Gladio-Truppe geeignet sein müssen. Stattdessen wurden die Gruppen verboten und auch wegen ihrer Bewaffnung vor Gericht gestellt.
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Im Übrigen wird auch aus der Art der Bewaffnung deutlich, dass kein staatliches oder überstaatliches Sponsoring vorlag. Die von der NSKG beschlagnahmten Waffen sind deutlich als Sammelsurium aus Sammlerbeständen erkennbar. Eine Ausrüstung aus NATO-Beständen würde anders aussehen. (Siehe Abb.: Verfassungsschutzbericht 1972, Seite 50)
Fazit: Das von Daniele Ganser entworfene Gespenst deutscher „Stay-behind“-Organisationen mit ideologisch rechtslastigem Personal hat keinerlei Bezug zur Realität.
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Dass man gelegentlich auch noch die von 1973 bis zum 30. Januar 1980 in Deutschland aktive WSG verdächtigt, fremden Mächten zu Diensten gewesen zu sein, ist die Spitze der Absurdität. Aber es liest sich einfach zu gut, als dass man darauf verzichten könnte. Karl-Heinz Hoffmann
Übrigens meine ich Deutschland muss unabhängig und neutral werden.
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Anmerkungen fatalist.
Dieser Blogbeitrag von Karl-Heinz Hoffmann muss in einigen Punkten Widerspruch herausfordern, aber gemäß der Devise
Sind diese „wilden Depots“ einer halbstaatlichen SBO zuzuordnen, die Verbindungen hatte zu P2, der italienischen Loge, wurden diese Depots für von Geheimdiensten inszeniertem Terror benutzt, wie die „Killer von Brabant“ oder für Bombenattentate in Bologna und in München 1980? Wenn ja: Von wem?
1. Ist die Personalie Langemann wichtig oder zufällig? Erst BND, dann Sicherheitsberater bei Olympia 72, dann seine äusserst dubiose Rolle als LfV-Verantwortlicher beim Oktoberfest-Attentat?
Langemann dürfte Teil eines BND-CSU-CIA-Gladio-Arms gewesen sein.
Ein Zusammenhang zu Olympia ist bislang nicht erkennbar. Dort agierte eher Israel in einer bisher nicht bekannten Funktion massgeblich mit.
Strategie der Spannung, diese dürfte analog zu Italien auch in der BRD angewandt worden sein. Die Bundesregierung wird auch 2015 versuchen, das Oktoberfest-Attentat da herauszuhalten.
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2. Stimmt es, was Lecorte schreibt, dass Heinz Lembke nicht Teil der BND Stay-behind Organisation war?
Wenn überhaupt, dann gehörte Lembke eher zum Schatten-SBO-Netzwerk, zu dem dann auch sein Depotkumpel Naumann gehören müsste. Oder aber das ist alles falsch.
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3. Riethmüller argumentiert ähnlich wie Lecorte: eine “Private Veranstaltung” sei die Gruppe Lembke gewesen. Wessen?
Ohne “befreundete Geheimdienste” käme man da kaum aus, siehe Punkt 1. Ohne deutsche Partner auch nicht. Wir wissen es nicht, es erscheint aber auch nicht unmöglich. Ab 1982 (Kanzler Kohl, “geistig-moralische Wende”, CDU/CSU/FDP) wäre diese Schatten-SBO vermutlich aufgelöst worden.
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4. Hat Israel ein Motiv für das Oktoberfest-Attentat gehabt, welches aus München 1972 herrührt?
Das ist spekulativ, die Verbindung zu den Attentätern in Bologna 1980 erscheint tragfähiger… und dann landet man bei Aginter Press und den italienischen Freunden vom FJS.
Man muss sich fragen, ob deutsche Nationalisten Deutsche beim Oktoberfest ermorden würden.
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5. Wurde eine “halbstaatliche CSU-BND-Organisation” von einem anderen Geheimdienst unterwandert und für Terrorattentate benutzt? Übersteuert, wie wen man Tarnnamen fremder V-Leute unter Briefbombenattrappen 96/97 in Jena schreibt?
Wissen wir nicht, Ostrovsky beschreibt solche Vorgehensweisen des Mossad, aber ist das glaubwürdig?
Das war die Hintergrund-Überlegung zum NSU: Man hat der BRD die toten Uwes vor die Füsse gekippt. Verblasst angesichts der Beweisorgien und Ermittlungsfälschungen, oder doch nicht?
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6. Ist die Verbindung Heinz Lembke-Heinrich Becker-Peter Naumann-Deutsche Aktionsgruppen des Manfred Röder-Münchner Bombe die Bessere, verglichen mit der linken Chaussy-These Hoffmanns WSG betreffend?
Sicher, sie ist besser als der Chaussy-Heymann-Antifa-Quatsch, aber ist sie deshalb schon tragfähig?
Da müssen wir uns auf den brutalstmöglichen Aufklärer Range verlassen…
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7. Gab es die behauptete Verbindung Raimund Hörnle-Sybille Vorderbrügge-Gundolf Köhler?
nein
8. Ist der Hauptzeuge des Oktoberfest-Attentates Frank Lauterjung -wie jetzt erneut behauptet wird- ein V-Mann gewesen, und falls ja, wen observierte er? Köhler?
Eher ja und eher jein. Lauterjung schmiss sich vor der Explosion auf den Boden, was unverständlich ist, wenn er kein Vorwissen hatte. Er könnte die Örtlichkeit “Haupteingang samt Parkbank” observiert haben, statt einer einzelnen Person. Das wäre die Alternative: Wir wissen was, aber nichts Genaues, also beobachten wir mal…
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9. Ist es wahrscheinlich, dass der WSG Ausland das Oktoberfest-Attentat angehängt werden sollte? Operation Wandervogel soll das Kind gehiessen haben (Heymann), das ginge aus STASI-Akten hervor.
ja
10. Die “Bekenntnisse von Stefan Wagner und V-Mann Ulrich Walter Behle”: Glaubwürdig?
nein
11. Gibt es eine Verbindung zur Möllemann-Neonazi-Stasi-Ceska-Geschichte des Lothar Schulte?
diffus. es fehlen Aussagen, es fehlen Belege. Uwes in Wurzen Anfang 2000 müssen von Dritten verifiziert werden können. Es gibt Zeugen dafür, oder die Geschichte stimmt nicht. Hü oder hott.
12. Werden die neuen Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zu München 1980 eine neue Legende weben, oder ist Substanzielles zu erwarten?
Okay okay, Nr. 12 ist eher rhetorisch gemeint 😉
unverändert. Rhetorische Frage.
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Das Thema verdient es, dass man sich damit weiterhin befasst.
Aus den letzten Blogbeiträgen liesse sich in etwa folgende Sichtweise zum Bombenattentat Keupstraße ableiten:
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Die Ermittler in Köln und das LKA NRW lehnten eine Beteiligung des BKA ab, dazu gibt es Aussagen aus dem Berliner NSU-Ausschuss von BKA-Vize Falk, BKA-Vize Maurer, und Beschwichtigungen (war ja gar nicht soooo schlimm…) von BKA-Präsident „Russlungen-Selbstmordlügner“ Ziercke.(SPD)
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Das BfV und das LfV NRW waren bemüht, beim Lagezentrum der Polizei den Begriff „Terrorbombe“ durch „Organisierte Kriminalität-Bombe“ zu ersetzen, was auch mit Hilfe der (entsprechend gebrieften?) Innenminister Behrens (SPD, NRW) und Schily (SPD, Bund) gelang.
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Bei einer „Terrorbombe“ wären laut BKA-Gesetz die Bundesanwaltschaft und das BKA zuständig, ebenso wie bei den Dönermorden wollten (oder sollten?) diese Institutionen herausgehalten werden.
In diesen Zusammenhang gehörte dann auch der Augenzeuge „Türkischer Oberstleutnant Talat T.“ am Tatort Keupstrasse. Der der vor Gericht jüngst die Hacken zusammenschlug. MIT, wie Udo Schulze mutmasste? Ergenekon?
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Wenn mit Wissen der deutschen RegierungMorde in Deutschland unter Begleitung des BfV verübt wurden, dann wäre die Analogie hier: Bei Titos Exekutionen durch mit falschen Pässen etc ausgestatteter „Hitmen“, die sofort wieder ins Ausland verschwinden.
Veröffentlicht am 09.01.2015 7 Minuten, die für Durchblick sorgen.
„Betreutes Bomben“ als Highlight.
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In der Keupstrasse fand dann 2004 „betreutes Bomben“ statt, das in etwa wie folgt ablief:
Etwa eine Stunde vor der Explosion führt ein 2er Gespann ein „Schaulaufen“ vor den Überwachungscameras in der Schanzenstrasse durch.
Die Zielperson des Anschlags ist eventuell noch nicht eingetroffen, so wäre eine Variante, weshalb der 1. Versuch abgebrochen wurde.
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Aust/Laabs „Heimatschutz“
(hier fehlen die Uhrzeiten, damit der Leser getäuscht werden kann? Das sind die Bilder vom abgebrochenen 1. Versuch um kurz vor 15 Uhr) Cameras gehen angeblich 16 Minuten falsch… also 14:40 etwa…
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Der erfolgreiche 2. Versuch fand gegen 15:56 Uhr statt, davon gibt es keine Bilder !
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Ca. 10-15 Minuten VOR der Detonation sah Hasan Y. in seines Bruders Laden nach draussen und sah einen Mann, der in den Laden reinschaute, mit Rucksack! Das ist falsch, oder es ist ein 3. Täter.
Das „Bombergespann“ soll aber laut BKA und LKA die Kameras beim 2.Versuch (keine Köpfe aufgezeichnet!) erst um 15:50 Uhr passiert haben.
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Das Schaulaufen wäre dann eine gelegte Trugspur durch involvierte Mittäter oder Abdecker.
Die Augenzeugin Gerlinde B., die keinen Uwe Mundlos erkannte, hätte dann den „mediterran wirkenden Schauläufer“ gesehen.
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Nein, eben nicht! LESEN !!! Sie hat den „Anderen“ gesehen, der auch solch ein Fahrrad mit Topcase geschoben hat! Nicht den auf den Viva-Bildern.
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Es gab also 2 Bombenfahrradschieber. Steht ja da! Zeugin B. sah den „Anderen“. Den, der nicht gefilmt wurde.
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Wer ist der „Andere“, Frau B. ? Böhnhardt ! Abstehende Ohren, sie identifiziert Böhnhardt!
EPIC FAIL …
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Es muss Mundlos sein, weil Böhnhardt viel zu gross ist. Da gibt es ein LKA-Gutachten dazu. Der „mediterrane Typ“ muss Mundlos sein, und Frau B. erkennt Böhnhardt!
Man fasst es kaum, sie hat ne 50:50-Chance und “erkennt” den Falschen… Uwe Mundlos wäre der Joker gewesen.
Veli Aksoy hat man ihr gar nicht erst vorgelegt, sondern man hat ihr 8 Männer mit Basecaps vorgelegt:
7 Dummys, 1 Mundlos.
Da ist nur Mundlos, unter den Basecap-Männern…
Kein Böhnhardt, kein Niemand.
Das soll “unabhängige Ermittlung” sein?
Böhnhardt gab es nur OHNE Basecap:
und mit Brille.., Manipulation total.
Dann geht es weiter, mit der 50:50-Chance: 2 Mal UB und 2 Mal UM…
Ihnen werden nun Lichtbilder von BÖHNHARDT und MUNDLOS vorgelegt. Erkennen Sie diese wieder? (Bild 1 und Bild 2 mit jeweils zwei Fotos)
Antwort: Ja, ich erkenne die Person auf Bild 1 unten wieder. Die Person auf Bild 1 oben erkenne ich nicht wieder. Auf Bild 2 ist die Person, die ich mit dem Fahrrad gesehen habe, Zeugenvernehmung Blatt 5
Tagebuch – Nr.
nicht erkannt. Ich weiß nicht, ob das Bild im Fernsehen auf dem ich die Person erkannt habe, das Selbe ist, was mir hier als Bild 1 unten gezeigt wird.
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Soll das eine Identifizierung sein, wo mit allen manipulativen Tricks gearbeitet wird, die vorstellbar sind? Sogar mit Seitenumbrüchen?
Niemand hätte Böhnhardt auf dem uralt-Führerscheinfoto erkannt, und sie hätte natürlich Mundlos erkennen müssen… und wohl auch erkennen sollen. Manipulation total.
Sie tippt auf Böhnhardt…
(genau an dieser Stelle müssen sie sich einen in den Tisch beissenden Staatsanwalt und einen verärgert dreinschauenden BKA-Mann vorstellen 😉 )
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Was heisst das jetzt für unsere These:Keupstraße: Geheimdienstliche Operation
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Es gab 2 Fahrräder mit je einem riesigen Motorrad-Topcase drauf. In einem war ne Bombe, im anderen nicht.
Das Schaulaufen wurde von Beamten durchgeführt. Das eine Fahrrad stand hinterher unzerstört am Tatort herum.
Die Augenzeugin sah den Bomber, der NICHT von Viva aufgezeichnet wurde, es war ein mediterraner Typ, der Uwe Böhnhardt ähnlich sieht. Alter wie Böhnhardt, sie hat einen gleichaltrigen Sohn:
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Ich konnte den Fahrradschieber erst kurz vorher sehen, weil der Weg um die Ecke führte. Auf die Person wurde ich aufmerksam, weil die Person das Fahrrad ganz langsam und vorsichtig schob. Das hat mich gewundert, weil ich nicht gesehen habe, dass er eine Platten gehabt hätte. Ich wollte Ihn deshalb schon fast asprechen, habe es aber gelassen.
Er war im Alter meines Sohnes damals. Mein Sohn ist 1977 geboren.
Ich habe keine Haare gesehen. Er hatte eine Basballcape auf. Ob die Haare lang oder kurz waren, kann ich nicht sagen. Er hatte sportlich Sachen an.
Er war kein typisch deutscher Mann, sondern sah eher mediteran aus. Das Gesicht war länglich, aber nicht eingefallen. Es war ein ganz normaler junger Mann. Er hatte dunkle Augen, meine ich. Das Gesicht war ein bisschen rot. Er wirkte etwas abgekämpft. Ich habe mich vor allem auf das Fahrrad konzentriert, da das ganz neu war. Es war so ein Rad wie mein Mann hatte.
Das Fahrrad hatte eine Hartschalenkoffer. Das Fahrrad war silberfarben. Es war nicht verschmutzt. Es hatte einen schwarzen gebogenen Lenker. Ich kann nicht sagen, ob der Mann Schmuck getragen hat. Es kann auch sein, dass er Fahrradhandschuhe getragen hat. Von der Figur war er schlank wie mein Sohn.
Er war ca. 180 cm groß. Ich kann das aber nicht genau sagen, weil er etwas vornübergebeugt ging. 190 cm war er sicherlich nicht
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Die These laute also:
1. WENN das Böhnhardt war, dann im Rahmen einer geheimdienstlichen Operation,
samt gelegter Trugspur durch Beamte
durch Schaulaufen vor den Viva-Kameras 1 Stunde zuvor.
2. Drei Täter, wenn man die Zeugen ernst nimmt. Ohne Schauläufer, die sind da nicht mitgezählt.
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Da ist es wieder, das NSU Axiom des Arbeitskreises NSU:
Entweder Morde etc mit Wissen des Staates, oder eben keine Morde etc. pp.
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Was zum Nachdenken: Warum behauptet die Anklage -wider der Zeugenaussage Borghoff- dass Uwe Mundlos das Bombenfahrrad schob, und dass die Uwes auf den Schaulaufen-Aufnahmen zu sehen wären? Wider dem Grössengutachten des LKA? Ausgeschlossen durch die Augenzeugin?
Unser Gastautor Thomas-Ewald Riethmüller hat unter Würdigung der bisherigen Erkenntnisse zum Thema „Oktoberfestbombe“ in einer 4-teiligen Serie dargestellt, was er vom neuen Ermittlungsverfahren hält: Wenig.
Vielen Dank !
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Das „wenig“ deckt sich weitestgehend mit der Einschätzung von Karl-Heinz Hoffmann und der des Arbeitskreises NSU. Letzterer vermutet (auch) eine Ablenkung vom NSU-Desaster als massgeblichen Grund für dieses neue Ermittlungsverfahren.
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Es gibt allerdings die berechtigte Meinung, die auch Riethmüller zumindest in Betracht zieht, dass an der neuen Zeugin doch etwas dran sein könnte, die am Tag nach dem Attentat im Spind von Andreas W. nicht nur 2 Pistolen, sondern auch Flugblätter mit einer Art von „Heldenverehrung“ für Gundolf Köhler gesehen haben will, von solchen Dingen habe die Polizei jedoch nichts hören wollen: 2 Pistolen, Name des Attentäters, am Tag nach dem Anschlag uninteressant… wo ist das Protokoll dieser Aussage von 1980? Was steht da drin? 2 Pistolen? Warum brachte sie der Polizei kein Flugblatt mit?
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Ein Nazi mit 2 Pistolen, das muss völlig normal gewesen sein in München 1980… na hoffentlich waren es keine Ceskas…
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Fast alle Autoren sind sich in einer Sache einig, von Lecorte über Heymann und Chaussy bis hin zu den hiesigen Blogautoren:
Man versuchte, im Rahmen einer „False Flag-Operation“ (Name: Wandervogel) der WSG Ausland die Bombe unterzuschieben, es war also zwingend ein Geheimdienst involviert. Oder mehrere, oder auch eine Geheimdienst-ähnliche Organisation.
Welche(r), das ist die Frage, aber man handelte mit Wissen dessen, was die WSG Ausland (Spitzel Behle neu im Team) an genau jenem Tag unternahm. Es muss aber nicht derselbe Geheimdienst gewesen sein, der die Operation Wandervogel durchführte.
Kann, muss aber nicht.
Die Spur nach München (Riethmüller kam durch Hoffmann darauf, wie er schreibt) ist der Kern des neuen Ermittlungsverfahrens, da man mangels Asservaten aus denen keine neuen Spuren mehr generieren kann. Die wichtigsten Asservate wurden bereits 1981 in Bayern vernichtet, dafür gibt es einen Grund.
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Riethmüller:
Unterstellt, GBA Range hat nicht auf Weisung gehandelt, sondern ist tatsächlich von der Glaubwürdigkeit der Zeugin überzeugt, dann ergibt sich die erste zwingende Spur in Sachen Oktoberfestanschlag.
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etwas völlig Anderes kam mir in den Sinn, nämlich die Frage:
– Wo wurde dieses Köhler- Nachruf- Flugblatt vervielfältigt?
Selbst wenn es durch Boten Andreas W. überbracht wurde, so scheiden aus zeitlichen Gründen der Wohnort von Gundolf Köhler ebenso aus, wie sein Studienort. Selbst der Nürnberger Raum (WSG) scheidet aus zeitlichen Gründen aus, denn Andreas W. muss die Flugblätter schon vor Beginn des Unterrichtes erhalten haben, also vermutlich am frühen Morgen.
Das Flugblatt wurde deshalb wahrscheinlich in München oder der näheren Umgebung hergestellt. Wenn dem so ist, dann gab es zwingend eine Beziehung von Gundolf Köhler nach München.
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Das ist richtig, und das ist wichtig!
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Da waren 2 Begleiter Köhlers am Tatort vor und nach dem Anschlag gesehen worden, die Augenzeugen sprachen von „Rumgezerre an der Plastiktüte“, von einem Mann, der sich danach selbst bezichtigte, jedoch nie gefunden wurde.
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Chaussy in seinem Buch, Namen geändert.
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Blonder Mann, ca. 25 Jahre alt, kurze Haare, der sich -im Original- in Bayerischem Dialekt bezichtigt. Bringts mi um, i wollts net, helfts ma…
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Und das hat ein Russlanddeutscher in der Sprachschule im Aussiedlerheim -wie Andreas W.- nun einmal nicht drauf, dieses Boarisch 😉
Lecorte schreibt:
»I kann nicht mehr, i wollts nicht, ich kann nichts dafür, helfts ma.«
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Man wird doch wohl erwarten dürfen, dass eine Münchner Zeugin den Dialekt kennt, ihn korrekt benennt, und dass die Äusserung korrekt wieder gegeben wird, oder etwa nicht?
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WENN einer der Begleiter Köhlers aus München dieser Neuaussiedler Andreas W. ohne allzuviele Deutschkenntnisse war, dann war der der Andere, der Stille, und nicht der sich Bekennende. Bekannt hat sich da auch kein Hesse, womit wir bei Stefan Wagner wären:
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Es gibt ganz genau 1 Zeugen, der das Selbstbekenntnis Wagners gehört haben will. Ein Sauna-Club Besitzer. In der lokalen Presse, bei den ersten Berichten, da fehlt genau diese Selbstbezichtigung Wagners…
Kein Wunder, dass auch Lecorte die Glaubwürdigkeit verworfen hat. Das Alibi Wagners für das Attentat sei nie überprüft worden, munkelte man beim BKA, während der Generalbundesanwalt das Gegenteil schrieb:
Wurde überprüft !
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Rebmann war der GBA damals:
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These: Wagner wurde im Rahmen der „Operation Wandervogel“ am 26.9.1980 vom Verfassungsschutz überwacht/kontaktiert. Das braucht das BKA jedoch nicht zu wissen… was die Leute des Verfassungsschutzes angeht ?
Wie war das doch gleich bitte mit der Beerdigungstheorie, Herr Riethmüller?
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Wie begann mutmaßlich das neue Ermittlungsverfahren?
Ist doch klar, mit einer Zeugin….
Unfug!!!
Glaube ich gut informierten Kreisen, dann begann die Sache für die Bundesanwaltschaft so:
Am Anfang stand ein Erbfall. Ein Schlapphut war verstorben, welcher 1980 (am Tag des Anschlages) den Auftrag hatte Personen auf dem Oktoberfest zu observieren. Er sprach seine Beobachtungen auf Band, auch die, welche nichts mit seinem Auftrag zu tun hatten. Er hielt dieses Tonband für so wichtig, das er es nie löschte. Seine Erben übergaben es den Behörden.
Die konnten sich zunächst keinen Reim aus den Beobachtungen machen und überprüften die Akten. Der Anwalt der Opfer begründete seinen neuen Wiederaufnahmeantrag unter anderem mit dem Hinweis auf eine Zeugin, welche behauptete: Sie habe unmittelbar nach dem Anschlag ein Flugblatt im Spinnt eines damaligen Arbeitskollegen gefunden, mit dem Namen Gundolf Köhler. Erstaunlich, denn dieser Name war zum Zeitpunkt des Findens des Flugblattes nicht bekannt.
Diese Zeugin und ihr früher Arbeitskollege wurden vernommen und deren Einvernahme erklärte die Beobachtungen des verstorbenen Schlapphutes auf dem Tonband.
Sie haben völlig Recht. Es muss vermutlich (teilweise) von einem völlig anderen Tatszenario ausgegangen werden und von neuen, bisher im Zusammenhang mit dem Anschlag, noch nie überprüften Personen.
Auch mit ihrem Verdacht das der „Kronzeugen“ Lauterjung V- Mann war, könnten Sie richtig liegen. Die Bundesanwaltschaft will Akten der Nachrichtendienste und wie man hört, insbesondere V- Mann Akten und dies mit unüblichem Druck.
Wenn dem so ist, dass die Tonbandaufnahme des verstorbenen Schlapphutes -off topic- Beobachtungen enthielt, und ein Zusammenhang existiert zur Aussage der damaligen Deutschlehrein im Aussiedlerheim des Andreas W., dann war Andreas W. ein Gefährte von Gundolf Köhler an jenem Bombenabend. Der andere Begleiter könnte Stefan Wagner gewesen sein.
Oder war es etwas anders: War Stefan Wagner die vom Verfassungsschutz an jenem Abend in München observierte Person?
Dann hätte Stefan Wagner durchaus 1982 sagen können, er sei an jenem Abend in München dabei gewesen. Vielleicht nicht so ganz richtig direkt dabei, aber ganz in der Nähe, und das observiert vom VS ?
Nachfolgender Artikel geht deshalb im Vertrauen auf die Urteilsfähigkeit der Bundesanwaltschaft von der Richtigkeit dieser Aussage aus.
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Was ist über die Aussage der Zeugin bekannt?
Sie gab 1980 als Studentin Sprachunterricht im Münchner Aussiedlerheim Petuelring / Ecke Osterwaldstrasse und will im Spinnt ihres Schülers Andreas W. am 27.9.80 – um die Mittagszeit – zwei Pistolen und einen etwa 20 cm hohen Stapel DIN A 5 Blätter gesehen haben, mit dem Namen Gundolf Köhler, der einen „ehrenwerten Heldentod“ gestorben sei, mit einer sich anschließenden Laudatio..
Sie ging am Abend des 27.9.80 zur Polizei und wurde dort abgewimmelt, was ich durchaus verstehe, denn sie hatte nichts in ihren Händen. Sie behauptete nur.
Andreas W. sei am nächsten Tag verschwunden. Zuvor habe er sie informiert das er nach Argentinien zu Freunden wolle, was sie gewundert habe, da Andreas W. nach ihrem Wissen weder über einen Pass, noch über Geld, verfügte.
Sie selbst sei sechs Wochen beschattet worden. Unbekannte hätten bei ihr angerufen und über ihre Familie schwadroniert. Erst als sie einem Rat folgend die Verfolger stellte und ansprach, habe der Spuk geendet.
2005 habe sie Andreas W. zufällig wieder getroffen. Dieser arbeitete in einer Buchhandlung als freier Fotograf. 2008 sei es zu einer weitern Begegnung gekommen, bei dieser habe Andreas W. einen heruntergekommenen Eindruck gemacht.
Würde ein Generalbundesanwalt diese Frau nicht für glaubwürdig halten, dann würde ich sagen: Ihre Erzählung ist „Dünnpfiff pur“.
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Unterstellt, GBA Range hat nicht auf Weisung gehandelt, sondern ist tatsächlich von der Glaubwürdigkeit der Zeugin überzeugt, dann ergibt sich die erste zwingende Spur in Sachen Oktoberfestanschlag.
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Damit die Leser dies auch verstehen, muss ich weit ausholen und noch einmal zum mutmaßlichen Attentäter Gundolf W. Köhler zurück kommen.
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Zuvor möchte ich allerdings auf meine kleine Zwischenhypothese im Teil III verweisen. Gell, die deckt sich auffallend mit dem (angeblichen) Inhalt des Flugblattes.
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Nun zu Gundolf W. Köhler:
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Ich glaube, ich kannte Gundolf Köhler flüchtig.
Warum glaube ich dies nur?
Zu meiner Studienzeit kannten sich nur sehr wenige Studenten mit vollem Namen. Man sprach sich mit Vor- oder Nicknamen oder einfach mit „Du“ an. Als Köhler im April 1979 an die Uni Tübingen kam war ich längst Rechtsreferendar und kam nur noch selten an den Studienort. „Mein Köhler“ hatte sich mir auch nicht als Gundolf vorgestellt, sondern mit irgend einer Kurzbezeichnung, die nichts mit dem Vornamen Gundolf zu tun hat und die ich mir leider nicht merkte.
Über „meinen Köhler“ schrieb ich einmal sinngemäß: „…er war wie ein Schilfrohr im Wind……. auf der Suche nach seinem neuen, künftigen Weg.“ Um es deutlicher zu formulieren:
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Ich traue „meinem Köhler“ bis heute den Anschlag nicht zu.
Etwa Ende 1979 veränderte sich nach allen Berichten Gundolf W. Köhler.
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Der Rechts- Aktivist wurde unpolitisch;
gab am Studienort seinen bisherigen (politischen) Freundeskreis auf;
legte sich eine neue Frisur zu ;
suchte sich neue Interessensgebiete, interessierte sich für Musik und für die Grüne Bewegung. (Die Partei der GRÜNEN gab es damals noch nicht bzw. war gerade in einem Bundesland in Gründung) Und,
er schloss einen Bausparvertrag ab.
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Uuups, das Studium ist die Zeit der Freiheit und Gundolf W. Köhler wurde nach all diesen Berichten bürgerlich. Für mich verwunderlich.
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Dahinter kann eigentlich nur
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eine Frau stecken;
eine Person mit großem Einfluss, z.B. Ausbilder in einer Firma oder
neue Freunde.
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Unterstelle ich, das die Annahme von GBA Range richtig ist und die Pastorin wirklich glaubwürdig ist, so ergibt sich eine zwingende, neue Spur – im Sinne einer Tathypothese.
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Ich selbst hätte dies gar nicht bemerkt. Doch einer der Autoren dieses Blogs hatte erhebliche Zweifel an der Urteilskraft der BAW. Insbesondere hielt er es für unmöglich, das 1980 innerhalb weniger Stunden ein Flugblatt entworfen, vervielfältig und verteilt werden konnte.
Der Zeitablauf ist wie folgt:
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Attentat am 26.9.80 um 22.19 Uhr
Polizeiliche Feststellung der Identität des mutmaßlichen Attentäters am 27.9.80 um 9.30 Uhr
Auffinden des Flugblattes durch die Zeugin am 27.9.80, um die Mittagszeit
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Diese Bedenken konnte ich nicht akzeptieren. Ich habe an der Uni häufig erlebt, das mir zum Frühstück (zum Beispiel) eine Flugblatt- Einladung zu einer Veranstaltung des RCDS in die Hände gedrückt wurde. Spätestens nach dem Mittagessen wurden vor der Mensa bereits die Flugblätter der KPD/ML verteilt, welche dazu aufriefen die Kontra- Revolutionäre- RCDS- Veranstaltung zu verhindern.
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Doch etwas völlig Anderes kam mir in den Sinn, nämlich die Frage:
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Wo wurde dieses Köhler- Nachruf- Flugblatt vervielfältigt?
Selbst wenn es durch Boten Andreas W. überbracht wurde, so scheiden aus zeitlichen Gründen der Wohnort von Gundolf Köhler ebenso aus, wie sein Studienort. Selbst der Nürnberger Raum (WSG) scheidet aus zeitlichen Gründen aus, denn Andreas W. muss die Flugblätter schon vor Beginn des Unterrichtes erhalten haben, also vermutlich am frühen Morgen.
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Das Flugblatt wurde deshalb wahrscheinlich in München oder der näheren Umgebung hergestellt. Wenn dem so ist, dann gab es zwingend eine Beziehung von Gundolf Köhler nach München.
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Die Spur nach München
Ich möchte den Ermittlungen des Bundesanwaltes nicht ins Gehege kommen, weshalb ich diese Spur schnell „deckle“ (deckle = „einen Deckel drauf machen“.)
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Vergleiche ich den bekannten Sachverhalt mit dieser Münchner Spur ergibt sich Erstaunliches, wenn ich dabei an folgende Ungereimtheiten denke:
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Das nicht zuordenbare Handfragment und den nie gefunden „Verlierer“;
angebliche Auswanderung nach Argentinien ohne Pass und ohne Geld;
das Nichtauffinden von Spuren der Köhler Begleiter, welche Zeugen angeblich sahen;
insbesondere aber wurde keiner der vielen gesicherten Fingerabdrücke in den 34 Jahren zufällig bei einer Personenüberprüfung oder bei einer Erkennungsdienstlichen Behandlung festgestellt.
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Letzteres ist fast nicht zu glauben, es sei denn, die Begleiter von Köhler – insbesondere der Verlierer des Handfragmentes (wenn er denn überlebte) – wären ins Ausland gegangen.
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Diese Annahme setzt voraus, das die Münchner Spur zu Personen mit traumhaften Möglichkeiten führt., für die ein fehlender Pass ebenso wenig ein Problem darstellte wie Geld oder die Erstbehandlung eines Schwerverletzten und dessen Transport ins Ausland. Und, die selbstverständlich über Vervielfältigungsgräte verfügten.
Wer immer diese Personen sind, sie haben nach meiner Überzeugung etwas mit den Veränderungen im Leben des Gundolf Köhler zu tun.
Eine nachrichtendienstliche Ausbildung wäre als Grund dieser Veränderungen ebenso denkbar, wie neue Freunde in einer Jugend – Organisation.
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Gleich zu Anfang dieser Serie habe ich mich über den ehemaligen „Laden“ in München Pullach bzw. über seinen inhaftierten, ehemaligen Mitarbeiter Markus K. lustig gemacht…
… und im Teil II suchte ich einen wahren Kern in den Kramer- Offenbarungen. Da könnten die Leser denken das….
Irrtum, ich denke nicht in Richtung dieser Herrschaften, welche damals in der ehemaligen Rudolf Hess Siedlung residierten, obwohl …..
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Einige Erzählungen von Andreas Kramer brachten mich schon frühzeitig auf die Idee ein anderes, herrschaftliches Anwesen ins Visier zu nehmen.
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Dort tummelte sich ein Kreis alter, wirtschaftlich sehr erfolgreicher Herren mit traumhaften internationalen Beziehungen, auch zu den Nachrichtendiensten der NATO, des Nahen Ostens und selbstverständlich zur Münchner Amcomlib, einer Dependance der CIA.
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Dieser Kreis wurde mir schon sehr früh als Finanzier des CSU Geheimdienstes genannt, was nicht weiter verwunderlich ist, den von einigen dieser Herren habe ich die BND V Nummer, die Arbeitsnamen und die Decknamen. (Dies macht die Punkte hinter dem obigen Wort „obwohl….“ verständlich.)
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Wir sind bei Kiebitz 17, der bayerischen Schatten-SBO, angelangt.
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Nützt uns reichlich wenig. Kiebitz 17 war 1980 längst Geschichte. Einige dieser ehemaligen Agenten waren froh, wenn sie schmerzfrei vom Schreibtisch zu ihrem Wagen gehen konnten, dessen Tür ihnen der Fahrer aufhielt.
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Wirklich Schade, da hat man einen Personenkreis für den alle vorstehend genannten Ungereimtheiten keine wirklichen Probleme darstellten, dessen Einfluss ohne jeden Zweifel ausgereicht hätte, um Zigarettenkippen und ein Handfragment zu entsorgen, anstatt dem GBA zu übersenden und der genügend Geld hatte um Tatbeteiligte ins Ausland zu schleusen, selbst Schwerverletzte und Personen ohne Pass – und dann war es nichts.
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Wir müssen wohl eine Etage tiefer gehen und anderweitig nach den Verantwortlichen suchen.
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Diese Suche ist kein Job für Journalisten, schon gar nicht für einen der erhebliche Zweifel an der obigen Zeugenaussage hat, weshalb ich diesen Job auch der BAW überlasse. „Schaun wir mal, was sie zuwege bringen…“ 😉
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An der Beantwortung der Fragen im Teil II bin ich immer noch interessiert.