GDU: eine politische Partei ganz allein für Schnüffler – Teil 21

Welcher Staat leistet sich das noch, eine Partei nur für Schnüffler? Keiner. Die Frage ist: Sind die NPD-Mitglieder alle Schnüffler oder sind alle Schnüffler NPD-Mitglieder? Nun, die Antwort wehte uns der Wind herein. Es gibt Ausnahmen. Auch die CDU/CSU, SPD und FDP haben ihre Genossen im Dienst des Schutzes der Verfassung. Sie würden mangels Mehrheit jedoch verfassungsschutzintern jede Abstimmung verlieren.

So ist es nur konsequent, daß die im Bundestag vertreten Parteien das unsägliche Wirken der NPD im Verfassungsschutz ein für allemal verbieten lassen möchten, um selber bestimmen zu dürfen, wie der Hase zukünftig wohin hoppeln muß. Das Urteil ihres Begehr ist gefallen und wird im Januar verkündet. Gottlob konnte Holger Apfel noch rechtzeitig mach Mallorca ausgewandert werden.

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Pustekuchen, denn die Spitzelführer sind ihr eigenes politisches System im System und pfeifen auf den Bundestag, tanzen den Abgeordneten, die nichts aufklären, auf der Nase rum und ziehen ihr Ding durch, wie seit Jahrzehnten gewohnt. Das Geld ist da, dann spitzeln wir, wie wir es für richtig halten.

Dieses Kapitel aus dem Buch von @taucher über den Geheimdienstlichen Untergrund stellt das weltweite Alleinstellungsmerkmal des deutschen Inlandsgeheimdienstes dar. Er hat und ist seine eigene politische Partei, mit eigenem Programm und Ziel.

Teil 1: GDU: Geheimdienstlicher Untergrund – Einleitung
Teil 2: Das Henne-Ei-Problem beim NSU
Teil 3: Schredder as Schredders can
Teil 4: Orgasmus mit Beweisen
Teil 5: Indizien für alle Verbrechen der Welt – fast jedenfalls
Teil 6: Ein Königreich voller Indizien
Teil 7: Sore aus dem Untergrund
Teil 8: Bekenntnisorgie ohne DVD – missing links der Antifa
Teil 9: Was der Nazi nicht hat, davon hat das BKA noch viel mehr
Teil 10: Fahrzeugmietverträge aus Bayern?
Teil 11: Fahrzeug mieten wie vom Fließband
Teil 12: Die Morde der Döner
Teil 13: Bedrohung aus dem Dunkelreich
Teil 14: Geld regiert die Terrorwelt
Teil 15: bombige Propaganda mit Bombenteppich
Teil 16: Mord an einer Deutschen
Teil 17: Die NSU-Toten
Teil 18: Das Recht auf Wohnen gilt auch für Terroristen
Teil 19: Finanzen aus dem Staatshaushalt
Teil 20: Faszination Super-Uwe
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13. NSU – ein großes Netzwerk mit NPD und eine kleine Zelle ohne NPD

Die hatten von Anfang an das Problem, dass der ganze Plot nicht nur unter einem Mangel an Evidenz leidet, sondern auch unter der Abwesenheit von Logik. Egal wie man das dreht, es passt nicht zusammen.

Das ist wohl der Grund, warum die Behörden ein paar Mal „ermittelt“ haben, dass ein Netzwerk gemordet hat, und ein paar Mal, dass ausschließlich die Einzeltäter Böhnhardt und Mundlos die Mörder sind.

Zuerst hatten wir nur ein deutschlandweites Netzwerk, dessen tollstes Teil die Achse Thüringen-Nürnberg war. Dieses Netzwerk hat sich um die ganze Welt verbreitet, von Amerika (Blood & Honor) bis zu Claus Nordbruch in Südafrika, mit Schlenkern nach Bulgarien und Ungarn.

Das Netzwerk hat den Vorteil, dass es die absolute Spurenlosigkeit erklärt. Wenn die Mitglieder je kleine Einzelaufgaben erledigen, sind Einzelspuren winzig. Die Polizei hat keine Chance, die im Rauschen zu erkennen. Allerdings hat dieses Drehbuch den Nachteil, dass es Fragen zur Rolle des Verfassungsschutzes aufwirft. Netzwerke sind nicht einfach da – sie sind irgendwann entstanden.

Wenn das Terror-Netzwerk eine Ausgründung aus dem vom V-Mann Thino Brandt geleiteten „Thüringer Heimatschutz“ sein soll, steht das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz als Deppenhaufen da.

Deshalb schalten die immer wieder mal auf Kleinzelle um.

Verkündete BKA-Chef Ziercke in den ersten Drehtagen noch euphorisch (taz, 01.12.2011, Enge Verbindung von Nazitrio zur NPD)

„Wir werden noch weitere Beziehungen zur NPD entdecken“

(„weitere“ heißt, die haben schon einige Spuren gesichert), hat der Generalbundesanwalt später gegengehalten (Berliner Zeitung 23.02.2012, Ermittlungen zum NSU kommen voran):

„Der NSU war eine abgeschottete Gruppe ohne Netzwerk und Kontakte in die rechte Szene oder gar zur NPD“.

Das freilich führt zur Frage, welche Beweise der Ziercke für die Verbindung von NPD und NSU hatte, wenn es gar keine Verbindung zwischen NPD und NSU gab.

Waren die Beweise Halluzinationen?

Oder Fälschungen?

Oder hat Ziercke gelogen?

Die Zellen- bzw. Einzeltätertheorie ist gut für den Verfassungsschutz. Mit dieser Theorie ist die Frage „Warum ist Euch nichts aufgefallen?“ vom Tisch. Nur haben die damit das Problem der totalen Spurenlosigkeit.

Weil keine der beiden Theorien mit der Realität in Übereinstimmung zu bringen ist, oszillieren die nun schon jahrelang zwischen kleiner Zelle und großem Netzwerk. Jetzt wieder letzteres:

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Wissen tut er es nicht, der „Experte Binninger“.

Deshalb glaubt er daran.

Bis die wieder auf abgeschottete Kleinzelle umschalten. Die Frage ist nicht ob, sondern wann.

Denn das Netzwerk ist unhaltbar, wenn man sich vor Augen führt, dass das „Terrortrio“ von V-Leuten umzingelt war (Pkt. 2.5). Wenn das „Terrortrio“ ein Netzwerk gewesen sein soll, kommt Verfassungsschutz in Erklärungsnot. So heftig, dass die gleich wieder auf abgeschottete Kleinzelle umschalten.

10 comments

  1. Die NSU-Affäre war gegen Idee der nationalen Souverenität (National-Demokratie) gerichtet. Heißt: gegen NPD als Trägerin dieser Idee in der BRD auch.
    Dafür wurde in Prozess auch Wohlleben gezogen, der natürlich nichts mit Dönermorden zu tun hast. Weil er einmal NPD-Funktionär war.
    Ich habe diese Sache von Anfang (seit November 2011) an aufmerksam beobachtet. Und ich kann mich an diese eit erinnern: man hatte so ein Gefühl, dass die Falsifikatoren dringend nach NPD-Spuren in der Sache NSU suchen. Im Dezember wurde der thüringische NPD-Vorsitzender Wieschke festgenommen, später aber entlassen.
    Ob alle NPDler Schnüffler sind, kann man nicht wissen.
    Ich glaube, nicht alle. Man muss Folgendes aber anerkennen: die NPD hat immer konsequent und logisch ihre politische Sache durchgemacht. Im Unterschied zu der AfD selbst. Von CDU/SPD/Grüne/Linke gar keine Rede – die sind offene Feinde. Vielleicht, deswegen will das system die NPD verbieten (einen Ersatz, die AfD, wurde vom System 2013 gegründet – eine Taschenopposition zu haben, ist in jeder Scheindemokratie normal, sieh z.B. Russland). Und die NSU-Affäre wurde zum Anlass des neuen NPD-Verbotverfahren, bitte nicht vergessen.

  2. Und nochmal urück ins Jahr 2011.
    Den Artikel selbst, der in der NPD-Regionalpresse damals erscheint ist, habe ich leider nicht gefunden. Hier ist aber die Spur von dem:
    https://npd-thueringen.de/regionalzeitungen/?p=124
    „Die Geschichte rund um das Terror-Trio hat den Ruch von Inszenierung,…“ – sagt Wieschke am 19.12.2011
    Warum hat die NPD danach das Thema nicht richtig entwickelt?
    Von mir aus, die Grunde gibt es genug. Kurz zu erfassen: das System hat sie gefesselt.
    Und das, dass alle „demokratiasche“ Parteien in jedem Gremium jeden NPD-Antrag konsequent ablehnen, das war schon immer. Kann man vieles machen in einer solchen Situation? Kann man überhaupt etwas machen?
    Rhetorische Fragen.
    Eine nichtrhetorische Frage: was sollen wir Bürger tun, um das system u ändern?
    Erstens: wir müssen erst das Problem richtig erkennen. Und das lautet: alle etablierten Parteien spielen in einer Mannschaft gegen uns. Presse, Bildungssystem auch. Schlimm also.
    Zweitens: welche Partei mehr Schnüffler hat, spielt nicht die erste Rolle. Eine Opposition heißt nicht die Menschen und sogar nicht eine Partei. Eine Opposition ist eine Meinung. Und die muss man wählen.
    Wir können meistens das wissen, was uns zugespielt wird. Wir müssen genau beobachten was passiert ist, nichts vergessen und recherchieren. Z.B: die AfD will mit der NPD-Schnüffler nichts tu tun haben (gut!), mit Oberschnüffler aus der CDU aber schon (noch besser!).
    Drittens: man darf nicht vergessen, dass die Politik eine Kunst des Mögliches ist. Das heißt, vereinfacht: wenn eine Partei 90% Wählerstimmen hat, kann sie innenpolitisch schalten und walten wie sie will. Wenn sie 50% Stimmen hat, kann sie noch viel, muss aber auch andere Meinungen beachten. Wenn sie 20-30% hat, kann sie meistens nur ihre Meinung verlauten, misprechen ß im besten Fall. Wenn eine Partei 1,5% Stimmen bekommt, wie NPD, dann ist die Frage „warum ändert sie nichts?“ unberechtigt.
    Mit der NPD ist es nicht so einfach und geradelinieg, wie hier im Artikel steht.
    Trotdem danke dem Autor: eine riesige Arbeit, wo die kleine Fehler unvermeindbar sind.

    1. Schau mal. 21.11.2011, Thüringer Allgemeine.

      Wie auf einem Silbertablett werden den Ermittlern im Nachlass der toten Gangster Beweise für viele Taten präsentiert, in einer Fülle, die stutzig macht. Es wirkt, als hätten sie die Aufklärung der Taten genau so akribisch geplant wie diese selbst.

      http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Ein-Geruch-von-Inszenierung-im-Fall-der-Jenaer-Neonazis-436860266

      Der Bund der Kriminalbeamten war damals ebenso verblüfft, sagen wir besser, misstrauisch. Beweisorgien…

      Das Sondervotum der NPD zum NSU in Sachsen steht. Es ist hinsichtlich seiner Aussage eindeutig. Auch die NPD steht treu zum NSU-Narrativ.

  3. Bei der npd sollte jedem klar sein, dass die anwesenheit der staatsbediensteten nur untergeordnet mit der npd selbst zu tun hat. Es geht um die aussenwirkung.

    Bei der afd war und ist es wohl eher ein teil der industrie. Nur hat das baby auch ein eigenleben. Und jetzt interessiert sich auch der verfassungsschutz.

    Die agenda vom nsu und anderen zellen, deren bildung selbst im wdr in einer doku behandelt wurde, ist leider kaum erforscht. Zur besonderen verwendung ist eine sinnvolle erklärung. Das nahezu nichts offizielles darüber in erfahrung gebracht wurde belegt m.e., dass diese gruppen von einer ganz kleinen sondereinheit geführt werden. Auch eine erklärung für die beträchtlichen mängel in deM fall! 😉

  4. Das nahezu nichts offizielles darüber in erfahrung gebracht wurde belegt m.e., dass diese gruppen von einer ganz kleinen sondereinheit geführt werden. Auch eine erklärung für die beträchtlichen mängel in deM fall!

    Nö. Im Fall des NSU ist das viel einfacher. Man muß nur die Frage stellen, welches Bundesland aus allem rausgehalten wird. Sachsen. Null Aufklärung in Sachsen. Null Erkenntnisse aus Sachsen. Null Medienberichte.

    1 und 1 zusammenzählen. Die drei haben in Sachsen gelebt. Sie sind, da man Axel Minrath da trauen kann, nicht vom BfV geführt worde. Ergo waren’s die Sachsen und das BKA. Die Leihgabe an das BLKA ist da inklusive.

    Dann beantwortet sich fast von alleine, warum Meyer-Plath auf dem Stuhl des Vorsitzenden der dortigen Schnüffler implantiert wurde.

    Sprich, LKA Sachsen und deren Staatsschutz sind die heißen Kandidaten für den NSU-Schmuh. Genosse Merbitz war einer der Macher des NSU. Und Meyer-Plath muß verhindern, daß irgendwelche Erkenntnisse aus dem sächsischen NSU-Sumpf das Tageslicht erblicken. Da kuschelt er doch gerne eine Runde mit der Köditz.

  5. Sachsen sumpf würde ich verstehen, nsu sumpf?

    leiter des referats „beschaffung politischer extremismus“ passt wie die faust aufs auge. leider im falschen bundesland.

    Meyer plath und köditz? keine einfache verbindung.

    Überzeugt mich nicht. Die sachsen hatten bmz, aber was sonst?
    irgend jemand musste die döner serie beenden, warum? da war doch schon lange nichts mehr passiert. Und warum die toten polizisten integrieren? und dann noch den anschlag in köln?

    das machen doch keine sachsen? bka – ok – nur warum?

    1. Hirn anstrengen.

      Bis zum 4.11. waren’s die Sachsen, bis es aus dem Ruder lief. Das Ergebnis ist bekannt. Zwei Uwes tot. Eine Beate auf der Flucht.

      Danach waren’s andere und haben die große Chance erkannt, auf einer wilden Mülldeponie ganz schnell ihren eigenen Dreck zu entsorgen.

      Man muß verstehen, daß der Schwenk zum NSU erst nach dem 8.11., als sie sich stellte, geschah.

      Bis zum zum 4.11. waren es die Sachsen, zeitweilig andere, danach hat das BKA relativ schnell die Zügel in die Hand genommen, um erstens die Sachsen erfolgreich aus allem rauszuhalten, was bis heute geklappt hat, und zweitens die Geschichte in eine Bahn zu lenken, die funktionieren muß, indem man der Linken einen Knochen hinwirft, den sie nie und nimmer ablehnen können. Auch das hat geklappt, weil die Linke in Form des apabiz ja längst mit im Boot saß. apabiz ist Staatsschutz. Aber kein sächsischer.

  6. Sehr gewagte these. Die stuttgarter waren bereits am 4. dabei und das bka bereits spätestens am dem 5. und ob bmz bis zum 4. durch sachsen gesteuert wurde ist m.e. noch nicht eindeutig geklärt.

    Aber der fall bietet viele möglichkeiten. Mein favorit bleibt das bka mit dem ziel ein ganz grosses ei im rechten lager abzulegen und der kanzlerin eine 180 grad kehre zu multikulti zu ermöglichen. Jeder macht sich halt sein bild. Natürlich unter beachtung der fakten.

    Also nichts für ungut. Ich lass mich gerne weiter informieren. 😉

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