Geheimdienstexperte Christian Worch erklärt das NSU-Axiom

Ein Ausschnitt aus einem längeren Interview vom April 2016:

Die geschredderten Akten des Verfassungsschutzes erklärten sich aus der erforderlichen Vertuschung des Mitwissens der Bundesregierung (Dienstherr des BfV) an den Morden.

So erklärt das Christian Worch, und bezieht sich dabei explizit auf die erste Halbserie 2000-2001, als Marschner gewusst haben könnte, wer da mit seinen Leihbussen unterwegs gewesen sein könnte. Es erklärte jedoch auch, warum die Bundesanwaltschaft in der Dönermordserie nie ermitteln wollte. 2004 nicht, 2006 auch nicht.

Der Marschner-Mitarbeiter damals, Jens Gützold, Polenzstrasse 5, Zwickau, der sollte dazu ebenfalls Details wissen. Man darf gespannt sein, ob der Bundestags-NSU-Ausschuss die beiden Zeugen Gützold und Marschner und weitere Kollegen vorladen wird, und wie man dabei das Nichtwohnen der Uwes in der Polenzstasse 2 umschiffen wird…

Bislang hat man da „berechtigte“ Befürchtungen in Berlin, während man in Hessen und NRW V-Leute reihenweise vorlädt, in Hessen am kommenden Freitag und Montag wieder insgesamt 4…

pauddoof

Nein, zu Pumuckl kein einziges Wort…

Die Frage ist bei Weitem nicht nur, ob das BfV wusste, dass BMZ ganz oder teilweise bei Marschner jobbten, sondern warum die Sächsischen Sicherheitsbehörden, welche diese Skinheadfirma bestens überwachten, wie auch später den Laden Marschners, nicht einfach den bestehenden Haftbefehl gegen das Trio BMZ (bis Juni 2003, bei Böhnhardt bis 2007) ausführte, sprich:

Das Trio verhaftete.

Und da landen Sie wieder bei Aushorchzelle, die Nichtverhaftung war ohne „Schonung und Mitwisserschaft“ des sächsischen Staatsschutzes und des sächsischen LfV gar nicht möglich.

Das weiss auch Dorothea Marx, das wissen sie alle, jedoch dürfen oder wollen sie das nicht sagen. Sachsen muss geschont werden, es darf nur das BfV ins Zwielicht geraten, jedoch keinesfalls die Sachsen.

Zweifelt jemand, dass Zschäpe das Jobben beim V-Mann bestätigen lassen wird, durch ihre Ghostwriter? Der AK NSU zweifelt daran eher weniger…

Nur… das beweist gar nichts. Erst dann, wenn Jens Gützold und Ralf Marschner zumindestens aussagen würden, öffentlich, vor dem NSU-Ausschuss des Bundestages, dass an den betreffenden Tagen (Mord 2 und 4, die Doppelwaffenmorde 1 und 3 hängen völlig in der Luft) die Uwes mit den Leihfahrzeugen (vom Gützold ausgeliehen) in Nürnberg und in München waren, 2001, dann hätte man, so die 2 Uwes dort alleine waren, ein Indiz.

Waren die woanders, oder waren andere Marschner-Leute mit diesen Bussen an diesen 2 Mordtagen unterwegs, oder waren weitere Kollegen dabei, die aussagen, dass die Uwes nicht „mal eben kurz weg waren“, dann ist richtig Staatskrise.

ströbele-taz

Das Terrornest Polenzstrasse als BKA-hingeschusterte Trio-Wohnung ist im Vergleich damit nichts als Peanuts. Stimmt sowieso nicht, stimmte niemals. Dumm gemacht, liebes BKA… einfach nur dumm hingeschustert, noch viel schlechter als bei der Triowohnung Frühlingsstrasse 26…

Das staatliche Briefing der Zeugen aus der 35 Mann starken Marschnerschen Skinheadbaufirma dürfte spannend werden… und teuer vielleicht auch. Von Geschäften versteht der Marschner was… Vorsicht vor Bauunternehmern und erst Recht vor Antiquitätenhändlern.

Print Friendly, PDF & Email

2 comments

  1. Also wenn ich den Worch richtig verstehe, dann sagt er die Akten sind verschwunden, weil die Uwes es waren. Oder steh ich da auf der Leitung?
    Aus meiner Sicht waren die Uwes das ja eher nicht, aber die Akten sind doch verschwunden.
    Also, was ist ein besserer Grund für das verschwinden lassen?

    1. Ein besserer Grund?
      Na Akten beim BfV und anderswo über das Trio und dessen Umfeld.
      Akten die besagen, dass man die immer auf dem Schirm hatte, oder sogar „nutzte“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert