Symbolfoto für alles mit ausgequetschter Zitrone, aber ein bißchen geht noch aka so schön ist das Leben am Strand.
Ein Frederik Schindler hat sich in Ferndiagnostik des Dresdner NSU-Prozesses versucht, eine ganze Klopapierrolle bedruckt und trotzdem danebengelangt.
Politredaktuer ist sowas wie der Redaktionsschwurbler. Die schreiben für billig Geld alles.
Die Befragung von Zschäpe im Oberlandesgericht Dresden wird Ende Januar des kommenden Jahres fortgesetzt. Dann hat sie noch eine Chance, endlich auszupacken. … Es ist darauf zu hoffen, dass die Richter und Vertreter des Generalbundesanwalts die richtigen Fragen stellen. Und die Zeugin nicht wieder mit Widersprüchen und Lücken davonkommen lassen.
Das ist ein heiliger Journaillistenschiß.
Laßt alle Hoffnung fahren, daß das passiert. Zschäpe ist als Zeugin in der Anklage Susann Eminger geladen. Egal, durch welche Ausforschungsbegierde die Staatsschutzrichterin angetrieben wird. Alle Fragen zu Zschäpe selbst kann sie souverän abschmettern. Da reicht jedesmal der Hinweis, daß sie einen Prozeß hatte, dort ausgesagt hat, was der Grasel ihr aufschrieb, rechtskräftig nach Verweigerung der Revision verurteilt ist und nun die auferlegte Strafe verbüßt. Das kann sie gerne zweimal die Stunde als Mantra vor sich herbeten, denn mehr muß sie in eigener Sache nicht bezeugen.
In einem hatte Zschäpe nämlich Recht: Sie ist nicht die Angeklagte, sondern Zeugin. Das verstehen Schmierfinken nicht.
Einen Punkt hätten wir vom AK NSU fast vergeben. Fällt allerdings aus, da verschenkt.
Wurden Sie, Mundlos oder Böhnhardt, zu irgendeiner Zeit von einem Nachrichtendienst oder dem polizeilichen Staatsschutz angesprochen?
Ja. Ziemlich oft sogar.
Am 04.11.11 wurde Zschäpe von einem Handy aus dem Bereich des sächsischen Innenministeriums angerufen. Man weiß aber nicht so genau, zu welcher Abteilung es gehört. Vielleicht die Verkehrspolizei. Oder die Sitte.
Die Frage lautet eher, warum der Staat Böhnhardt und Mundlos fachlich unvorbereitet und psychisch nicht auf der Höhe der Jobanforderungen in die Flinten reinlaufen ließ.* Die Antwort würde die Gewinnung freier Mitarbeiter der Spitzeldienste erschweren. Sie ist nicht erwünscht.
Aus diesem Grunde wird das Dresdener Gerichtstheater von einer Staatsschutzrichterin geleitet. Der Name ist Auftrag und Programm, es geht nur um den Schutz des Staates. Oder soll der Verteidiger der Eminger wirklich auf die nicht erteilte Aussagegenehmigung verweisen? Das gilt es zu verhindern.
Der NSU ist schlußgestrichen. Daran kann sich auch die Dresdener Staatsschutzschaft nicht vorbeimogeln. Wird sie auch nicht.
* Eine Übertötung** zwecks Vertuschung sei mal außen vor gelassen. Das macht es für die Schlichthirne, also Medienden, nur schlimmer.
** Das wurde filmisch zum Ende hin in „Killerman“ überzeugend dargestellt (they killed my wife, das reicht als Grund für Übertötung allemal, der Film „Sieben“ ist an dem thema schlußendlich gescheitert). Der Film lief hier Sonntag auf Veo7 im Originalton zwecks Abendbespaßung der Inselurlauber. Ich schließe mich wesentlich der Filmkritik an:
Liam Hemsworth scheitert hier sowohl als weinerlicher Amnesie-Patient wie als beinharter Racheheld auf fast schon bemitleidenswerte Weise. Durch harte Schnitte, wackelige Kamera, ausgebleichte Farben und einen Elektro-Soundtrack, der wie ein Keybord-Workshop einer Volkshochschule klingt, versucht Regisseur und Drehbuchautor Malik Bader vergeblich der Angelegenheit eine originelle Textur zu verleihen. Das kann jedoch nicht einmal im Ansatz über den narrativen Nonsens dieses faden Action-Thrillers hinwegtäuschen.
Ich schließe mich auch deswegen an, weil narrativer Nonsens prima zum NSU-Drehbuch des Staates paßt.