Dienstwaffenfunde Heilbronn im Womo Eisenach, reihenweise Falschaussagen

Bislang gibt es 2 Versionen darüber, Stand Sommer 2016, welche Waffe zuerst gefunden wurde, und noch in Stregda entnommen wurde, bevor das Womo abgeschleppt wurde.

Es gibt eine LKA Baden-Württemberg-Version und eine Thüringen-Version, die Einen sagen so, die Anderen sagen so; Tischwaffe Kiesewetter oder Badwaffe Arnold.

Die Soko Parkplatz besteht darauf, dass nach der Identifizierung über den Fahndungscomputer INPOL das Auffinden der Dienstwaffe Kiesewetter nach Heilbronn gemeldet wurde, der Chef KOR Rittenauer machte einen Vermerk dazu, Anruf PD Menzel… und das LKA Stuttgart reiste über Nacht in Gotha an. Dienstwaffe Kiesewetter.

Dieser Variante widersprechen alle Thüringer, und das ist neu. PD Menzel hatte im OLG München ausgesagt, es sei Kiesewetters Waffe vom Tisch zuerst identifiziert und von ihm ins Ländle vermeldet worden, das revidierte er 2016: Nein, es war die Waffe vom Arnold aus dem Bad…

Diese Aussage stützten 2016 auch KOK Hoffmann und KHK’in Michel von der Tatortgruppe des TLKA, und KHM Roland Köllner aus Gotha, und revidierte damit ebenfalls seine OLG-Zeugenaussage:

Sie seien da hingefahren, um die Kollegen zu unterstützen; Frau Kn.[Knobloch, INPOL-Abfragerin] und er hätten sich zur Verfügung gestellt und seien nach Stregda geschickt worden. Sie seien quasi mit der Tatortgruppe vom LKA dort angekommen, er sei offensichtlich gewesen, dass Schusswaffen im Wohnmobil gewesen seien: Seine Aufgabe sei es gewesen, sich um die Waffen zu kümmern. Eine sei eine topaktuelle Waffe gewesen, wie sie bei den Polizeien der Länder angesagt seien. Er habe die Munition aus dem Lauf geholt, es sei Behördenmunition gewesen.

Das Wohnmobil sei dann abgeschleppt worden, sie hätten weiter die Tatortgruppe unterstützt.

Es seien dann noch weitere Waffen am Tatort gefunden worden. An einer weiteren Waffe sei die Waffennummer vorhanden gewesen, so dass hier ein Zusammenhang mit Heilbronn ersichtlich geworden sei. Er habe das sofort seiner vorgesetzten Stelle mitgeteilt. Es habe sich um eine Heckler & Koch Pistole gehandelt.

Eine Inpol-Anfrage habe ein Treffer ergeben, dass es eine Dienstpistole aus Baden-Württemberg vom Kollegen Martin A. gehandelt habe.

Alles klar?

KHK’in Knobloch hat 2016 in Erfurt exakt dieselbe Variante ausgesagt:

  • zuerst eine Pistole, nicht erkennbar, aber modern, und man habe eine Losnummer einer Patrone abgefragt
  • Ergebnis: Soko Parkplatz, Bezug zum Heilbronner Polizistenmord
  • Landeswappen war ebenfalls nicht erkennbar laut Aussage Köllner 2016.

Genau das hat auch KHM Köllner in München ausgesagt:

Eine sei eine topaktuelle Waffe gewesen, wie sie bei den Polizeien der Länder angesagt seien. Er habe die Munition aus dem Lauf geholt, es sei Behördenmunition gewesen.

Dann sei das Womo in die Halle abgeschleppt worden, dort weitere Waffenfunde.

An einer weiteren Waffe sei die Waffennummer vorhanden gewesen, so dass hier ein Zusammenhang mit Heilbronn ersichtlich geworden sei.

Die 2. INPOL-Abfrage, dieses Mal mit einer Pistolen-Seriennummer, ergab Waffe Martin Arnold.

 

In Stregda gefunden: Behördenmunition entwendet in Heilbronn, Waffe nicht identifizierbar, vom Tisch.

PD Menzel deutet auf die von ihm endeckte Waffe

In der Halle Tautz gefunden: Waffe mit Seriennummer, entwendet in Heilbronn, aus dem Bad, Waffe Arnold.

waffeMA

Warum hat Köllner in Erfurt 2016 die Geschichte anders herum erzählt als im OLG, und PD Menzel auch? Weil jemand die INPOL-Abfragen „angepasst hatte“, und das falsch herum?

Schorlau hat sie „geleakt“:

04.11.2011, 16:20 Uhr

Es erfolgt die INPOL-Abfrage zu der o. a. Waffennummer über den PvD der Polizeidirektion Gotha. Ergebnis: Dienstpistole Baden-Württemberg 9 mm P2000, Abhandenkommen durch Diebstahl/Mord, eingestellt am 25.4.2007, GE: A., Martin, KPI Heilbronn/SOKO Parkplatz.

04.11.2014, 23:11 Uhr

Aus dem Wohnmobil wird … eine Pistole Heckler & Koch P 2000 mit der Waffnr. 116-021769 im durchgeladenen Zustand geborgen. INPOL-Abfrage ergab: Dienstpistole 9 mm, GE: Kiesewetter, Michèle, KPI Heilbronn, SOKO Parkplatz. Auf Grund thermischer Beeinflussung konnte die Waffe nicht entladen werden. Es ist erkennbar, dass sich im Patronenlager eine Patrone/Hülse befindet (abstehender Auszieher).

Gemäss der Aussagen derjenigen Beamten, welche diese Abfragen veranlassten, wurde zuerst eine Patronennummer abgefragt. Eine Losnummer.

Die INPOL-Abfrage von Frau Knobloch ergab „Tötungsdelikt Polizistin Heilbronn 25.4.2007 und Tötungsversuch Polizist“, denn beide hatten Munition desselben Lieferungs-Loses. So ist die Aktenlage. 39 Patronen desselben Loses wurden damals gestohlen.

Das nahm die Soko Parkplatz 2007 jedenfalls an. Gesichert ist das nicht. Aber wahrscheinlich.

Welche Variante der Dienstwaffenfindung stimmt denn nun? Die 2013er OLG-Variante, die auch die 2011er und 2016er Soko Parkplatz-Variante ist, Kiesewetters Waffe zuerst, oder die 2016er Thüringen-Variante, Waffe Arnold?

Denkhilfe 1:

Wie schön, dass der Erfurter Ausschuss, besonders die linken Damen, von der Aussage der Zeugin Sabine Rieger vom LKA Stuttgart eiskalt erwischt und vorgeführt wurden.

Welch schöner Tag!

Denkhilfe 2:

Ein grosses Problem für Thüringen, denn dort hatte man sich gar nicht festgelegt, 2011 in den Akten, KHK’in Michel schrieb bekanntlich, es sei eine Waffe gefunden worden, die bei der Soko Parkplatz in Fahndung stehe. Welche Waffe man zuerst fand, das schrieb sie nicht… am 7.11.2011

Wie hat sich Thüringen also selbst ausgetrickst? Man hatte sich 2016 nach fast 5 Jahren endlich auf eine einheitliche Fassung der Dienstwaffen-Auffindungsgeschichten geeinigt, die sogar in Berlin 2016 (PD Menzel) zum Besten gegeben, und dabei die Einsatzberichte des LKA Stuttgart vergessen, in denen die Geschichte anders herum dargestellt wird.

Obwohl man bei der Gothaer Polizei diese Einsatzberichte wahrscheinlich seit Jahren hatte, zugesendet von Frau Rieger aus Stuttgart. Und dann lädt man die Schwaben nach Erfurt vor, Juni 2016, und die so schön verabredete Dienstwaffen-Auffindegeschichte ist im Arsxx… Lügen haben manchmal auch längere Beine, nicht zu vergessen die 7 Waffen im Womo, die dann zu 8 wurden, alles am 7.11.2011…

Denkhilfe 3:

Diese Waffen haben 3 Seriennummern, nicht nur eine. Das BKA weiss das. Waren die anderen 2 Nummern rausgeschliffen, oder wie? Warum sind die BKA-Gutachten derart schlampig und fehlerhaft, zumal doch auf den Fotos der Waffen eine 2. Seriennummer auf dem Lauf steht? „Fehler“ bei beiden Dienstwaffen identisch.

Besonders schön: Der Ausschuss in Erfurt weiss das, aber Kathi fälschte ihren Haskala-Ticker, um die Leute zu verarschen. Staatsschutz…

Kathi trickst, fälscht die Aussage, denn Knobloch hat nicht „später“ gesagt, Knobloch hat „in Stregda“ gesagt.

These ist: Es wurde gar keine Dienstwaffe im Womo gefunden, sondern nur Behördenmunition, die nach Heilbronn verwies. Am nächsten Tag waren über Nacht LKA-Stuttgart-Beamte nach Gotha und nach Zwickau gereist, per Auto und per Polizeihubschrauber. Die brachten was mit… und machten ganz genau 1 Foto einer Waffe P2000 im Bad. Weitere Fotos gibt es nicht, insbesondere keine mit Uwe Mundlos, in dessen Griffreichweite diese Badwaffe laut Tatortbefund lag.

Warum gibt es kein Foto mit Mundlos und der Pistole?

Na weil der Mundlos doch längst bei der Obduktion war…

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Was haben wir?

Eher keine Dienstpistolen im Womo, und tolerierte Falschaussagen von Beamten vor Gericht und vor NSU-Ausschüssen.

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One comment

  1. Die Aussage von Köllner im Prozess macht kaum Sinn, vorausgesetzt das nsu-watch-protokoll stimmt so:
    Danach wären die zwei Heckler-und Koch Schusswaffen der Heilbronner Polizisten erst in der Halle gesichert worden. In Stregda wäre nur eine nagelneue, moderne Pistole entnommen worden, mit Behörden-Munition. Diese Darstellung unterscheidet sich von Menzels erster und zweiter Version!

    Es ist ein Jammer, dass nsu-watch keine Wortprotokolle herausgibt. So bringt es nichts.

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