Der Sand von Mogadischu an Baaders Schuhen… und es gab doch einen Düsenjäger!

Es konnte einfach zeitlich nicht hinhauen.

Sicher, eine verführerische Geschichte, aber wie sollte Baader so schnell nach Mogadischu kommen, Sand von dort an den Schuhen haben, als er am nächsten Morgen erschossen in seiner Zelle gefunden wurde?

Es konnte einfach zeitlich nicht hinhauen:

Der Sand aus Mogadischu an Baaders Schuhen… die Stammheimer Todesnacht

Und der Sand, der hat es in sich!

Was ist mit den Sandspuren an Baaders Schuhen? Haben sie ihn nicht doch in jenen Nächten nach Mogadischu geflogen, in die Wüste, und dann umgebracht?

Sozusagen eine mögliche Finte: Die 3 den Entführern vorzeigen, ihre Freilassung hatte man vorher bereits den Entführern angekündigt, man hatte mit Baader über die Modalitäten gesprochen in Stammheim, und dann aus der Nähe die Entführer erschiessen?

Und der Beweis?

Na der Sand aus Mogadischu an den Schuhen, was denn sonst?

Es gibt da gewisse zeitliche Schwierigkeiten, die eine Concorde mit Mach 2 vielleicht hätte lösen können, man hatte allerdings keine Concorde zur Verfügung.

Ohne Überschallflugzeug haut die Zeitleiste nicht hin, um am Morgen rechtzeitig die RAF-Führer in Stammheim tot aufzufinden. Konnte man die Befreiung erst mit 1 Tag Verzögerung bekannt geben? Schwierige Sache… dürfte ebenfalls nicht hinkommen.

Also was nun?

So blogte fatalist auf dem Bücherleserblog 2015. Lesen Sie ruhig den ganzen Beitrag dort. Viele Fotos.

Es konnte einfach zeitlich nicht hinkommen.

DOCH. KONNTE ES. MIT EINEM BUNDESWEHR-SCHULUNGSJET

August 2016, ein kleiner Ausschnitt aus einem Gespräch von Jebsen mit Dirk Koch, ehemaliger Bonner Büroleiter des Spiegel.

Koch benennt 2 Quellen dafür. Einen Informanten aus dem Geheimdienst, und einen sehr hochrangigen Mitarbeiter von Kanzler Schmidt. Namen sagt er nicht. (ganzes Video)

Nach 39 Jahren, nach so vielen Presseartikeln und Büchern über die Todesnacht von Stammheim, über die GSG 9, die die entführte Lufthansa-Maschine Landshut befreite, nach so vielen Dokus im Fernsehen dazu, setzt sich ein ehemaliger Spiegel-Bürochef zu einem Interview, man redet über ein Buch des Herrn Koch, in dem diese RAF-Bombe steht: Baader war in Mogadischu, und am nächsten Morgen war er erschossen.

9783864891243

Nach nur 39 Jahren, und was für eine Aussage!

Reaktion der Leitmedien: NULL.

Was heisst das? So es denn stimmt?

  • es geht nicht ohne zahlreiche Mitwisser: Bundeswehrpilot, Personal am Fliegerhorst, Kommandeure, GSG 9-Leute in Mogadischu, Gefängnispersonal in Stammheim, Geheimdienstpersonal, Sicherheitsstab Kanzleramt, Gerichtsmediziner, …

Zahlreiche Mitwisser heisst nicht, dass es nicht fast 40 Jahre geheim bleiben kann, und weiterhin vertuscht wird.

Was bedeutet das für die Geschehnisse des 4.11.2011 in Eisenach und Zwickau, bzw. für deren Auffliegen?

Nichts Gutes.

PS: Damit dürfte Udo Schulzes „Doppelgängerthese“ erledigt sein. Wenn Koch recht hat, dann war der echte Baader in Mogadischu. Nach wie vor nicht erklärt ist das Auffinden von Patronen in der Todeszelle, die eine Patronenlosnummer eingeprägt hätten, die auf das SEK verweist.

Eine sehr merkwürdige Analogie zu den Patronennummern im Womo und in Zwickau, welche das BKA zu „in Heilbronn 25.4.2007 entwendet“ korrigierte. Hätte das BKA die „falschen“ Losnummern stehen gelassen, so wäre „Bundestags-Polizei-Patronenlieferungslos“ herausgekommen, so jedenfalls teilte man uns das mit. BEI SOKO PARLPLATZ IN FAHNDUNG (schrieb die TOG in ihren Einsatzbericht) wäre es jedenfalls nicht gewesen. Da könnte man auf die wildesten Theorien kommen… aber solange Bodo Ramelow nicht aus dem Loch kommt, welche BND und MAD Leute da in Stregda herumgesprungen seien…

Fest steht nur: Über Nacht kamen die Schwaben, und die hatten die richtigen Dienstwaffen, die richtigen Patronen(losnummern), und in Zwickau waren sie schon vor dem Auffinden der ersten Pistole, die dann prompt die Mordwaffe Kiesewetters war.

Aktueller Blog-Kommentar, „wie haben sie es gemacht“:

Okay, DIENST- und TATwaffen im Kocher versenkt.
http://arbeitskreis-n.su/blog/2015/05/17/tatwaffenverstecker-und-dienstwaffenversenker-in-heilbronn-teil-4/

Sachen gibt es, die mag man sich gar nicht vorstellen. Daher glaubt dem Koch das auch niemand dort beim Jebsen. Zu lange mitgelogen, zu lange und zu viel vertuscht.

zwischenablage53

Ich mag alte Männer, die ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Alte Männer sind gefährlich, denn sie haben weniger zu verlieren. Sie sagen öfter die Wahrheit als aktive Beamte und aktive Journalisten.

17 comments

  1. Warum sollte der koch so etwas erfinden? Leider ist es heute üblich, keine fragen nach dem sinn zu stellen.

    die offizielle todesnacht in stammheim ist in jedem fall eine dreiste lüge. So wie viele geschichten um die raf. In italien konnte das ein wenig erhellt werden, aber auch da gab es eine grenze.

    Nach dem staatsakt für die angeblichen nsu opfer gibt es für den staat kein zurück mehr. in 40 jahren wird die wahrheit, wie im fall koch, einfach nicht mehr zur kenntnis genommen. oder wie im fall des putches in teheran gegen mossadegh mit einem schulterzucken quittiert. Wen interessieren die lügen von gestern? 😉

    1. Die Lügen zur Begründung des Irak-Krieges sind wesentlich neuer, sie sind eingestanden worden von Powell höchstselbst, die Folge: Schulterzucken statt Kriegsgericht…

      Erst vor wenigen Wochen hat das GB-Parlament Tony Blair deshalb moralisch verurteilt, die Folgen? Null.

  2. Ich bin da skeptisch. Kommt meiner Meinung nach mit der Reichweite der Flugzeuge nicht hin, selbst wenn man einen Tankstopp in Israel voraussetzt. Für Luftbetankung waren die deutschen Muster damals nicht ausgerüstet. Da müßte man also schon mehrere Tankstopps voraussetzen (einen weiteren etwa in Italien, bzw. Griechenland oder Kreta).

    Und wie stellt man sich das vor? Irgendeinem Luftwaffenoffizier wird der Baader an die Hand gegeben (meinetwegen mit Hand- und Fußfesseln) und auf dem Fluglehrersitz einer TF-104 oder dem Sitz des Waffensystemoffiziers einer F-4F festgeschnallt. Ist die Doppelsteuerung der TF-104 deaktivierbar oder was macht man, wenn der durchgeknallte Baader plötzlich in den Knüppel greift oder irgendwelche Knöpfe drückt, evtl. sogar die Betätigung des Schleudersitzes zieht?

    Und beim Tankstopp in Israel geht der Flugzeugführer dann mit dem Baader bei der Pinkelpause mit aufs Klo und paßt auf, daß der nicht abhaut? Und auf dem Rückweg (er war ja bekannlich frühmorgens wieder in seiner Zelle), die gleiche Prozedur?
    Deutsche Luftwaffenoffiziere sind nicht für die Bewachung von Terroristen ausgebildet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß da einer freiwillig fliegt mit so einer Bedrohung auf dem zweiten Sitz. Dazu noch in völlig fremde Einsatzgebiete. Wie funktioniert die Navigation ohne WSO?

    Warum die linksversiffte Presstituierte Koch das jetzt auftischt, keine Ahnung. Es reicht aber das Jebsen-Interview, um zu erkennen, daß der völlig antideutsch gehirngewaschene Koch sehr gut in die Besatzer-Lizenzpostille Spiegel paßte und dort so eine Karriere machen konnte. Allein die wiederholte Bemerkung, was „wir Deutsche in den beiden Kriegen alles angerichtet“ hätten. Solche Schuldkultfetischisten braucht die Lügenpresse. Dann noch die Jubelarie auf Merkel wegen ihrer selbstmörderischen „Refugees welcome“-Orgie.

      1. Er durfte es damals schon nicht schreiben, obwohl er es im kontext einer positiven begründung bringen wollte.

        Der mann ist sich also treu geblieben, so wie der spiegel. Die ermordung von gefangenen ist auch heute noch nicht gesellschaftlich akzeptiert. Das kommt aber noch.

        Würde die presse das thema aufgreifen und gar als lüge bezeichnen, dann müsste koch seine zeugen benennen, das will keiner. 😉

        1. Staatliche Narrative werden geschützt, das sieht man auch bei Buback und beim NSU. Es ist nicht erwünscht, dass sie infrage gestellt werden. Durch wen auch immer.

    1. Was ist denn mit Zusatztanks statt Bomben für Überführungsflüge? Gibt´s für die Bell auch. 2X400L.
      Für den Sozius kann man bestimmt die Sicherungen ziehen und Feierabend. Die müssen doch auch sonst irgendwelche Pappnasen (Kriegsminister…) mal rumschippern. Schneller kommste nicht nach Malle.
      Es gibt bestimmt auch eine Vorschrift für Gefangenentransport. Da wird das Rad nicht neu erfunden. Expresszustellung sozusagen.
      Das darf man nicht so hollywood-ntv-mäßig stramm sehen mit der Sicherheit. Wenn man da unter sich ist, dann wird bei Regen auch im Laderaum gegrillt und geraucht sowieso.
      Wenn einer unbedingt pieseln muss, ist der Pilot ja nicht der, der sauber machen muss.
      Wenn man vergleicht wie der Rommel es doch noch in die Normandie geschafft hat, dann wäre die LW schon ein Scheißladen, wenn die nicht mal im Frieden flott Afrika erreichen könnte.
      Aber ob das so stimmt mit dem Baader als Lockvogel, das interessiert mich schon. Machbar wäre das.

      1. @ Angler:

        Zusatztanks gibt’s natürlich für die F-4F und die F-104. Die Frage ist bloß, ob es selbst mit Zusatztanks reicht, gerade wenn man annimmt, man wäre überschallschnell geflogen, denn da kannst Du mit dem bloßen Auge sehen, wie die Tankanzeige fällt…

        Wie ich in meinem Kommentar weiter unten geschrieben habe, müßten da wohl mehrere Tankstopps eingeplant werden.

        *** das geht alles am Kern vorbei, warum da kein einziger BRD-Journalist nachhakte ***
        EOD.

        1. »das geht alles am Kern vorbei, warum da kein einziger BRD-Journalist nachhakte«

          Das sollte eigentlich nach fast 70 Jahren BRD klar sein:

          1. Weil es der regierungsamtlichen Version widerspricht
          2. Weil der Überbringer der Nachricht (Jebsen) »volkspädagogisch unerwünscht« ist.

          Was ist daran so schwer zu verstehen?

  3. Das ist ja geradezu der Klassiker des Kollektiv-Selbstmordes.

    Die RAF, vom Staat geführt, wollte den Staat nicht reinreißen. Damit niemand von diesem Türöffner für den Sturm auf das Flugzeug erfährt, falls sich jemand verplappern sollte, haben sie sich zum Dahinscheiden entschlossen. Alles zum Wohle des Staates.

    Damit ist auch klar, warum die exzellent funktionierende Kommunikationsanlage unbrauchbar war, und warum es etwas Zeit benötigte, bis der Entschluß hin zu den letzten Zellengenossen durchgereift war. Bader hatte gequatscht. Das haben die Abhöher abghört. Damit war das Schicksal besiegelt.

    Ein Mordmotiv wie aus einem Tatortkrimi, klar wie ein Rohdiamant edelster Güteklasse.

    Der Borchert soll sich den Blogpost samt Kommentaren mal ausdrucken und bei seinem nächsten Beusch statt Alkoholkonsum und Katzenliebe …, also statt der albernen Fragen der Stadl-Schauspieler dieses Ende eines Lebensweges mit seiner Mandantin diskutieren. Die Erkenntnis kann für sie lebenswichtig sein.

  4. @Ro80
    Davon abgesehen, daß Baader und Konsorten darauf hofften ausgetauscht zu werden, könnte man diese Art von Passagier auch ruhig gestellt haben. Oder ganz in den Schlaf versetzt.

    Wieso sollte sich ein „deutscher Luftwaffenoffizier“ einem solchen Transportbefehl widersetzen? Es ging immerhin um die Rettung der Geiseln von Mogadischu.

    1. @ Fragezeichen:

      Man müßte dazu erst mal klären, ob so ein Transport überhaupt technisch möglich gewesen wäre:

      Reichweite (mit Zusatztanks?), Anzahl der nötigen Tankstopps (erst recht wenn Überschall geflogen worden sein soll, das geht gewaltig auf den Spritverbrauch), wie hätte die Navigation funktionieren können (damals gab es kein GPS, kann der Flugzeugführer allein ohne Waffensystemoffizier solche Langstreckenflüge navigatorisch durchführen?) usw.

      Nächstgelegene Fliegerhorste zu Stammheim wären m.W. Bremgarten bei Freiburg und Pferdsfeld in der Pfalz gewesen. Wie ist die Flugroute? Wohl kaum über das Nicht-NATO-Mitglied Jugoslawien, eher über Italien – Griechenland – Israel – Dschibuti (bis 1977 französisch, wird bis heute von der NATO als Basis benutzt) – Somalia.

  5. Mir kommt die Story auch komisch vor.

    Es geht nicht nur um die Frage des Wie. Es gibt auch Entscheidungswege. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
    – ein Entscheider von jetzt auf nu sagt „ich habe die Idee, wir setzen den Baader in einen Überschalljet“,
    – der Oberentscheider das innert weniger Sekunden absegnet
    – der auserwählte Pilot das ohne Murren und Knurren sofort mitmacht.

    Selbst wenn der Entscheidungsweg (manchmal geschehen ja Wunder) schnell abgearbeitet wurde, gibt es immer noch ein paar praktische Fragen zu klären.

    Man kann nicht mit einem Flieger einfach mal so über fremde Länder hinwegbrausen. Dazu brauchts eine Erlaubnis.
    Die wird man schon kriegen, aber nicht jetzt in diesem Augenblick.

    Und dann gibt es noch die ganz praktische Frage zu klären, wie man den bekanntlich wahnsinnigen Baader in den Flieger kriegt.
    Mit einem Baader bei Bewusstsein würde kein Pilot starten.
    Ob ein bewusstlos gemachter Baader die Strapazen eines Überschall-Fluges (haben die TF-104 oder F-4F eine Druckkabine?) übersteht, müssten vorher die Fachleute abklären. Das braucht Zeit.

    Tut mir leid, das kriegen die in dem Zeitrahmen nicht hin.

    .

    Davon abgesehen kommt mir die Geschichte mit dem kollektiven Selbstmord genauso abwegig vor. Selbstmord würde ich nicht ausschließen. Kann ja sein, die haben gesehen wie alle Hoffnung den Bach runtergeht. In dieser Situation können solche Wahnsinnigen schon mal die Flucht nach vorn antreten.
    Nur, wie kriegt man eine Pisti ins Hochsicherheitsgefängnis?

  6. Ein Kollege von mir saß zu der besagten Nacht (und ein paar hundert weiteren) in der gleichen Anstalt. Er sagte mir, das zuvor immer Geräusche aus dem Stock wahrzunehmen gewesen sind, also keine vollständige Schallisolierung. Durch die Abwasserrohre/Fenster (Siphon entleeren) war auch über mehrere Stockwerke Kommunikation möglich.
    In der Todesnacht hat niemand etwas vernommen… , schon gar keine Schüsse.

  7. Peter Jürgen Boocks Buch, „Die Entführung und Ermordung des Hanns-Martin Schleyer“ von 2002 (dokumentarische Fiktion). In dem Buch geht es darum die Geschichte aus seiner Erinnerung nach dar zu stellen. Er gibt keine Garantie für Richtigkeit und genauem Wortlaut (auch wegen der Erinnerung nach 25 Jahren, laut Boock). Zudem kommt im Allgemeinen bei Boock der Faktor der fragwürdigen Glaubwürdigkeit hinzu.

    Hier das wesentliche. Von einem der beteiligten PFLP Mittelsmänner zu Mitgliedern der RAF, kurz vor dem Showdown in Mogadischu:

    (…) „Wisnewski ist in Mogadischu und hat, nachdem das Kommando offenbar ´ne Deadline gesetzt hat, erst mit Barré und anschließend mit ihnen verhandelt und dann öffentlich gemacht, die Bundesregierung werde den Forderungen der Entführer entsprechen, eine BUNDESWEHRMASCHINE mit den Gefangenen sei bereits auf dem Weg nach Mogadischu, der Austausch soll in wenigen Stunden über die Bühne gehen.“ (…)
    Zu finden auf Seite 178. ISBN: 3-8218-3976-7.

    Weiter heißt es (zusammengefasst durch mich), dass der BUNDESWEHR-Flieger von Frankfurt aus gestartet sein soll.

    Ob was dran ist, ob diese Info des BW-Fliegers real oder „dokumentarische Fiktion“ ist, das wird wohl offen bleiben. Wollte es jedoch erwähnen, da Boock und Koch jeweils eine Bundeswehr-Maschine nennen.

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