Warum erst jetzt, und nicht schon vor Jahren, die alternativen Ceskabeschaffer?

Das müsse sich die Verteidigung Wohlleben fragen lassen, meint man bei der Springerpresse, ganz am Ende, nach viel Gedöns:

unser Omma… ebenso wie der Welt-Chef Aust vom Spiegel…

Überspringen wir das Gedöns, dann landen wir hier:

Ob mit den Plädoyers der Verteidigung tatsächlich am 13. März, wie vom Senat geplant, begonnen werden kann, ist nicht sicher. Denn die Verteidigung des Mitangeklagten Wohlleben stellte am Dienstag einen weiteren Antrag zum Weg der Tatwaffe Ceska 83, der angeblich nicht über Wohlleben, sondern über einen gewissen Sven R. nach Thüringen zu Zschäpes Gefährten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos geführt haben soll.

Warum dieser Antrag erst jetzt und nicht schon viel früher im Verfahren gestellt wurde, teilten die Verteidiger nicht mit. Damit entsteht, ob gewollt oder nicht, der Eindruck, der Prozess solle mit allen Mitteln hinausgezögert werden.

Das ist die Nummer, deren Vorspiel am Montag im Ländle geplant ist.

Der #NSU-Ländle Ausschuss testet die „Ceskabeschaffer“ für den Schauprozess vorab an?

Wobei die Frage an sich ja schon berechtigt ist.

Warum dieser Antrag erst jetzt und nicht schon viel früher im Verfahren gestellt wurde, teilten die Verteidiger nicht mit.

Die Antwort hätte uns ebenfalls interessiert. Die haben es nett versaut, immer wieder, seit Juni 2013.

@anmerkung meint dazu:

Die Bundesanwaltschaft weiß, auf welche dünnem Eis sie sich seit Anbeginn mit Schultze bewegen, als sie ausgerechnet ihn auserkoren, ihr Märchenbuch zu begründen.

Ungeklärt ist die Frage, ob sie den ausgesucht haben, weil er erpreßbar war, oder ob sie ihn ausgesucht haben, weil er homosexuell und deswegen erpreßbar war. Ich tippe auf zweiteres, denn es geht die Mär, der Diemer weiß, wie sowas geht. Wie bei Merkel, die den Altmeier fest im Griff hat.

Sie wissen, daß sie nichts in der Hand haben und eine fachlich fundierte Replik auf ihren Ceska-Beschiß das ganze Gebäude ins Wanken bringt.

Genau deswegen reagieren sie sehr gereizt auf jeden Versuch, das Ceska-Märchen anzugreifen. Klemke versucht es mit dem Zugriff auf die Vorratsliste des GBA. Wird nicht funktionieren, solange auch er ein Ausleseverfahren anstrebt. Entweder es werden alle Verdächtigen aus dem Strukturermittlungsverfahren geladen oder gar keiner.

Funktionieren können nur zwei Dinge.

1. Eine saubere unabhängige forensische Analyse der Ceska von Anbeginn, also nicht dokumentierter und damit nicht stattfgefundener Auffindung über Wandlung von angeblich W11 zu W04, Schnellgutachten über Nacht ohne Humanspurenabgleich, aber trotzdem Zuordnung zu humanoiden Leichen usw.

2. Kreuzverhör des Schultze unter Zuhilfenahme einer Lichttherapie dritten Grades wie beim FBI üblich, ersatzweise ein Ferienaufenthalt in Guantanamo mit anschließendem Urlaubsreport.

Beim Punkt 2 haben wir eine dickes Problem. Soweit es die Berichterstattung aus dem Prozeß zuläßt, sind die Angeklagten im Schicksal vereint, sprich solidarisch, sprich, da pinkelt keiner den anderen ans Bein. Bisher.

Als es Wohlleben ganz kurz mal versuchte, wurde er wieder zurückgepfiffen und in die Spur zurück auf Schultze-Version der Ceska geschubst.

Punkt 2 hieße, ein Novum angehen, den offenen Streit unter den Angeklagten ausfechten, sprich, auszusprechen, daß Schultze ein Verräterarschloch ist, der sich für das Versprechen eines schönen Lebens von den Perverslingen des GBA hat erpressen lassen.

Was immer die Verteidigung Wohlleben noch vorhat. Es kann nicht funktionieren, weil sie es nicht an diesen beiden zentralen Punkten angehen, an der Glaubwürdigkeit des angeklagten Kronzeugen und der schlampigen Forensik des BKA von den Anfängen bis zur Gegenwart.

So ist das: Gewolltes Scheitern. Sieht jedenfalls so aus. Fällt natürlich der Ommapresse oder den übrigen Schmierfinken nicht ein, das Wichtige der Leserschaft zu erklären, wenn man auch Gedöns schreiben kann.

Montag im Ländle also die „Beweisaufnahme des Schauprozesses“ zur Ceskabeschaffung:

4 soll sein Christian Hehl aus Mannheim

Ganz ohne Wohllebens Verteidigung. Oder reist die dort an?

Wird sich zeigen…

Bei 10 Kommentaren, lächerlich wenige, aber man zensiert dort fleissigst, kommt der Prozess nicht gut weg. Beweise fehlen, Geldverschwendung, Freispruch müsse es geben, Schauprozess kommt vor, Show Prozess ebenso.

Bei nur 10 Kommentaren… das mit der Deutungshoheit ist gelaufen, das fangen sie nicht mehr ein…

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3 comments

  1. Bei Punkt 1 meines gestrigen Kommentars habe ich noch diese Gedanken eingefügt.

    Sowas passiert, wenn man bei -13 Grad aufwacht.
    —–
    Dazu gehört, daß für die anwaltliche Intervention ein Tisch aufgestellt wird, auf dem die 9 Mörderakten von Böhnhardt und Mundlos aufge­schlichtet sind, in denen die Beweise für deren schändliche Taten gehortet werden. Das ist der eigentliche Fehler gewesen. Sie haben dem Diemer seine Appel-und-Ei-Anklage abgekauft, also sein Indianerehrenwort: Die warn’s, versprochen. Als Anwalt hätte man darauf dringen müssen, daß Diemer das auch sachkundig beweisen kann. Kann er natürlich nicht.

    Und falls noch Platz auf dem Tisch ist, gehören die 9 forensischen Gut­achten zu den Morden an türkischen, kurdischen und griechischen Mitbürgern dazu. Damit aus diesem Papierberg extrahiert werden kann, warum exakt die Rostknarre das Tatwerkzeug in allen Fällen war. Dazu hätte man den Nachtwächter des BKA geordert, der auch zum 11.11.11 den Zettel für Ziercke gedichtet hat.

    Warum das so wichtig ist? Weil man Wohlleben nur dann für eine Mord­beihilfe verknacken kann, wenn das auch bewiesen denn behauptet ist. Voraussetzung ist der Strengbeweis der Mörderschaft Böhnhardt/Mund­los, ein Fall reicht da erst mal aus, und der Strengbeweis, daß es genau diese Waffe war. Alles andere ist politischer Schauprozeß (Tino Brandt).

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