NSU NRW: Peinlicher Auftritt des BfV, nur olle Kamelle, Neuigkeitswert Null

Zuerst sollte die Abteilungsleiterin nur nichtöffentlich aussagen, da gab es Protest in NRW, und nun hatte BfV-Präsident Massen ein Einsehen, und liess seine Top-Agentin öffentlich aussagen.

Am Freitag, 28.10.2016.

Dinchen Franziska Büddefeld

Wen die Vorgeschichte interessiert: Die steht hier.

Warum hat sich das BfV so geziert? Nicht deshalb, weil man Büddefeld nicht der Öffentlichkeit zeigen wollte, das tut man öfter, sie eröffnet als BfV-Repräsentantin bereits  Ausstellungen und Veranstaltungen.

zwischenablage11.

Es ging darum, dass das BfV Corelli unter dem falschen Namen Delling bestatten wollte, seinen Tod der Familie verheimlichte, und massiv in die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft eingriff.

Das wurde von Halle Leaks bereits vor 1 Jahr geleakt, und vom AK NSU im November 2015 übernommen:

Hatten wir ja inklussive des Totenscheins schon vor gefühlt einem Jahr geleaked. Zum Glück hatte Fatalist meinen Bericht und die Fotos damals auf dem NSU-Blog gesichert:

Exklusiv – Das letzte Foto des „V-Mannes Corelli“ + angeblich verschollene Sterbeurkunde ausgestellt auf den falschen Namen aus dem Zeugenschutzprogramm.

Investigative Berichterstattung zum ‪#‎NSU‬-Phantom: https://sicherungsblog.wordpress.com/

Findet man hier.

 

 

Es ging letztlich darum zu verheimlichen, wie sehr das BfV hinter den Kulissen agiert, sogar bei den „unabhängigen Staatsanwaltschaften“ (Sie dürfen kurz und herzhaft lachen!).

Und damit das so bleibt, gab es am Freitag auch keine bundesweite Berichterstattung dazu. Keine WELT, kein Spiegel, keine FAZ usw.

Die WAZ berichtete mager, ohne Ross und Reiter zu nennen:

Der Verfassungsschutz habe das Interesse gehabt, die Legende des unter falschem Namen in einem Zeugenschutzprogramm untergebrachten Mannes aufrecht zu erhalten.

Die Medien-Veröffentlichung vom Tod der einstigen Top-Quelle habe den Plan aber durchkreuzt. „Wenn es den Spiegel-Artikel nicht gegeben hätte, wüssten die Angehörigen vermutlich heute noch nichts“, sagte die Obfrau der Grünen, Verena Schäffer.

„Corelli“ war in Paderborn im April 2014 im Alter von 39 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. An der Todesursache, einer unerkannten Diabetes, sind inzwischen Zweifel aufgetaucht und erneut Ermittlungen eingeleitet worden.

Staatsschutz-Journalismus…RP Online hatte es etwas genauer.

Selbstverständlich waren die NRW-Behörden eingeweiht, das LfV allemal:

Düsseldorf. V-Mann „Corelli“ sollte seine wahre Identität mit ins Grab nehmen und unter falschem Namen beerdigt werden. Wie am Freitag vor dem NSU-Untersuchungsausschuss im NRW-Landtag herauskam, hätten seine Angehörigen von diesen Plänen des Verfassungsschutzes wohl nichts erfahren.

Der mysteriöse V-Mann „Corelli“, der dem Verfassungsschutz den ersten Hinweis auf die Terrorgruppe NSU gegeben haben soll, sollte still und leise unter falschem Namen beerdigt werden. Der Verfassungsschutz habe das Interesse gehabt, die Legende aufrecht zu erhalten, sagte die Abteilungsleiterin Rechtsextremismus des Bundesamtes für Verfassungsschutz am Freitag vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags in Düsseldorf.

Auf die Frage, wie die Angehörigen vom Tod erfahren hätten, sagte die Zeugin: „Schwierig.“ Die Medien-Veröffentlichung vom Tod der einstigen Top-Quelle habe den Plan aber hinfällig werden lassen. „Wenn es den „Spiegel“-Artikel nicht gegeben hätte, wüssten die Angehörigen vermutlich heute noch nichts“, sagte die Obfrau der Grünen, Verena Schäffer.

NRW-Behörden waren nicht eingeweiht

Der Rechtsextremist aus Sachsen-Anhalt lebte unter falschem Namen in einem Zeugenschutzprogramm in NRW im Raum Paderborn. Die NRW-Behörden hätten bis zum Tod des V-Manns davon nichts gewusst, sagte die Zeugin weiter.

Die Nachrichtendienstlerin räumte ein, dass der Entwurf der nachträglichen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft zum Tod „Corellis“ in Absprache mit dem Verfassungsschutz geändert worden sei, so dass die Behörde darin nicht mehr konkret genannt wird und auch nicht mehr von einem V-Mann die Rede ist. „Weil wir als Bundesamt in der Öffentlichkeit so nicht auftreten wollten“, sagte die Zeugin auf Nachfrage.

Unabhängige Strafverfolgungsbehörden gab es nie in der BRD… wie kann es sein, dass die Bundesregierung in NRW bei der Staatsanwaltschaft (Länderhoheit) Pressemitteilungen abändert?

Was ist das nur für ein Bananenstaat?

Wie kam Corelli wirklich zu Tode, „so perfekt zeitlich passend“?

zwischenablage12

Die Wahrheit wird ganz sicher nicht ans Tageslicht gelangen, soviel scheint sicher. Daran konnten auch ein verliebter V-Mann-Führer Günther Borstner, ein Schneller Panzerschrank-Brüter im BfV mit 22 ausgespuckten SIM-Karten und diversen Handys und ein damit befasster NSU-Bundestagsausschuss leider leider nichts ändern. Und Sondergutachter Jerzy Montag schon gleich zwei Mal nicht.

Sie wissen doch… Abgeordnete klären nichts auf.

Und abhängige Medien nennen den Namen der Zeugin nicht, oder berichten gleich gar nicht.

Print Friendly, PDF & Email

One comment

  1. der Funkscanner hat sich auf der Sitzbank besser fotografieren lassen als im Schrank. Und im Schrank hätte der nicht als „im Gebrauch“ ausgesehen.. hehe

    DNA Verteiler anstatt Zollstock !

Schreibe einen Kommentar zu W.Earp Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert