treffen sich vier Staatsschützer

Treffen sich Götzl, Diemer, Borchert und Zschäpe während einer kurzen Verhandlungspause zu einem Gespräch.

Götzl: Herr Borchert, Frau Zschäpe, sie haben die Frage vorhin verstanden?

Borchert: Mensch, Herr Götzl, sie wissen genau, daß sie damit nicht durchkommen. Wenn sie sich auch noch den Tod von Peggy auf den Schreibtisch ziehen, platzt der Prozeß. Lassen sie die Finger davon.

Götzl: So war das nicht gemeint. Mir ging es doch nur darum, ob ihre Mandantin weiß, ob Böhnhardt etwas mit dem Mord an Peggy zu tun hatte. Wenn ja, kann das ja durchaus als entlastend in Betracht gezogen werden.

Borchert: Das ist doch Blödsinn, Böhnhardt ist tot, der ist gar nicht angeklagt. Was soll der Scheiß? Also gut, 10 Jahre Strafnachlaß, wenn sie sich zur Sache einläßt. Das wird schriftlich geschehen. Weitere Fragen werden nicht beantwortet.

Götzl: Fünf Jahre, mehr ist nicht drin, wenn überhaupt. Eher nur drei Jahre. So viel bringt eine neuerliche Belastung Böhnhardts nicht mehr.

Borchert: Ich meinte 10 Jahre und nicht Belastung von Böhnhardt. Das ist ernst gemeint. Meine Mandantin wird Aussagen zum bayerisch-thüringischen Kinderlieferservice machen, ein florierendes Geschäftsfeld mit lukrativen Margen und etlichen Mitspielern. Da hat der Böhnhardt nur am Rande was mit zu tun, wenn überhaupt. Muß sie noch drüber nachdenken, wieviel sie wissen dürfen.

Diemer: Äh, ich glaube nicht, daß dieses Thema Chancen im Prozeß hat. Wir würden uns da eher verzetteln.

Borchert: Wenn sich meine Mandantin zur Sache einlassen möchte, dann wird sie das tun. Die Frage wurde gestellt. Die Antwort wurde angedroht. 10 Jahre und kein Jahr weniger.

Diemer: Moment. Ich versuch mal meine Götter zu erreichen, ob die auf den Deal eingehen. …

Also, ich kann vorerst nur so viel sagen. Der Generalbundesanwalt persönlich wird sich mit dem Justizminister kurzschließen. Sie hören dann morgen von der Entscheidung.

Zollstock als Held des Tages: der Mann, der alles kann
Böhnhardt-Elle: ein Paar Zollstöcke der Uwe-Edition mit Super-DNA-Haftkraft

Naja. Es ist nicht auszuschließen, daß Böhnhardt Flöhe oder Läuse hatte. Das hätte unter Verantwortung von Frau Mall in der Obduktion geklärt werden müssen. Nun, wo er tot war, haben die Tierchen natürlich in Scharen die Flucht ergriffen. Eines von denen ging in einem Gelenk des Zollstocks in Deckung und wollte warten, bis sich der ganze Trubel gelegt hatte. Nahrung hatte es für Monate, da es ordentlich Blut, Knochenmasse und Hirn Böhnhardts in seinen Proviantbeutel gepackt hatte. Irgendwo muß das Nazihirn (König) schließlich abgeblieben sein. Nebenbei gesagt, gibt die Thüringer Nazihirnspezialistin damit zu, daß Nazis doch Hirn haben. Sie weiß bloß nicht wo es zu finden ist. Das spricht nicht gerade für einen hohen Bildungsgrad, wenn man nicht weiß, wo sich ein Nazihirn befindet.

Dann kam der Hoffmann. Ritsch ratsch, das Gelenk klappte ein, Floh und Laus tot. Die DNA war auf Jahre gerettet, in der dunkelsten Ecke der Böhnhardt-Elle, da, wo nicht mal Salzsäure hinkommt.

Keine 24 Stunden später war das Thema Peggy vom Tisch, weil niemand von ihnen Verwendung für die Liste der Kinderbesteller und viele kurze Videoschnipsel von der Anlieferung der Kinder bis zur Haustür der Kunden hatte. Die Übeltäter, zwei Thüringer Zollstöcke, wurden verhaftet.

Im übrigen ist Frau Nicole von Wurmb-Schwark der Meinung, daß Richter doof und voreingenommen sind.

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3 comments

  1. SPIEGEL ONLINE: Trotzdem kam es im Fall Peggy nun offenbar wieder zu einer Panne aufgrund eines Messstabs, der mit DNA verunreinigt war. Wie kann das passieren?

    Von Wurmb-Schwark: Nett gesagt ist jemand unaufmerksam gewesen. Oder er konnte sich einfach nicht vorstellen, wie sensibel ein DNA-Nachweis sein kann. Es gibt diesen Messstab, der wurde an einem Tatort eingesetzt. Die Ermittler, die ihn berühren, bedecken ihn während ihrer Arbeit mit sehr viel Fremd-DNA. Die stammt von Gegenständen, die sie mit ihren Handschuhen berührt haben. Dann stellt jemand den Stab irgendwohin, wo es trocken ist. Dort kann sich die DNA Jahrzehnte halten.

    SPIEGEL ONLINE: Halten Sie das für wahrscheinlich?

    Von Wurmb-Schwark: Nehmen Sie das andere Szenario: Sie haben diesen Wald mit dem Skelett und der Kleidung dieses kleinen Mädchens, das da 15 Jahre lag. In dieser Zeit hat es immer wieder geregnet, die Temperaturen fielen und stiegen. Unter diesen Bedingungen, was passiert da mit DNA? Das halte ich für weit weniger wahrscheinlich. Ich weiß aber natürlich nicht, unter welchen Umständen genau diese Spur gefunden wurde.

    ______

    das ist der Punkt. 15 Jahre Wald, das kann nicht sein. Peggys Knochen waren die einer 9-jahrigen, also wurde sie zeitnah damals dort tot abgelegt.

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