Was Zeitungsartikel über Prügeleien in Jena 1998 noch heutzutage angeblich interessant macht

Hat sich die Friedenstaube (©Andre Kapke) Ralf Wohlleben im Jahr 1998 in Jena geprügelt, oder war sie nicht dabei? Diese wichtige Frage beschäftigte heute die Republik:

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Es geht darum, wessen Glaubwürdigkeit besser ist, die vom Angeklagten Wohlleben, oder die vom Angeklagten Schultze…

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Die Juristenlogik geht in etwa wie folgt:

War Wohlleben dabei, hat er gar zugeschlagen/zugetreten, dann hat er gelogen, und die Ceska 83 SD bezahlt und von Schultze kaufen lassen.

War Wohlleben nicht dabei, dann hat Schultze gelogen, und Tino Brandt oder Carsten Schultze oder wer auch immer hat die Ceska 83 SD bezahlt, und Carsten Schultze hat sie besorgt. Aber nicht auf Wohllebens „Befehl“ hin.

Etwas überspitzt, aber darum geht es. Getreu dem Sprichwort:

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Da mit 99% Sicherheit BEIDE lügen, und der Verkäufer Andreas Schultz ebenfalls gelogen hat (und dafür straffrei ausging, das BKA wollte gegen ihn wegen Beihilfe zu 9 Morden ermitteln, durfte jedoch nicht), ist diese kleine Strassenbahnprügeleigeschichte aus grauer Vorzeit ein wunderbarer Beleg dafür, dass Staatsschutzprozesse vor Staatsschutzsenaten eine gewaltige Geldverschwendung sind, und der Wahrheitsfindung ganz sicher einen Bärendienst erweisen, sprich, sie verunmöglichen.

Es existieren, vom BGH 2012 dokumentierte, haarsträubende Widersprüche der Kauf- , Kaufpreis- und Übergabeversionen der Beteiligten, wer im Laden beim Verkäufer war, oder auch nicht, die im NSU-Prozess niemals eine Rolle spielten.

Und darum nennt man dieses peinliche BRD-Schauspiel mit Dutzenden Anwälten völlig zurecht einen Schauprozess.

In einem Rechtsstaat würden wahre Gutachterschlachten um diese „echt BKA-geprüfte“ angebliche 9-fache Mordwaffe toben, die undokumentiert in einem Schutthaufen in Zwickau nachgefunden wurde.

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In der BRD ist das anders. Da verlangt die Verteidigung noch nicht einmal ein unabhängiges Gutachten, ob die Zwickauer Schuttwaffe überhaupt die 9-fache Mordwaffe ist.

Sie wird wissen, warum.

2 comments

  1. Das Alter von Böhnhardt und Mundlos ist wohl etwas verrutscht^^
    Aber scheint ein anständiger Kerl zu sein. Wenn er jetzt noch auf den Schirm bekommt, dass die Waffe irgendwie nicht wirklich „am Tatort“ bzw. „bei den Tätern“ gefunden wurde, dann kann er sich die ein oder andere Folgefrage selbst beantworten;-)

    Ob den „Opfer-Zeugen“ die selbe Wahrheitsliebe abverlangt werden kann – auch ohne ideoLOGische Motivation – weiß ich nicht. Nach 18 Jahren und der ständigen Medienpräsenz von Wolle, da kann das Hirn schon mal aus einen „Eisenbahnromantiker“ einen üblen Schläger machen … „Elvis lebt“ als Beispiel genannt.
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    Unterm Strich sind es unglaublich dünne Argumente, die den Carsten seinen lohnenswerten (als strafverschonendes Gut zu deuten) ideologischen Wandel unterstützen wollen. Aber zugegeben, Wolle wirkt einfach etwas böser als das warme Bübchen. Der Show zu Liebe haben sie die Rolle gut besetzt.

  2. klar wenn man die beiden Waffen auf den Bildern ganz genau vergleicht, sieht man an weiteren Merkmalen, dass das eindeutig eine andere Waffe ist, die da fast im Originalzustand gezeigt wird

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