Diesen Bericht von Panorama aus dem Sommer 2012 hat damals wohl jeder NSU-Interessierte gesehen:
Im September 2012, also rund 2 Monate später, wurde Temme als Zeuge im NSU-Ausschuss des Bundestags gehört.
»Protokoll Nr. 27«: 11. September 2012, 10.00 Uhr
Der Kirschenpflücker-Bericht vom Juli 2012 dürfte zusammen mit der aufgeregten Medienberichterstattung davor und danach erheblich dazu beigetragen haben, wie der Fall Kassel dargestellt wurde und wird.
Auch nach 6 Vorladungen Temmes beim OLG in München ist immer noch nicht geklärt, wer das letzte angebliche Ceska-Opfer Halit Yozgat erschossen hat, wann genau das geschah, und warum Temme dort im Internetcafe war.
Wir hatten damals keine Akten, 2012, die Mainstreammedien jedoch hatten sie. Die Darstellung des Tatablaufes ist in ihnen genauestens dokumentiert, und veröffentlicht haben wir das Wichtige ebenfalls inzwischen. Es macht Sinn, mit Kenntnis der Akten die Schilderung von 2012 gegenzuprüfen.
Was hat man uns damals eigentlich erzählt? Stimmte das?
Zunächst muss man nach fast 4 Jahren Temme zugestehen, dass seine Erzählung weder 2006 von den Ermittlern noch 2011-2015 von den Medien, vom NSU-Ausschuss Bundestag oder gar der Nebenklage beim NSU-Prozess am OLG München widerlegt werden konnte: Er war privat dort, wider die dienstlichen Anweisungen, chattete in einem Flirtportal, kannte die Yozgats seit Langem, sah Halit nicht, suchte ihn, legte eine Münze auf den Schreibtisch, verliess das Geschäft, ohne irgendwas gesehen, gehört oder gerochen zu haben. Einen NSU habe er auch nicht gesehen.
Der Fall Temme/Kassel war seit dem 4.11.2011 wieder topaktuell, das Verfahren gegen ihn seit über 4 Jahren eingestellt, aber die Verdachtsmomente konnten schon damals nie ausgeräumt werden, und so ist das bis Heute geblieben.
Sehr schön deutlich ist dem Beitrag zu entnehmen, dass das NSU-Urteil Mitte 2012 bereits gesprochen war, das bekanntlich vom 22.11.2011 aus dem Bundestag stammt, und das einstimmig fiel. Der NSU war´s… die Uwes…
Auch die Kerzen-Show mit Merkel und den Opferfamilien, zelebriert im Februar 2012, war damals schon Geschichte, alles war fertig geklittert, die Kurdinnen spielten brav mit:
Der „Vorkämpfer der Aufklärung“ Stefan Aust (siehe oben) hat die Mörder Böhnhardt und Mundlos also damals schon entlastet, fast 2 Jahre vor „Heimatschutz“, indem er Temme als Mörder ins Spiel brachte? Oder hat er lediglich „andere NSU-Mörder, nicht nur 2“ vorgedacht? Das grosse NSU-Netzwerk der Unbekannten, wie es 2015 favorisiert wird?
Warum hat sich Temme damals nicht bei der Polizei gemeldet?
„Das hatte mehrere Gründe“, berichtete Panorama 2012, aber nur einer wird genannt: Flirten… an der hochschwangeren Ehefrau vorbei.
Der entscheidende Grund wird jedoch verschwiegen:
Der Beamte bestritt zunächst, zur fraglichen Zeit überhaupt am Tatort gewesen zu sein. Er habe den Internetladen einen Tag vor dem Mord besucht.
Das kann Niemand widerlegen, dass Temme sich nicht meldete, weil er dachte, einen Tag vorher dort gewesen zu sein. Daher liess Panorama diesen „Irrtum Temmes“ auch weg, und das höchst manipulativ.
Erwähnt wird Frau Schmidt-Temme, die auch als Eva T. die Situation beschreibt, 2012:
„Es entbehrt nicht einer gewissen Komik“, meinte sie, „einmal Flirtline, und er wird verhaftet, Andere betrügen ihre Frauen ein Leben lang und würden nie erwischt“.
Das ist die Anklage-Version der BAW, es ist das Ermittlungsergebnis der Kasseler Soko Cafe, geschickt in Szene gesetzt: es waren die Uwes, und es waren 2, nicht etwa nur Einer.
Sehr interessant: Der minutiöse Tatablauf sei vom ZDF rekonstruiert worden:
„Temme“ verlässt das Cafe zu Fuß? Rekonstruktion von vor dem 4.11.2011? Mit sämtlichen Akten, Zeitablauf inklusive?
Wo ist die Rekonstruktion der Soko Cafe mit Temme, in der sein Mercedes vor der Tür steht?
Und warum sind es jetzt plötzlich 2 Täter, während es in den Akten immer nur 1 Täter war? Okay, dumme Frage… 2 Uwes, 2 Mörder…
http://friedensblick.de/8746/nsu-analyse-des-verfassungsschuetzers-andreas-temme/
Richtig satt desinformiert wird von Panorama bei Minute 3:58: „Alle Besucher haben die Schüsse gehört… nur der Verfassungsschützer nicht“
Das ist falsch. Die beiden Jugendlichen im PC-Raum, Emre Egin und Abu Tamam hörten zuerst gar nichts, bei späteren Vernehmungen hörten sie „einen Ordner aus dem Regal fallen, oder einen schweren Gegenstand plumpsen“, die Mutter im Zwischenraum hörte 3 „Tack Tack Tack“ Klopfgeräusche gegen die Wand, und der Yozgat räumlich Nächste, der Iraker aus Mossul Faiz Hamadi Shahab hörte mehr als 2 „Luftballons platzen, oder Türen zuschlagen“…
Sie hörten alle wenig bis nichts, schon gar nicht 2 Schüsse mit BKA-geprüften 150 Dezibel aus einer Ceska-Pistole mit Schalldämpfer. Wir wissen aus den Akten, dass schon damals die Aussagen zurecht gebogen wurden, denn es mussten ja 2 sein… und nicht 3.
Temme beteuerte 2012, was er 2006-2015 aussagte: Er habe nichts gehört noch gesehen… das berühmte Zeitfenster wird erwähnt: 41 Sekunden betrüge es, Temme könnte vor dem Mord das Cafe verlassen haben. Beweisen kann man ihm nicht, dass er beim Mord anwesend war.
Das ist unverändert der Stand: Weder sein V-Mann Gärtner noch Uwes wurden gesehen, keine Fahrräder, kein Wohnmobil, gar nichts. Temme kann nichts bewiesen werden, damals nicht und heute auch nicht.
Auch über seinen Arbeitstag wussten die Ermittler bald Bescheid: wohin er gefahren war, wen er getroffen hatte, wann der Feierabend begann – genau um 16.43 Uhr.
Die Ermittler konnten sich unter anderem auf Fahrtenbuch und Stempelkarte ihres Hauptverdächtigen stützen. Das waren die ersten Infos, die der Arbeitgeber freizügig an die Kripo übermittelte. Die Akte T. mit Vermerken über seine Sicherheitsüberprüfung hielt das Amt unter Verschluss. Und die wichtigsten Zeugen, die V-Leute, mit denen T. am Tattag gesprochen haben wollte, gab das hessische LfV nicht preis, aus Angst, die V-Leute damit zu verbrennen.
Den falsch zeitlich zugeordneten Parkschein gab es auch schon 2012, samt Aufklärung. Peinlich für die Ermittler…
Woche 07, Februar, statt 7.4.2006, „der Mörder kam nicht an den Tatort zurück…“
Der Bericht endet mit der Aussage, dass weder Gärtner noch Temme mit dem Kasseler Mord zu tun hätten, es gäbe keine Beweise… das ist heute, 3 Jahre später, trotz endlosem Gedöns immer noch der Stand. Nichts wurde erreicht in den letzten 3 Jahren. Nur als Pappdrachen taugt Temme immer noch.
John Goetz, Märchenbuch-Autor „Die Zelle“, das erklärt die Desinformationen im Beitrag allerdings bestens.
Der Spiegel-Bericht von 2012 ist Schrott, netterweise outet er sich auch gleich zu Beginn als Müll:
Die Luft war rein an diesem 6. April 2006. Nur vier Kunden und ein Kind waren im Laden – und hinter seinem Schreibtisch Halit Yozgat, der in den Räumen seines Vaters arbeitete.
Was für ein Blödsinn, 4 Kunden drin heisst ganz sicher nicht, „die Luft war rein“, zumal es nie vorher direkte Zeugen gab, bei 8 Morden nicht einen einzigen Zeugen am Tatort…
Von Baumgärtner, Maik; Gude, Hubert; Stark, Holger
Ach so, das war die Spiegel-Staats-Antifa… ja dann… alles klar.
Immerhin:
Heute, nach monatelangen Ermittlungen, halten es die Fahnder für ausgeschlossen, dass Verfassungsschützer T. an dem NSU-Mord in Kassel beteiligt war, es gibt auch keinen Beleg dafür, dass er an einem der anderen Tatorte war.
Das gilt ebenso für Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Keine Spuren an 27 Tatorten. Faktisch ausgeschlossen als Täter in Kassel, in Heilbronn, bei den Kölner Bomben. Ungeklärtes Ableben, mutmasslich ein vertuschter Doppelmord.
Die Opfer der Dönermordserie wurden sämtlich bedroht. Auch das wird vertuscht seit fast 4 Jahren, zuvor allerdings nicht, da stand das immer wieder in den Zeitungen. Aber seit Nov 2011 nicht mehr.
Wenn man merkt, dass man seit Jahren ein totes Pferd reitet, muss man irgendwann absteigen.
„Heimatschutz“ (2014) zitiert Akten, und stellt zutreffend fest:
Seine Ehefrau sagte gegenüber Mordermittlern: »Er hat mir auch erzählt, dass er in irgendwelche Internetcafés geht, das hätte aber was mit seiner Arbeit zu tun.« Also: Temme hätte eine sehr naheliegende Ausrede gegenüber seiner Frau gehabt. Er hätte sagen können: Ich war mal wieder dienstlich im Café, und dann ist etwas Merkwürdiges passiert.
Temme sagt trotzdem immer wieder aus, er sei dort gewesen, um zu chatten, und habe das vor seiner Frau verheimlichen wollen. Tatsächlich surfte er, mutmaßlich zu Hause, an seinem Laptop auf dem Portal »ilove.de«, auch noch nach dem Tag des Mordes.
Temme war dienstlich dort. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Er hatte den Schlüssel für die PC-Verriegelung dabei, vielleicht eine externe Festplatte in einer Plastiktüte, und Temme sagte aus, seit Jan 2006 habe er dienstlich mit der Beobachtung einer nahe gelegenen Hinterhofmoschee zu tun gehabt. Deren Besucher/Betreiber das HLfV aushorchte, Telefondaten etc beim Yozgat im Internetcafe, das ist die Frage Nr. 1:
War Yozgat ein Informant Temmes, verfügte Bouffier deshalb das Vernehmungsverbot über Temmes V-Leute?
Weitere Fragen höchster Priorität lauten:
Wen rief Temme um 17:19 Uhr an, es war eine den Ziffern nach bekannte Geheimnummer. Wem gehörte sie? Wo war Temme wirklich um 17:19, die Geodaten seines Handystandortes fehlen.
Wann wurde auf Yozgat geschossen? Stimmt das Gutachten von 2006, er habe noch mindestens 30 Minuten bis kurz nach 17 Uhr überlebt? Dann hätte man nie nach dem Mörder gesucht, der ca. um 16:30 Uhr zuschlug, als Temme noch im Büro sass. Worst case.
Da Vater Yozgat und sein Kumpel Bayram weder Temme noch Mercedes sahen, kann Temme nicht bis kurz nach 17 Uhr dort gewesen sein. Bayram will um 17 Uhr dort eingetroffen sein. Es gab weitere Zeugen, die Temme nicht draussen sahen… eigentlich unmöglich. War er wirklich dort?
Solange diese Fragen nicht gestellt werden, bleibt alles nur Gedöns. Mediengedöns, Prozessgedöns, Aufklärergedöns. Also Desinformation und Propaganda, immer schön am Kern der Dinge vorbei.
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PS: Für die Begleitung fremder staatlicher Morde auf deutschem Boden ist das BfV zuständig, nicht ein LfV… siehe:
Hat dies auf D – MARK 2.0 rebloggt.
Hat dies auf lotharhschulte rebloggt.
„die Kurdinnen spielten brav mit“
Da Merkel die Kurden verraten hat und Erdogan gegen sie kämpft, könnten sie ja nun endlich ihr Maul aufmachen. Schweigegeld bedeutet nicht, dass man ewig schweigen muss.
Hat dies auf Grüsst mir die Sonne… rebloggt.