Geheimdienstliche Unterwanderung der WSG Ausland?

Vorbemerkungen:

Nr. 1. Vor 2 Tagen haben wir die merkwürdigen Umstände des Erlanger Doppelmordes von 1980 näher beleuchtet, und die Flucht und den Tod des gerichtlich festgestellten Mörders Uwe Behrendt:

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Chaussy dazu 2011:

Das Gericht kommt zu dem Schluss, dass das WSG-Mitglied Uwe Behrendt die Morde aus freien Stücken und alleine geplant und durchgeführt habe

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/01/zusammenhang-munchner-bombe-mord-am-rabbi/

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Vorbemerkung Nr. 2: Der Mörder stammte aus der DDR, Uwe Behrendt, und kam damals in die BRD:

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Steckbrief aus 1981, Video ganz neu, ARD: https://www.youtube.com/watch?v=AdiRWDQSHaA

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Wiki:

Behrendt stammte aus Pößneck in Thüringen und machte dort 1970 Abitur. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch 1973 saß er in der DDR elf Monate in Cottbus in Haft, wurde für 50.000 DM freigekauft und am 24. Juli 1974 in die Bundesrepublik abgeschoben. Er studierte in Ulm, Erlangen und Tübingen Theologie, Germanistik und Medizin und unternahm Reisen nach Südafrika und das damalige Rhodesien.

http://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Behrendt

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Nr. 3: Dieser Mann ist der gerichtlich festgestellte Doppelmörder von Erlangen 1980, ob der ermordete Rabbi Lewin nun Adjutant von Moshe Dayan oder gar Mossad-Mann war oder nicht. Man bemühte sich, in der BRD und in Israel gleicher Massen, seinen Leumund post mortem zu beschädigen, das kann man wohl mit Recht so feststellen.

Warum?

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Gastautor Riethmüller fand einen Text bei Karl-Heinz Hoffmann auf der Site, der hier folgen soll, weil er vielleicht einige Fragen beantwortet und neue Fragen aufwirft, vielen Dank!

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Nr. 4: Bekannt ist, dass im Sommer 1980 das LfV NRW einen Informanten an Hoffmann heranspielte, der sich später in Damaskus mit der Täterschaft das Oktoberfest-Attentates brüstete, obwohl er „ganz frisch war“:

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Besonders schön: Spitzel Behle des VS, der sich in Damaskus mit der Täterschaft brüstet,wird auch nicht als Solcher benannt von der ARD. Warum nicht?

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behle

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Hoffmann hat ihn 2014 wegen Mordes angezeigt. “Das waren wir” könne nicht die WSG meinen, weil Behle nie zu ihr gehörte. Auch nicht die WSG Ausland… da war er noch unbekannt. Stiess am 26.9.1980 zu ihr, als neuer (V-)Mann im Konvoi. Der WSG sollte das Attentat untergeschoben werden, das ist eine sehr begründete Vermutung, die betreffend auch weitestgehende Einigkeit bis hin zu Lecorte besteht.

Die Zuschauer der ARD brauchen das aber nicht zu wissen, man ist ja schliesslich “ausgewogen”, gelle?

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Ende Vorbemerkungen.

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Zu V-Leuten in der WSG und zum Doppelmord von Erlangen hat sich Karl Heinz Hoffmann geäussert.

http://karl-heinz-hoffmann.com/wikipedia.html

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Die Richtigstellungen zum Wikipedia-Blödsinn sind insgesamt sehr lesenswert und auch bestens mit Dokumenten belegt.

Hier Hoffmanns „SS-Uniform“:

Ganz nebenbei – ich trug damals die Uniform eines Offiziers der deutschen Luftwaffe, nicht wie behauptet wird eine SS-Uniform.
Beweis
Anlage 10: Zeitgenössisches Foto (Meine Wenigkeit in Uniform zum Atelierfest)

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Schneidig. Fesch. 1968.

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Zum Thema: V-Leute in der WSG und Erlanger Doppelmord:

von Karl Heinz Hoffmann

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Weiter bietet der Autor im Wikipedia-Forum einen Bericht bezüglich des 1980 in Erlangen an dem Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde und seiner Ehefrau begangenen Doppelmordes an, der geeignet ist, den Verdacht an meiner eventuellen Tatbeteiligung weiterhin zu nähren, obwohl das dazu relevante Gerichtsverfahren mit einem Freispruch in der Mordsache geendet hatte.

Es mag ja sein, dass der ermordete Schlomo Levin, wie angeführt wird, mehrfach in der Öffentlichkeit vor mir gewarnt hat. Das haben viele getan. Was bedeutet das schon? Mir jedenfalls gar nichts.

Der mutmaßliche Schütze wird ungeachtet der bekannten Tatsache, dass die WSG zum Zeitpunkt des Geschehens gar nicht mehr existierte, als Mitglied der Wehrsportgruppe bezeichnet. Er wird natürlich als engster Gefolgsmann bezeichnet. Das kann man so sehen, aber ob es wirklich so war, kann ich nach alldem, was ich heute über so manchen, den ich damals für den besten Kameraden hielt, erfahren musste, nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Für die Tat gab es Erklärungen, aber darüber hinaus sind auch noch weitere Gründe denkbar, die damals zum Zeitpunkt des Prozessgeschehens für mich noch nicht denkbar waren.

Wie ich später erfuhr, standen mindestens vier Männer der WSG-Ausland in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Geheimdiensten. Wo der mutmaßliche Todesschütze von Erlangen tatsächlich stand, wird niemals ermittelt werden. Er soll sich im Ausland selbst getötet haben. Da ich nicht dabei war, kann ich nichts Beweisfähiges dazu sagen.

Die Behauptung, die Tatwaffe, eine Beretta-Maschinenpistole habe mir gehört, ist schlicht falsch und steht im Gegensatz zu den Ermittlungsergebnissen des Nürnberger Schwurgerichtes.

Richtig ist, dass am Tatort eine Brille gefunden worden war, die meiner Frau zugeordnet wurde. Die Frage ist nur, wie die Brille dorthin kam? Warum lag sie, wie eine Visitenkarte am Tatort?

Aus zuverlässiger Quelle erhielt ich vor einiger Zeit die schockierende Nachricht, ein italienischer Staatsanwalt habe ausgesagt, der italienische Geheimdienst wäre bemüht gewesen, Gegenstände aus meinem persönlichen Besitz zu erlangen.

Nun darf man raten, was ein Geheimdienst damit anfangen will? Man verstehe mich nicht falsch. Ich will nicht die Italiener für den Doppelmord in Erlangen verantwortlich machen. Deren Ambitionen bezogen sich wohl eher auf einen Bombenanschlag in Bologna, für den man mich eine Zeit lang mitverantwortlich machen wollte.

Glücklicherweise ist dieses widerwärtige Verbrechen inzwischen aufgeklärt und die Absurdität des Versuches, mich mit einzubinden, erwiesen. Ich will keine neuen Verdachtstheorien aufstellen, mir genügt der Freispruch in der Mordsache.

Zufrieden bin ich aber erst, wenn dieser Freispruch auch allen anderen genügt und die auf meine Person abzielenden Verdächtigungen aufhören. In diesem Zusammenhang muss auch bedacht werden, dass der Mordprozess vor seiner Eröffnung bereits vom zuständigen Schwurgericht eingestellt worden war weil die Ermittlungen keine tragfähige Beweislage ergeben hatten. 

Damit hätte die Sache bereits ihr Ende finden müssen. Hat sie aber nicht. Was folgte, ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der deutschen Rechtspflege. Der Prozess wurde auf Betreiben der Staatsanwaltschaft ohne hinreichenden Tatverdacht erzwungen. Eine andere Kammer, der nicht gestattet war, das Verfahren während des Prozesses einzustellen, wurde eingesetzt.

Der nicht gegebene aber prozessnotwendige, hinreichende Tatverdacht wurde ersetzt durch den Satz:

„Zwar reichen die Beweise nicht aus, es ist jedoch möglich, dass sich im Laufe des Verfahrens ein anderes Bild ergibt.“

[Prinzip Hoffnung, auch beim NSU-Prozess? Anmerkung fatalist]

Daran hat man in einem zwei Jahre andauernden Prozess erfolglos gearbeitet. Am Ende musste widerwillig der Freispruch in der Mordsache verkündet werden.

[Zschäpe und die übrig bleibende Brandstiftung…? fatalist]

Wenn behauptet wird, der Attentäter von Erlangen habe mit mir zusammen eine Organisation im Ausland gegründet, so ist das nicht richtig. Ich habe gar nichts mit ihm zusammen „gegründet“.

Weiter führt der Autor im Wikipedia-Forum aus: „Bei späteren Prozessen berichteten Mitglieder der Wehrsportgruppe von hartem Drill, grausamen Folterungen und den Plänen, einen Staatsanwalt ermorden zu lassen. Hoffmann soll nach Aussagen des italienischen Neonazis Elio Ciolini auch an dem Bombenattentat in Bologna (ebenfalls 1980) beteiligt gewesen sein.“

Da haben wir sie wieder, die alte mit nichts begründbare Kamelle.

Dazu sage ich: Harter Drill wird nicht bestritten. Das kann so stehen bleiben. Wir befanden uns in einem Kriegsgebiet. Harte Ausbildung und ständige Übung war überlebensnotwendig.
Den Vorwurf der grausamen Folterungen muss ich allerdings relativieren.
Zunächst erhebt sich die Frage, wer wen grausam behandelt hat?

Während des dazu relevanten Prozesses erntete ich Hohngelächter, weil ich der Wahrheit entsprechend erklärte, von bestimmten Foltermethoden nichts gewusst zu haben. Es gab Vorkommnisse, die sich hinter meinem Rücken ohne mein Wissen abgespielt haben.
Meine Bekundungen wurden als unglaubwürdige Schutzbehauptungen abgetan.

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Nun erschien erst in jüngster Zeit unter dem Titel „Der Rebell“ ein Filmbericht über Odfried Hepp.

10 Teile: (müsste mal einer werden…)

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Ich staunte nicht schlecht, als ich den ehemaligen Libanonteilnehmer und Hepp-Vertrauten Dupper ins Bild steigen sah und erlebte, wie er eine Foltermethode beschrieb, bei der einem Mann der Arm ausgekugelt worden war und dazu bekundete, man habe seinerzeit Angst gehabt, und eine Bestrafung befürchtet, wenn ich davon Kenntnis erhalten würde. Diese Bekundung ist interessant, weil sie mich entlastet, aber sie kommt zu spät. Diese Aussage hätte ich während des Prozessgeschehens dringend gebraucht. 

Aber noch viel interessanter ist der Umstand, dass Dupper der treu ergebene Gefolgsmann des Libanonteilnehmers Odfried Hepp war. Jenes Mannes, der sich in dem erwähnten Streifen „Der Rebell“ als Geheimdienstagent geoutet hat. Da erhebt sich zwangsläufig die Frage, ob Hepp mit Dupper und anderen aus eigenem Antrieb oder auf Anweisung eines Dienstes gehandelt hat, als sie hinter meinem Rücken einen Kameraden, den sie übrigens selbst mitgebracht hatten, gefoltert haben? Wir wissen es nicht und Hepp wird es uns wohl kaum erzählen.

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Stop! Hier muss ein Einschub kommen: Wikipedia:

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Wegen zusammenhängender Straftaten der Wehrsportgruppe Schlageter, unter anderem die Verbreitung einer Druckschrift von Robert Faurisson »Es gab keine Gaskammern«, sowie Banküberfälle und Anschläge auf Autos von US-Soldaten, wurde Hepp von September 1979 bis Februar 1980 in Untersuchungshaft genommen.

Es kam jedoch nicht zu einer Hauptverhandlung. Hepp wurde entlassen und schloss sich der Wehrsportgruppe Hoffmann an.

V-Mann-Alarm…

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Im Film, Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=q37iCWT5vV

Hepp wurde 1979 verhaftet, Anführerschaft einer Terroristischen Vereinigung und 28 weitere Delikte warf man ihm vor, und nach 4 Monaten war er wieder draussen? Wird gesagt, alles in Minute 1 !

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Als was? Als V-Mann? Hatte der BND Hepp verpflichtet, war Hepp danach jedoch (unabgesprochen) abgetaucht, wie es im Film gesagt wird?

siehe auch:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/11/29/der-fall-wsg-ausland-eine-falle-des-bfv-der-tod-des-kai-uwe-bergmann/

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jetzt weiter mit Hoffmann:

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Und was hat es mit diesem Elio Ciolini auf sich? Ich kenne ihn überhaupt nicht.

Ist er nur einer der zahlreichen Schwätzer oder führte er hintergründige Anweisungen aus, als er meine Person im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag in Bologna ins Spiel brachte? Wir werden es wohl nie klären können. Ich war jedenfalls weder zur tatrelevanten Zeit noch davor oder danach in Italien.

Und von behördlicher Seite ist mir auch diesbezüglich nie ein Vorwurf gemacht worden. Aber zur Stimmungsmache gegen mich kann die absurde Verdächtigung allemal herhalten.

Weiter wird im Wikipedia-Forum berichtet, welcher Straftaten man mich 1984 vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth beschuldigt hatte und welches Strafmaß festgesetzt worden war.

Die Liste beginnt mit dem Vorwurf der Geldfälschung. Das hört sich hochkriminell an. Die Beurteilung relativiert sich jedoch, wenn man die Ermittlungsergebnisse des Gerichtes zu Sache und den Wortlaut des Urteiles zu Kenntnis nimmt.
Wer Geld druckt, will sich in der Regel unrechtmäßig bereichern. Deshalb gilt Geld fälschen als unmoralisch und ist mit einem hohen Strafmaß bewehrt.

Nun hat aber das Gericht nach anfänglichem, ungläubigem Staunen letztendlich die Feststellung treffen müssen, dass ich erstens die gesamte Druckauflage, nachdem sie einen nicht illegalen, vorübergehenden Zweck erfüllt hatte, vernichtet hatte und zweitens, dass ich zu keiner Zeit die Absicht hatte, das Falschgeld in den Verkehr zu bringen um mich damit auf bequeme Weise zu bereichern.

Es wurde gerichtlich klargestellt, dass ich mich mit dem Drucken amerikanischer Dollarnoten nicht bereichern wollte.

Es sind mehrere Beispiele der Geldfälschung aus der Geschichte bekannt, die ohne Bereicherungsabsicht für die Hersteller oder Initiatoren erfolgten.
Napoleon hat vor seinem Feldzug nach Russland drei Millionen russischer Rubel fälschen und an seine Truppe ausgeben lassen, damit Proviant für die Mannschaften und Futter für die Pferde gekauft werden konnte und nicht mit Gewalt, ohne Entgelt furagiert zu werden brauchte.
Die letzte Reichsregierung hat englische Pfundnoten fälschen lassen, um die britische Währung zu beschädigen.
Wer Krieg führt, will, darf und muss seinem Kriegsgegner Schaden zu fügen. Ob man die gegnerischen Industrieanlagen zerbombt oder ob man seine Finanzen ruiniert macht keinen Unterschied.
Es sind auf dieser Ebene viele Möglichkeiten denkbar, die das Drucken von Geldnoten der Nation, die man als Feind betrachtet zumindest moralisch rechtfertigen.

Zu alledem kommt der durch die nachweisliche Vernichtung der Druckserie verwirklichte Rücktritt von der Tat hinzu. So gesehen, hätte ich auf Grund der Ermittlungsergebnisse frei gesprochen werden müssen, weil der Rücktritt von der Tat die Straffreiheit zur Folge haben soll.

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Wer waren die anderen Spitzel in der WSG Ausland, Herr Hoffmann?  Wessen Spitzel waren das? Hatte Udo Albrecht etwas mit dem Falschgeld zu tun?

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43 comments

  1. Michael Kühnen und ich waren damals gemeinsam im HS-Trakt Celle inhaftiert, das Thema Hepp und die plötzliche Haftentlassung hat uns sehr bewegt, da es im Umkehrschluss damals nur bedeuten konnte, der arbeitet jetzt beim Dienst, insbesondere – wenn man die schwere der Verbrechen kennt, da gibt es einfach keine Haftverschonung. Wie wichtig war Hepp als Zuträger WSG Ausland? Wer war in dieser Truppe der Rädelsführer?

  2. Damals war Frankreich ein Rückzugsgebiet des bewaffneten Widerstandes. Als die Kameraden Nikolaus Uhl und Kurt Wolfgram im Okt. 1981 in München erschossen wurden und Peter Fabel mit schweren Schussverletzungen gerade überlebte, hielt sich in unseren Kreisen das Gerücht, dass der Hepp der Tippgeber war, da die fünfköpfige Truppe schon ab Grenze BRD im Visier der Dienste war. München war Finale!!!

    1. Seit 1969 wurde Busse bei seinen Aktionen und Gründungen von seinem Freund, dem ehemaligen Polizeibeamten Peter Weinmann begleitet. Wie sich später herausstellte, spähte Weinmann als V-Mann »Werner« für das Bundesamt für Verfassungsschutz die Neonazi-Szene in Busses Umfeld aus.12 Weinmann war zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig für den italienischen Militärgeheimdienst SISMI tätig, der in die Gladio-Aktivitäten involviert war.
      http://operation-gladio.net/de/friedhelm-busse

      wenn das stimmt, könnte das die „Brillenspur“ sein, was das Besorgen der persönlichen Gegenstände Hoffmanns angeht.

  3. Nein es waren keine Busse Leute, sondern Werwolfkämpfer Mittelabschnitt BRD und Michael Kühnen und ich standen mit ihnen in Kontakt und nach unsere Verhaftung hatten sie das Kommando übernommen. Busse diente als Zwischenstation, das Ziel war woanders!

  4. So sehr ich Karl-Heinz Hoffmann – als Autor – schätze, in Sachen Oktoberfestanschlag bringt uns dieser Beitrag nicht weiter.

    (Meinen Respekt habe ich bewusst auf den Autoren Karl-Heinz Hoffmann beschränkt. Politisch trennen uns Welten und als Mensch kann ich ihn nicht einschätzen, da es nur einen einzigen Kontakt zwischen ihm und mir gab, bei dem ich ihn als sympathischen und sehr ehrlichen Gesprächspartner schätzen lernte.).

    In meinem Kommentar unter „Zusammenhang Münchner Bombe und Mord am Rabbi“ https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/01/zusammenhang-munchner-bombe-mord-am-rabbi/
    hatte ich festgestellt, „dass die aufgezeigte Spur zum Anschlag nach Bologna führt und nicht zu dem uns wirklich interessierenden Oktoberfestanschlag“ und darunter ein „Wirklich?“ gesetzt. Mit diesem „wirklich“ möchte ich fortfahren.

    Karl- Heinz- Hoffmann hat die Information, dass ein italienischer Staatsanwalt ausgesagt habe, das sich italienische Dienste um persönliche Gegenstände von ihm bemühten. Ich habe die Information, das solche Gegenstände angeblich bei einer Hausdurchsuchung bei Angehörigen der Loge P 2 gefunden wurden – und vermutlich, wie in Italien üblich – in einer Asservatenkammer schlummern, bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist. Und dies kann in Italien dauern.
    Diese Informationen stehen in einem Zusammenhang mit einer gefundenen Sonnenbrille seiner späteren Ehefrau, welche – wie er schreibt – quasi als Visitenkarte bei einem Doppelmord zurückgelassen wurde.

    Und wo ist die Brücke zum Oktoberfestanschlag?

    Victor Ostrovsky ist für mich nicht gerade eine zitierfähige Quelle, trotzdem hat ein Satz auf Seite 286 seines Buches mein Interesse geweckt. Dieser lautet:

    „…..Die Leute für diese Operation und die Fahrer wurden von den italienischen Verbündeten des Mossad gestellt, den rechtsgerichteten Anhängern eines Mannes namens Licio Gelli und seiner inzwischen verbotenen Geheimloge mit dem Namen Propaganda 2 und……“

    Nun war der Mossad weder für Karl-Heinz Hoffmann noch für die damaligen Aktivitäten der Ausland WSG im Libanon zuständig, sondern vermutlich der Shin Bet, der israelische Inlandsgeheimdienst.

    Es ist zu unterstellen, dass sich der Shin Bet um Aufklärung der Person Karl- Heinz Hoffmann und der Organisation „WSG-Ausland“ bemühte und was liegt näher, als einen ehemaligen Hagana- Kämpfer zu interviewen, schon deshalb, weil diese Personen die Leitungsebenen im Mossad und in der Shin Bet damals stellten.

    Die Unterstellung, dass Shlomo Lewin eine dieser Auskunftspersonen war, dürfte daher nicht sehr unwahrscheinlich sein.

    Das Interview führte sicherlich ein Mossad- Agent, da der Shin Bet in Deutschland nicht vertreten ist.

    Verknüpfen wir nun die Fäden von „Beschaffung oder Beschaffungsinteresse“ und „mögliche Auskunftsperson“ mit der obigen Behauptung von Victor Ostrovsky, dann ergibt sich ein spekulativer Verdacht dahingehend: Über wen diese „Beschaffung“ realisiert wurde oder realisiert werden sollte.

    Die als „Visitenkarte“ zurückgelassene Sonnenbrille spricht Bände.

    Und, dies entlastet den mutmaßlichen Täter Uwe Behrendt, denn nun gibt es einen weiteren Verdächtigen, mit einem sehr starken Motiv, nämlich den Auftraggeber für die „Beschaffungs- Operation“.

    Die italienischen Dienste sind sicherlich nicht bei der Vorbereitung dieser zu legenden Desinformationsspur selbst tätig geworden, sie haben sich vermutlich der Loge P 2 bedient.

    Wenn wir unterstellen, dass Uwe Behrendt als Doppelmörder und Dieb, spätestens nach dem Oktoberfestanschlag erkannt haben muss, warum es für die relativ wertlosen Gegenstände einen (vermutlich gut bezahlenden) Abnehmer gab, dann hat dies auch der „Abnehmer“ bemerkt und vermutlich mit Nachdruck bei seinem Interviewpartner nachgefragt, auf den sich seine italienischen Auftraggeber vermutlich bezogen haben.

    Eine spekulative Überlegung die zeigt, das die Dinge leider nicht so einfach liegen, wie dies die Leser gerne hätten und vorschnelle Schuldzuweisungen nichts weiteres sind als eine neue Desinformation.

    Die Verknüpfung der obigen Fäden ergibt jedoch noch einen anderen Zusammenhang, nämlich den zum CSU- Geheimdienst des Dr. Hans Langemann. Die Desinformations- Spurenakte aus Italien macht diesen Zusammenhang deutlich.

    Während in Italien zwei Geheimdienstgeneräle für diese Akte in den Knast gingen, wurde sie in Deutschland Basis der BND- Akte über Karl- Heinz Hoffmann.

    Wir sind nun endlich beim Oktoberfestanschlag angelangt.

      1. Friedhelm Busse, seine VSBD, Walter Kexel und sein aus dem WSG Sturm 7 hervorgegangenes Kommando 88, das Flugblatt der Pastorin und die Frage ob Uwe Behrendt und Gundolf Köhler sich kannten, hebe ich mir für einen eigenen Artikel auf. 
        Aus diesem Grund verweigere ich im Moment die Aussage.

        Ach ja, Stefan Wagner hat ein fast richtiges Alibi. Er arbeitete am 26.9.80 bis 17.45 Uhr, hat den weiteren Abend wohl mit seiner Freundin verbracht und war am Montag in seiner Firma so dumm, sich als ehemaliger Angehöriger der WSG Hoffmann zu outen, was ihm fast seinen Job kostete. Etwas viel Dummheit für einen mutmaßlichen Mittäter des Anschlages. Kein Wunder, das ihn GBA Rebmann für unverdächtig hielt. 

  5. Jetzt zum Thema Riesenarsch! Mein Freund Wilfried hat es bei einer FAP Veranstaltung richtig gemacht, als er Busse aufmischte! Heute wissen auch die nicht Eingeweihten, was Busse und sein Freund eigentlich waren. Der Verrat begann durch Veruntreuung der Gelder Anfang der sechziger für den Befreiungskampf in Tirol, wo Busse und sein Spannmann die Gelder aus NRW unterschlugen, sowie Tiroler Kameraden an Italiens Diensten verriet. Ich kenne Busse schon persönlich mit fünfzehn und ich könnte ohne Ende über „unser Friedhelm“ schreiben! Höhepunkt seine „Aktivitäten, der Diebstahl an General Remer. Wenn ich bedenke, dass der Kamerad Steiner noch für diesen Arsch 10.000Euro bezahlen durfte und auch mein Kamerad Rieger, den ich kurz vor seinem Tod mit Kamerad Mosler ehemals Chef der FAP in Oberhausen getroffen habe, wir wussten – aber es war zu spät – wer Busse war. Ein RIESENVERRÄTERARSCH!!!

  6. Dem Rat von Fatalist schließe ich mich an.

    Ich hätte noch eine Frage zu Busse. Dieser wurde mir als eine Art Salon- Nazi geschildert, der sich gerne in den Kreisen des Münchener Establishment zeigte und dort auch wohl Kontakte suchte.
    Wenn dies richtig ist, war dies der Typ der – um seine Wichtigkeit zu unterstreichen – sich einem Hans Langemann und dem CSU Geheimdienst angeschlossen hätte, im Sinne, von in ihren Diensten tr…?

  7. Na ja, Busse war von sich und sein Sendebewusstsein durch und durch überzeugt und für sein Protzlebensstil braucht man halt viel Geld. Ich kann gar nicht alle Leute aufzählen die er geprellt und beklaut hat und solche Figuren sind käufliche Kreaturen nach dem Motto: “ Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!“ Leider sind viele junge Kameraden auf seine Lügenmärchen reingefallen und haben sich für ihn zerrissen! Gruß an Bärlaus!

    1. Wo Friedhelm Busse war, war Peter Weinmann nicht weit. Dieser arbeitete nicht nur für das MfS, sondern auch für das BfV und in Südtirol für den militärischen Geheimdienst und die politische Polizei.

      Er galt dort als Sprengstoffexperte. Der militärischer Geheimdienst fälschte die Beweise gegen Hoffmann. Zuvor spähte Weinmann die WSG aus.

      1972 kam das Autonomie- Statut für Südtirol und damit war die Luft aus dem Widerstand raus. Das gefiel weder dem ND noch der politischen Polizei und da die Südtiroler nicht mehr bombten, bombten sie, um dann diese Straftaten ehemaligen Widerstandskämpfern in die Schuhe zu schieben.

      Mittendrin Friedhelm Busse, der fleißig Gelder für den Südtiroler Widerstand in der Bundesrepublik einsammelte, obwohl es diesen in seiner alten Form nicht mehr gab und Peter Weinmann, der wohl so manche dieser Bomben im Auftrag des Staates legte.

      Nachzulesen ist dies unschwer. Doch dies ersetzt nicht die Zeitzeugen und deren Einschätzungen oder Beurteilungen.

      Deshalb meinen Dank an den Kommentator.

  8. War doch klar, die WSG mit Hoffmann und der Reputation böse Nazi üben den Befreiungskampf in deutschen Wälder, dass ist die Steilvorlage für Dienste mit eigenen Personal, dienliche Figuren und gelegte Duftnoten, dann ist alles möglich! Man muss nur die Anwesenheitsliste der Figuren durchlesen die Hoffmann besuchten und das nicht mit guten Ansinnen. Hoffmann, war in mehren Punkten mehr als leichtsinnig!

        1. Nein, nicht zur RAF, sondern zu damaligen Linksextremen Umfeld. Daraus konnte der VS rekrutieren, siehe Ulrich Schmücker, siehe den Ösi-Kneipenwirt etc pp. Man muss das sauber auseinander halten. Wo ist der jeweilige Pool, aus dem man Spitzel rekrutieren konnte?

          1. Man braucht sich nur das Urteil im NPD Verbotsverfahren durchzulesen, diese Partei war ohne in- und ausländische Dienste so gut wie nicht politisch handlungsfähig, das heißt in der Juristensprache: NPD die Staatspartei!!!

      1. „Ich sehe die WSG als Honigtopf. Mit oder ohne Hoffmanns Wissen.“

        Na endlich sagt das mal jemand!

        Im Gegensatz zu einigen jungen Männern, Anfang 20!, lebt der nämlich noch und wie kann man als erwachsener Mann diese jungen und entweder idealisierten oder instrumentalisierten Jungs ruhigen Gewissens in den Tod schicken?

        Und was war mit der Meldung, dass – neben der Sonnenbrille – auch eine Perücke seiner Frau am Erlangen-Tatort gefunden worden sein soll? Welche Frauen tragen Perücken? Habt ihr euch die mal angesehen?

        Es ist in der Tat fatal.

  9. Kaum zu glauben, aber es kommt Bewegung in die Sache.
    Ulrich Chaussy glaubt in Hannover die Spur zu dem Mann gefunden haben, dem die linke Hand fehlte und Opferanwalt Werner Dietrich hat endlich seine anwaltliche Zurückhaltung an den Nagel gehängt und meckert, weil er als Anwalt der Opfer bis zum heutigen Tage noch nicht alle Ermittlungsakten einsehen durfte.
    -Nachzulesen unter Tagesschau.de-
    Mal sehen wer schneller ist. Dieser Blog oder Chaussy.

  10. Du solltest dir eine andere Forums- Software zulegen. Eine, welche die Uhrzeit des Posting nicht dokumentiert. Meinetwegen warst du schneller. Ist mir völlig egal. 🙂

    Mich interessiert nur, wer schneller bei dem Mann ohne Hand ist, Ulrich Chaussy oder …..
    Bis die über so etwas senden, glühen längst die Telefonleitungen. Ob die Spur etwas taugt wird sich zeigen.
    Fakt ist, es gibt ein abgerissenes Handfragment und zu diesem keine Leiche und kein offiziell registrierter Verletzter und damit offene Fragen, die erst zu klären sind, wenn man den „Verlierer“ gefunden hat.

  11. @ Fatalist:

    »Du kennst ja meinen Favoriten… ob sie im Krankenhaus ein Foto von Peter N. machten?«

    Nach Naumanns Wikipedia-Eintrag habe er śich die Handverletzung bereits 1974 zugezogen:

    »Der studierte Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Chemie und Sprengstoffexperte fiel schon 1974 mit selbstgebastelten Sprengkörpern auf, als er sich beim Basteln an der Hand schwer verletzte und ein Feuerwerker ums Leben kam, nachdem er einen der Sprengkörper entschärfen wollte.«

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Naumann

    Bei der Fülle von Aktivitäten, die Naumann danach an den Tag gelegt hat, muß eine Vielzahl von Fotos (behördliche (VS, Staatsschutz), Antifa, NPD und private) von ihm aus dem Zeitraum zwischen 1974 und 1980 existieren, die diese Verletzung dokumentieren.

    Es ist zudem wahrscheinlich, daß er in dem Zeitraum 1974 – 1980 einmal einen Personalausweis, bzw. Reisepaß beantragte. Dort miüßte diese Verstümmlung unter »besondere Kennzeichen« erfaßt worden sein.

    Zudem sei Naumann lt. eigenen Angaben seit 1980 observiert worden (vermutlich im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die beiden Sendemasten im Januar 1979, bzw. auf den innerdeutschen Grenzzaun im November 1979:

    »Wie er hinterher erfahren hat, wurde er seit 1980 observiert.«

    http://www.npd-neumarkt.de/berichte-ab09-2010.html

    Ich denke, es müßte sich eindeutig belegen lassen, ob Naumann die Handverletzung sich schon 1974 zugezogen hat. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß bei der Beobachtung auch durch VS, Staatsschutz und Antifa, wie sie Naumann zuteil wurde, jemand eine 1980 erlittene, so gut sichtbare Verletzung einfach auf 1974 vordatieren könnte.

      1. Ja, schaun wir mal, was der Alliierte Rundfunk für Deutschland uns heute abend um 21:45 Uhr auftischt. 🙂

        Bezüglich PN müssten lt. der Angabe in Wikipedia (»fiel schon 1974 mit selbstgebastelten Sprengkörpern auf, als er sich beim Basteln an der Hand schwer verletzte und ein Feuerwerker ums Leben kam, nachdem er einen der Sprengkörper entschärfen wollte«) Polizeiakten über den Vorfall aus dem Jahre 1974 (und Krankenakten des Krankenhauses) existieren.

  12. Als Bundeswehrsoldat stellte Naumann 1974 „zwei sehr kompliziert aufgebaute Sprengsätze“ her, wie die Bundesanwaltschaft später notierte. Der Neonazi versehrte sich beide Hände bei Sprengexperimenten, ein Feuerwerker starb bei dem Versuch, eine seiner Bomben zu entschärfen. Naumann unterhielt nachweislich Kontakte zu der neonazistischen Wehrsportgruppe Hoffmann, zu der auch der Attentäter Köhler Kontakte pflegte.
    ___________________

    beide Hände, Focus 2012.

    http://www.focus.de/politik/deutschland/report-lauter-einzeltaeter_aid_755334.html

    1. »PN ist nicht raus«

      Das setzte aber voraus, daß die Ermittlungsbehörden Naumann bewußt decken wollten. Denn dessen Fingerabdruck wurde ja auf dem OSS Sabotage & Demolition Manual in einem von Lembkes Depots gefunden – und identifiziert. Er war also natürlich erkennungsdienstlich behandelt worden. Deshalb wäre es unerklärlich, weshalb der Fingerabdruck auf Köhlers Ordner Wintersemester 1980/81 nicht als von PN stammend identifiziert worden sein sollte, stammte er tatsächlich von ihm. 😉

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