OKTOBERFESTANSCHLAG: HEUTE NOCH AUFKLÄRBAR? TEIL 4

von Thomas-Ewald Riethmüller

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Teil 3 einschl. Zusammenfassung der Teile 1 und 2:  https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/17/oktoberfestanschlag-heute-noch-aufklarbar-teil-3/

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Teil 4

Generalbundesanwalt  Range …

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… hält eine Zeugin für glaubwürdig, deren Geschichte sicherlich nicht nur für mich wie eine Verschwörungstheorie klingt.

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Oktoberfestattentat-Ermittlungen Die Zeugin, die 34 Jahre lang schwieg

So lautet die Schlagzeile zu einem Bericht für SPIEGEL ONLINE von Conny Neumann, den sie mit der Frage einleitet:  https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/11/wie-kam-die-baw-dazu-die-ermittlungen-nach-32-jahren-wieder-aufzunehmen/

(Karl-Heinz Hoffmann zu der neuen Zeugin)

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Nachfolgender Artikel geht deshalb im Vertrauen auf die Urteilsfähigkeit der Bundesanwaltschaft von der Richtigkeit dieser Aussage aus.

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  • Was ist über die Aussage der Zeugin bekannt?

Sie gab 1980 als Studentin Sprachunterricht im Münchner Aussiedlerheim Petuelring / Ecke Osterwaldstrasse und will im Spinnt ihres Schülers Andreas W. am 27.9.80 – um die Mittagszeit – zwei Pistolen und einen etwa 20 cm hohen Stapel DIN A 5 Blätter gesehen haben, mit dem Namen Gundolf Köhler, der einen „ehrenwerten Heldentod“ gestorben sei, mit einer sich anschließenden Laudatio..

Sie ging am Abend des 27.9.80 zur Polizei und wurde dort abgewimmelt, was ich durchaus verstehe, denn sie hatte nichts in ihren Händen. Sie behauptete nur.

Andreas W. sei am nächsten Tag verschwunden. Zuvor habe er sie informiert das er nach Argentinien zu Freunden wolle, was sie gewundert habe, da Andreas W. nach ihrem Wissen weder über einen Pass, noch über Geld, verfügte.

Sie selbst sei sechs Wochen beschattet worden. Unbekannte hätten bei ihr angerufen und über ihre Familie schwadroniert. Erst als sie einem Rat folgend die Verfolger stellte und ansprach, habe der Spuk geendet.

2005 habe sie Andreas W. zufällig wieder getroffen. Dieser arbeitete in einer Buchhandlung als freier Fotograf. 2008 sei es zu einer weitern Begegnung gekommen, bei dieser habe Andreas W. einen heruntergekommenen Eindruck  gemacht.

Nachzulesen unter: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-attentat-neue-brisante-spur-aufgetaucht-1.2150345

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  • Würde ein Generalbundesanwalt diese Frau nicht für glaubwürdig halten, dann würde ich sagen: Ihre Erzählung ist „Dünnpfiff pur“.

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Unterstellt, GBA Range hat nicht auf Weisung gehandelt, sondern ist  tatsächlich von der Glaubwürdigkeit der Zeugin überzeugt, dann ergibt sich die erste zwingende Spur in Sachen Oktoberfestanschlag.

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Damit die Leser dies auch verstehen, muss ich weit ausholen und noch einmal zum mutmaßlichen Attentäter Gundolf W. Köhler zurück kommen.

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  • Zuvor möchte ich allerdings auf meine kleine Zwischenhypothese im Teil III verweisen. Gell, die deckt sich auffallend mit dem (angeblichen) Inhalt des Flugblattes.

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Nun zu Gundolf W. Köhler:

köhler farbe kurze haare

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Ich glaube, ich kannte Gundolf Köhler flüchtig.

  • Warum glaube ich dies nur?

Zu meiner Studienzeit kannten sich nur sehr wenige Studenten mit vollem Namen. Man sprach sich mit Vor- oder Nicknamen oder einfach mit „Du“ an. Als Köhler im April 1979 an die Uni Tübingen kam war ich längst Rechtsreferendar und kam nur noch selten an den Studienort. „Mein Köhler“ hatte sich mir auch nicht als Gundolf vorgestellt, sondern mit irgend einer Kurzbezeichnung, die nichts mit dem Vornamen Gundolf zu tun hat und die ich mir leider nicht merkte.

Über „meinen Köhler“ schrieb ich einmal sinngemäß: „…er war wie ein Schilfrohr im Wind……. auf der Suche nach seinem neuen, künftigen Weg.“ Um es deutlicher zu formulieren:

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  • Ich traue „meinem Köhler“ bis heute den Anschlag nicht zu.

Etwa Ende 1979 veränderte sich nach allen Berichten Gundolf W. Köhler.

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  • Der Rechts- Aktivist wurde unpolitisch;
  • gab am Studienort seinen bisherigen (politischen) Freundeskreis auf;
  • legte sich eine neue Frisur zu ;
  • suchte sich neue Interessensgebiete, interessierte sich für Musik und für die Grüne Bewegung. (Die Partei der GRÜNEN gab es damals noch nicht bzw. war  gerade in einem Bundesland in Gründung) Und,
  • er schloss einen Bausparvertrag ab.

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Uuups, das Studium ist die Zeit der Freiheit und Gundolf W. Köhler wurde nach all diesen Berichten bürgerlich. Für mich verwunderlich.

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Dahinter kann eigentlich nur

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  • eine Frau stecken;
  • eine Person mit großem Einfluss, z.B. Ausbilder in einer Firma oder
  • neue Freunde.

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Unterstelle ich, das die Annahme von GBA Range richtig ist und die Pastorin wirklich glaubwürdig ist, so ergibt sich eine zwingende, neue Spur – im Sinne einer Tathypothese.

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Ich selbst hätte dies gar nicht bemerkt. Doch einer der Autoren dieses Blogs hatte erhebliche Zweifel an der Urteilskraft der BAW. Insbesondere hielt er es für unmöglich, das 1980 innerhalb weniger Stunden ein Flugblatt entworfen, vervielfältig und verteilt werden konnte.

Der Zeitablauf ist wie folgt:

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  • Attentat am 26.9.80 um 22.19 Uhr
  • Polizeiliche Feststellung der Identität des mutmaßlichen Attentäters am 27.9.80 um 9.30 Uhr
  • Auffinden des Flugblattes durch die Zeugin am 27.9.80, um die Mittagszeit

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Diese Bedenken konnte ich nicht akzeptieren. Ich habe an der Uni häufig erlebt, das mir zum Frühstück (zum Beispiel) eine Flugblatt- Einladung zu einer Veranstaltung des RCDS in die Hände gedrückt wurde. Spätestens nach dem Mittagessen wurden vor der Mensa bereits die Flugblätter der KPD/ML verteilt, welche dazu aufriefen die Kontra- Revolutionäre- RCDS- Veranstaltung zu verhindern.

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Doch etwas völlig Anderes kam mir in den Sinn, nämlich die Frage:

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  • Wo wurde dieses Köhler- Nachruf- Flugblatt vervielfältigt?

Selbst wenn es durch Boten Andreas W. überbracht wurde, so scheiden aus zeitlichen Gründen der Wohnort von Gundolf Köhler ebenso aus, wie sein Studienort. Selbst der Nürnberger Raum (WSG) scheidet aus zeitlichen Gründen aus, denn Andreas W. muss die Flugblätter schon vor Beginn des Unterrichtes erhalten haben, also vermutlich am frühen Morgen.

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Das Flugblatt wurde deshalb wahrscheinlich in München oder der näheren Umgebung hergestellt. Wenn dem so ist, dann gab es zwingend eine Beziehung von Gundolf Köhler nach München.

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Die Spur nach München

Ich möchte den Ermittlungen des Bundesanwaltes nicht ins Gehege kommen, weshalb ich diese Spur schnell „deckle“  (deckle = „einen Deckel drauf machen“.)

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Vergleiche ich den bekannten Sachverhalt mit dieser Münchner Spur  ergibt sich Erstaunliches, wenn ich dabei an folgende Ungereimtheiten denke:

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  • Das nicht zuordenbare Handfragment und den nie gefunden „Verlierer“;
  • angebliche Auswanderung nach Argentinien ohne Pass und ohne Geld;
  • das Nichtauffinden von Spuren der Köhler Begleiter, welche Zeugen angeblich sahen;
  • insbesondere aber wurde keiner der vielen gesicherten Fingerabdrücke in den 34 Jahren zufällig bei einer Personenüberprüfung oder bei einer Erkennungsdienstlichen Behandlung festgestellt.

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Letzteres ist fast nicht zu glauben, es sei denn, die Begleiter von Köhler – insbesondere der Verlierer des Handfragmentes (wenn er denn überlebte) – wären ins Ausland gegangen.

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Diese Annahme setzt voraus, das die Münchner Spur zu Personen mit traumhaften Möglichkeiten führt., für die ein fehlender Pass ebenso wenig ein Problem darstellte wie Geld oder die Erstbehandlung eines Schwerverletzten und dessen Transport ins Ausland. Und, die selbstverständlich über Vervielfältigungsgräte verfügten.

Wer immer diese Personen sind, sie haben nach meiner Überzeugung etwas mit den Veränderungen im Leben des Gundolf Köhler  zu tun.

Eine nachrichtendienstliche Ausbildung wäre als Grund dieser Veränderungen ebenso denkbar, wie neue Freunde in einer Jugend – Organisation.

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Gleich zu Anfang dieser Serie habe ich mich über den ehemaligen  „Laden“ in München Pullach bzw. über seinen inhaftierten, ehemaligen Mitarbeiter Markus K. lustig gemacht…

Der im Juli beim Bundesnachrichtendienst enttarnte Doppelspion hat einem Bericht zufolge eine Namensliste mit Klar- und Decknamen von 3500 BND-Agenten entwendet. Damit könnte potenziell mehr als die Hälfte der rund 6500 Agenten enttarnt sein.

… und im Teil II suchte ich einen wahren Kern in den Kramer- Offenbarungen. Da könnten die Leser denken das….

Irrtum, ich denke nicht in Richtung dieser Herrschaften, welche damals in der ehemaligen Rudolf Hess Siedlung residierten, obwohl …..

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Einige Erzählungen von Andreas Kramer brachten mich schon frühzeitig auf die Idee ein anderes, herrschaftliches Anwesen ins Visier zu nehmen.

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Dort tummelte sich ein Kreis alter, wirtschaftlich sehr erfolgreicher Herren mit traumhaften internationalen Beziehungen, auch zu den Nachrichtendiensten der NATO, des Nahen Ostens und selbstverständlich zur Münchner Amcomlib, einer Dependance der CIA.

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Dieser Kreis wurde mir schon sehr früh als Finanzier des CSU Geheimdienstes genannt, was nicht weiter verwunderlich ist, den von einigen dieser Herren habe ich die BND V Nummer, die Arbeitsnamen und die Decknamen. (Dies macht die Punkte hinter dem obigen Wort „obwohl….“ verständlich.)

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Wir sind bei Kiebitz 17, der bayerischen Schatten-SBO, angelangt.

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Nützt uns reichlich wenig. Kiebitz 17 war 1980 längst Geschichte. Einige dieser ehemaligen Agenten waren froh, wenn sie schmerzfrei vom Schreibtisch zu ihrem Wagen gehen konnten, dessen Tür ihnen der Fahrer aufhielt.

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Wirklich Schade, da hat man einen Personenkreis für den alle vorstehend genannten Ungereimtheiten keine wirklichen Probleme darstellten, dessen Einfluss ohne jeden Zweifel ausgereicht hätte, um Zigarettenkippen und ein Handfragment  zu entsorgen, anstatt dem GBA zu übersenden und der genügend Geld hatte um Tatbeteiligte ins Ausland zu schleusen, selbst Schwerverletzte und Personen ohne Pass – und dann war es nichts.

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Wir müssen wohl eine Etage tiefer gehen und anderweitig nach den Verantwortlichen suchen.

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Diese Suche ist kein Job für Journalisten, schon gar nicht für einen der erhebliche Zweifel an der obigen Zeugenaussage hat, weshalb ich diesen Job auch der BAW überlasse. „Schaun wir mal, was sie zuwege bringen…“ 😉

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An der Beantwortung der Fragen im Teil II bin ich immer noch interessiert.

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Ende Teil 4

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6 comments

  1. Dank an Karl- Heinz Hoffmann, der mir mit seinem Zweifel erst die Münchner Spur erschloss. Für ihn, wie auch für den Fatalisten stellte sich die weitere Frage:

    Welche Motive hatten die Attentäter oder waren sie nur nützliche Idioten Dritter?

    Der Hintergrund dieser Frage findet der Leser in einem Beitrag von REPORT München, welcher im Artikel „Günter Beckstein wurde 2006 der Dönermörder namentlich benannt“ zu finden ist.

    https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/05/gunter-beckstein-wurde-2006-der-donermorder-namentlich-benannt/

    In diesem Video sagt ein Ex- Agent des jugoslawischen Geheimdienstes sinngemäß: „…. wir haben Kriminelle mit den Morden beauftragt….ihnen logistische Unterstützung gewährt…..“

    Eine Aussage, welche deutlich macht, wie Nachrichtendienste arbeiten.

    Kein militärisch, operativer Nachrichtendienst handelt gerne selbst, schon gar nicht bei einer „definitiven Bereinigung (Neutralisierung)“. Er sucht sich „Dumme“, die für ihn die „Kastanien aus dem Feuer holen“. Warum sollte er auch selbst morden, wenn er Kostengünstiger morden lassen kann.

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