Der NSU ist nichts weiter als eine Sammlung von Bibelversen, die unendliche Geschichte der Zeugen des NSU. Keiner weiß was, denn keiner war dabei, aber alle wissen treffliche Geschichten daraus zu dichten. Faßt man all das zusammen, dann kommt am Ende der NSU raus.
Das Hamburger Faschomagazin sah sich wiedermal genötigt, dieser Bibel ein neues Kapietel hinzuzufügen. Nennen wir es das Buch BKA.
Die Beamten dieser Bundesbehörde führen im Auftrag des Generalbundesanwaltes weiter Ermittlungen in der Causa NSU durch, heißt wesentlich Vernehmungen. In diesen Teich hinein wirft der Spiegel seine Angel, um mal zu schauen was am Haken hängen bleibt.
Es war ein magerer Hering mit bereits stinkendem Kopf.
Fünf Tage lang berichtete Beate Zschäpe dem BKA von den Morden und dem Alltag des NSU, der SPIEGEL hat die Vernehmung rekonstruiert. Die Aussagen werfen ein neues Licht auf die Terrorzelle. Werden die letzten Geheimnisse gelüftet?
Die Heldentäter dieser biblischen Versdichtung sind Wiebke Ramm, Sven Röbel und Wolf Wiedmann-Schmidt.
Zschäpe berichtete mitnichten von den Morden, denn sie war nicht dabei. Sie antwortete auf Fragen der Vernehmer, wie von Grasel geraten.
Der SPIEGEL hat die Vernehmung rekonstruiert.
An der Stelle können wir bereits abbrechen, denn das ist Relotius at it’s best, aus dem Arsch gezogen, in einen Mixer geworfen und zu neuer Scheiße verquirlt, die nun über den Konsumenten des Politfantasy-Magazins von der Alster abgeworfen wird. Da werden keine Geheimnisse gelüftet, somit auch nicht die letzten.
„Der Spiegel hat rekonstriert“ ist exakt das Gleiche wie „der RBB hat das Gespräch nachgestellt„.
Die vom RBB ausgestrahlte nachgestellte Szene suggerierte ein persönliches Gespräch, das nie stattgefunden hat.
Im übrigen wirft die Wörtersammlung kein neues Licht auf was oder wen auch immer. Es ist das gleiche Licht, das von Anbeginn der Unterzeichnung der Geburtsurkunde des NSU am 12.11.2011 im Spiegel, es war 16:03 Uhr, wenn ich mich recht entsinne, auf den Geschehnissen liegt. Einen Mount Everest an Märchen aufhäufeln, weil man nichts weiß.
Der von den tapferen Schreiberlein ausgeheckte Text liefert nicht ein einziges Beispiel für neues Licht, gar keins, um an dieser Stelle präzise zu sein. Hätten sie, ich hätte es umgehend im Teaser dieses Posts zitiert und als Glanzleistung der letzten 30 Jahre Spiegel-Geschichte hervorgehoben. Haben sie nicht, nicht mal versucht, also muß das ausfallen.
Die Umschläge mit den DVDs aus einem Schrank in der Abstellkammer holen. … In der Nähe des Hauses habe sie die Umschläge in einen Briefkasten gestopft, sagt Zschäpe, gefühlt »ewig« habe das gedauert.
Die Wahrheit über den NSU geht ein wenig anders.
Und so stand im Urteil etwas völlig anderes, als die Zeugen zum entleerten Briefkasten vor der Frühlingsstraße aussagten.
Dann werden die beiden Zeug_innen Hu. und Ko., Postbedienstete beim Briefzentrum Zwickau, zum Inhalt des Anfang November 2011 abgenommenen Briefkastens vor dem Anwesen Frühlingsstraße 26/26a befragt.
Zunächst wird Hu. befragt und sagt, am Morgen des 5.11.2011 seien zwei Polizeibeamte zu ihnen ins Briefzentrum gekommen und hätten ihm und der aufsichthabenden Kollegin Ko. diesen Briefkasten übergeben. Der sei nicht beschädigt gewesen. Sie hätten ihn geöffnet, um die Sendungen weiterzuleiten. Das seien drei bis vier normale Standardbriefe gewesen, also die kleinen Formate, kein A4. Götzl fragt, wie gut Hu.s Erinnerung an die Anzahl ist. Hu. sagt: “Wenig.” Es seien drei, vier oder fünf drin gewesen, der Briefkasten sei eh wenig frequentiert. Sonnabends würden bei ihnen keine Briefe bearbeitet werden, die würden weitergeleitet nach Leipzig.
Dann folgt die Vernehmung von Ko. Ko. sagt, in der Nacht zum Sonnabend hätten zwei Polizisten gegen 5:30 Uhr den Briefkasten gebracht, sie hätten ihn aufgeschlossen und die Sendungen dem Wochenend-Briefzentrum in Leipzig zugeführt. Das seien vielleicht drei, vier Briefsendungen, kleine Briefe, Postkartengröße, drin gewesen. Die seien nicht beschädigt gewesen, deswegen habe es keinen Anlass gegeben sie zurückzuhalten und sie hätten sie sie in den “normalen Briefstrom” gegeben. Götzl fragt, ob von ihrer Seite noch etwas mit den Briefen gemacht wurde. Da gerade Wochenende gewesen sei, seien die in Leipzig gestempelt worden, nicht in Zwickau, antwortet Ko.
Eine andere These geht so.
Zschäpe kann die Bekenner-DVD nicht verschickt haben, weil es erstens keine gab, bis heute nicht, die DVD, die verschickt wurden, kein Bekenntnis enthielten. Im Prozeß kam eindeutig heraus, daß im Briefkasten vor dem Haus keine Briefpost im C-Format verschickt wurde, nur Normalbriefe. Verschickt haben kann sie definitiv die Personalie Thilo Giesbers, denn dessen Griffelabdruck konnte man auf einem Umschlag nachweisen. Die Abgabe unmittelbar am Sendezentrum Leipzig ist gut möglich.
Fatalist
Zschäpes Ghostwriter hätten jeden Briefkasten im Umkreis von 100 km reinschreiben dürfen, wirklich jeden… Zwickau HBF, Chemnitz, Leipzig, egal. Nur EINEN einzigen NICHT: Den vorm Haus.
Soweit zur Einstimmung, denn mit dieser Episode beginnt der Bibelvers der Spiegelnden.
Zur Genese des NSU in Federführung des Spiegel ist alles gesagt.
Zschäpe hat das BKA-Syndrom. Das ist das Gleiche wie das Stockholmsyndrom. Sie erzählt den Vernehmern jeden Scheiß, den die hören wollen, damit sie ihre Ruhe hat.
Eine weitergehende Beschäftigung mit den Bibelversenden erübrigt sich hiermit.
Zusätzliche Quellen