Im vorigen Teil 3 ging es um die Beweismanipulation beim Schmücker-Prozess, wo Staatsanwälte und (Staatsschutz)-Gerichtssenate die Wahrheit bis zur Unkenntlichkeit verbogen haben sollen.
Kraushaar beschreibt einen ähnlichen Fall mit Geheimdienst-Verquickung:
Der Todesschütze, entlockte ihm der Interviewer, könne nicht Knut Folkerts, der an der Anschlagsaktion überhaupt nicht beteiligt gewesen sei und sich an dem besagten Tag zudem in Holland aufgehalten habe, sondern nur Stefan Wisniewski gewesen sein.
Diese Aussage vom Karl May der RAF (Boock) deckte sich laut Kraushaar mit Aussagen geständiger RAF-Mitglieder:
Das Hamburger Nachrichtenmagazin behauptete darüber hinaus, dass sowohl das Bundesamt für Verfassungsschutz als auch das Bundeskriminalamt durch andere Aussagen geständiger RAP-Mitglieder bereits seit vielen Jahren gewusst hätten, dass Wisniewski der Todesschütze gewesen sei. Nun standen auf einmal gleich zwei staatliche Behörden unter Erklärungszwang.
Und zwar das BKA (Boeden, siehe Teil 3) und die Bundesanwaltschaft.
Besonders alarmiert hatte sie, dass Becker auch Informantin eines Geheimdienstes, des Bundesamtes für Verfassungsschutz, war. Nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters hatte Becker irgendwann zu
Beginn der achtziger Jahre ausgesagt, dass Stefan Wisniewski der Schütze auf dem Motorrad gewesen sei. Diese Information war überdies, wie sich Buback vom Bundesinnenminister schriftlich bestätigen
ließ, »zeitnah, vollständig und schriftlich« an die Bundesanwaltschaft weitergegeben worden.
Dann hätte folglich Wisnewski „wegen Buback“ angeklagt werden müssen.
Das geschah aber nicht:
Andererseits jedoch hatte diese Information keinen Eingang in das 1983 vor dem Oberlandesgericht Stuttgart durchgeführte Verfahren gegen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar gefunden, in dem das Karlsruher Attentat einen der zentralen Anklagepunkte darstellte. Michael Buback zog daraus die Schlussfolgerung, dass Generalbundesanwalt Kurt Rebmann, der Nachfolger seines Vaters, den fünf Richtern am Oberlandesgericht Stuttgart eine bedeutende Information vorenthalten habe.
siehe auch:
Buback-Mord 1977: Noch mehr Schraubenzieher- Belege… muss das wirklich sein?
„Muss das sein?“ Ja, denn das Verschwindenlassen von Beweisen ist eines der wirkmächtigsten Werkzeuge des Tatorte manipulierenden Sicherheitsapparates. Es ist nicht bekannt, wie die Oktoberfestbombe gezündet wurde, was ein (aktenkundiger!!!) Witz ist, eine Unmöglichkeit, denn man findet IMMER Reste vom Zündmechanismus. Es sei denn, man darf keine finden, weil die zum Beispiel zu einem NATO-Zünder … Buback-Mord 1977: Noch mehr Schraubenzieher- Belege… muss das wirklich sein? weiterlesen
Man hat im Verfahren wider besseren Wissens die Angeklagte verteidigt, und der ehemalige BKA-Chef Herold sagte bei einem Treffen:
Herold war bestens vorbereitet, um den damaligen Kenntuisstand des BKA referieren zu können. Minutiös schilderte er, was er im Juli 1977 im Innenausschuss des Bundestages zum damaligen Kenntnisstand über Hintergründe und Zusammenhänge des Buback-Attentates vorgetragen hatte. Er sprach von der Tatwaffe, den beiden Motorradhelmen und dem Schraubenzieher der Suzuki, den man in Singen bei Sonnenberg und Becker gefunden hatte, von Verfärbungsspuren in den Haaren, von
Blutgruppen und vielen anderen Sachindizien. Wichtiger noch als seine mündlichen Ausführungen war allerdings ein BKA-Dokument, das die von ihm beschriebenen Zusammenhänge genau belegen konnte.
Man mauss also davon ausgehen, dass die Bundesanwaltschaft die V-Frau Verena Becker schützte, und das schon 1977. Sehr wahrscheinlich, dass Becker schon ab 1972 Informantin war.
Buback-Mord 1977: „Schraubenzieher aus Bordwerkzeug“, Haar Beckers im Helm
Als knapp 4 Wochen nach dem 3-fach Mord von Karlsruhe in Singen Becker und Sonnenberg mit der Tatwaffe verhaftet wurden, stand im der Schiesserei folgenden Haftbefehl „Mord Karlsruhe“.
Im Haftbefehl stand also “3-fach Mord an Buback”. Und dann “entfiel der” ?
Das ist hochgradig verdächtig und riecht nach staatlicher Protektion bereits 1977, und ist nicht mit einer Zusammenarbeit Beckers mit dem Verfassungsschutz ab 1981 zu erklären.
Es ist aber für den Fall leicht verständlich, dass Verena Becker in der Haft vor 1975 angeworben wurde, um die RAF in den PLO-Arabercamps im Nahen Osten auszuforschen, und zwar vom BND.
Passt auch dazu, dass der BND im Zuge der Rekorbegnadigung Beckers gehört wurde und dessen Stellungnahme immer noch geheim ist.
Es riecht nach Strafvereitelung im Amt und nach Beweismanipulation, verlorene Gutachten sind letzlich dasselbe: Manipulation der Gerichte durch die Sonderstaatsanwälte der Bundesregierung.
14 V-Leute unter den Terroristen der RAF
Man darf davon ausgehen, dass BKA, BfV und GBA stets bestens im Bilde waren, aber dieses Herrschaftswissen den Gerichten vorenthielten.
Ein möglicher Grund: Die Siegermächte sind verstrickt in den Terror:
Wie das Truppenstatut die gerichtliche Aufklärung von Terrorismus verhindert
Ebenfalls gilt laut Foschepoth, dass aufgrund des Zusatzabkommens und einer weiteren geheimen Vereinbarung von 1955 den Drei Mächten der Eingriff in das System der Strafverfolgung gestattet ist. Falls es im Interesse der Alliierten sei, könnten diese verhindern, dass relevante Informationen im Rahmen eines Strafverfahrens an die Öffentlichkeit gelangen. weiterlesen
Wenn man jetzt bedenkt, dass das Westberliner LfV quasi eine Aussenstelle der CIA war, und dessen Akten 1990 komplett vernichtet wurden, dann kommt man sehr wahrscheinlich der Wahrheit nahe.
Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken:
Wie Merkel mal so eben die BRD souveraen machte – Sternstunden aus 1000 Jahren deutscher Geschichte
https://youtu.be/9iNhbop4vJM
Wer glaubt ihr das?
Fassen wir zusammen: Sehr wahrscheinlich wurde vom Tiefen Staat eine V-Frau „vom Sozius geholt“, und das schon 1 Tag nach dem Attentat, und gegen 3 Patsys aus dem RAF-Mörderkreis ausgetauscht. Vieles spricht dafür, dass mit diesem Vorgehen keine eigene Agentin geschützt wurde, sondern die inoffizielle Mitarbeiterin des Westberliner Verfassungsschutzes, also quasi der CIA.
Guter Kommentar: http://arbeitskreis-n.su/blog/2020/03/01/die-ungeklaerte-rolle-der-geheimdienste-beim-terror-3/#comment-17030
Die Festnahme von Verena und ihrem Kumpel in Singen ist eine Geschichte besonderer Prägung.
Eine Zeugin soll die Verena in Singen “ erkannt “ haben und soll sich dann an die Polizei gewandt haben. Irgendwo ist irgendwie mal die Geschichte erzählt worden, das diese Zeugin einen Dienstausweis eines Dienstes gehabt haben soll. Ob da spekuliert wurde, ist nicht bekannt.
Unbekannt ist deshalb auch, ob die „Entdeckung “ und die damit verbundene Festnahme nicht zufällig erfolgte. Die Polizeibeamten, die infolge der möglicherweise nicht zufälligen Entdeckung bei der Festnahme zu Schaden kamen, waren wohl ein Kollateralschaden.
Möglicherweise hat da ein Dienst mit der nicht zufälligen Entdeckung der Verena einem oder mehreren anderen Diensten in die Suppe gespuckt, aus welchen Gründen auch immer.
Das ungeniert Auftreten der Verena und von Ihrem Kumpel kurz nach der Tat in aller Öffentlichkeit ist jedenfalls ungewöhnlich, insbesondere für Personen, die ansonsten konspirativ leben mussten und die die Regeln der Konspiration perfektioniert hatten.
Irgendwie scheint an der Geschichte mit der nicht zufälligen Entdeckung der Verena und der Geschichte von einem Dienst, der einem oder mehreren anderen Diensten, aus welchen Gründen auch immer, so richtig fett in die Suppe gerotzt hat, was dran zu sein.
Möglicherweise gab einen oder mehrere Dienste die von der Entdeckung und Festnahme der Verena so zeitnah nach der Tötung von Buback richtig überrascht und kalt erwischt worden sind, aus welchen Gründen auch immer.
Die Geschichte mit der Festnahme der Verena in Singen und die Begleitumstände sind eine Geschichte eigener Prägung. Da hat irgendwer, irgendwie einem oder mehreren Diensten richtig fett in die Suppe gerotzt!
Irgendwie stinkt an der Geschichte mit Singen was, die Geschichte stinkt sogar gewaltig nach Fake.
Niemand mit Verstand glaubt, dass Singen ein Zufall war. Angeblich war das BND Observationskommando im selben Zug wie die Becker und der Sonnenberg.
Der Herr Jachmann hat als junger Mann mal in Westberlin beim Westberliner Verfassungsschutz gearbeitet, später wechselte er zum Verfassungsschutz Bremen.
Herr Jachmann hat mal erzählt, ab 16.50
https://youtu.be/i1wJyfYDLMM
„Der Berliner Verfassungsschutz lag nahe dem amerikanischen Geheimdienst, dessen Mitarbeiter kamen regelmäßig “
Jachmann:
„Ja, die kamen dann schon und stellten ihre Wünsche dar, legten ihre Wünsche auf den Tisch, aber das waren immer auch Befehle!“
Und dann wird es bei den Erzählungen richtig spannend.
Also, wer nicht kapiert, wie die Dinge im Zusammenhang auch mit der Verena geregelt worden sind, dem ist wegen Blödheit nicht zu helfen.
Oder:
Die tatsächlichen Machtverhältnisse jener Zeit mal im Hinblick auf Verena und andere gedanklich durchspielen und mit verfügbaren Fakten abgleichen.