Immer wieder liest man, dass die Familien der Ermordeten am meisten interessiert, warum es gerade sie (bzw. ihren Angehörigen) traf, und dass Beate Zschäpe ihnen doch wenigstens sagen solle, wie das war mit der Auswahl der Opfer. Wer das entschied, und nach welchen Kriterien das geschah.
Nachdem die Angeklagten ihre letzten Worte sprachen ist klar, dass es keine Antwort geben wird. Die Urteile werden am 11.7.2018 ab 9.30 Uhr verkündet werden, so sprach Götzl, bevor der 437. Prozesstag um 10.34 schon wieder vorbei war.
Es ging verspätet los, weil jemand beantragte, das Kreuz zur Urteilsverkündung abzunehmen.
Nebenklageanwalt Adnan Erdal durchkreuzt zunächst den Zschäpe-Hype, der sich hier etwas breit macht. Und beantragt eine Senatsentscheidung über die Verfügung, das Kreuz im
#NSU-Prozessaal A101 nicht abzuhängen.
Ach so 😉
Die anderen 4 Angeklagten waren nicht so der Bringer, zumindest kam das hier so an:
Mit mehr Worten nichts gesagt hat die Hauptangeklagte, so wird vermeldet.
Beate Zschäpe, Hauptangeklagte im seit mehr als fünf Jahren andauernden NSU-Prozess, hat sich in ihrem Schlusswort von der rechten Szene distanziert.
Sie habe die Taten von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt weder gewollt noch daran teilgenommen.
In Richtung der Opferfamilien sagte sie, sie wisse nicht, warum ausgerechnet ihre Angehörigen als Ziele des NSU ausgewählt worden seien.
Das war’s, es ist gewissermassen die Maximalstrafe für die Opferfamilien. Es kam nichts -wieder nichts- zu Opferauswahl und zu den Tätern/Mittätern/Helfern. Die linke Nebenklage ist sich aber sicher, dass Zschäpe alles weiss?
Die Lügenpresse berichtet falsch, Zschäpe hat das nicht gesagt, das mit dem sich distanzieren?
Hat die DPA das wieder mal manipulativ falsch dargestellt?
Oder lag es daran, dass DPA-Journaille Christof Lemmer nur das billige alte Mikrofon mitnehmen durfte?
Lachen Sie ruhig, denn nichts ist zu blöd für diese peinliche Veranstaltung und die darüber berichtenden Stümper und Verfälscher. Gar nichts. Denken Sie an Merkel/Seehofer/Grenzschliessung, auch da werden Sie verarscht, nach Strich und Faden, also warum nicht auch beim niemanden mehr interessierenden NSU-Schauspiel am OLG München?
Die Presse bedient ganz genau die Regierungsversion des NSU-Narrativ, hält sich geradezu sklavisch daran, wie Omma (spiegel/springer) wieder mal vorführt:
Bei ihrem Schlusswort im NSU-Prozess bleibt die Hauptangeklagte Beate Zschäpe kühl und geschäftsmäßig. Selbst als sie die Mutter eines Opfers der Terrorzelle direkt anspricht, fehlt es ihren Worten an Eindringlichkeit.
Sie holt einen Zettel heraus und beginnt mit einer Rechtfertigung ihres viel kritisierten Verhaltens vor Gericht. Sie liest viel zu schnell, geschäftsmäßig kühl und inhaltlich blass. Es ist, das sei an dieser Stelle schon gesagt, wenig Relevantes dabei.
Zschäpe weiss alles, ist aber verstockt, uneinsichtig, kühl. Omma weiss das.
Allermieseste Meinungsmache ist das. Wie gehabt. Aber so richtig verfangen tut das Omma-Gefasel nicht mehr:
Alles hochpolitisch, richtig erkannt.
Etwas kritischer wäre besser gewesen, aber so wie die Damen da berichteten, forderten sie den Widerspruch geradezu heraus. Den des gesunden Menschenverstandes. Der eher männlich ist, siehe danisch.de.
Ernsthaft: Ob sie wirklich nichts weiss oder nur nichts sagt, wer weiss das schon. Die Nebenklage jedenfalls nicht. Die Meinungsmacher auch nicht.
Zschäpe wandte sich in ihrem Schlusswort auch direkt an die Angehörigen. Sie habe die „Not und Verzweiflung“ der Hinterbliebenen der zehn NSU-Mordopfer sehen und spüren können. Sie könne ihnen aber nicht die erwünschte Antwort geben, warum Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gerade sie als Opfer ausgewählt hätten. Sie wisse es nicht. Zschäpe bat den Vorsitzenden Richter Manfred Götzl darum, sie nicht als Mittäterin an der Mordserie zu verurteilen. „Bitte verurteilen Sie mich nicht stellvertretend für etwas, was ich weder gewollt noch getan habe.“
Den Wortlaut der Erklärung kann man hier nachlesen: http://www.sueddeutsche.de/politik/nsu-prozess-zschaepes-schlusswort-im-wortlaut-1.4038624
Den „prozessualen Selbstmord“ hat sie durchgehalten, bis zum Schluss, der letzte Deal hat Bestand. Aber auch das ist lediglich unsere Meinung.
Das Opfergebaren sei „unerträglich angesichts der wahren Opfer des NSU“, findet Thomas Krause von stern.de. Der Vortrag sei „ihr Versuch, ein mildes Urteil zu erwirken. Das ist legitim. Aber nicht aufrichtig.“
Bernd Peters vom Kölner Express nennt das Schlusswort ein „Gequatsche von der Ahnungslosigkeit“. Derselben Taktik hätten sich auch die Täter des NS-Regimes bedient.
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/07/04/medienlog-letzte-worte-zschaepe-nsu/
widerliches desinfopack… vorverurteilung total, und gleichgeschaltet…