#NSU: Psycho auch du?

Gert Postel: Fr Zschäpe reklamiert wegen „dependenter Persönlichkeitsstörung“ Schuldunfähigkeit u hat also Lust auf den Maßregelvollzug.

Ich lache!

Jähe Wendungen seien nicht ausgeschlossen, sagte einst Erich Honecker. Recht hat der Kommunist gehabt. Eine solche spendierten die Neuverteidiger dem Dramaturgenteam des OLG-Stadl, indem Grasel ihnen vorschlugen, einen Vortrag über die Beklopptheit von Beate Zschäpe ins Programm aufzunehmen.

Gert Postel, einer, der es wissen muß, urteilt messerscharf, nachdem Wiebke Ramm einen kleinen Seufzer an Unverständnis von sich gab.

Mit so etwas ist er bei diesem Senat an der richtigen Adresse!

Es entspann sich eine kurze Exploration journaillistischer Beklopptheiten, die Postel, ganz der Fachmann, präzise auf den Punkt brachte.

Wiebke Ramm? @WiebkeRamm

Dass bei Zschäpe im jurist. Sinne eine schwere seelische Abartigkeit vorliege, habe Prof. Bauer in 12-std Exploration herausgefunden #NSU

Gert Postel @PostelGert

@WiebkeRamm
Das ist wieder die Hybris oder die Dummheit eines psychiatrischen Sachverständigen und rechtfertigt einen Bef.-Antrag d StA.

Auf den Alkoholzug ist Götzl damals nicht raufgesprungen. Das Manöver war dann doch zu durchsichtig, als daß es da Schuldunfähigkeit gäbe.

Dann eben so. Zschäpe war bekloppt. Bis zu dem Tag der Selbsteinlieferung auf der Jenaer Polizeiwache.

Ansonsten ist es übrigens der gleiche Psychoquark wie der des Scharlatans Saß. Aber. Bei den Gerichten zählt das als höchste Form der Wissenschaft. Die glauben solchen Scheiß.


Türkische Diener für die Königin von Stadelheim – so lebt Beate Zschäpe im Knast.

Typisch für eine dependente (auch: abhängige oder asthenische) Persönlichkeitsstörung ist, dass sich die Betroffenen passiv und unterwürfig verhalten, wenig Selbstbewusstsein haben und sich stark an andere anpassen.

Es scheitert schlichtweg an der Alleinseinthese, denn Zschäpe lebte weitestgehend allein. Die lügen sich den nächsten Rotz zusammen. Und alle spielen mit. Es könnte klappen, weil sich das Gericht die Wohnungslügen zu eigen machte. Nicht existierende Trio-Wohnungen, zu wenig Wasserverbrauch für eine verpaaarte Person (Ziercke) und der Eindruck des Alleinlebens, den die Katzensitterin Rosemarie Wagner nach ihrer Vernehmung unterschriftlich bezeugte, werden zu einem fröhlichen Dreier umgedichtet, damit die Anklage hält.

Da wundert es nicht, wenn nun noch ein Stück Beklopptheit des Weges kommt. Doch Obacht. Man läuft in eine Falle hinein, wenn man auf den von den Medien getrampelten Pfad latscht. Bis heute ist nämlich nicht geklärt, wer im Gerichtssaal die Irren und wer die Normalen sind. Das zu unterscheiden bedarf es einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstandes.

leipziger said:

Aber eine Persönlichkeitsstörung hat die BZ gewiss nicht.

Darauf würde ich nicht wetten. Wer laut Anklage von 10 Morden erfuhr und nicht spätestens nach dem 2. zur nächsten Nachtwache rennt, um sich bei den Polizisten das Gewissen zu erleichtern, der hat schon irgendwie schwer einen an der Latichte. Hier gilt Ente oder Trente. Ist Zschäpe völlig normal, dann wußte sie auch nichts von den Morden und hat, wie wir alle auch, erst aus Presse und Funk davon Kenntnis erhalten. Oder sie wußte. Dann hat sie einen Dachschaden. Einen heftigen sogar.

Dazwischen ist kein Spielraum, wie die beiden völlig entgegengesetzten Psychomeinungen belegen.

Doch, es gibt ein dazwischen. Den §160 StPO. Zschäpe hat mit all dem nichts zu tun, keine Kennung, weiß nix. Dann ist ihr Verhalten erklärbar. Ohne Psychos. Der Tagesordnungspunkt nach §160 StPO wurde bisher von Götzl noch nicht terminiert. Das kommt noch, daß der Diemer alle von ihm eingesammelten Beweise für zschäpes Unschuld vortragen muß.

Grasel macht alles richtig. Als Verteidiger muß er jeden Versuch unternehmen, seinen Mandanten rauszuhauen, egal wie abstrus der auch ist. Der Versuch. Nicht der Mandant. Die Frage ist, ob die anderen Verrücktem am Gericht die Posse mitspielen und es als dramatische Wende rüberbringen.

Wir können uns genüßlich zurücklehenen und dem Schauspiel beiwohnen. Das schafft nichtmal GZSZ auf die Mattscheibe, was sich die Münchener Dramatiker zwecks Volksbespaßung ausgedacht haben.

Nebenbei ist Grasel auch noch ein kleines Kunststück gelungen. Er hat den Hochstapler Saß vorgeführt. Nur mit der Ankündigung. Das ist vielleicht die bisher beste Verteidigerleistung, von der bisher Kunde aus dem Gerichtssaal drang.

Schlußendlich noch ein Blick zurück. So sah die Münchener Schauspielwelt einen Tag vorher aus.

In einer Stellungnahme an das Gericht erklärt Oberstaatsanwältin Anette Greger, Zschäpe habe sich das ganze Kuddelmuddel selbst zuzuschreiben, weil sie es ablehne, mit ihren alten Anwälten zu reden. Da könne so ein Missverständnis schon mal vorkommen. Die Anwälte seien bereit mit ihr zu reden und würden sie auch aktiv verteidigen. Das zeigten ihre Anträge in der Hauptverhandlung. Außerdem, fügte Greger feinsinnig hinzu, zeige Zschäpes Brief an das Gericht, dass sie eine „selbständige, eigenverantwortlich agierende Verfahrensbeteiligte“ sei – und eben niemand, der sich unterbuttern lasse.

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Quellen des königlichen Knastlebens:

3 comments

  1. Wie sich Zschäpe im Knast verhält, sollte für das Urteil keine Rolle spielen. Die Zeit vergeht, vielleicht ist sie ein anderer Mensch.
    Der letzte „NSU-Mord“ geschah vor 10 Jahren. Für die Entscheidung über die Schuldfähigkeit geht es nur um die Zeit des „NSU-Terrors“.

    Vor ein paar Jahren hatte ich (der Aufhänger war zwar ein anderer) in einem Kommentar bei PPQ zusammengetragen, wie die Justiz die dependente Zschäpe eingeschätzt hat.

    FOCUS 17.11.2012, Bundesanwaltschaft sieht Zschäpe als vollwertige Mitglied
    “Die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe war nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft aktiver und gleichberechtigter Teil eines ´einheitlichen Tötungskommandos´.

    Laut Bundesanwaltschaft hing die Durchführung der Verbrechen „auch vom Willen der Angeschuldigten ab“. Zu jeder einzelnen Tötung habe sie einen „eigenen“ und „gleichwertigen Beitrag“ geleistet.

    Sie habe Aufbau und Bestand der Gruppe „aktiv gefördert“.“

    NeuesSüddeutschland 16.11.2012, Beate Zschäpes Rolle
    ” Angeblich habe Zschäpe bei jedem der Verbrechen einen gleichwertigen Beitrag leisten wollen.

    Das bei Raubüberfällen erbeutete Geld habe sie verwaltet. Zwar sei Zschäpe bei der Ausführung der Morde nicht dabei gewesen. Doch sie habe in jedem Einzelfall den Erfolg gewollt, meinen die Ankläger. ”

    WELT 17.11.2012, Gleichberechtigt bei Anschlägen, Morden, Überfällen
    “Die Anklageschrift gegen Beate Zschäpe zeigt das Ausmaß ihrer Mitwirkung an den zehn NSU-Morden: Keineswegs war die junge Frau nur das „Mäuschen“ an der Seite der Killer Mundlos und Böhnhardt.

    „Von Anfang an“ bis zur Auflösung der Organisation soll sie als gleichgestelltes Mitglied dabei gewesen sein und deren Aufbau und Bestand gefördert haben.

    Und bei der Planung von Anschlägen, Morden und Raubüberfällen sei Beate Zschäpe „gleichberechtigt“ gewesen.“

    N-TV, 09.11.2012, Die Mutter der “Terror-Familie”: Wer ist Beate Zschäpe?
    “Sie waren eine richtige Familie, Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Zschäpe war die Ehefrau, so beschreiben es Beobachter, nur eben von zwei Männern. Die Bundesanwaltschaft sieht die inzwischen 37-Jährige jedoch nicht als harmloses Heimchen am Herd, sondern als gleichberechtigtes Mitglied der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“. Mit allen Konsequenzen.

    Die naive Mitläuferin ist Zschäpe wohl schon damals nicht. Zwar verweigert sie den typischen Nazi-Look jener Jahre, trägt weder Bomberjacke und Springerstiefel noch die Haare raspelkurz. Dem Jenaer Jugendpfarrer Lothar König ist sie dennoch wegen ihrer heftigen Übergriffe, besonders auf Frauen, in Erinnerung. Sie meldet politische Demonstrationen in Jena an.“

    1. Schöne Auflistung, aber wenn sie doch Zschäpe der Mitmörderschaft in Tatortabwesenheit bezichtigen, dann können sie quasi nicht anders, als ihre Rolle endlos aufzuwerten.

      Denke das sehen wir ähnlich. Ist eh alles Gelaber, da es NULL Tatortbeweise gibt.
      Daran ist nichts echt, weder Zschäpes Geständnis noch die Beweisorgien in Womo und FS 26.

  2. das meiste, was die Presse zu B.Z. verfasst, passt in die Kategorie „Kreatives Schreiben“

    Beispiel „Die braune Witwe“ von Christian Fuchs und John Goetz im November 2011
    http://www.zeit.de/2012/23/DOS-Zschaepe/komplettansicht

    erster Fehler: eine unverheiratete Witwe

    sinnlose Zuspitzungen: „Die Frau, die an diesem Abend im Zwickauer Bahnhof direkt an der Wache der Bundespolizei vorbeiläuft, …“
    Jede/r Bahnreisende geht an der Wache der Bundespolizei vorbei, wenn es eine solche auf dem Bahnhofsgelände gibt.

    Phantasie oder belegt?: „Zschäpe schaut nicht nach rechts und links, als sie bei Rot eine Straße mit Schienen überquert. Ein lautes Quietschen ertönt, eine Straßenbahn bremst hart ab, im letzten Moment kann Zschäpe zur Seite springen.“

    Journalismus oder Belletristik?

    Niemand kennt bisher, den Vater von Beate Zschäpe.
    Vielleicht ist es ja Brocken-Benno, der bereits 8.000 mal zu Fuß auf den Brocken lief.
    http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magdeburg/brocken-benno-jubilaeum-102.html
    Ein Vorbild an Ausdauer…

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