Dass der Thüringer NSU-Ausschuss seit Längerem die Verbindung von Neonazis und Organisierter Kriminalität für möglich hält, das ist bekannt. Schliesslich wird diese mögliche Verbindung durch Zschäpes Prozessbesuch Ende 2010 beim Erfurter Bandidos-Prozess ebenso denkbar wie durch die DNA aus Zwickau, die man auch bei einer Bandidos-Hells Angels Schiesserei in Berlin 2012 an einer Patronenhülse fand, und auch die Personalie Michael Hubeny zieht sich von 1992 (V-Leute spielten für 5000 DM Nazi für Spiegel-TV) bis 2012 (Hubeny verpfeift die deutsch-litauische Geldbotenräubergang von 1999 in Pössneck) durch.
Das ist alles uralt…
Als damalige Anführer der Thüringer Bande nannte er die Zwillingsbrüder Ron und Gil E. Die Frage des Richters, ob das Brüderpaar die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gekannt habe, wollte er laut dpa nicht beantworten – er wies darauf hin, dass er ein Kind habe.
Gil Erhard heist jetzt Wolf… alles bekannt.
Aber dann geht es richtig los, Katharina König goes Jürgen Elsässer!
Man glaubt auf einmal, man lese die Compact-Spezial NSU-Geschichte (das alternative Szenario am Ende des Heftes) aus dem Jahr 2013:
Nach Einschätzung der Thüringer Landtagsabgeordneten Katharina König, die im dortigen NSU-Untersuchungsausschuss die Fraktion Die Linke vertritt, wäre Böhnhardt sowohl in der Neonaziszene als auch im Bereich der organisierten Kriminalität eine »perfekte Quelle« nach Logik des Verfassungsschutzes gewesen.
König äußerte am Samstag bei einer Podiumsdiskussion in Berlin den Verdacht, dass Böhnhardt als V-Mann angeworben werden sollte. Als der damals 20jährige Anfang 1998 mit Beate Zschäpe und Uwe Mundlos in Jena untergetaucht war, hatte sich der Verfassungsschutz an ihre Fersen geheftet und wichtige Informationen nicht an die Polizei weitergeleitet.
Potzblitz! Uwe Böhnhardt gar als Killer einer deutsch-migrantischen Mafiabande, wie „Kai Voss“ das damals in Compact beschrieb, als Szenario? Oder doch eher als Aushorchzellen-Bestandteil, wie es der AK NSU favorisiert?
Noch eine Verschwörungstheorie gibt Frau Wangerin zum Besten:
Kritische Prozessbeobachter und ein Teil der Nebenklagevertreter in München schließen nicht aus, dass ehemalige V-Leute sogar auf der Anklagebank vertreten sind, denn der Geheimdienst enttarnt seine »Quellen« in der Regel nicht freiwillig.
Wieso ehemalige?