Wie widerlegt man Verschwörungstheorien?
Indem man einen BKA-Beamten Werle vorlädt, der gar nicht am Tatort war, als die Schutthaufen-Beweisorgien stattfanden, sondern irgendwann eine Woche später ankam.
Der Bundestags-NSU-Ausschuss legt los: Erste Zeugen zur Beweisorgie in Zwickau
Jedenfalls dann, wenn man sich lächerlich machen will.
Kein Problem für den Bundestag:
Der Werle war gar nicht dort, Menschenskinder, jedenfalls nicht vor dem 12.11.2011, und die Beweisorgien fanden SÄMTLICH vor diesem Datum statt. Laut Einsatztagebuch Lenk war kein BKA vor dem 12.11.2011 dort.
So what?
Wenn es in die Hose geht, dann verschweigt man das als staatstragende Linke?
Der 2. Zeuge, immerhin Kriminaldirektor des BKA, Chef dort in Zwickau am Tatort der BAO TRIO Regionalabschnitt Sachsen, kommt beim feschen Frollein W. mit keinem Wort vor.
Wechseln wir das Blatt:
Im Auftrag des Generalbundesanwaltes trat nun das BKA auf den Plan und übernahm – so wie in Thüringen – in Sachsen die weiteren Ermittlungen. Bis zum 30. Juni war in Zwickau der heutige Kriminaldirektor Thomas Werle Leiter des regionalen Ermittlungsabschnitts Sachsen des BKA. Daher, so meinte der Untersuchungsausschuss, sei er der Zeuge, der den weiteren Recherchegang kompetent erläutern könnte. Geredet hat Werle viel, aber kaum etwas gesagt.
In den ersten Tagen sei das Informationsaufkommen »geradezu explodiert«. Doch was haben er und seine aus Wiesbaden und Meckenheim nachgeführten Polizisten daraus gemacht? Seit November 2011 gibt es zahlreiche immer wieder geäußerte Fragen, die auch bei den Ermittlern eine hohe Priorität gehabt haben müssten. Eine lautet: Wer wohnte wirklich in der Frühlingsstraße? Klar ist: Für einen Drei-Personen-Haushalt – mit vier Schlafstellen – waren der Wasser- und der Stromverbrauch zu gering. Beate Zschäpe, die Überlebende des angeblichen Zwickauer Trios, die sich vor dem Oberlandesgericht München unter anderem wegen des Vorwurfes der Brandstiftung zu verantworten hat, schweigt dazu.
Was also haben die Kriminalisten des BKA ermittelt? Glaubt man Werle, dann ist das Bundeskriminalamt so ahnungslos wie in den Novembertagen vor über vier Jahren. Doch warum? Allein durch die Untersuchung der in der Wohnung gefundenen und an zahlreichen Objekten anhaftenden DNA-Spuren hätte man mehr über die tatsächlichen Bewohner erfahren können. Dachten sich vor allem jene Abgeordneten, die vor ihrer Wahl in den Bundestag als Polizisten gearbeitet haben. Der Ausschussvorsitzende Clemens Binninger, sein CDU-Kollege Armin Schuster, der Linkspolitiker Frank Tempel und die Grüne Irene Mihalic fragten daher kundig nach. Und waren wie vom Donner gerührt, als der BKA-Kriminaldirektor behauptete, das Feuer habe alle DNA-Spuren vernichtet. Welch ein Unsinn! Die Zahnbürsten und andere Gebrauchsgegenstände waren in einem Topp-Zustand, der Keller blieb von Feuer und Löschwasser verschont. Und hat der- oder diejenige, die das Benzin in der Wohnung verspritze, wirklich Handschuhe getragen? An dem unversehrt gefundenen Kanister waren angeblich weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren zu entdecken.
Das ist doch schon wesentlich informativer.
- die TOPP Zahnbürsten waren Uwe-DNA-frei, das ist immer wieder erwähnenswert. Auch die im Womo: Irrelevant wie die 6 Kugelteile in Böhnhardts Kopf!
Wer dort wohnte ist ungeklärt, aber EINE Zahnbürste hatte Zschäpe-DNA. Vermieter Matthias Dienelt. Schlafstelle 4, wurde offenbar gar nicht in der Wohnung gefunden, dafür jedoch Dutzende Fremd-DNAs…
Hat Werle ermittelt, wer nach dem angeblichen Selbstmord der beiden Uwes und dem Brand in Zwickau versuchte, Beate Zschäpe per Handy zu erreichen? Dokumentiert sind diverse Nummern, die auf das sächsische Innenministerium, ja sogar auf das Polizeihilfswerk verweisen. Manche Anrufe sind nachvollziehbar. Doch was ist mit jenen, deren letzte Ziffern vom Provider nur mit XXX angegeben wurden? Hat Werle nachgehakt? Vor dem Bundestagsausschuss zuckt er nur mit den Schultern.
Auch an den ND-Heilig dieselbe Frage:
- war KD Werle denn überhaupt tatzeitnah dort? Der kam doch frühestens ne Woche später an?
Versus:
- warum sagte Feuerwehrdezernent Heinrich Günnel, ab 6.11.2011 sei das BKA dort gewesen?
Werden jemals die Basics der grundlegenden Widersprüche in der Berichterstattung stimmen?
Was ist mit den 30 Sekunden-Anrufen, die zwischen 16.32 Uhr und 21.06 Uhr unter der Zschäpe-Nummer registriert sind? Waren das sogenannte »Stille SMS«, mit denen Sicherheitsbehörden den Standort Zschäpes zu ergründen suchten? Und dann ist da noch die ominöse schwedische Handynummer, die in den fraglichen Zeiten sowohl in Eisenach wie in Zwickau eingeloggt war. Fragen über Fragen. Alles bekannt. Keine ist schlüssig beantwortet. So entstehen erst Verschwörungstheorien!
Ein Zeuge sah die Uwes in einen auffällig zweifarbenen Q5-Audi steigen, ein anderer nahm einen der mutmaßlichen Mörder zu einer Autobahnraststätte nach Erfurt mit.
Aber nicht am 4.11.2011… daher hier im Artikel total irrelevant. Zschäpe-Nummer stimmt. Lob!
Chefermittler Werle hat nicht einmal den Hauch einer Antwort dazu anzubieten. Er weiß nur, dass die abgehefteten Regionalzeitungen mit den »Dönermord«-Berichten zum Gutteil nicht in Zwickau gekauft worden sein können.
Was weiß Werle über Zschäpes tränenreichen Abschied von einer ehemaligen Nachbarin Anfang November? Was ermittelte er zu einem bezeugten Streit der drei am Wohnmobil? Warum ließ sich Zschäpe in jenen Tagen angeblich mit einem Taxi zu einem Anwalt fahren? Nichts. Werle weiß nichts, sagt er jedenfalls, und findet gar nichts dabei, dass er als einstiger BKA-Chef vor Ort nun so jämmerlich als Zeuge versagt.
Zum Abschluss ein Geistesblitz vom ND-Mann:
Doch: Hat er wirklich versagt, oder ist er geradezu brillant – als Zeuge, der den Ausschuss ins Leere laufen ließ?
Genau das schreiben wir seit Zschäpes 53 Seiten – Vorlesung vom Dezember 2015: Die Bundesregierung hat dem neuen Bundestags-Ausschuss und allen Landtagskollegen einen Knockout zu verpassen versucht, indem es laut Zschäpe keine Mittäter etc gab, nirgendwo, und die Bemühungen der Parlamentarier und der Linken, ein noch 2016 Flüchtlingsheime anzündendes NSU-Netzwerk zu konstruieren durch BAW und BKA erheblich erschwert worden sind.
Die Abgeordneten, so wurde noch am Donnerstagabend klar, wollen sich derlei »Unterstützung« kein zweites Mal bieten lassen.
Irre. Und witzig. Bizarr, geradezu. Hochgradig peinlich.
Wer hat denn den KD Werle vorgeladen, obwohl der an den entscheidenden Tagen der Beweisorgien von Zwickau gar nicht offiziell vor Ort war?
Der Bundestags-Ausschuss, wer denn sonst?
Wie kam man darauf NICHT zu klären, zum Beispiel mit Hilfe der Zeugen Heinrich Günnel und KR Swen Phillip und Kameramann Heiko Richter, WER ab WANN dort in Zwickau war, und nicht zur Sachsen-Polizei gehörte, BEVOR man sich vom BKA wieder als Dummen-Verein vorführen liess?
Warum fragte man nicht zuerst die Einsatzbericht-Stimmigkeit der am Tatort notierten Grosskopferten ab? Da stimmt doch fast gar nichts!
Bundestags-NSU: 2 Zeugen, 2 Pleiten, 1 Märchenonkel, 1 Souffleur, 1 Ahnungsloser
Der Ahnungslose ist durch, eine Pleite offiziell, bleibt der Märchenonkel und der Souffleur, und die Peinlichkeit Nr. 2.