Die 4-tägige Flucht der Beate Zschäpe, Teil 1

Wir müssen hier ansetzen:

Das ZDF weiss Interessantes zu berichten:

Am 4. November 2011 fliegt die Terrorzelle NSU auf: Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos begehen Selbstmord, Beate Zschäpe steckt die Wohnung des Trios an und flüchtet. Ihr Handy klingelt am Nachmittag sehr häufig, über 30 Mal allein zwischen 16.30 und 21 Uhr. Doch wer ruft Zschäpe immer wieder an?

Die deutschen Sicherheitsbehörden prüfen es später nicht ernsthaft nach, weil in den Anrufprotokollen die letzten drei Ziffern durch x ersetzt sind. Aber sie haben die Ziffern davor auch nicht mit den Mobilnummern der Personen aus dem Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) abgeglichen, unter ihnen eine große Zahl von V-Leuten der Behörden. Haben mehrere von ihnen an jenem 4. November 2011 verzweifelt versucht, Beate Zschäpe zu erreichen, weil sie mindestens Mitwisser waren, wenn nicht sogar mehr? “Nicht verfahrensrelevant” – so heißt die Formulierung, die in den Akten zum NSU-Verfahren oft auftaucht, zu oft, könnte man meinen.

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Als am 24.11.2011 die Festnahme Andre Emingers und die Hausdurchsuchungen bei ihm und bei seinem Zwillingsbruder Maik stattfinden, werden die Handys von Susann und Andre Eminger beschlagnahmt.

Als diese Handys am 6. oder am 7.12.2011 bei der Bundespolizei zum Auslesen eintrafen, da fehlten Daten.

Warum also verschwanden die SMS von Emingers Handy, bevor sie zum Auslesen zur Bundespolizei gingen, in der Zeit von Beschlagnahme (24.11.) bis Eintreffen dort (7.12.) ?

Welches war der “Skandal” in der Presse?

Sehen Sie, liebe Leser, da wurden Sie verarscht!
Es geht gar nicht um das Löschen irgendwelcher Sicherungskopien bei der Bundespolizei, nachdem die ausgelesenen Handydaten längst beim BKA waren.

Es geht darum, dass diese Daten gelöscht wurden, bevor die Handys zum Auslesen gingen, zum Schutz eines Informanten-Paares: Der Eheleute Eminger.

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Es gibt ein weiteres sehr belastendes Indiz gegen die Emingers: Die erfolgte Zuordnung der „Bekenntnisfestplatte“ EDV 11 zu Andre Eminger, und das prompte Zurückrudern des BKA innerhalb von Tagen:

Das fünfseitige Vernehmungsprotokoll ist als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ klassifiziert. Aus gutem Grund: Darin berichtet Meier, wie in seiner Behörde im Dezember 2011 im Auftrag des Bundeskriminalamts (BKA) sensible Handy-Daten eines Tatverdächtigen gelöscht wurden. … Er war als Leiter der Abteilung 5 im Präsidium der Bundespolizei für die Informations- und Kommunikationstechnik der Behörde zuständig, die für das BKA auch die Handys mutmaßlicher NSU-Terrorhelfer auswertete. … 
Er stellte sich die Frage, ob womöglich das BKA einen V-Mann im Umfeld der NSU-Terrorgruppe schützen wollte. „Wenn das stimmen würde und das BKA jemanden im Umfeld des Trios hätte“, sagte er den Bundesanwälten, „dann hätten wir ein Problem.“ http://www.bild.de/news/inland/nsu/ausschuss-prueft-daten-affaere-28271012.bild.html

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Seit dem 30.11.2011 ruderte das BKA zurück, die Platte EDV 11 sei nicht Eminger zugehörig, er also nicht Macher der Videos und schon gar kein Informant… siehe: https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/07/27/den-sack-zugemacht-informanten-susann-und-andre-eminger-wurden-vom-bka-geschutzt/

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Am 17.11.2011 hatte Susann noch die Fluchthandynummer bei der Buchung des Sommerurlaubs 2012 hinterlegt:

Und wer reservierte am 17.11.2011 (oder unmittelbar davor) einen Ferienplatz auf Rügen für 2012, und gab als Telefonnummer eben diese
“Fluchtnummer Zschäpes 0162 – 7000587” an?

Frau Susann Ewinger:  http://sicherungsblog.wordpress.com/2014/09/15/wie-konnte-susann-ewinger-am-17-11-2011-mit-zschapes-fluchthandy-einen-urlaubsplatz-fur-2012-buchen/

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Dieser Zusammenhang ist auch hier noch genauer dargestellt:

KRIMINELLE ERMITTLER? EMINGERS, DAS FLUCHTHANDY UND DER 4.11.2011

Wie lange hat es wohl gedauert, nach dem 6.11.2011, bis die Ermittler Susann Eminger fanden? 1 Tag, oder doch länger? 2 Tage?

Phantombild der “Katzenkorb-Frau” am 4.11.2011
erstellt am 6.11.2011 Antje H., Nachbarin

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Wenn also die Anrufer bei „Zschäpe“, 30 Anrufe am 4.11.2011, nicht ermittelt wurden, angeblich, dann wird da wer geschützt? Das LfV Sachsen, oder das BfV ? Anrufe aus dem sächsischen Innenministerium waren dabei.

DAS BKA HAT DIE ANRUFERNUMMERN AUF DEM FLUCHTHANDY NICHT IDENTIFIZIERT

ZDF, November 2014… da wartet noch eine dicke Überraschung.

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Und jetzt muss man sich entscheiden: Wo war Zschäpe?

A) in Eisenach.

Doch der Hund schlug auch anderswo in Eisenach an, heißt es in Ermittlerkreisen. Die Polizei ist sich nach meinem Eindruck sicher: Beate Zschäpe war an den letzten Tagen des Trios ebenfalls vor Ort in Eisenach. Aber wo? Und was war ihre Aufgabe?

Beate Zschäpe habe in der Nacht vor dem letzten Raubüberfall auf eine Sparkasse in Eisenach übernachtet – jedoch nicht in dem Wohnmobil, lautet das derzeitige Fazit in Ermittlerkreisen

http://www.swr.de/blog/terrorismus/2011/12/18/zschape-ermittler-auf-den-hund-gekommen/

B) in Zwickau.

Offenbar war es eine gute Idee der Ermittler: Schon wenige Stunden nach dem Brand der Wohnung der “Zwickauer Zelle” in der Frühlingsstrasse in Zwickau am 04. November 2011 setzte die Polizei Hunde ein: Spezielle “Mantrailer”, die auf das Aufspüren von Personen trainiert sind. Mit ihnen wollte man die Mieterin der brennenden Wohnung finden – und später, als man wusste, dass sie mit dem brennenden Wohnmobil in Eisenach zu tun hatte, bzw. Beate Zschäpe ist, ihre Spur verfolgen. Reaktionen solcher Hunde sind als Beweis nur bedingt geeignet. Aber als Anhaltspunkt können sie eine gute Hilfe sein. Insofern waren die Ermittler mit dem Hund offenbar durchaus erfolgreich.

Denn mit der Hunde-Hilfe konnte man wohl nicht nur den möglichen Weg von Beate Zschäpe durch Zwickau nach der Brandlegung rekonstruieren: Zschäpe soll in den Minuten der mutmasslichen Brandstiftungen immer das Schicksal ihrer Katzen im Blick gehabt haben und dann in Richtung Bahnhof verschwunden sein.

Interessanterweise könnte sie dabei auch dem Ehepaar Andre und Susann E. über den Weg gelaufen sein – zufällig oder nicht. Denn als das Haus in der Frühlingsstrasse lichterloh brannte, nahm die Polizei routinemäßig auf, wer sich um den Brandort herum aufhielt. Häufig ist bei Brandstiftungen nämlich der Brandstifter unter den Zuschauern, weil er sein “Werk” bewundern will. Und – hoppla – man traf auf das Ehepaar E., dessen Name den Ermittlern zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel sagte.

C) Weder noch.

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Für A) spricht die Anwesenheit der Katzentante Eminger in Zwickau, dagegen spricht die Beobachtung von Janice Martin, langer roter Mantel einer Frau die weg lief vom explodierten Haus, denn „Zschäpinger“ hatte eine dunkle Jacke an, keinen roten Mantel.

Für B) gilt Dasselbe wie für A)

werliefweg

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Für C) gibt es nur das Indiz, dass Zschäpe in Glauchau war, weil von dort aus Eminger angerufen wurde, aus einer Telefonzelle. Nicht per „Fluchthandy“.

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Die Ermittlungen zum Objekt 5 (Zschäpe) geben darauf keine eindeutige Antwort:

z0 z1 z2

Zschäpe wollte nach Jena, soviel scheint klar. Am 5.11.2011 ergoogelte sie die Telefonnummer ihrer Oma.

Aber sie hatte noch was zu erledigen…

Ende Teil 1.

zschäpe-8-11-2011

Teilakte 12 MB: Was Objekt 5 so bei sich hatte, 60 Seiten.

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