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NSU Sach- und Lachgeschichte Nr. 3: Terrorhelfer Carsten Schulze, Jürgen Helbig und Tino Brandt

Wer vor der Öffnung einer „Bombenwerkstatt“ verduftet, „in den Untergrund abtaucht“, der weiss auch nicht, was dort gefunden wurde, und was man ihm seitens der Strafverfolgungsbehörden denn vorwirft.

Nachdem Böhnhardt von der Garage seiner Eltern aus abgehauen war, am Morgen des 26.1.98, da traf man sich bei Ralf Wohlleben in der Wohnung (bei diesem stadtbekannten Neonazi nachzuschauen war dem LKA unzumutbar), Wohllebens Freundin Juliane Walther holte Zschäpe herbei, Mundlos kam von Ilmenau (Abitur-Lehrgang) angefahren, und das alles völlig unbemerkt seitens der Polizei. Genial.

Ralf Wohlleben

Quelle: taz!

Beate Zschäpe hatte dann auch sofort eine Erklärung (Aussage Andre Kapke vor Gericht), was nun passieren würde: 

Der Staat wird ein Exempel statuieren, 7 Jahre Knast bei 10 Jahren Verjährung, man müsse sofort fliehen. 

Woher wusste Zschäpe das?

Mundlos ging zu seiner Mutter, EC-Karte ausleihen und sich verabschieden, und sie sagte aus, „Mutti, mit den Waffen habe ich nichts zu tun, nur mit dem Schriftkram“, das habe er zu ihr gesagt (Zeugenaussage Ilona Mundlos)

In der „Bombenwerkstatt“ waren aber keine Waffen, da war doch TNT und 
4 Rohrbomben???
(oder auch nicht…) 

Ein Luftgewehr als Waffe, meinetwegen, Zschäpes Schreckschusspistole (damals legal !!!) hatte sogar einen Namen, aber „Waffen“ sind was Anderes.

Quelle: TA




RA Thomas Jauch aus Weissenfels
Quelle: Querläufer.wordpress.com

Man floh also mit Wohllebens Peugeot 205 gen Sachsen, zum Spitzel Thomas Starke, der das Trio dann zuerst bei sich, bei Kumpel Thomas Rothe, bei Mandy Struck etc unterbrachte, das ist allseits bekannt.

Und man fuhr zum „Szeneanwalt“ Thomas Jauch, damit der mal Akteneinsicht beantrage, damit man erfahre, was denn die Vorwürfe sind.



Problem: Anwälte brauchen Vollmachten, Ausweiskopien. Zschäpe hatte kein Ausweispapier dabei.

Und da kommen dann die „Terrorhelfer“ ins Spiel. 
Einbruch in Zschäpes Jenaer Wohnung, Ausweise besorgen.

Kommando Jürgen Helbig, Carsten Schulze (Kronzeuge der Anklage)

Carsten S.

In den Leitmedien gibt es kein Foto vom Angeklagten Schulze mehr.
Hier isser, der Einbrecher 😉

Helbig stand Schmiere, die Polizei observierte (Aussage Jürgen Helbig vor Gericht), als Carsten Schulze die Papiere besorgte, und als besonderen Gag will er die Schulzeugnisse Zschäpes an einer Fliegerscheune bei Jena vergraben haben, an der auch Ku-Klux-Klan Kreuzverbrennungen 1995 stattgefunden hatten.

Angeblich hat er die Schulzeugnisse mit dem BKA 2012 wieder ausgegraben.


Und so kam Beate Zschäpe an ihre Ausweise, die sie für den Anwalt brauchte, damit der Akteneinsicht beantragen konnte. Mit Wissen und Nichtstun der Polizei. Aussage Jürgen Helbig.

Jürgen Helbig gab auch den Boten nach Chemnitz, wurde dabei observiert und fotografiert, man zeigte ihm sogar -seitens LKA- die Observationsfotos seiner Übergaben bei Zwickau an der Autobahn, aber das Trio fand man nicht. 

Quelle: politikforen.net, Hajo Funke



Trotz Abhörung der Handys, Ortung der Handys (Böhnhardt) klappte wohl irgendwie nicht, trotz Überwachung der Boten Helbig und Kapke, dem man ein Auto mit Peilsender (das von Spitzel Tino Brandt) unterschob, als er Pässe für das Trio besorgen wollte, monatelang wurde Kapke observiert, auch vom BfV mit Ultrakleinflugzeug, aber das Trio blieb verschwunden.


Und was erreichten die Anwälte des Trios damals?

Gar nichts:

– RA Thomas Jauchs Schreiben soll verloren gegangen sein, 1998.
– RA Gerd Thaut (bezahlt vom Thüringer LfV) erreichte nichts bei Staatsanwalt Koeppen
– RA Eisenecker wurde 1999 die Akteneinsicht verweigert.


Das Trio blieb also unauffindbar.
Jedenfalls offiziell.

Die Zielfahndung des LKA Thüringen schmiss hin, Februar 2001, der Vermerk von KHK Wunderlich „das Trio wird vom Verfassungsschutz gedeckt“ schlug hohe Wellen, und im August 2001 übergab die Fahndung ihre Akten hausintern an die Registratur.

Kriegen Sie da ja nichts raus, soll LKA-Vize
Jakstat zu dem Zeugen Grosa (Bild) gesagt
haben. Sensation bei Report Mainz, ohne Folgen.

Als 2003 das Verfahren „Bombenwerkstatt“ im Juni eingestellt wurde, da hatte die 3 bereits 2 Jahre lang Niemand mehr gesucht. 

Einzige Ausnahme vom „Nichtsuchen“ soll eine Episode im Juni 2003 gewesen sein, als man Böhnhardt in Jena gesehen haben wollte, und diese Info ans LKA kam. Grosa tat wie ihm geheissen 😉

Quelle: haskala.de


Warum Mundlos und Zschäpe nicht Mitte 2003 ganz offiziell wieder auftauchten, das ist eines der grössten Fragezeichen des NSU-Phantoms überhaupt.

Bei Böhnhardt lagen die Dinge anders, dessen nicht angetretene Haftstrafe (Urteil Dez 1997 rechtskräftig) verjährte erst 2007. 10 Jahre danach…

Judenpuppe an BAB A 4-Brücke

Woher Böhnhardt wusste, an welchem Tag Ignaz Bubis die A 4 im Leutratal entlangfuhr, das ist eines der kleineren NSU-Rätsel.

In 2. Instanz wurde er jedenfalls freigesprochen. 
Vielleicht weil die Polizei den Torso erst abgeschnitten hatte, dann das als dumme Idee beurteilte und den Torso wieder aufhängte?

(Aussage LKA KHM Mario Melzer vor dem NSU-Ausschuss Berlin)

Eine sehr lustige NSU Sach- und Lachgeschichte, wie auch das Dagegentreten bei der Theaterbombe Jena, die die Kripo per Streifenwagen aufs Revier brachte, wo sie dann mittels 10 Gramm TNT und 10 Gramm Schwarzpulver zu einer „echten Bombe ohne Zünder“ mutierte.

NSU Lach- und Sachgeschichte Nr. 2: Das BKA greift ein, Alles wird gut!

Es ist Mitte Februar 1998, das Trio BMZ (Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe) ist seit 2 Wochen verschwunden, und noch keine Zeitung hat den Fahndungsaufruf des LKA Erfurt bekommen.


Man beachte den roten Jenaer Theaterbomben-Nazikoffer von 1997, der nicht zur Razzia 1998 gehört, aber im Fahndungsaufruf als EINZIGER Grund genannt wurde, und man beachte die nicht vorhandenen Rohrbomben mit dem nicht vorhandenen TNT in der nicht vorhandenen Plastiktüte. Quelle: Thüringer Allgemeine


LKA-Chef Luthardt hat am 28.1.98 seine schärfsten Waffen auf den Fall angesetzt: Den LKA-Staatsschutz unter KHK Jürgen Dressler, und das Zielfahndungskommando unter einem gewissen Herrn Ihling (ca. 2000 verstorben), dessen bester Mann KHK Sven Wunderlich sucht „den Drilling“.

Das LKA Thüringen wendet sich an das Bundeskriminalamt, und das BKA schickt am 16. Februar 1998 zwei Ermittler nach Erfurt. KHK Michael Brümmendorf und seine Kollegin 
KOK´in Beischer-Sacher, die zuvor beim LKA Erfurt hospitierte. Man kennt sich also.

Stolz zeigt man den Fachleuten aus Wiesbaden die Asservaten: Papieren und Akten, in grossen Stapeln, und seit 26.1.98 immer noch unausgewertet. 

Die Profis machen sich ans Werk und werden fündig:

Sie finden eine Adressliste, aufgestellt von Mundlos 1995 (seine elterliche Telefonnummer steht als „eigene Telefonnummer“ drauf), die handschriftlich aktualisiert wurde und recht aktuell zu sein scheint. 

Gefunden zwar bei Böhnhardts am Nachmittag nach dem morgendlichen „Untertauchen“, aber man erklärt sie zur „Garagenliste“, der Gold Card laut Wolf Wetzel für die Fahnder: Wer die Freunde des Trios kennt, der findet es auch!


Die Gold Card für jeden Fahnder. Quelle: Wolf Wetzel.

KHK Brümmendorf vom BKA studiert auch einen Ordner mit Schriftverkehr zwischen Uwe Mundlos und einem gewissen Thomas Starke (siehe Liste) und einem Torsten Schau, die über die HNG an Mundlos vermittelt wurden, Motto: „Schreibt unseren nationalen Gefangenen Briefe in den Knast!“

Trotz einer Gegenüberstellung in Berlin vor dem NSU-Ausschuss blieb es ein Geheimnis, warum LKA-Staatsschützer Jürgen Dressler bestritt, diese Liste jemals gesehen zu haben, obwohl BKA-Staatsschützer Michael Brümmendorf ihm widersprach und beharrte, er habe ihm die Liste gegeben.

Fakt ist, der Zielfahnder Sven Wunderlich will diese Liste zum 1. Mal Ende 2011 gesehen haben.

Es kommt aber noch besser:

Brümmendorf erkannte auf der Liste mehrere V-Leute, als BKA-Staatsschützer kannte er sich aus, alle Spitzel sind farbig auf der Liste markiert: Tino Brandt, Thomas „Corelli“ Richter, Thomas Starke, Kai Dalek. (Kai D.)

Was machte Brümmendorf?
Schreibt er den Fahndern auf, dass das Trio zu einem V-Mann nach Chemnitz geflohen ist, zu Thomas Starke?

Jein.

Offiziell darf er das nicht „leaken“, also macht er folgendes:

Brümmendorf schreibt einen handschriftlichen Vermerk, (der nicht in die EDV abgelegt wird), aber in die LKA Akten kommt er, und darauf steht:

Fluchtadresse Thomas Starke oder Torsten Schau. Beide in Chemnitz.
Datum dieser Notiz: 19.2.1998.



Erreicht die Zielfahndung des LKA dieser Vermerk? Nein.
Warum gab Jürgen Dressler den nicht an die Fahndung weiter? 
In den LKA-Akten Dresslers ist er drin.

Strafvereitelung im Amt.

Wieder eine NSU-Geschichte, die noch niemals in den Leitmedien zu lesen war.

Die Einwände zu Thomas Starke, der wurde doch erst Ende 2000 vom LKA Berlin als Spitzel geworben, sind eine grobe -allseits verbreitete- Desinformation. 

Sehr einfach widerlegbar anhand der Wortprotokolle des Bundestags-Untersuchungs-Ausschusses, aus denen klar hervorgeht, dass Ende 2000 Thomas Starke laut Schreiben des Generalbundesanwaltes (!!!) vom 2.1.2001 an das LKA Berlin eine langjährige Vertrauensperson war. Mehrerer Dienststellen der BRD.

Die Leitmedien der BRD sind jedoch nicht Willens, dieses auf dem Bundestags-Server vorhandene Dokument zu lesen und darüber zu berichten.

Im Abschlussbericht -1400 Seiten lang- des NSU-Ausschusses fehlt diese sehr wichtige Tatsache, weil sie in einer nicht öffentlichen Sitzung (66b) bekannt wurde, und alle nichtöffentlich bekannt gewordenen Fakten mussten aus dem Abschlussbericht entfernt werden.


Und so erzählen uns die Medien noch heute, dass Thomas Starke TNT gebracht habe, und dass er das Trio versteckt habe, BEVOR er Spitzel des Verfassungsschutzes (bzw. des Berliner LKA) wurde.

Das ist eine Lüge. Starke war seit 1995 V-Mann.
Wer ihn engagierte damals ist eines der best gehüteten NSU-Staatsgeheimnisse.


Nachzulesen hier:
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/CD14600/Protokolle/Protokoll-Nr%2066b.pdf

Aufbereitet hier:
http://friedensblick.de/8212/nsu-tnt-lieferant-starke-war-langjaehriger-vertrauensmann/


Etwas verklausuliert hier:

“Eine anschließende Passage zur Vertraulichkeitszusage der Generalbundesanwaltschaft gegenüber dem V-Mann Thomas S. konnte im Bericht nur geschwärzt erscheinen.” (koeditz)
http://www.kerstin-koeditz.de/blog/2013/10/frueh-versagt-schnell-vergessen-der-saechsische-nsu-ausschuss-zehn-polizisten-spaeter/



Aber niemals bei SPIEGEL, FAZ, BILD, WELT, Süddeutsche etc pp.

Gleichschaltung der Medien

Weist man einen „kritischen linken Journalisten (Stern.de etc) darauf hin, dann passiert exakt nichts:

Wissen Sie, warum das Protokoll 66b heisst?
NICHTÖFFENTLICHE SITZUNG, deshalb “b”, und nicht im Abschlussbericht erwähnt. Da kam heraus, dass Thomas Starke bereits MEHRERE Vertraulichkeitszusagen anderer BRD-Dienste hatte, als das LKA Berlin ihn Ende 2000 anwarb. Daher schrieb der GBA am 2.1.2001 von “langjähriger Vertrauensperson”. Musste geschwärzt werden im Abschlussbericht, wie so Vieles anderes auch…

http://debattiersalon.de/nsu-prozess-der-tunnelblick-der-bundesanwaltschaft/#comment-756

Sach- und Lachgeschichte Nr. 1: Sie finden bei einer Razzia TNT und Rohrbomben. Was tun Sie dann?

Stellen Sie sich bitte vor, sie wären das Landeskriminalamt Erfurt im schönen Thüringen, und sie führen eine Razzia durch, am 26.1.1998, und Sie finden in einer „Bombengarage“ 1.392 Gramm TNT und 4 einsatzbereite Rohrbomben. 

Diese Garage hat eine gewisse Beate Zschäpe 1996 von einem Jenaer Kripo-Polizisten angemietet: Klaus Apel, Geburtsname der Zschäpe ist -raten Sie!- Apel.

Was tun Sie jetzt?

1. Sie verhaften die vermuteten Bombenbauer und eventuell den Polizistengaragenvermieter.
2. Wenn die 3 schon weg sind, beantragen Sie einen Haftbefehl.
3. Sie orten die Handys, die diese 3 Trottel noch monatelang benutzen, und verhaften Sie dann in Chemnitz.

Soweit richtig?

Nein. Völlig falsch.
All das tun Sie nicht, zumindest dann nicht, wenn Sie das LKA Erfurt sind.

Sie machen folgendes: 2 Tage nach dem „Untertauchen“ des Trios (genannt „Operation Drilling“ seitens des Landesamtes für Verfassungsschutz Erfurt) beantragen Sie als LKA Thüringen einen Haftbefehl wegen einer Bombenattrappe vor dem Theater in Jena 1997. 



Weshalb werden die 3 gesucht?
Wegen TNT und 4 Rohrbomben in der Bombengarage?

Nein.

Sie werden gesucht wegen einer Bombenattrappe aus dem September 1997.
Warum hat man sie dann zwischen Sept 97 und Jan 98 nicht festgenommen?

Was tun Sie als LKA Thüringen dann noch?
Sie geben diese Fahndung SOFORT an die Medien.

Wieder falsch!
Tun Sie nicht!
Sie warten damit fast 1 Monat.



Wieder kein TNT, wieder keine Bombenwerkstatt!
Wieder nur „Theaterbombe 1997“

Wo ist das TNT, wo sind die Rohrbomben?



2013 gibt es dann aber die Rohrbombe, also wenigstens 1 von 4.
Ein Wunder?

Irgendwie schon, denn:


http://www.otz.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Beweismittel-zu-NSU-Bombentrio-bereits-vernichtet-654327993

Bei der Durchsuchung einer Garage des späteren NSU-Trios in Jena waren laut Staatsanwaltschaf 1392 Gramm des Sprengstoffs TNT sichergestellt worden. Tatsächlich aber wurde diese Menge nie gewogen.

Auf Aufforderung der Staatsanwaltschaft Gera hatte das Landeskriminalamt Ende Dezember 1998 eine Liste der TNT-Funde vorgelegt mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass Originalspuren nicht mehr vorhanden seien.

Da haben Sie es -als LKA Thüringen- aber gründlich vergeigt!

Nicht gewogen, aus der Plastiktüte mit dem TNT keine Proben gezogen, alles vernichtet, ja das geht aber gar nicht. Strafvereitelung im Amt: Wo ist das Zeug hergekommen, wo ist der „chemische Fingerabdruck“, und wohin ist es verschwunden?

Das können Sie als LKA Thüringen nicht auf sich sitzen lassen, diese Vorwürfe, also schnell eine Pressemitteilung herausgeben:


http://www.thueringen.de/th3/polizei/lka/presse/aktuell/pm/66821/

Lediglich klarstellend wird darauf hingewiesen, dass im August und Dezember 2000 nur noch die verbliebenen Sprengstoffproben, die im Milligramm- und Grammbereich lagen, vernichtet wurden.

Das LKA Erfurt muss wegen akuter Blödheit gerichtlich belangt werden:
Ihr Trottel, die Verjährung war 2003! Hättet ihr Unfähigen nicht 2000 geschrieben, hätte Euch das den Arsch retten können!

Sie hatten also DOCH Proben (Asservaten) gezogen, von nie vorhandenem TNT, wegen dem das Trio -logo- nach der Flucht auch nicht gesucht wurde.

Das ist doch ein wirklich prima Sach- und Lachgeschichte.

Von der man in den Leitmedien noch niemals gelesen hat…

Schöne Persiflage von Eulenfurz:
http://eulenfurz.wordpress.com/2014/04/18/bekenner-dvd/