eine Serie von @riemenkarl
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Die Tat und die Auffinde-Situation
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der BMW5er neben dem Trafohaus
13:58 UHR, diverse Ohrenzeugen hören Schüsse
14:00 UHR, Ehepaar F. (11)
Beide beobachteten wie ein dunkelblauer Audi A 4 mit LB-Kennzeichen in schneller Fahrt auf die Theresienwiese, an der Zufahrt Schlachthof fuhr. Fahrer blond, Kurzhaarschnitt, weiterer Mitfahrer.
Anmerkung:
Auch hier wird wieder ein blauer Audi beschrieben. Was sehr auffällig ist, dass dieser in unmittelbarer Tatortnähe gesehen wurde! Zwar ist hier das Nummernschild ein anderes, aber die Fahrzeugbeschreibung passt weitgehend mit den anderer Zeugen überein! Diese Aussage findet in den Akten nur geringe Erwähnung. Personenbeschreibungen könnten vielleicht mit den Phantomen übereinstimmen. Unklar.
Gegen 14:00 UHR, Andrei F. (12)
Der Zeuge hört gegen 14:00 UHR zwei Schüsse, er sah auch das Polizeifahrzeug. Im Anschluss sah er einen blauen Ford Kombi mit Mosbacher Kennzeichen schnell in Richtung Süden davon fahren. Seine Beobachtungen machte er vermutlich auf Höhe des alten Schlachthofes in der Theresienstraße.
Anmerkung:
Diese Aussagen befinden sich nicht in Ordner1 und sind leider nur dürftig geschildert. Vermutlich ist bei dem Polizeifahrzeug das Opferfahrzeug gemeint. Auch hier taucht wieder der ominöse blaue PKW auf, der hier aber als Ford Kombi bezeichnet wird. Trotzdem wird hierbei wieder das Kennzeichen als Mosbacher Nummer angegeben. Die Polizei schätzte seine Aussagen in weiteren Vernehmungen als unglaubwürdig ein. Spur 603. Diese Aussage machte er ungefähr vor dem 28.08.2007(wann genau ist unklar). Ein Aktenvermerkt dazu:
In einer Folgevernehmung am 27.04.09 erklärte der HWG, dass damals alles gelogen war: Er sei unter Drogen gestanden und wollte schnelles Geld verdienen. Das Handy des HWG war nicht in der Funkzelle.
Wie dieser Aktenvermerk und seine Aussagen im Einklang zu sehen sind ist fraglich. Was aber auffällt ist, dass an dieser Stelle ein blaues Auto mit einem Mosbacher Kennzeichen erwähnt wird. Ähnlich wie bei den Zeugenaussagen von Mehmet C., Lieselotte W. und dem HWG aus der Sontheimer Straße.
Muss man ein Handy dabei haben um etwas gesehen zu haben? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich einen vom Tatort flüchtenden blauen Wagen mit Mosbacher Kennzeichen vorstellt und der im Tagesverlauf von mehreren Zeugen im Groben so gesehen wurde? Solch eine Information war womöglich nicht aus den Medien zu entnehmen.
14:00 UHR (ungefähr), Lieselotte W. (13 und B)
Die Zeugin befuhr von Nordheim her kommend die Neckartalstraße. 150 m bis 200 m bevor sie die Otto-Konz-Brücke befuhr, hörte sie ganz deutlich zwei harte Schüsse. Als sie an der Kreuzung anhielt, sah sie einen Mann, der sowohl am linken Arm als auch an seiner komplett linken Seite blutverschmiert war. Es sah so aus als ob zufällig ein Auto dem Mann entgegen kam. Dieses Auto hielt an, der Mann stellte sich vor die Beifahrertüre, schaute um sich herum und stieg anschließend hinten im Fahrzeug ein. Die Person wird wie folgt beschrieben: Männlich, mittelgroß, 170- 175 cm, nicht dick aber gut genährt, breite Schultern, rundes Gesicht, glatte und dunkelblonde Haare. Er wird als Russe oder Pole beschrieben. Der Mann war ca. 30 – 35 Jahre alt. Er trug ein blau-grün gemustertes Hemd. Er trug keinen Bart und keine Brille. Das Fluchtfahrzeug beschreibt sie als dunkle Limousine, möglicherweise blau. Die Erscheinung des Fahrzeuges beschreibt sie als ungepflegt und runter geritten (sinngemäß). Das Fahrzeug soll aus der Theresienstraße an der Ecke zur Karlsruher Straße gehalten haben und in Richtung Böcking gefahren sein.
Bei einer ergänzenden Vernehmung im Oktober 2009 sagte die Zeugin zu dem Fahrzeug aus, dass es sich hierbei um eine Limousine handelte die hell, vielleicht beige war. Ähnlich wie ein Taxi, aber ausdrücklich war es kein Taxi. Es soll sich hierbei um einen Mercedes („oder sowas“, Ausdruck der Zeugin) mit Mosbacher Kennzeichen gehandelt haben. Bei dem Kennzeichen sei sie sich absolut sicher. Dieses Szenario soll sich nun an der Kreuzung Frankfurter Straße zur Theresienstraße zugetragen haben. Diese Örtlichkeit liegt circa 280m nördlich von der zuerst gemachten Beobachtung (Theresienstraße Ecke Karlsruher Straße) entfernt.
Anmerkung:
Sehr auffällig ist es, dass die Zeugin die Angaben zu dem Fahrzeug und zum Standpunkt ihrer Sichtung im Oktober 2009 ändert. Wie soll sie diese Beobachtung gemacht haben (die sich in der zweiten Darstellung im nördlichen Teil abgespielt haben soll), wenn sie doch aber am südlichen Teil der Theresienwiese entlang fuhr? Das dunkle/blaue Fahrzeug mit Mosbacher Kennzeichen, meist von anderen Zeugen als Audi 80 oder Audi A4 beschrieben, wird nun von ihr als ein völlig anderes Fahrzeug angegeben! Warum macht sie nach einem so langen Zeitraum plötzlich und ohne jede erkennbare Notwendigkeit völlig andere Angaben zum Fahrzeug und zum „Ort des Geschehens“? Angeblich soll sie diese Aussage aus Eigenantrieb gemacht haben, da ihr die Sache keine Ruhe lassen würde. Ein Vermerk zu ihren Vernehmungen lautet, dass die Zeugin einen „unsicheren“ Eindruck in ihren (zweiten) Zeugenaussagen übermitteln würde. Bei der Vernehmung in der sie diese nachträglichen Angaben gemacht hatte, findet sich keine Unterschrift. Weder von den vernehmenden Beamten noch von der Zeugin! Diese „Änderungen“ von Zeugenaussagen zu der Fahrzeugbeschreibung findet sich immer wieder im Verlauf der Zeugenangaben.
14:00/05 UHR, Jürgen N. (14)
Der Zeuge befuhr am Tattag die Hafenstraße in südlicher Richtung. Er fuhr gegen kurz vor 14:00UHR von seinem Wohnort los und parkte sein Fahrzeug gegen kurz nach 14:00 UHR auf der Höhe des Eros-Centers in der Hafenstraße, kurz vor der Eisenbahnunterführung (geschätzte Fahrdauer von seinem Wohnort aus bis zum Abstellen des Autos, laut Google-maps circa 8 Minuten). Anschließend ging er dann von der Hafenstraße, unter der Unterführung hindurch und auf die andere Straßenseite in die Theresienstraße. Dort fiel ihm auf der nördlichen Einfahrt zur Theresienwiese ein Polizeifahrzeug auf. Die folgenden Beobachtungen machte er von der Unterführung aus, circa 10 bis 15m entfernt, in südlich blickender Richtung. Das Polizeifahrzeug, ein 5er BMW Streifenwagen, stand gegen der Fahrtrichtung mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig direkt neben der ersten Einfahrt (von Norden gesehen). Neben dem Polizeiauto befanden sich ein Polizist, den er als circa 1,89m groß beschrieb, und eine südländisch aussehende Passantin von circa 1,75m Größe, welcher der Polizist kontrollierte. Einen zweiten Polizisten sah er nicht. Die Frau hatte eine schlanke Gestalt, lange glatte schwarze Haare, ungefähr zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Anmerkung:
Der Zeuge sagt in aller Deutlichkeit, dass er den Beamten und das Polizeifahrzeug um kurz nach 14:00 UHR an der nördlichen Einfahrt der Theresienwiese gesehen hat. Wie kann diese offensichtliche Tatsache in die Geschichte passen? Offiziell kamen die ersten Beamten aber erst gegen 14:22 UHR an! (vorher mit 14:18 UHR angegeben)
Bei der Frage welche Größe der vernehmende Beamte gehabt habe, sagt der Zeuge, dieser sei ungefähr 1,89m groß. Vermerkt wird hierbei, dass der Beamte eine tatsächliche Größe von 1,92m hat. Was lässt sich aus dem Vermerk in den Akten schließen? –> Ist hier bekannt welcher Beamte die Kontrolle kurz nach 14:00 UHR durchführte? Was hatte der Polizist kurz nach dem Anschlag dort zu suchen, wo der Funkspruch und der Notruf offiziell noch gar nicht raus waren?
Nachtatphase. Zeugen entdecken den Tatort.
14:05 UHR, Auffinde-Zeuge. Peter S.
Der Zeuge fuhr mit dem Rad über die Brücke in Richtung Bahnhof entlang und bemerkte dabei das neben dem Trafohaus stehende Polizeiauto. Er fuhr in unmittelbare Nähe auf ungefähr 20m (blieb die ganze Zeit auf dem Radweg) an den Tatort heran. Dabei sah er, dass ein Polizist seitlich aus der geöffneten Fahrertür hing. Es sah so aus, als hinge der Polizist seitlich auf dem Türschweller um sich nach unten zu beugen. Der Polizist sei auf der Brust blutverschmiert gewesen. Beide Türen standen offen. Er fährt zum Bahnhof und verständigt über den Taxifahrer Mustafa K. die Polizeidienststelle Heilbronn. Sein eigenes Handy benutzt er nicht. Der Zeuge beschreibt in einer weiteren Vernehmung den heraushängenden Polizisten. Hierbei gibt er bei der Frisur an, dass diese eine dunkelblonde mit hellen Strähnen gewesen sei. Er beschreibt sie als Kurzhaarfrisur. Weiter gibt er an, dass er keine Langhaarfrisur erkannt haben will. Er sieht während er zum Bahnhof fährt beim Zurückblicken, dass beide Türen geöffnet sind.
13:55/14:15 UHR (zwischen beiden Uhrzeiten), Thorsten B. (C)
Der Zeuge befuhr vermutlich gegen kurz nach 14:00 UHR die Hafenstraße in südlicher Richtung (in Richtung Theresienwiese). Auf der Höhe der Bahnunterführung sah er rechts von sich drei Männer die Böschung hinunter laufen. Für ihn hatte es den Eindruck als würden sie vor etwas davon laufen. Er vermutete eine Kontrolle von Schwarzarbeitern. Als er auf der Höhe der Theresienwiese war bemerkte er, dass sich dort schon Polizeifahrzeuge befunden haben. Seine Verlobte Tina K. bestätigte die Uhrzeit und die Erzählung ihres Verlobten, da dieser sie unmittelbar nach der Sichtung angerufen habe. Die Uhrzeit wird hierbei auf kurz nach 14:00 UHR eingegrenzt.
Anmerkung:
Hier wird von drei flüchtenden Männern gesprochen. Waren dies eventuell dieselben Männer die auch der Zeuge Thomas K. zuvor gesehen hatte, welche die Frankfurter Straße in Richtung Theresienwiese entlang liefen? Mögliche wäre es, da Thomas K.s Darstellungen sich auf nur wenige Minuten zuvor beziehen. Somit könnte es auch möglich sein, dass diese drei Männer kurz nach den Schüssen geflohen sind. Dies ist aber deshalb unklar, da die angegebenen Zeiten recht ungenau sind. In einem Aktenvermerk steht zu den drei Personen, dass es sich hierbei womöglich um Zivilbeamte gehandelt habe (klar ist dies aber nicht. Warum sollten Zivilbeamte (gegen 14:50 UHR) vor etwas davon rennen?
Die Uhrzeit wird mit zwischen kurz vor 14:00 Uhr und 14:15 UHR angegeben. Somit könnte er diese Sichtung vermutlich gegen kurz nach 14:00 UHR gemacht haben. Als Bestätigung der zeitlichen Eingrenzung, dient das Telefonat mit seiner Verlobten, die er kurz danach angerufen haben will. In einem Aktenvermerk ist geschildert, dass die Verbindungsdaten seines Anrufes mit seiner Verlobten, auf 14:48 UHR datiert sind. Jedoch steht diese „Feststellung“ im direkten Gegensatz zu den beiden Aussagen der Zeugen Thorsten B. und seiner Verlobten!
Der Zeuge gibt klar mehrere Polizeifahrzeuge an die gegen kurz nach 14:00 UHR auf der Theresienwiese standen. Offiziell kamen die ersten Beamten aber erst gegen 14:18 UHR, was später auf 14:22 UHR umgeändert wurde (wegen des Funkspruches und der langen Anfahrzeit der ersten Kollegen).
Da offensichtlich mehrere Polizeifahrzeuge (Opferfahrzeug plus X?) vor 14:15 UHR von ihm gesehen wurden, kann es somit -nach der offiziellen Darstellung- unmöglich die Streife von PMin Kerstin K., PHK Joachim T. oder PHK Jörg H. gewesen sein. Wie schon erwähnt trafen diese nach offizieller Darstellung erst gegen 14:22 UHR ein (PMin Kerstin K. gab an als erste Streife gegen 14:22 UHR am Tatort eingetroffen zu sein)!
Wer waren dann diese Polizisten, so es denn mehrere gewesen sein sollten? Möglich wäre auch die Streife die der Zeuge Jürgen N. an der Einfahrt der Theresienwiese gegen 14:05 UHR sah, mit dem Polizist der dort eine Frau kontrollierte.
Sollten seine Schilderungen stimmen (wonach es aussieht), dass die Polizei schon kurz nach 14:00 UHR vor Ort war, so wie es die Zeugen Jürgen N. und Thorsten B. beschrieben, dann stimmt nicht nur die offizielle Version nicht, sondern dann gab es Polizisten die vor den „Offiziellen“ am Tatort waren.
14:10 UHR, Michael Karl W.
Der Zeuge sah gegen 14:10 UHR den Streifenwagen am besagten Tatort stehen. Die Fahrertür war geöffnet und aus dieser hing ein „sackähnlicher“ Gegenstand, den er nicht näher beschreiben konnte. Er befuhr die Strecke mit seinem Fahrrad. Genauere oder andere Beobachtungen konnte er nicht machen.
14:10 UHR (ungefähr), Jamil CHEHADE. (15)
Kam gegen 12:45 UHR schon einmal am späteren Tatort vorbei. Zu diesem Zeitpunkt stand der Streifenwagen noch nicht dort. Vermutlich kurz vor 14:10 UHR läuft er die Bahnhofsstraße zur Frankfurter Straße entlang in Richtung Theresienwiese. Folgende Beobachtung machte er auf Höhe des Stellwerkes: Dabei bemerkt er ein heran eilendes Fahrzeug welches mit hoher Geschwindigkeit auf die Theresienwiese auffährt, auf das Trafo-Häuschen zusteuert und hinter diesem anhält. Während er den Fahrradweg weiter zur Theresienwiese läuft, fährt das helle Fahrzeug nach circa 20 Sekunden mit hoher Geschwindigkeit auf die Theresienstraße in Richtung Süden weg. Es wird in den Akten angegeben, dass es sich hierbei um ein Taxi handelt.
Anmerkung:
Angegeben wird, dass das helle Fahrzeug ein Taxi gewesen sein soll.
Dieser Sachverhalt kann aus zwei Gründen NICHT stimmen!
- Die Taxis kamen erst Minuten später an, fast zeitgleich als die ersten offiziellen Polizisten eintrafen. Anschließend blieben die Taxis so lange, bis sie von den Polizisten weg geschickt wurden!
- Der Zeuge Chehade spricht an anderer Stelle von einem hellen Fahrzeug welches mit hoher Geschwindigkeit auf die Theresienwiese auffuhr und nach wenigen Sekunden wieder davon raste. Diese Sichtung wird auch in der Doku „Tod einer Polizistin“ (2017-ARD) von ihm so dargestellt.
Ein anonymer Hinweisgeber beschreibt ein silberfarbenes Fahrzeug, möglicherweise ein Mercedes E-Klasse, welches mit hoher Geschwindigkeit von der Theresienstraße in Richtung Otto-Konz-Brücke und weiter in Richtung B-27 fuhr. Auch der Zeuge Heiko N. spricht von einem silbernen Fahrzeug, das unmittelbar vor dem Polizeifahrzeug gestanden haben soll. Dies habe er beim vorbei fahren mit der S-4 gesehen. Hier könnte eine Analogie zur Spur 292 (anonymer HWG) und den Aussagen von Zeuge Heiko N. mit denen von Jamil Chehade bestehen.
Ein logischer und möglicher Schluss wäre, dass das heranfahrende helle Fahrzeug jemanden aufgegabelt haben könnte!
14:00/:10 UHR + weiter Minuten. (ungefähre Zeitangabe) Herbert M. (17)
Der Zeuge sah wie ein silberfarbener Mercedes, vermutlich E-Klasse, mit hoher Geschwindigkeit aus der Theresienstraße auf die Otto-Konz Brücke und weiter in Richtung B-27 fuhr. Seine Angaben beziehen sich auf ungefähr 14:00 UHR oder kurz danach.
Anmerkung:
Hierbei könnte es sich um dasselbe Fahrzeug handeln, dass auch die Zeugen Jamil Chehade und Heiko N.sahen. Der Zeuge Jamil Chehade beschrieb das Fahrzeug als einen hellen Wagen. In seiner Aussage von Ordner.1 steht jedoch, dass dies ein Taxi war. Kann aber nicht sein, da die Taxis nachweislich Minuten später ankamen (siehe seine Aussage oben). Der Zeuge Heiko N. wird womöglich dasselbe Fahrzeug gesehen haben. Er sagt dazu es sei ein silbernes viertüriges Auto gewesen. Die Zeiten von Jamil Chehade und Heiko N. stimmen ungefähr überein.
14:12 UHR, „Ring 30“ LPP Stuttgart ruft Ringfahndung innerhalb 30km aus.
14:15 UHR (vermutlich gegen 14:10 UHR) Heiko N. (16)
Der Zeuge fuhr mit der Straßenbahn S-4 zur ungefähr genannten Zeit von Böckingen kommend in Richtung Heilbronn. Während dessen sah er beim Vorbeifahren auf der Brücke den Streifenwagen am Backsteingebäude stehen. Dabei sah er wie ein Polizist aus der geöffneten Fahrertür heraushing. Auf der Beifahrerseite saß ebenfalls ein Polizist. Beide Türen waren geöffnet. Unmittelbar vor dem Polizeiwagen, ungefähr drei Meter schräg davor, stand ein silberner, viertüriger PKW. Weitere Personen fielen dem Zeugen nicht auf. Die Türen des silbernen Autos waren geschlossen.
Anmerkung:
Früher als 14:13 UHR deshalb, da die Taxifahrer nach dem Notruf von Zeugen Mustafa K. / Peter S. losfuhren. Fahrdauer vom Bahnhof zur Theresienwiese circa 1 Minute. Hier wird eine Analogie zu den Zeugenaussagen von Jamil Chehade und Herbert M. deutlich, worin beide einen hellen/silberfarbenen PKW beschrieben, der auf die Theresienwiese bzw. zum Trafohaus mit hoher Geschwindigkeit auf und wieder ab fuhr.
14:12 UHR (ungefähr), Jamil Chehade
Nachdem das Fahrzeug abgefahren und eine Staubwolke hinterlassen hat, befindet sich Jamil Chehade am Trafohäuschen/Tatort. Er nähert sich dem Streifenwagen von hinten auf circa 2m. Beide Türen des BMWs sind geöffnet. Er bemerkt dabei, dass die Frau am Boden lag, mit den Füßen noch im Fahrerraum. Dabei bemerkt er, dass die Waffe fehlt und die Polizistin die Hand am Holster hat. Polizist liegt auf der Beifahrerseite auf dem Boden.
Anmerkung:
Die Zeitberechnung ergibt sich aus den ungefähren Standortangaben des Zeugen und den Zeitangaben der Weg-Strecken-Berechnung (google-maps). Hierbei geht aus den Aussagen nicht klar hervor wer auf welcher Seite lag. Polizistin liegt wie der Polizist neben dem Fahrzeug, jedoch sind die Beine noch im Fahrzeug. Möglich wäre, dass MK auf F-Seite und MA auf BF-Seite lag. Dies ist jedoch nicht ganz klar. In seiner zweiten Vernehmung korrigiert er folgendes:
Die Polizistin habe auf der Fahrerseite aus dem Auto gehangen und die „Taxis“ seien schnell von der Theresienwiese abgefahren. Mit Taxis werden womöglich die „echten Taxis“ gemeint sein, die von den Polizisten vom Tatort verscheucht wurden, ohne dass man deren Personalien und Aussagen aufgenommen hat.
Ungefähr 3-4 Minuten (geschätzte Zeit) nach seinem Eintreffen am Tatort, kommen auch die ersten Streifenwagen an. Kurze Zeit zuvor treffen die drei Taxi-Fahrer Ralf D. und Barbara H. ein. Kurz darauf folgt auch der Taxifahrer Mustafa K. mit seinem Taxi, fast zeitgleich mit der Polizei.
Jamil Chehade wird von einer Polizistin weg geschickt ohne dass diese die Personalien des Zeugen aufnehmen.
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Personen und Fahrzeuge unmittelbar nach der Tat
Um die Zeugenaussagen nacheinander im Zusammenhang zu bringen, werden diese weiter unten chronologisch in einem Text dargestellt. Als Stütze soll diese Grafik dienen.
Gegen 13:58 UHR und 14:00 UHR
Die Schüsse fielen gegen 13:58 UHR. Das Ehepaar F. machte gegen 14:00 UHR eine interessante Beobachtung. Sie beschreiben wie ein dunkelblauer Audi A 4 mit LB-Kennzeichen (11) in schneller Fahrt auf die Theresienwiese an der Zufahrt Schlachthof fuhr. Fahrer blond, Kurzhaarschnitt, weiterer Mitfahrer.
Anmerkung:
Die Aussagen des Ehepaars F. findet in den Akten nur eine knappe Erwähnung. Hier wird der Audi mit LB-Kennzeichen und nicht mit einem Mosbacher Kennzeichen angegeben.
Der Zeuge Andrei F. hörte nicht nur gegen 14:00 UHR die Schüsse, sondern er beschrieb eine Szenerie die er ungefähr vom alten Schlachthof aus beobachtete. Dabei sah er das Opferfahrzeug (0) und ein auf der Theresienstraße in südlicher Richtung davon flüchtenden blauen Wagen mit Mosbacher Kennzeichen(12).
Anmerkung:
In den Akten spielt er eine seltsame Rolle. Darin ist ein Vermerk, dass er sich diese Aussagen nur ausgedacht habe um die Belohnung ab zu kassieren. Außerdem soll er zur Tatzeit unter Drogen gestanden haben. Sowas soll´s ja geben. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, sich bei seiner Phantasiererei ein blaues flüchtendes Fahrzeug mit Mosbacher Kennzeichen aus zu denken? Die erste Aussage über seine Sichtung wurde am 27.04.2009 wiederrufen. Er gibt das Fahrzeug unter anderem als einen Ford Kombi an. Gegen ihn lag zum Tatzeitpunkt ein BTM-Delikt vor.
Ungefähr im gleichen Zeitraum stand die Zeugin Lieselotte W. mit ihrem Wagen an der südlichen Kreuzung der Theresienwiese. Auch sie vernahm die Schüsse gegen 14:00 UHR. Dort sah sie am südlichen Eingang der Theresienwiese einen dunklen/blauen Wagen (13), eine Limousine mit Mosbacher Kennzeichen auf der Ecke warten, in welche ein flüchtender Mann (B) hinein hechtete. Kurz darauf fuhr der Wagen (13) in Richtung Böckingen mit hoher Geschwindigkeit davon.
Anmerkung:
Bei dem Fahrzeug (11) und (12) könnte es sich um dasselbe Fahrzeug handeln! In ihrer Aussage ist es auffallend, dass sie in ihrer zweiten Vernehmung angeblich andere Angaben zum Aussahen des Fahrzeuges und zur Örtlichkeit der Sichtung macht. Nicht nachvollziehbar – wieso so plötzlich (siehe dazu ihre Aussage).
Kurz nach 14:00 (:05+)UHR
Ungefähr wenige Minuten nach 14:00 UHR, sah der Zeuge Thorsten B. auf der nördlichen Seite des Bahndammes drei Männer (C) die Böschung hinunter rennen die nach Norden flüchteten.
Anmerkung:
Vielleicht haben diese Männer rein gar nichts mit der Tat zu tun, sie sollen hier aber dennoch Erwähnung finden. Der Zeuge Thomas K. sah um kurz vor 14:00 UHR drei Männer (A) von der Frankfurter Straße in Richtung Theresienwiese gehen. Vielleicht könnte es sich um die gleiche Sichtung handeln. Wer waren diese Personen? Waffendiebe? Täter? Unbeteiligte?
Anschließend fuhr der Zeuge durch die Unterführung hindurch und sah dass sich auf der Theresienwiese schon Polizei ((14) und (0)???) befunden habe.
Anmerkung:
Er spricht deutlich von kurz nach 14:00 UHR. Außerdem spricht er von Polizeifahrzeugen -> MERHZAHL! Kann es hierbei sein, dass der Zeuge den Streifenwagen vor der Einfahrt gemeint hat den auch Jürgen N. um kurz nach 14:00/05 UHR gesehen hat? Dann könnte die Sichtung nicht nur aus dem Opferfahrzeug (0) bestehen, sondern auch aus Jürgen N.s Streifenwagen-Sichtung (13). Das würde bedeuten, dass zwei Zeugen unabhängig voneinander und unmittelbar nach der Tat Polizisten nahe dem Tatort gesehen haben!
Ungefähr gegen 14:10 UHR
Anmerkung:
Das Polizeifahrzeug (14), welches vermutlich gesehen wurde, befindet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr in Tatortnähe.
In dieser Zeit kommt der Zeuge Jamile Chehade aus Richtung Bahnhof und geht den Radweg der Theresienwiese entlang. Kurz vor der Theresienwiese, ungefähr auf Höhe des Stellwerkes, sieht er ein helles Fahrzeug (15) mit hoher Geschwindigkeit auf die Theresienwiese auffahren. Nach wenigen Augenblicken fährt dieses Fahrzeug wieder fluchtartig davon. Im ungefähr selben Augenblick fährt der Zeuge Heiko N. mit der S4 an der Theresienwiese vorbei. Dabei sieht er ebenfalls wie der Zeuge Jamil Chehade ein silbernes Fahrzeug (16) auf der Theresienwiese. Nach seinen Angaben stand das vier-türige Fahrzeug circa drei Meter schräg vor dem Opferfahrzeug (0). Personen konnte er keine wahrnehmen.
Auch ein anderer Zeuge, Herbert M., machte eine ähnliche Beobachtung. So sah er wie ein silberfarbener Mercedes, (17) vermutlich E-Klasse, mit hoher Geschwindigkeit aus der Theresienstraße auf die Otto-Konz Brücke und weiter in Richtung B-27 fuhr. Seine Angaben beziehen sich auf ungefähr 14:00 UHR oder kurz danach.
Fakt ist: Es gibt Tatortzeugen die wichtige Beobachtungen zum Tatgeschehen gemacht haben und denen verhältnismäßig wenig Beachtung geschenkt wurde.