Die DPA hat offenbar nachgebessert:
Auch über Waffen habe er Bescheid gewusst, gibt Wohlleben zu, nur habe nicht er sie beschafft, sondern die ebenfalls mitangeklagten Carsten S. und Holger G. Er sei im Gegenteil erschrocken gewesen, als Carsten S. eines Tages vor seiner Tür stand und eine Pistole bei sich hatte. Er habe die Pistole in der Hand gehabt und «aus Neugier» den Schalldämpfer aufgeschraubt.
Dass es tatsächlich die Mordwaffe vom Typ «Ceska» war, bezweifle er – sie sei «klobiger» gewesen als die Mordwaffe, deren Fotos in der Beweisaufnahme gezeigt wurden, und der Schalldämpfer sei kürzer gewesen als die Pistole, während es bei der Mordwaffe genau umgekehrt sein soll.
Es sind vor allem die vielen Details in Wohllebens Aussage, die den NSU-Prozess noch lange beschäftigen werden. Er werde alle Nachfragen des Gerichts beantworten, kündigte er an. Richtig in den Stoff einsteigen will das Gericht aber erst im neuen Jahr. (dpa)
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Als Nachtrag zu den Berichten der FAZ, des FOCUS etc pp., wo genau das fehlt. Es ist jedoch wichtig, es MUSS korrekt berichtet werden, auch wenn die Aussage den Journalisten nicht gefällt… das ist, mit Verlaub, scheissegal.
Man muss sich da entscheiden, ob man Berichterstatter sein will, oder Lügenpresse. So einfach ist das.
Carsten Schultze bekam vom BKA 11 Pistolen und eine MPi vorgelegt, wovon nur 3 Pistolen einen Schalldämpfer hatten. Schultze nahm die „mit dem Längeren“. (gemeint ist der Schalldämpfer)
Uralt:
Entweder sagt Carsten Schultze also die Unwahrheit, oder aber es lassen sich folgende objektive Schlussfolgerungen ziehen:
• Carsten S. hat die mutmaßliche Tatwaffe Marke Česká nie in Händen gehalten und nicht an Böhnhardt und Mundlos übergeben können
• Sollten Böhnhardt und Mundlos die Täter sein, so konnten sie die Morde nicht mit der Carsten S.-Waffe ausgeführt haben
• Da die Anklage davon ausgeht, dass es sich bei der Tatwaffe in neun Fällen der Mordserie um besagte Česká handelt – die angeblich in den Trümmern des Wohnhauses Böhnhardt/Mundlos/Zschäpe gefunden worden sein soll – ist die Version der Anklage zu diesem Punkt in sich zusammengefallen.
Denn entweder hat Carsten S. gar keine Waffe übergeben, oder aber kann es sich dabei nicht um die Tatwaffe, ob Česká oder ein anderes Modell, gehandelt haben.
Da Carsten Schultze so oder so als Überbringer der Tatwaffe ausfällt, entlastet dies zum einen den Mitangeklagten Ralf Wohlleben, vor allem aber steht die Bundesanwaltschaft jetzt vor der erneuten Herausforderung, nachzuweisen, dass Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos und insbesondere Beate Zschäpe, um die es ja in diesem Prozess als Hauptangeklagte geht, bereits zum Zeitpunkt des ersten Mordes der Serie, mithin im September des Jahres 2000, im Besitz der mutmaßlichen Tatwaffe Česká waren.
http://arbeitskreis-n.su/blog/2014/10/18/dichtung-und-wahrheit-teil-5-die-mit-dem-langeren-wars/
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Sauber dokumentiert anhand der BKA-Akten, Fotos inklusive!
Er nahm die Pistole mit „dem Längeren“.
– das BKA hat CS offenbar zwei Waffen mit Shalldämpfer vorgelegt, aus der die Tatwaffe herausfiltern sollte (eine davon war die Ceska 83) – für die entschied sich CS, weil sie den längeren Schalldämpfer hatte (aufhören zu lachen!!!) so steht es jetzt im Protokoll!
Das war wirklich ein MEGA-Lacher, gelle? Der Schwule nimmt die „mit dem Längeren“ 🙂
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Der Verkäufer Andreas Schultz bekam die Ceska 83 OHNE Schalldämpfer vorgelegt:
Und das BKA hat den Schalldämpfer der W04 aus Zwickau angeblich nie untersucht, was eine Lüge ist:
Da stimmt etwas nicht:
Schultz hat sie doch verkauft, angeblich, und zwar mit dem Schalldämpfer D17, also dem der 17. Waffe zugehörigen Schalldämpfer der Kleinserie Nr. 4 ! Wie kann es sein, dass dieser Schalldämpfer (SERIE !!! AB WERK !!! ) nicht mit vorgelegt wurde?
Wie sollte sich der Verkäufer an den Schalldämpfer erinnern, wenn man ihm den gar nicht vorlegt?
Warum sagte Pfoser, BKA KT 21 vor Gericht aus, man habe diesen Schalldämpfer gar nicht untersucht? Eine klare Falschaussage vor Gericht, wie aus den Gutachten des BKA eindeutig hervor geht!
(weil da keine Beschädigungen im Innern waren, an diesem Schalldämpfer aus Zwickau, und die Alu-Spuren auf den Projektilen aus den Ermordeten, die man beim BKA 2006 gefunden haben will, und dann rückwirkend „fand bis Turgut 2004“, gar nicht existierten… das ist die These).
Wäre es anders, hätte die KT-Leute den Schalldämpfer triumphierend vorgelegt. Haben sie aber nicht…
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NSU-Watch schreibt zu den Waffenvorlagen:
In die Beweisaufnahme zur Identifizierung der Ceska-Pistole, die Carsten S. und Wohlleben als Mordwaffe übergeben haben sollen, wurden die Aussagen von Polizeibeamten, die Waffenvorlagen durchgeführt hatten eingeführt. Dabei offenbarten sie vor allem die chaotischen Ermittlungsarbeiten der Polizei: zuerst waren Carsten S. schlechte schwarzweiß-Kopien von verschiedenen Waffen vorgelegt worden, später verschiedene Waffenmodelle. Ähnlich chaotisch war die Beweisaufnahme zur Identifizierung von Waffen durch den mutmaßlichen Unterstützer Holger G.: Ein Polizeizeuge, der bei einer Vernehmung des Angeklagten Holger G. beteiligt war und ihm Waffen vorgelegt hatte, sollte dies anhand von Waffen im Gerichtssaal nachvollziehen. Diese Waffen, so stellte sich erst im Verlauf der Vernehmung heraus, waren zwar die gleichen Typen von denjenigen Waffen, die G. seinerzeit vorgelegt wurden – aber es waren nicht dieselben Waffen, möglicherweise hatten die damals gezeigten Waffen sogar andersfarbige Läufe.
https://www.nsu-watch.info/2013/07/zusammenfassung-der-prozesstage-vom-4-juni-bis-4-juli-2013/
Glaubt irgendwer an Zufall?
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Der Höhepunkt:
Nach der Mittagspause wird er auf Nachfrage von Götzl auch kurz dazu sprechen, dass es beim Kauf Vorlagen zu den Waffen gegeben habe. Er habe zwei Waffen mit Schalldämpfern gesehen und sich für die mit dem längeren Schalldämpfer entschieden.
http://www.nsu-watch.info/2013/06/protokoll-9-verhandlungstag-12-juni-2013/
Das ist über ein Jahr alt, und stimmt immer noch.
Die hochgradig manipulative Waffenvorlage des BKA wurde 2013 zurecht vor Gericht auch von Nebenklägern moniert, und daher ist es so wichtig, dass die Medien bei der gestrigen Erklärung Wohllebens diese Dinge erwähnen.
Genau das tun sie aber nicht. Sie stellen keine Zusammenhänge her, die dem Leser überhaupt erst ermöglichen würden, die Aussage Wohllebens einzuordnen.
Also nochmals:
Dass es tatsächlich die Mordwaffe vom Typ «Ceska» war, bezweifle er – sie sei «klobiger» gewesen als die Mordwaffe, deren Fotos in der Beweisaufnahme gezeigt wurden, und der Schalldämpfer sei kürzer gewesen als die Pistole, während es bei der Mordwaffe genau umgekehrt sein soll.
Stand der Aussagen:
- Carsten Schultze erkannte die Pistole nicht, sondern nahm die (von nur 3) mit dem längeren Schalldämpfer
- das ist keine Identifizierung
- Ceska sagte er nie.
- die Nuovo Molgora mit SD ist eine Beretta Schreckschusspistole?
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- dem Verkäufer Andreas Schultz wurde der Schalldämpfer überhaupt nicht vorgelegt
- der soll jedoch bestellt und geliefert worden sein
- Osteuropäische Dienstwaffe mit kyrillischen/tschechischer Beschriftung
- 7.65 mm Browning
- Ceska sagte er nie.
- Schultze sagte, bestellt war deutsches Fabrikat, Schalldämpfer war nie Thema
- Wohlleben und Schultze sagten aus, der SD war eine Überraschung
- Verkäufer Schultz sagte aus, Schalldämpfer war bestellt
- Schultze und Wohlleben seien zusammen im Madley gewesen
- Wohlleben und Schultze bestritten das.
- Verkäufer sagte: 2.500 DM bezahlt
- Käufer sagte aus: 500-1200 DM bezahlt.
- Richter machte daraus 1000 Euro. Immerhin fast eine Verdoppelung, bzw. eine Vervierfachung…
- Problem Übergabe in Galeria Kaufhof, eröffnet Okt. 2001, also 4 Morde zu spät
- der Spiegel schreibt „galeria kaufhof“ nur in seiner englischprachigen Ausgabe
Er wisse aber, dass er von Wohlleben das Geld für die Waffe (500 bis 1000 oder 600 bis 800 Mark) bekommen habe. http://www.nsu-watch.info/2013/06/protokoll-8-verhandlungstag-11-juni-2013/
Wo bitte steht das in den Leitmedien?
Mein Lieblings-Leitmedium SPIEGEL hat es GAR NICHT gebracht. Schande über Euch !!!
Okay, in Englisch schon…
It certainly isn’t impossible that the story told by Carsten S. is true. The NSU, which stands accused of murdering 10 people between 2000 and 2007 in addition to perpetrating several bomb attacks and bank robberies, was just getting started when the meeting referenced by Carsten S. took place in a café in the Galeria Kaufhof department store in Chemnitz. It was, in fact, during that meeting that Carsten S. handed over the Ceska handgun he had obtained for the trio — a weapon that was used to kill nine of the 10 murder victims.
http://ml.spiegel.de/article.do?id=905301
12.6.2013. Als es gesagt wurde. Sehr schön. Aber nicht auf SPON für die deutschen „Informierten“.
Nicht ein einziges Mal in jenen Tagen!http://arbeitskreis-n.su/blog/2014/06/12/die-ceska-wurde-4-morde-zu-spat-uberbracht/
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Da nicht alle Leser diese uralten Beiträge kennen, sind sie hier nochmals in Auszügen wiederholt und verlinkt.
Die Fragen von Gestern stehen immer noch:
Fragen:
- Wer baute die CZ 82/ CZ 83 im Kaliber 7.65 mm nach, und benutzte kyrillische Buchstaben?
- Welches osteuropäische Land baute anders aussehende Pistolen, deren Lauf jedoch identisch war zu dem der CZ 83?
Welche Aussagen sind falsch, welche stimmen?
Das müssen Sie selbst beurteilen. Wir stellen nur zusammen. Bewerten müssen Sie!