Mordanschlag von Heilbronn: Aufklärung unerwünscht

Verbrechen klärt man nicht auf, man begräbt sie unter Fakten

Von Die Anmerkung

Nicht ganz. Ein Verbrechen, das man nicht aufklären will, begräbt man unter Scheinfakten, indem an das Lügengebäude immer wieder angebaut wird, um dessen Einsturz zu verhindern. Man begräbt ein Verbrechen unter tausenden Einzelheiten, die nichts, aber auch gar nichts mit dem Verbrechen zu tun haben.

So ist es gestern wieder im kleinsten Mafia-Ländle der Welt geschehen, als ein PUA geschäftig bemüht war, am Thema Florian Heilig vorbei zu untersuchen. Für Bandini, die 50%-Wahrsagerin, war es Mord, wie sie dem Ausschuß mitteilte.

Die merkbefreiten Genossen des ZOB haben hingegen 100% der Wahrheit veröffentlicht, jener Wahrheit, die den rauen Gegebenheiten des irischen Klimas unter Federführung von Alexander Gronbach entfleuchten, wie im PUA mitgeteilt wurde.

Es werden wie immer die falschen Fragen gestellt. So wird das nichts, mit dem ganz großen krimninalistischen Wurf. Dabei ist es so einfach.

  1. Wer hat den damals anwesenden Staatsanwalt Biehl angerufen und den Selbstmord von Florian Heilig angeordnet? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder es war ein Vorgesetzter, denn Staatsanwälte sind weisungsgebunden und feige. Oder es war ein Kumpel aus dem Innenminsterium oder LKA mit direktem und kurzem Draht zum Staatsanwalt. Man kennt sich aus Studienzeiten und hilft sich ab und zu. Eine Hand wäscht auch im Ländle immer noch die andere.
    Biehl ist mittlerweile für die Bundesanwaltschaft tätig. Nicht, daß jemand an dieser Stelle auf falsche Gedanken kommt. Da muß es keine Kausalität geben. Andererseits kann man das in einen knackigen Tatort als Lohn für geleistete Dienste verwursten. Da käme sowas gut, um den Spannungsbogen aufzubauen.
  2. Kurz nach ihrer Aussage vor dem PUA verstarb Melisa Marijanovic an einer Lungenemoblie infolge einiger blauer Flecken am Knie. Zur Wahrheitsfindung konnte sie nichts beitragen, weil ihr eine Frage nicht gestellt wurde. Wer hat sie beauftragt, Florian Heilig auf den Wasen zu bestellen? Die Frage kann sie nicht mehr beantworten.
    Andersrum gesagt. Möglicherweise wurde die junge Frau ja genau deswegen verstorben, damit diese Frage nicht beantwortet wird, falls jemand auf die Idee käme, sie zu stellen.
  3. War Florian Heilig jener Zeuge, der in den Akten Heilbronn als junger Mann beschrieben wird, der am Trafohaus Zeuge des Mordes an Michelle Kiesewetter wurde? Oder kannte er jemanden, der Zeuge des Verbrechens war? Verfügte er über das Wissen, die Aufklärung des Mordes in die entscheidende Richtung zu bewegen?
    Das ließe sich ja rauskriegen, indem man die richtigen Leute fragt. Ein Gronbach oder eine Bandini gehören nicht dazu. Erster Ansprechpartner, auch wenn es nach dem gestrigen Schwäble-Tag schwer fällt, das so zu empfehlen, denn die gestern gehörten Polizisten waren durch die Bank nicht zuständig oder waren nur zur Bewachung des Tatortes eingesetzt… Erster Ansprechpartner für diese Frage sind die Ermittler im LKA, niemand anders, also die Mitglieder der SoKo „Parkplatz“.

Warum darf der Mord von Heilbronn nicht aufgeklärt werden? Wer die Akte Heilbronn kennt, der weiß das. Weil es nicht eine einzige, nicht mal die Spur der Hoffnung gibt, daß Böhnhardt und Mundlos etwas mit dem Mord zu tun hatten. Wer in dieser Richtung sucht, ist auf der falschen Fährte und hat nur ein einziges Ziel, den Mord nicht aufzuklären.

Der Mord darf deshalb nicht aufgeklärt werden, da von einen Tag auf den anderen der für Politik und Medien lebensnotwendige Traum eines NSU zerplatzen würde. Aus die Maus. Der NSU darf nicht sterben. Insofern sind alle Bemühungen erlaubt, das Verbrechen den beiden Uwes in die Schuhe zu schieben, was Bandini auch ausgiebig tat.

Die drei hier aufgeworfenen Fragen hingegen, die sind Tabu. Die werden weder die Genossen des ZOB noch die Parlamentarier stellen, denn sie würden bei wahrheitsgemäßer Bewantwortung den Blitztod des NSU-Phantoms herbeiführen. Wer den Mord an Michelle Kiesewetter aufklärt, der macht sich des Mordes am NSU-Phantom schuldig.

… ich habe in der Presse gelesen, dass ein Neonazi der in einem Zeugenschutzprogramm war wohl umgebracht wurde mit Blitzdiabetis …

Tja Frau Bandini, abgesehen vom grottenschlechten Deutsch, sie wissen gar nicht, wieviel Wahrheit sie in ihrer Presse gelesen haben. Jemanden mit Blitzdiabetes umbringen, dauert zwar ein paar Tage, ist aber machbar, vor allem schwer nachweisbar, wenn es nicht gefilmt, mit Tonband mitgeschnitten, fotografiert und stenografiert wird. Und wenn dann die Staatsanwaltschaft dem Obduzenten noch ganz viel Arbeit abnimmt und ihm diktiert, wie es war, dann ist die Ernte eingefahren, die Asche des Junkies in alle Winde zerstreut und der V-Mann fern der alten Heimat im Zeugenschutzprogramm.

13 comments

  1. Sehr schön, Anmerkung!

    Ich hab was anzumerken. Zu Corelli, dessen Überreste 30 Jahre aufgehoben werden, wie zu lesen war.

    Wie viele Diabetiker wohnten dort, weisst Du das? Wäre wichtig zu wissen. Welcher von denen hatte diese Unverträglichkeit, ein Diabetes-Medikament betreffend, und wer hatte dieses Medikament zufällig in der Tasche und half dem fast Komatösen?

    Das würde mich wirklich interessieren.

  2. Es gibt eine NSU und zwar das Original der Strippenzieher und die Kopie mit B.Z.,U.M. und U.B.. Eigentlich liegt hier eine total bewusste Fehldeutung aus den Ermittlungskreisen vor, da der Schwerpunkt Rauschgift ist und wie ein roter Faden das Motiv erklärt und nicht der erfundener Naziterror. Naziterror lenkt vom wesentlichen ab. So auch der Mord an einer Polizistin. Bei Drogen geht es immer um das ganz großes Geld. Viele Dienste finanzieren ihre „Kriegskasse“ über diese Einnahmen. wo es mit Kriminellen zu Zweckbündnissen kommt. Nach dem Motto – mach deine Geschäfte und drück dein Anteil ab und wir schützen dich vor der Polizei! Ich schreibe dieses nur, weil ich dieses Geschäft kenne und zwei Jahre aktiv an einen ganz großen Drogenfall in Köln und Amsterdam mitgearbeitet habe. Die ganze Aktion ist vom OK Köln begleitet worden und wurde von heute auf morgen eingestellt, da es politisch nicht gewollt war. Bärlaus erfährt mehr.

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