LKA Stuttgart, GenStaatsAnwalt Pflieger: Wer die Pistole mitbringt, der darf sie auch verkünden?

Im Oktober 2014 schrieben wir zum Thema „Dienstwaffe Arnold im Wohnmobil“:

Es gilt das Motto: Wer die Pistole mitbringt, der darf sie auch verkünden?

(das ist nicht so witzig, wie es vielleicht klingen mag…)

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Das gilt ebenso für die „Mordwaffe Kiesewetter Radom 9 mm“ in Zwickau?

Es ist also -wie bei der Ceska 83- eine ungeprüfte Waffe als Mordwaffe verkündet worden, mindestens 2 Tage zu früh.

Oder aber der Generalstaatsanwalt Plieger wusste vorab, dass es die richtige Waffe war. Auch hier ist die Analogie zur Ceska 83 SD unübersehbar.

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Wie kommen wir dazu?

– bei der „Dienstwaffe Arnold“ im Wohnmobil ist das relativ einfach: Am Morgen des 7.11.2011 vergass PD Menzel auf der Pressekonferenz in Erfurt, die Dienstwaffe Arnold zu erwähnen, und sie musste dann energisch vom LKA Stuttgart nachgemeldet werden:

Die Waffen der im April 2007 erschossenen Polizistin und ihres damals schwer verletzten Kollegen seien in einem Wohnmobil bei Eisenach gefunden worden, in dem zwei Leichen gelegen hätten, teilte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Montag mit.

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Daher gilt offensichtlich das Motto: Wer die Pistole mitbringt, der darf sie auch verkünden.

Müsste eigentlich (exakter) heissen: Wer die nicht vorhandene Dienstwaffe Arnold nachmeldet, zusätzlich zur bereits bekannt gegebenen nicht vorhandenen Dienstwaffe Kiesewetter, und dann 2 Pistolenschlitten nachliefert, damit das BKA KT 21 wenigstens 1 richtige Seriennummer in seine beiden Gutachten schreiben kann, der darf auch „mitverkünden“.

bka kt arnold-denkhilfe

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– bei „Mordwaffe Kiesewetter Radom W01“ in Zwickau ist das klar: 2 Tage vor Beginn der waffenforensischen Prüfung beim BKA, KT 21 bereits lauthals verkündet, und dann musste das BKA quasi folgen: Mordwaffe Kiesewetter. War doch am Projektil vom Trafohäuschen auf der Theresienwiese ihre DNA gefunden worden.

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2 nicht identifizierte männliche DNA-Profile P1 und P4 sind unwichtig, die genau auf dieser „Mordwaffe Radom“ gefunden wurden… das macht doch nichts, dass es weder DNA oder gar Fingerabdrücke der Uwes gab…

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Was passierte parallel in Thüringen, genau in jenen Tagen zwischen dem 7.11.2011 (Verkündung Dienstwafffen) und dem 9.11.2011 (vorzeitige Verkündung „Mordwaffe Kiesewetter Radom“) in Stuttgart?

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In Thüringen verschwand eine Maschinenpistole aus dem Wohnmobil, und es kamen 2 Waffen hinzu:

– ein 2. Revolver, der sich als 2006 benutzter Bankraubrevolver samt Bauchschuss daraus auf den Bankazubi Resch begutachten liess, Bankraubversuch eines Einzeltäters. DNA der Uwes ebenfalls vorhanden, Blut…keine Fingerabdrücke.

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– eine 2. Pistole, die dann als „Ceska 70 Bankraubwaffe“ begutachtet wurde.

Steht hier drin:

+ 1 Revolver, 

+ 1 Pistole

./. eine weitere Maschinenpistole

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/10/die-waffen-rochade-im-wohnmobil-zu-stregda-2/

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Man hat die Waffenfunde verändert, und zwar wie folgt:

http://die-anmerkung.blogspot.com/2014/10/nsu-hutchenspiel-mit-lagerwaffen.html

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Es kam also eine Maschinenpistole abhanden, aus dem Fahrerhaus, und dafür kamen ein Revolver Alpha Proj (Bankraub-Bauchschuss Einzeltäter 2006 Zwickau) und eine Pistole Ceska 70 (Bankraube 2011, Arnstadt und Eisenach, mit Fremd-DNA) hinzu.

Irgendwas kann da also nicht stimmen. Zuerst 7 Waffen, dann 8. 

WAFFEN-MANIPULATION IM WOHNMOBIL. VERSCHWAND DIE MORDWAFFE UWE BÖHNHARDT?

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Zuerst 7 Waffen im Wohnmobil: 8.11.2011

http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/blaulicht/detail/-/specific/Bankraeuber-besassen-Waffe-der-in-Heilbronn-erschossenen-Polizistin-522301290

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und dann 8 Waffen im Wohnmobil !

Es wurde manipuliert.

Das Chaos war derart gross, die Anzahl der Varianten 3-4 Tage NACH den Ereignissen derart verwirrend, dass die TA am 8.11.2011 immer noch nicht die endgültige Version zustande brachte.

Obwohl sie bereits nachgebessert hatte: Die 2. Heilbronner Dienstwaffe (Arnold) wird erwähnt. Die fehlte am 7.11. in der Pressekonferenz noch.

Glauben Sie nicht?

Anschauen! nur 3 Minuten…

(ist im verlinkten Artikel der TA unten ebenfalls abrufbar)

7 Waffen! 

Nicht 8, sondern 7. 

Sagt man im Video.

Beute hatte man auch. 3 Tage später. Zuerst hatte man keine, siehe Berichte vom 5.11.2011 beim MDR und bei der TA: Nach Obduktion keine Verbindung der Leichen zum Bankraub!

“Hat sich soweit verdichtet, dass man sagen kann, das waren die Bankräuber von Arnstadt und Eisenach” (Minister Geibert in der PK)

Aber PD Menzel erwähnte die Dienstwaffe Arnold nicht, er “vergisst” sie, erwähnt nur die Dienstwaffe“unserer Kollegin aus Heilbronn”.

Die TA schreibt am 8.11. über die Auffindung der Dienstwaffe am 4.11.2011:

Freitagabend ist nicht: “ich ging da um 12:40 rein, sah die Pistole auf dem Tisch, und Munition daneben, die aussah wie unsere Munition. Um 16 Uhr war die Waffe im Inpol bestimmt: Michele Kiesewetter, Heilbronn 2007.”

Sehen Sie, das sind alles Lügen, Falschaussagen vor Gericht, Falschaussagen vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Erfurt.

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Jetzt verstanden?

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Es war übrigens keine Polizeimunitiion, die Menzelchen dort auf dem Tisch im Wohnmobil sah.

Eine Waffe und S&B-Patronen (roter Siegellack) auf dem Tisch.

Klar als nicht-Polizeimunition erkennbar, aber nicht für PD Menzel und den Erfurter PUA

MEN-Polizeimunition hat keinen roten Siegellack…

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/12/die-waffen-findungs-manipulationen-beim-nsu-phantom-eisenach/

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Und dann dauerte es noch 2 Tage, gemessen ab der Verkündung der Mordwaffe Kiesewetter in Zwickau durch den voreiligen Generalstaatsanwalt Pflieger in Stuttgart, bis der NSU geboren wurde, samt Dönerceska W04 und Paulchen-Videos aus Zwickau, pünktlich am 10.11.2011 ebenfalls gefunden, und der Generalbundesanwalt Range die NSU-Terrorermittlungen an sich zog:

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gba11-11-11

Die Böcke zu Gärtnern machen. 

Bravo, so geht „unbefangene Ermittlungen“, so geht „Vertuschungen aufdecken, schonungslos“. Bravo !

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Das ist genauso solch eine miese Show, als wenn der Generalbundesanwalt Ende 2014 mit den Neuermittlungen zum Oktoberfestattentat von München 1980 ausgerechnet dasjenige LKA beauftragen würde, welches das Handfragment 1980 verschwinden liess, und welches die 47 Zigarettenkippen (6 Sorten) aus Köhlers Auto schon Anfang 1981 entsorgte, und trotz Fingerabdrücken am und im Auto Köhlers Niemanden ermitteln konnte.

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Wie jetzt, hat er doch, er beauftragte erneut das Bayerische LKA ?

blka-brüll

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/generalbundesanwaltschaft-neue-ermittlungen-zum-oktoberfest-attentat-13315551.html

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Keine weiteren Fragen. Alles nur Show. Ein MEGA-Lacher, weil restlos entlarvend.

Rechtsstaat BRD, unabhängige Ermittlungen bei Terrorismus, vergessen Sie das. Je eher, desto besser.

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9 comments

  1. Übersichtsaufname Nr. 19 und auf eine vierfache Vergrößerung gehen. Dann sieht man deutlich, dass die Griffschalen der Waffe angekohlt sind und diese auch im unteren Teil betroffen sind. Das heißt, wieso hat die Schublade aus hellen Fichtenholz keine Brand- bzw. Rußspuren? Bei der Aufnahme entsteht einfach der Eindruck, dass das ganze Zeuge nachträglich platziert wurde, da ich mir auch nicht erklären kann, wieso die weise Leinenkordel nicht verbrannt ohne zu mindestens teilweise angekohlt wurde. Somit gehe ich davon aus, das diese Aufnahme nachträglich erstellt wurde.

  2. Nochmals zur Aufnahme Nr. 19. Kann dieses Möbelstück im Wohnwagen nicht finden, wo soll das Teil gestanden haben? Habe mir alle Aufnahmen die im Internet vom Innenteil des Wohnwagens durchgeschaut, doch neben den schweren Brandspuren und der Verwüstung kann ich dieses Teil nicht finden.

  3. sehr guter Artikel und Zusammenstellung. Man bekommt soviel Wut auf unsere Ermittlungsbehörden, wenn man das liest.

    Es ist mir absolut unverständlich, wieso kein investigativer Journalist auf die Idee kommt, die Schlüsse und Zusammenhänge die der AK NSU & Fatalist ziehen, aufzuarbeiten.

    Würde sich ja wahrscheinlich keine Zeitung trauen das zu drucken. Es wird dann wohl immer mit das fadenscheinigen Argument gebracht, man müsse erst die Orignalakten haben, um diese mit denen im Internet abzugleichen.
    Wie kann man nur davon ausgehen, dass die Akten gefälscht sein könnten? Jeder Mensch, der sich auch nur 1Std. Zeit nimmt und alles nur halbwegs grob überfliegt sieht doch das es sich hier um die echten Akten handelt, das kann doch niemand mehr leugnen.

    Welcher Mensch würde sich denn die Mühe machen Hunderttausende Seiten von Akten zu fälschen nur um die rechte „Verschwörungstheorie“ zu bedienen, es hätte gar keinen NSU gegeben?

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