Leeres Protokoll signiert, „Schreibt rein was ihr wollt!“ ?

Den grössten Gag des heutigen Tages aus dem OLG-Stadel findet man nur bei Twitter:

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Es geht um Bernd Tödter:

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In der Presse fehlt das Unterschreiben des leeren Protokolles durchgängig:

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T. soll sich in früheren Aussagen mit Verbindungen zu den mutmaßlichen NSU-Terroristen gerühmt haben. Er habe in Kassel und auch in Zwickau unmittelbarem Kontakt zu dem NSU-Trio unterhalten, erklärte er. Allerdings zweifelten die Ermittler damals an seiner Glaubwürdigkeit. Die Anwälte der Familie Yozgat erhofften sich von seiner Aussage „Aufklärung zu den Dingen, die von T. selber in seinen Vernehmungen angegeben wurden“.
Der Richter hielt T. Vernehmungen von Polizei und Staatsanwaltschaft vor. Demnach habe er die Männer des NSU-Trios im März 2006 am Bahnhof abgeholt und sei mit ihnen zu einer Geburtstagsfeier gefahren. Er habe auch gewusst, dass die beiden am Tag des Mordes in Kassel gewesen seien. Beides bestritt er im Zeugenstand.
Er kenne die mutmaßlichen NSU-Terroristen nicht, die Vernehmer hätten ihm das in den Mund gelegt. Er habe auch kein Protokoll unterschrieben, sagte er. Der Richter zeigte ihm aber eine Niederschrift, unter der sein handschriftlicher Name zu erkennen war. Darauf sagte er, es handele sich um seine Unterschrift.

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In der Presse fehlt das Unterschreiben des leeren Protokolles durchgängig:

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Der Skinhead erzählte, er habe im März 2006 Mundlos und Böhnhardt am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe abgeholt. Dabei seien sie von Polizisten in Zivil fotografiert worden. Später seien Mundlos und Böhnhardt mit sieben weiteren Leuten zu einer Geburtstagsfeier gekommen, bei der die Band Oidoxie gespielt habe. Und er wisse, wer Mundlos und Böhnhardt nach Kassel eingeladen habe und wo sie übernachteten.

Bernd T. berichtete den Beamten auch, er habe zwischen 2003 und 2005 mehrfach seinen Bruder in Zwickau besucht. Bei einem Konzert in einer Garage habe er da auch Mundlos und Böhnhardt getroffen. Die beiden Terroristen wohnten seit dem Sommer 2000 gemeinsam mit Beate Zschäpe in der sächsischen Stadt.

Vor Gericht bestreitet Bernd T. nun fast alles, was ihm Richter Götzl aus den früheren Aussagen vorhält. Er kenne Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe nicht, die Polizisten hätten ihm Worte in den Mund gelegt. Oft  behauptet er auch, was in den Protokollen stehe, habe er gar nicht gesagt. Und der Brief an den Verfassungsschutz sei nur „ein Spaß“ gewesen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/nsu-prozess-185-tag-auftritt-des-anfuehrers-der-neonazi-gruppe-sturm-18/11358354.html

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In der Presse fehlt das Unterschreiben des leeren Protokolles durchgängig:

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Die Befragung wird ein zähes Stück Arbeit: Feiern mit Mundlos und Böhnhardt schon 2006 in Kassel und vorher in Zwickau? Keine Erinnerung, kenne die Leute nicht, antwortet T. auf die Vorhalte vom Richter. Das habe er nie gesagt, das sei ihm in den Mund geschoben worden, das habe er vergessen, da könne er keine Aussagen machen.

T.s Anworten werden knapper und sicherer, er hält seine Linie eisern durch. Am Mittwoch unterbricht der Richter die Sitzung. Die Vernehmung von Bernd T. soll am Donnerstag weitergehen.

http://www.hna.de/kassel/stadt-kassel/bernd-weiss-nichts-beate-zschaepe-gaehnt-4723773.html

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In der Presse fehlt das Unterschreiben des leeren Protokolles durchgängig.

Warum denn nur?

Bühnenreife Leistung, darum gibt es wohl am Donnerstag eine Zugabe.

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9 comments

  1. Statt Verschwörungstheorien von einem „leeren Protokoll“ in die Welt zu setzen, wie wäre es mit der These, er habe sich bis zur Verhandlung überlegt, einfach abzustreiten, die Uwes je gekannt zu haben? Kann nämlich genausogut sein. Oder nicht?

  2. Gute Besserung an Beate Zschäpe.
    Anstatt man der Frau mal ein paar freie Tage gibt und mit ihr ans Meer fährt…. im Bunker wird sie nie richtig gesund. Krank sieht sie ja schon eine ganze Weile aus.
    Jetzt kann sich die Kanaille, huch, heißt ja Journaille (nicht grundlos sind diese beiden Worte miteinander verwandt), wieder was über den angeblich eingebildeten Gesundheitszustand von Frau Z. ausdenken, sind nämlich alles Hellseher.
    Nächste Woche gibt es zum Glück keine Termine.

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