Die Idee „V-Mann-Terror-Untergrundzelle“ stammt vom BKA

Vielen Dank an den Finder des Buches!

Zitat:

»Ich hatte vorgeschlagen, eine

Gruppe von zwei oder drei Mitarbeitern zu etablieren, die als Terrorgruppe aufgebaut werden sollte,

im Parallelgang zu bestehenden  terroristischen  Vereinigungen. Es war damals die Schwierigkeit, in Terrorgruppen einzuschleusen. Und da ich wußte, daß das nicht geht und daß das gefährlich ist, habe ich vorgeschlagen, eine isolierte Terroristengruppe zu bilden, die mit der Zeit von sich reden macht […] Und wenn sie [die Terrorgruppe] bekannt genug ist in den Kreisen, dann werden sich von selbst Kontakte zu anderen Gruppen ergeben. Und von da an kann man von der Seite einsteigen.

Welche taktischen Maßnahmen erforderlich sind, wie da vorgegangen werden muß, das habe ich exakt im Detail ausgearbeitet. Das war nicht nur eine spinnerte Idee, sondern ich habe ganz exakt bestimmte Maßnahmen vorgeschlagen, wie man das machen kann.«37

Quelle: Winfried Ridder, VERFASSUNG OHNE SCHUTZ Die Niederlagen der Geheimdienste im Kampf gegen den Terrorismus, Originalausgabe 2013, Seite 58/59.

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ridder-buch

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Zusammenhang dieser sehr interessanten Äusserung:

Aber auch im Bundeskriminalamt wurde ernsthaft darüber diskutiert, wie man die
»Steuerung der RAF« selbst in die Hand nehmen könnte.

Ein ehemaliger Kriminaldirektor des Bundeskriminalamtes erläuterte einem Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags 1982 entsprechende Überlegungen.

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Die auf den NSU bezogenen Teile dieses Buches sind eine unfreiwillige Satire, sehr amüsant zu lesen, wenn man die Akten kennt, aber da war Ridder längst Rentner. Zum Fall RAF, Buback etc. war er es nicht. Referatsleiter Linksextremismus beim BfV war er damals, ab 1973 war er beim BfV.

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Videos und Hintergründe zur RAF, zu Buback und zur Unterwanderung durch die Geheimdienste sind hier:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/11/27/wie-die-geheimdienste-die-raf-unterwanderten-teil-3/

und noch mehr Videos sind hier:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/11/28/die-unterwanderung-der-raf-durch-die-geheimdienste-videos/

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Wie weit ist der Weg vom Konzept „Verdeckte Ermittler spielen Terrorgruppe im Untergrund“ des BKA aus den späten 1970ern bis zur „Aushorchzelle des BfV (mit Beihilfe durch Polizei und Justiz) aus Jena“ 1997/98?

Erklärte die Anwendung solch eines (leicht abgewandelten) Konzepts die Tatsache, dass Böhnhardt nach der Flucht am 26.1.1998 bis zum 17.3.1998 ganze 123 Telefonate mit seinem eigenen Handy führte, ohne dass das Trio verhaftet wurde?

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Man sagte auch Böhnhardt energisch Bescheid, dass der Trottel aufhören solle, sein Handy weiter zu benutzen. Am 17.März 1998 hatte der es endlich geschnallt. Nach 123 “Fluchtbenutzungen”. Hätte schiefgehen müssen, ging aber gut.

War nicht der Hellsten einer, der Uwe B.

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/11/11/das-bka-und-der-vs-kummerten-sich-schon-vor-1996-um-den-ths/

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Auch OSTA Koeppen hat seine Rolle gespielt, dürfte eingeweiht gewesen sein, und versagte wunschgemäss wie auch das TLKA und die Sachsen. Ohne die Sachsen konnte die Operation Drilling nicht funktionieren, da das Trio anfangs „beim VS in Chemnitz“ (Thomas Starke und die anderen V-Leute dort…) betreut wurde.

Video von 1998. Arndt Koeppen:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/12/07/12-3-1998-oberstaatsanwalt-koeppen-im-interview/

UPDATE zum dort verlinkten Video von Spiegel-TV „V-Leute spielen Neonazis“: Aust zahlte 5000 DM dafür.

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eine äusserst billige Nummer, in mehrfacher Hinsicht…

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Die „Flucht“ am 26.1.1998 dürfte mit der untergeschobenen Bombengarage zu tun haben:

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Warum sollte Mundlos einen abgelaufenen Reisepass und altes Zeug in dieser Garage an der Kläranlage verstecken?

Warum gab es in dieser Garage keine Fingerabdrücke von den Uwes?

Warum gibt es keine Observationsfotos des TLfV der Uwes an dieser Garage?

Nun, weil die Uwes dort nie waren.
Ist doch glasklar: Sie wurden reingelegt.
Das zu Erkennen ist nicht besonders schwer.
Mundlos hat das selbst erzählt, später, dass sie reingelegt wurden.

Wohlleben wusste, was in dieser Garage war. WOHER ?

Kommt jeder Trottel früher oder später drauf. Steht in den Akten.
Nur nicht der Thüringer NSU-Ausschuss…

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/09/21/was-nicht-im-thuringer-abschlussbericht-steht-die-grosse-vertuschung-operation-drilling/

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Aber Thüringen macht weiter, jetzt wird sicher alles viel viel viel besser:

20.1.2015:

NSU-Untersuchungsausschuss
Marx will nicht nur auf Verfassungsschutz schauen

Der geplante zweite NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages soll sich nach Ansicht der SPD-Politikerin Dorothea Marx weniger auf die Pannen des Verfassungsschutzes bei der erfolglosen Suche nach den NSU-Terroristen konzentrieren. Marx, die den ersten Ausschuss leitete, sagte: „Bislang haben wir alle auf den Verfassungsschutz gestarrt wie die Schlange auf das Kaninchen.“ Man müsse zwar weiter untersuchen, welche strukturellen Rahmenbedingungen das Eigenleben des Thüringer Verfassungsschutzes erst möglich gemacht hätten. Zugleich sei es wichtig, stärker als zuletzt die Fehler anderer Ermittlungsbehörden wie Polizei und Staatsanwaltschaft zu prüfen.

SPD-Politikerin bereit für erneuten Vorsitz

Read more: http://nsu-leaks.freeforums.net/thread/314/th-ringens-pua-zum-nsu#ixzz3PWSKpQ8v

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Vielleicht geschieht ja ein Wunder, und die Abgeordneten aus Erfurt beginnen die Augen zu öffnen…

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Das hier gilt nach wie vor: 

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Was folgert man nun daraus?
“up to you”, aber fatalist folgert daraus:

1. Das NSU-Axiom: Entweder 10 Morde auf Weisung des Staates, oder zumindest mit Wissen des Staates, oder eben keine Morde. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Hü oder Hott.

2. Man muss schon ziemlich staatsschutz-verpflichtet und unterbelichtet sein, um als Parlamentarischer Untersuchungsausschuss auf die Möglichkeit “Sabotage durch EINE Behörde”zu schlussfolgern, als “Möglichkeit”, nicht etwa als Gewissheit. Und es war auch nicht nur EINE Behörde, es war ein Staat. Mit Polizei, Land, Bund, Bundesregierung, Justizministerium inklusive, nicht nur das in Thüringen… und zig LfVs und dem BfV.

3. Der Erfurter PUA war trotz dieser betrieblichen Blindheit weitaus besser als die Totalausfälle Högl, Binninger und Edathy auf Bundesebene. Denen steht eine Verdienstmedaille zu, gar keine Frage. Für besondere Verdienste bei der Nicht-Aufklärung des Tiefen Staates. Die haben sie sich durch aktives Handeln redlich verdient.

4. Es gilt nach wie vor die “Parole Fritsche”:

„Es dürfen keine Staatsgeheimnisse bekanntwerden, die ein Regierungshandeln unterminieren“

Vor allem solche, die ihn in den Knast bringen würden, hätten wir einen Rechtsstaat.

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Die Idee „V-Mann-Untergrundzelle“ stammt höchstwahrscheinlich vom BKA.

Wer hätte das gedacht?

Danke, Herr Ridder ! (er hat das aber auch nur abgeschrieben: Die eigentliche Quelle ist ein RAF-Buch, siehe:

http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-gespraech/raf-gespraech.pdf

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Im OLG-Stadl werden sie weiterhin den Quatsch von den Turner-Tagebüchern und von Hunter erzählen, oder auch von B&H oder C18-Dossiers, neuerdings sogar gehypt von der Verteidigung Wohlleben, ein running gag, der nur der Ablenkung von der Wahrheit dienen dürfte. Und die Lügenpresse wird das pushen, auch darauf ist Verlass. Desinformation von allen Seiten.

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16 comments

  1. „Tatsächlich erklärte 1982 der ehemalige Kriminaldirektor des Bundeskriminalamtes, Dr. Hans Kollmar, vor dem Untersuchungsausschuß des Bayerischen Landtages zur >>Affaire Langemann<>Ich hatte exakt ausgearbeitet zwei Pläne zur Belämpfung bestimmter Erscheinungsformen der Kriminalität […] nicht mit den üblichen Polizeimethoden bekämpfen, sondern auf nachrichtendienstliche Weise. […] Ich hatte vorgeschlagen eine Gruppe von zwei oder drei Mitarbeitern zu etablieren, die als Terrorgruppe aufgebaut werden sollte, im Parallelgang zu bestehenden terroristischen Vereinigungen. […] Und […] da,[…] habe ich vorgeschlagen eine isolierte Terroristengruppe zu bilden, die mit der Zeit von sich reden macht. […] Welche taktischen Maßnahmen erforderlich sind, wie da vorgegangen werden muß, das habe ich exakt im Detail ausgearbeitet. Das war nicht nur eine spinnerte Idee, sondern ich habe ganz exakt bestimmte Maßnahmen vorgeschlagen, wie man das machen kann.“ (S. 338)

    Read more: http://nsu-leaks.freeforums.net/thread/77/best-wahnsinn?page=30#ixzz3PbzN1JfX

  2. Das RAF-Phantom: Teil 3, „Terrorismus“ und Geheimdienste, S. 351
    Über die Affäre >Celler Loch<:

    […]

    So stieg der niedersächsische Verfassungsschutzchef Peter Frisch, der versucht hatte, die Celler Affäre zu vertuschen und zu rechtfertigen, später zum Vizepräsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz auf. Seiner Meinung nach kann auch ein Sprengstoffanschlag ein »nachrichtendienstliches Mittel« sein. Nach der Erinnerung des damaligen stellvertretenden niedersächsischen Verfassungsschutzchefs Günter Doering war gerade Frisch derjenige gewesen, der in einem Gutachten die Frage bejaht hatte, ob Verfassungsschutzbeamte Straftaten begehen dürfen.

    Nach Doerings Erinnerung ist in der Expertise auch ausdrücklich von Sprengstoffanschlägen die Rede gewesen. Ob sich diese Expertise ausdrücklich nur auf das Celler Loch bezog oder sich ganz allgemein mit der Durchführung von Sprengstoffanschlägen durch Verfassungsschutzbeamte befasste, ist nicht bekannt. Frischs Einschätzung schloss sich auch Holger Pfahls an, später Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Anfang 1992 war der Name Pfahls im Zusammenhang mit den illegalen Waffenlieferungen des BND an Israel in den Zeitungen zu lesen. »Wie Ernst Albrecht« zeige sich Holger Pfahls bereit, »Anschläge wie die von Celle zu wiederholen«, schrieb der VORWÄRTS .

    […]

    Als im Februar 1999 ein Bombenanschlag auf die umstrittene Wehrmachtsausstellung in Saarbrücken verübt wurde, war jener Peter Frisch übrigens Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz. Das betreute Untertauchen von BMZ fand auch in seiner Amtszeit statt.

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