#NSU: ein Mord zu viel


Juliane Schreiber lauscht dem Monolog von Gregor Gysi. Das spannendste daran ist jedoch der erotische Augenaufschlag von dem Frollein. Der bringt sogar Honig zum schmelzen. Eine sehr kecke Performance der Vertretung. Sie gibt das junge Naivchen und führt alt & naiv vor.

 
Ich bin Juliane Schreiber und ich übernehme heute für Thilo das Gespräch mit einem gewissen Gregor Gysi. Hallo Gregor.

Hallo Julia.

Juliane.

Ach Julia muß doch reichen.

Nein, nein.

Willst so lang genannt werden?

Ja.

Na gut, dann Juliane.

Die rechte Gewalt, wenn ich jetzt mal an NSU denke, ist sehr feige. Also, die schießen auf jemand, der überhaupt nicht damit rechnet, die bestellen etwas, und zwar auf einen kleinen Mann, einen Besitzer von einem Kiosk oder sowas. Den bringen sie um aus rassistischen Motiven.

RAF, so schlimm sie war, hat sich aber immer an Mächtige gewandt, die beschützt waren. Da mußtest du also Widerstände überwinden.

Und dann haben sie sich natürlich immer dazu bekannt. NSU hat sich ja nie dazu bekannt. Die haben 11 Morde, ne, begangen…

Die Einleitung in das Gespräch kann mit jedem Hollywoodschinken konkurrieren. Das bekommen selbst Edelschauspieler so nicht hin.

Es seien für die Freunde sonntäglicher Rätsel einige Fragen aufgeworfen, die der Klärung bedürfen.

Zuerst wäre zu darzulegen, wer das 11. Mordopfer ist. Döbeln, der gesunde Menschenverstand und die Ausstrahlungskraft der Linken zählen nicht als richtige Antwort. Das wäre zu einfach.

Was wäre ein mutiger Mord an einem kleinen Mann, einem Besitzer von einem Kiosk? Wenn er ihn erwartet? Und was wäre eine edles Motiv, damit man sauber aus der Sache rauskommt?

Abgesehen davon, sind die Mörder der in Rede stehenden Morde bis heute nicht ermittelt worden. Auch bei der Motivlage sieht es recht dürftig aus. Die ist unbekannt und speist sich wesentlich aus den jeweils konsumierten Drogen des über ein Motiv Plaudernden. Da haben wir also wenigstens 295 Motivlagen, denn so viele wurden bisher öffentlich gehandelt.

NSU hat sich nie zu irgendwas bekannt? Ach. Was sagt uns das? Daß es einen NSU nie gegeben hat? Wäre das möglich? Wer Terror verbreiten will, der macht auch welchen? Wie die RAF?

Tja, Gregor, du darfst halt nicht alles für bare Münze nehmen, was das ND druckt oder Petra Pau in der Bundestagskantine erzählt.

Was die ominöse RAF betrifft. Auch da ist der Tunnel rabenschwarz, an dessem Ende angeblich ein Lichtlein brennt. Keiner der RAF-Morde ist wirklich aufgeklärt. Man hat sich den 129er geschaffen, um sie wem überhelfen zu können.

Wer nicht auf Rätsel steht, sich aber trotzdem am Sonntag beschäftigen möchte, damit die Zeit vergeht, der kann ja mal ein Sammlung mit den besten Augenklimpereien anfertigen, die Gregor Gysi von der journalistischen Kompetenz der jungen Dame überzeugen sollten. Cineastisch ist die Kameraeinstellung nämlich ein Volltreffer.

3 comments

  1. Ihr müßt richtig hinhören. In dem Gespräch bestätigt man sich einen ganz leisen Konsens. Bei der RAF, das waren keine Morde, das war Notwehr. Gegen Überfremd- nein, gegen, äh. Gegen diese, na, wie heißt es doch, Moment, ich hab das Lesezeichen drin im Kapital. Ah hier: gegen die Ausbeutung der Arbeiterklasse! Da fordert Marx indirekt die türkischen Gastarbeiter, wenn man nur genau genug liest. Die sollen die Arbeit machen, aus Solidarität. Dafür werden sie dann nicht erschossen. Das war eigentlich der Deal.

    Viel schlimmer ist der Rassismus gegen die Eigentümer. Wem etwas gehört, dem gehört etwas abgehackt. Purer Reichenhaß. Was für eine kranke Ideologie. Und das allein wegen der Hautfar- nein. Quatsch. Wegen der Produktionsmittel. So ist es richtig. Auch Haß braucht feste Regeln.

    Wer lange genug seinen Traum lebt, der muß sich in jedem System am Ende keine Frauennamen mehr merken. Da ist der Gysi ganz Generaldirektor. Und jetzt komm in die Kiste, Julia. Wie, Juliane? Na, das kannst Du mir alles nachher erzählen.

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