Hauptangeklagte Zschäpe und ihre Ghostwriter hätten Monate lang zu tun, würden sie sämtliche Fragen beantworten. Das meinte vor der Sommerpause der Wahlverteidiger Borchert, und alle Fragen würden sowieso nicht beantwortet.
Die Fehlergefahr ist viel zu hoch, wenn alles beantwortet wird, das sagte er nicht. Die Gefahr, neue Widersprüche zu generieren ist immens. Das schlechte Narrativ „NSU“ ist sowieso schon hochgradig gefährdet.
Eine recht vollständige Fragenliste hat NSU watch veröffentlicht.
Götzl: „Ja, dann kämen wir zu weiteren Fragen der Verfahrensbeteiligten, was ich angesprochen
hatte, an Frau Zschäpe. Ich nehme an, dass wir das so handhaben können wie bisher. Ihre Rechte
kennen Sie, Frau Zschäpe. Können wir es wieder so handhaben, dass Fragen gestellt werden und Sie
mitschreiben? [phon.]“ RA Borchert: „Können wir natürlich so handhaben. Aber es ist vorauszusehen, dass die Fragen wohl nicht beantwortet werden.“Götzl: „Sind Fragen von der Bundesanwaltschaft? Nicht. Von Seiten der Verteidiger?“
Waffenkauf im Madley: Aussage Carsten Schultze: Er war allein dort. Aussage Andreas Schultz: Carsten Schultze war mit Wohlleben dort. Ist ein „vernachlässigbarer Unterschied“?
Was fragt die Verteidigung Wohlleben?
Schultzes Verteidiger RA Hösl: „Es geht um den Herrn Andreas Schultz, der im Madley gearbeitet hat. Herr Wohlleben hat angegeben, er hätte Böhnhardt auf einer Wiese getroffen und der hätte ihn bzgl. einer Waffe an Andreas Schultz verwiesen. Kennen Sie selber Andreas Schultz? Kennt Herr Böhnhardt Andreas Schultz ? Kennt Herr Mundlos Andreas Schultz? Und dass Sie dazu, differenziert zu den Personen, Ausführungen machen.
Leben die Herren Böhnhardt und Mundlos etwa noch, oder warum fragt der Pausch nicht in der Vergangenheitsform?
Jetzt die Versageranwälte:
Wohlleben-Verteidiger RA Klemke: „Und zwar beanstande ich den Vorhalt. Der Herr Wohlleben hat zu keinem Zeitpunkt angegeben, dass er Herrn Böhnhardt auf einer Wiese getroffen habe. Der Vorhalt ist falsch und deswegen beanstande ich auch die Frage mit.“
Hösl: „Ich entschuldige mich ausdrücklich. Es geht um ein Treffen von Herrn Wohlleben mit Herrn Böhnhardt, egal wo es stattgefunden hat, und da habe Böhnhardt ihn an Andreas Schultz im Madleys verwiesen.“
Klemke: „Falsch. Es hat kein Treffen von Herrn Wohlleben mit Herrn Böhnhardt gegeben.“ Wohlleben, so Klemke, habe angegeben, dass er die Drei besucht habe und dabei habe es ein Gespräch gegeben zwischen Wohlleben und Böhnhardt: „Ich erwarte eine weitere Entschuldigung, danke.“
Hösl zuckt mit den Schultern. Götzl reagiert ungehalten und weist Hösl zurecht: „Mit Achselzucken ist es nicht getan!“ Hösl: „Dann stelle ich diese Frage ohne Vorhalt.
Die haben nur Gedöns drauf, die Versageranwälte vom Wohlleben, statt die echten, die wichtigen Widersprüche aufzugreifen? Kaufpreis-Widerspruch, Übergabezeitpunkt unklar, Scalldämpfer bestellt oder nicht, alles unwichtig?
Ziemlich peinlich, was da im Schauprozess veranstaltet wird. Mit Wahrheitsfindung hat das rein gar nichts zu tun.
Es geht weiter mit SMS aus dem Jahr 2000, also 16 Jahre alt:
Schultzes Verteidiger RA Pausch stellt dann weitere Fragen an Zschäpe: „Ich hätte Fragen zur
Auswertung eines Funktelefons, gefunden in der Frühlingsstraße 26. Dort sind SMS gesichert worden und es geht um die Frage, ob Frau Zschäpe weiß, von wem diese SMS stammen: ‚VON EBI IST NICHTS MEHR ZU HÖREN! SEIT WOCHEN HAT MAN NICHTS MEHR GEHÖRT!SONST GIBTS NICHTS NEUES!MELD MICH DIE WOCHE NOCH MAL!“ 25.08.2000, 14:48 Uhr. ‚Er hat mir gesagt, dass er 21 Uhr anruft, wenn er es schafft!‘ 03.09.2000, 2:00 Uhr. ‚Mir ist es ist zur Zeit nicht moeglich mit euch zu sprechen wegen NPD-, gestern B+H-, und Bald Ths-Verbot! Ich gehe davon aus das ich überwacht werde! Meld mich! Ralf‘ 15.09.2000, 14:56 Uhr.Weiß Frau Zschäpe, von wem diese SMS stammen? Weitere Frage: Kennen Sie Nico Eb.“ Pausch nennt dessen Geburtsdatum und den Geburtsort. Pausch weiter: „Wissen Sie, ob Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt ihn kannten? Gab es nach dem Untertauchen Kontakte zu ihm, in welcher Art und in welcher Beteiligung? Wissen Sie, wer in der ersten SMS mit ‚Ebi‘ gemeint ist?
Das ist der Herr Nico Ebbinghaus. http://arbeitskreis-n.su/blog/2014/10/17/todeslisten-des-nsu-wer-und-wie-teil-3/
Oder auch hier:
Hat das LKA Berlin, die Staatsschutz-Abteilung, konkret der KHK Michael Einsiedel angeordnet, dass die Schreiben aus Jena mit Briefbomben-Attrappen damals zum Jahreswechsel 1996/97 mit den Tarnnamen seiner Spitzel unterzeichnet waren? http://arbeitskreis-n.su/blog/2014/11/15/unterwanderung-und-ubersteuerung-von-informanten-netzen-durch-befreundete-dienste/
Die lesen alle den Blog? Es geht dabei um die Ähnlichkeit der Jenaer Briefbomben-Attrappen 1996/97 mit den Briefbomben-Attrappen 1999, die von „Trittbrettfahrern“ versendet wurden, an Hannes Heer, Ignatz Bubis, im Zusammenhang mit der Wehrmachtsausstellungsbombe in Saarbrücken 1999.
Dazu haben wir aktuell mal das vorhenadene Material zusammengetragen, im Forum:
Kann man mitmachen. Im Forum.
Auch ist aufgefallen, dass die Aussage von Carsten Schultze nicht stimmen kann, WANN er die „Dönerceska“ übergeben haben will:
Bezugnehmend auf Ihre Aussage: Für welchen Zweck waren die Vertretungsvollmachten, die Sie bei dem Treffen mit Carsten Schultze im Kaufhaus in Chemnitz unterschrieben haben, da Sie nach eigenen Angaben ja mit Rechtsanwalt Eisenecker schon Anfang 1999 [phon.] Kontakt hatten, wie Sie in der Einlassung angegeben haben.
Die „Ceska“ wurde 4 Morde zu spät überbracht, und das scheint man zu erahnen, jedoch keinesfalls hinterfragen zu wollen? Eröffnung Galeria Kaufhof in Chemnitz war erst im Oktober 2001, nach dem 4. Mord… da wohnten die Uwes angeblich längst in Zwickau… auch ziemlich klar ist, dass der Kontakt samt der Unterschriftsvollmachten-Einholung für den Rechtsanwalt bereits Anfang 1999 stattfand, und nicht im Frühjahr 2000 erst die Vollmachten unterschrieben worden sein können. Wo sind diese Vollmachten, was für ein Datum steht da drauf?
Siehe:
Es ist unbedingt noch folgender Zusammenhang zu beachten:
1.02.2012, BGH-Aussage Schultze Carsten Schultze hat ausgesagt, er habe die Anwaltsvollmachten dabei gehabt, er und Wohlleben wollten Rechtsanwalt Eisenecker aufsuchen, einen bekannten Anwalt in der rechten Szene. Mit diesen vorbereiteten Anwaltsvollmachten will er -samt Ceska- nach Chemnitz gefahren sein.
Zu diesem Zweck war Schultze in Zschäpes Wohnung eingebrochen, um die Pässe oder Ausweise zu besorgen…
Helbig stand angeblich Schmiere, die Polizei untätig vor dem Haus, als Carsten Schultze in Zschäpes Wohnung einbrach, um den Pass zu besorgen, den Madame für die Anwaltsvollmacht bei RA Eisenecker brauchte. Oder beim Anwalt Jauch. Oder beim Anwalt Gert Thaut, den freundlicherweise das TLfV bezahlte.
Dass dieser Pass längst abgelaufen war, wen stört das schon?
Wer abgelaufene Pässe in „Bombengaragen“ versteckt, der lässt auch Einbrechen, um weitere abgelaufene Pässe zu bekommen.
Märchenstunden… das ist kompletter Bullshit.
Es spricht also rein garnichts dagegen, dass Schultze eine Waffe bei Schultz kaufte, 2001/2002, wie es Verkäufer Schultz zuerst aussagte, und wie es -in Folge dieser Aussage- im Haftbefehl gegen Schultze stand. http://arbeitskreis-n.su/blog/2014/10/17/dichtung-und-wahrheit-kauf-und-ubergabe-der-ceska-83-sd-teil-3/
Alles uralt, alles bestens mit Akten belegt, alles nicht einmal ansatzweise aufgeklärt. Weil es nicht aufgeklärt werden darf, ohne dass das gesamte NSU-Märchen kollabiert.
Mehr hatten die 15 Verteidiger -oder sind es 20?- nicht zu fragen. Armseliger Haufen.
Ende Teil 1.