Wie aus für gewöhnlich gut gerüchteten Kreisen verlautbart, hat die Chefdomina sächsischer Exorzisten in einem Anfall von Erdowahn den Stopp der NSU-Satiren des Anmerkers gefordert. Für den Fall der Nichtbefolgung wird eine dominante Erziehungsmaßnahme angeordnet. Eine königliche gar?
Jetzt knöpf’ ich sie mir vor. Keiner kommt mir davon. … Das Netzwerk heben wir aus; den Professor, den Alten und den Anonymus, den hol ich mir aus dem Plattenbau in seiner Nüchternheit. Da nützt ihm alles nix. Da muss er raus, muss mir Rede und Antwort stehen. Den beleidigenden Meier, den kauf ich mir, den kleinen Nazi. … Alle kommen dran.
Da fällt mir nur der alte Gassenhauer ein.
Ich küß nicht ihr’n Verstand, Madame.
Der Beweisantrag wird sicher einer der lustigsten, der jemals die sächsische Kabarettszene verlassen hat. Das schreit geradezu nach öffentlicher Urauffühurung. Wie das Ritual der Exorzierung vonstatten gehen täte, kann man exemplarisch vorab anschauen. Das wird so ein bißchen Guantanamo, ein bißchen Bautzen, vor allem sächsisch und damit für die betroffenen Personen erniedrigend.
Freunde des ostdeutschen Ensemblekabaretts werden somit voll auf ihre Kosten kommen, wenn Satirikern der Teufel aus dem Körper exorziert und Gottvertrauen eingebleut wird, ganz im Sinne des religiösen Führers Thüringens, der Religion als Lösung ansieht, nicht als Problem.
Pfarrer Meurer brachte es knapp so auf den Punkt: „Religion ist saugefährlich.“
Religionsführer Ramelow: „Religion darf nie ein Problem sein, sondern nur die Lösung.“
Das Politklamauk liebende Publikum wird über die Proben am Sächsischen Staatskabarett auf dem Laufenden gehalten. Die Aufführung der linken Spaßguerilla wird sicher ein Kracher.
[update 09:30 Uhr]
Screenshot und Zitat von Ramelow eingefügt.