Symbolfoto für alles, was man mit dem Besen von Butterfisch-Bodo anstellen kann
Friedrich Korsch
Ich schlendriane so die Strandpromenade entlang, sitzt da der Bernie Gunther, schlürft lecker Kaffe und füllt sich den Bauch mit noch viel leckererem Eiscreme. Er schaut den Wellen des Atlantik beim wellen zu und den Frauen beim welken. Was für ein Leben man doch führen kann, wenn man erst mal pensioniert ist und Staatsknete verkleckern darf. Ich fasse mir also ein Herz und quatsche ihn an. Ob ich nicht mal eine kleines Quiz mit ihm veranstalten darf. Nur zu mein Jung, meint er, vergeht die Zeit bis zum Abgang interessanter. Wat liegt an?
Gunther ist nach Ziercke der beste Detektiv (SPON-Diehl) deutscher Zunge und Aufklärer zahlreicher Kriminalfälle. Markus Wolf jetzt mal ausgenommen. Dem hätte der Ziercke nicht mal den Kaffee ins Büro tragen dürfen, um hier mal die Relationen gerade zu rücken. Gunther selber, das gab er freimütig zu, war teilweise widerwillig bei Mielke engagiert.Tja, sag ich, was hälst du denn nun von diesem Blutbad im Wohnmobil?
Wie kommst du da drauf?
Schau dir doch die Bilder an. Studier die Akten.
Ich schob das Hemd des Toten zur Seite und legte eine Hand auf seine Brust – der Leichnam war ziemlich kalt, und ich schätzte, dass er seit mindestens acht Stunden tot sein musste. Er umklammerte immer noch die Schrotflinte, die zwischen seinen ausgestreckten Beinen lag … Ich brach die Waffe und sah zwei rote Brenneke-Patronen, von denen nur eine abgeschossen war. Nicht dass es zwei gebraucht hätte – sogar eine gewöhnliche Schrotpatrone mit Rehposten hätte den Job erledigt, doch ein Flintenlaufgeschoss, das selbst einen angreifenden Keiler stoppt, hat die Sache absolut sicher gemacht. Als würde man einen Drei-Kilo-Hammer benutzen, um ein Ei aufzuschlagen. Ich hatte die Brenneke-Patrone schon einmal gesehen, aber ich konnte mich ums Verrecken nicht erinnern, wo. …
Irgendwann sah ich mich suchend nach einem Abschiedsbrief um und fand ihn schließlich auf dem Kaminsims über den Resten eines Holzfeuers … und ich hoffte, der Brief würde alles erklären.
Tot zu sein ist ein ziemlich wasserdichtes Alibi, wenn man Schwierigkeiten mit dem Gesetz hat, selbst in Nazi-Deutschland.
Ich hatte im Flur hinter der Haustür einen Waffenschrank gesehen … Als ich den Inhalt des Schranks in Augenschein nahm, wuchs in mir die Überzeugung, dass Udo Ambros ermordet worden war. Ich fand zwei Gewehre, eine weitere Schrotflinte, eine Luger-Pistole, Gewehrmunition und mehrer Schachteln Rottweil-Schrotpatronen. … Die beiden Brennekes in der Schrotflinte … waren die einzigen, die ich finden konnte, woraus ich schloss, dass der Mörder seine eigene Munition mitgebracht hatte. … gut möglich, dass ie beiden Männer sich getroffen und geredet hatten und erst später wegen irgendwas in Streit geraten waren. Dann erst hatte der Mörder die beiden Brennekesin die Schrotflinte geladen und sein Oper erschossen. Was außerdem vermuten ließ, dass sie Freunde waren, oder zumindest Bekannte. …
Der größte Teil seines Schädels klebt an der Wand wie eine Küchenuhr.
Und nun? wie geht es jetzt weiter?
Wer war’s denn?
Der Schützenbruder? Keine Ahnung. Der Fall wurde doch nie kriminalpolizeilich ermittelt, auch wenn das ganze Wohnmobil nach Mord gestunken hat. Da hat dieser Polizedirektor Menzel ganze Arbeit geleistet. Such den Bekannten, der die Brenneke mitgebracht hat und die Schachtel wieder mitnahm. Oder hat man im Wohnmobil ein Munitionslager für Flinten gefunden?
Nö, eigentlich nicht. Aber in Zwickau, in einer konspirativen Wohnung. Da geht die Rede von Wildschweintötern.
Na siehste, dann hast du doch den Weg zum Ziel aufgezeigt. Wer war denn der Bewohner?
Genaugenommen das Sächsische Staatsministerium für Inneres, die ihre Leute da einquartierten, wie es nunmal in konspirativen Wohnungen üblich ist.
Dann such lieber nicht weiter. Mit Mördern im Staatsdienst ist nicht zu spaßen. Mach dir doch einfach einen schönen Lebensabend. Da altert man ganz entspannt.
Das heißt, das war’s?
Weißte, sagt er,
Machen wir uns nichts vor, (die sind) schuldig… In einer perfekten Welt wäre es schön, den Täter zu fassen und zu einhundert Prozent sicher zu sein, dass es der Richtige ist… In der echten Welt müssen wir manchmal pragmatisch handeln. Ich denke, es ist wichtiger, dass der Führer überzeugt ist, daß wir (die Richtigen) haben.
Die Deutschen und die Weltbürger hatten bisher viele Kanzler zu ertragen. Merkel ist allerdings seit dem Führer das schlimmste Kanzler-Verbrechen.
Einen schönen Sonntag auch allen Klimgeschädigten in der Bananenrepublik Deutschland.
Symbolbild für alles Banane.
Zitate aus: Philip Kerr, Berliner Blau, Rowohlt Verlag GmbH, 2019, S. 362, 363, 365, 366, 368, 374, 435, 438, 439 440
„Such den Bekannten, der die Brenneke mitgebracht hat und die Schachtel wieder mitnahm.“
Wow!!!
Wow!!???
Ich meinte, der berliner extremistische Antifa wäre bekannt?
quedlinburger antifa, so hiess es.
Hach!!
Der @anmerkung ist aber auch wieder ein sonntäglicher Geheimniskrämerich 😉
Ist allemal die schönere Geschichte im Vergleich zur Strafanzeige wegen Mord und nachgeschobener Verfassungsbeschwerde.
Abgesehen davon werden Beziehungstaten im Milieu oft auch nach unten im Stapel gelegt. Besser ist es.
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