Der Polizeidirektor* gab eine Pressekonferenz zu den Todesfällen in der Stadt. Er wußte zwar, daß die Mörder Angehörige des SEK waren, die Opfer u.a. unbescholtene Leute aus den eigenen Reihen, mußte dies aber aus staasräsonalen Gründen verbergen. Es geht niemanden etwas an, wenn die Polizei in ihren eigenen Reihen reinen Tisch macht und die Reihen etwas lichtet.
Sprich, der Polizeidirektor höchstselbst hatte den Mord an Polizisten angeordnet und gedeckt, um seine eigene Auffassung von Recht und Ordnung durchzusetzen.
Ein Reporter wurde ausfällig.
„Das hört sich ja alles sehr erfreulich an, Macbeth, aber wo sind die Beweise…“ Der Fragesteller sprach das Wort Beweise ganz langsam und so überdeutlich aus, als handelte es sich um ein schwieriges Wort aus einer fremdem Sprache. „… gegen diejenigen, die sie heute niedergemäht haben?“
Hat man jemals in der BRD, der Inkarnation eines Rechtsstates überhaupt, von solch unflätigem Verhalten vernommen? Das ein deutscher Schmierfink nach Beweisen für den NSU fragt?
Nein. Niemand macht freiwillig ein Schneeballsystem zunichte, mit dem man seinen Judaslohn verdienen kann.
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* Chief Commissioner Macbeth
Jo Nesbø, Macbeth, Penguin Verlag 2018, 1. Auflage,S. 340f
wie sagte ein Staatsanwalt: Beweise sind die, die ich vorlege, nicht die, die tatsächlich existieren
die Beweise zu hinterfragen bedeutete gleichzeitig die Tatortausstattungen des 4. November 2011 zu thematisieren. Das ist nicht erlaubt…