Heute früh blogten wir, Zitat vom Bayerischen Rundfunk:
Von dem Rechner aus waren am 5. November 2011 kurz nach Mitternacht – also unmittelbar nachdem Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in Eisenach ums Leben gekommen waren – mehrere Suchanfragen zu der Explosion des Wohnmobils in Eisenach gestellt worden.
Im direkten Anschluss wurden Suchanfragen zur Speicherdauer von polizeilichen Einträgen im Bundeszentralregister gestellt und zu dem Rechtsanwalt Stefan Hachmeister – er ist heute einer der beiden Verteidiger des Angeklagten Holger G.
Es liege auf der Hand, dass Holger G. sofort eine Verbindung zwischen sich und den Vorgängen in Eisenach gezogen habe, konstatierte Nebenklagevertreter Sebastian Scharmer.
G.s zweiter Verteidiger, Pajam Rokni-Yazdi, widersprach: Es sei weit hergeholt, dass Holger G. diese Suchanfrage gemacht habe.
Dazu ergänzte die Antifa-Nebenklage:
Die Gegenthese der Verteidigung Gerlach, diese Suchen hätten auch von Gerlachs Freundin oder deren Tochter stammen können, erscheint doch arg konstruiert.
Parlograph gab den entscheidenden Aktenhinweis:
VS-nfD-Vermerk von PD Menzel, 5.11.2011:
Tatsächlich hat gemäss dieses Vermerks Holger Gerlach nicht daheim auf seinem PC gegoogelt, da er auf Arbeit war.
Real dürfte sich das Ganze wohl eher wie folgt abgespielt haben:
- Das Womo wurde von Holger Gerlach angemietet und abgeholt, so die Gerichtsaussagen von 2 Zeugen
- unabhängig davon wurde am 4.11.2011 festgestellt, dass Gerlachs Reisepass beim Anmieten verwendet wurde. Beim Vermieter und im Womo.
- die Polizei kannte die Adresse Gerlachs in Lauenau, und am 5.11.2011 um 0:31 Uhr traf sie dort die Freundin von Gerlach an, der auf Arbeit war. Man sagte ihr wohl im Groben, um was es geht: Womo-Anmietung, Eisenach.
- Als die Polizei unterwegs nach Rieste war, Gerlachs Arbeitsplatz war dort, muss sie ihn angerufen haben.
- Gerlach beauftragte sie sehr wahrscheinlich damit, zu Eisenach und zu seinem RA Infos zu ergoogeln.
- Gerlach wurde vorläufig festgenommen, allerdings später wieder entlassen, und erst am 13.11.2011 endgültig verhaftet.
- KOK Lotz aus Eisenach und KHK Fink vom LKA Stuttgart flogen am 5.11.2011 per Hubschrauber nach Niedersachsen.
Was meinte Gestern die Antifa-Nebenklage doch gleich?
Die Gegenthese der Verteidigung Gerlach, diese Suchen hätten auch von Gerlachs Freundin oder deren Tochter stammen können, erscheint doch arg konstruiert.
Da kennt jemand die Akten nicht, oder ist an Wahrheitsfindung nicht interessiert. Sehr wahrscheinlich stimmt Menzels geheimer Vermerk, seit 1,5 Jahren schon geleakt, und gegoogelt haben Lebensgefährtin oder Stieftochter, wie es der BR auch korrekt darstellte:
G.s zweiter Verteidiger, Pajam Rokni-Yazdi, widersprach: Es sei weit hergeholt, dass Holger G. diese Suchanfrage gemacht habe.
Es ist allerdings gar nicht weit hergeholt, dass die Suchanfragen auf Veranlassung Gerlachs durchgeführt wurden.
Nichtlöschen von Internetverläufen ist darüber hinaus typisch weibliches Surfverhalten 🙂
Das mit den 27.250 Euro Cash im Bankschliessfach ist auch noch immer ungeklärt. Zu berücksichtigen ist dabei, dass Gerlach die entscheidenden Aussagen zu Waffen und Sprengstoff machte, die zu Thomas Starke, zum Madley in Jena, zu Wohlleben und letztlich zu Carsten Schultze und der merkwürdigen Ceska-Geschichte führten, die Grundlage der NSU-Erzählung ist.
Nochmal nachlesen? Uralt: Der Judas… erpresst, oder V-Mann?
Gerlachs Freundin hat nicht gerade wenig Ähnlichkeit mit dem Phantombild, das die Eminger zeigen soll. Die schmalen Augen, der debile Gesichtsausdruck 😉
Der Prozess wird noch Jahre laufen… denn Gerlach UND Freundin könnten V-Leute sein.
Trotzdem haben Deutsche nichts mit den Döner-Morden zu tun.