Es lief ab wie in einem schlechten Film:
Ein Neonazi aus Leinefelde/Thüringen wurde 1994 angeworben, und 2002 abgeschaltet, er wanderte nach Schweden aus: Michael See/Dolsperg
Am 8.11.2011 stellte sich Beate Zschäpe in Jena, und beim BfV in Köln liess „Lothar Lingen“ T-Akten heraussuchen, die dann am 10./11.11.2011 geschreddert wurden. T wie Thüringen.
Am 11.11.2011 verkündete der Generalbundesanwalt die Dönerceska in Zwickau gefunden zu haben.
In diesen sehr frühen zeitlichen Kontext muss man das Ganze einordnen. Durchgestochene vertrauliche Unterlagen…
Heinz Fromm hat in einem vertraulichen Bericht an das Bundesinnenministerium (BMI), der dem Tagesspiegel vorliegt, den Fall rekonstruiert. Konkret geht es um die „Operation Rennsteig“, die von 1996 bis 2003 lief und eine Aktion des BfV, der Landesbehörde für Verfassungsschutz Thüringen und des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) war. Dabei sollten Hintergründe und Details zum „Thüringer Heimatschutz“ (THS) erkundet werden. Dieser Gruppe gehörte auch das Terror-Trio Zschäpe, Bönhardt und Mundlos bis zum Untertauchen 1998 an. Für diese Operation hatte der Verfassungsschutz insgesamt acht V-Leute angeworben. Ihre Tarnnamen begannen alle mit „T“: Treppe, Tobago, Tonfall, Tonfarbe, Tusche und Tinte. Zwei wurden in die Zuständigkeit der Landesbehörde übergeben: Terrier und Trapid.
Weiter heisst es dort:
In einer dienstlichen Erklärung bestätigte der Beamte am 27. Juni 2012, dass die Akten auf seine Anordnung hin vernichtet wurden. Vor dem Auftrag habe er sich aber überzeugt, dass die Akten „keine Bezüge/Kontakte des BfV zum Trio/NSU aufwiesen“. Konkret wurden sieben Akten vernichtet: eine Werbungsakte zu Tinte sowie sechs Führungsakten zu Tusche, Tonfarbe, Treppe, Tobago, Tarif und Tacho.
Was heisst das?
Angeworben:
– Treppe, Tobago, Tonfall, Tonfarbe, Tusche und Tinte, Terrier und Trapid (Terrier soll Mario Br. sein, Tinte Enrico R.)
bzw.vernichtet:
– Tinte, Tusche, Tonfarbe, Treppe, Tobago, Tarif und Tacho.
nicht dieselben Namen. Bestimmte Akten wurden offenbar nicht vernichtet. Oder erst später. Oder sie sind noch aktiv. Es heisst auch: Es gab noch viel mehr Spitzel des BfV in Thüringen. Über die aber niemand redet oder schreibt. Es gab auch MAD-Spitzel, Bayerische Spitzel, Thüringische Spitzel.
Der THS war eine Spitzelbude durch und durch. Um die 40 Mann (von rd. 120) waren Spitzel.
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Wer war Tarif?
Das ist kein Mafiakiller, das ist Laabs.
Dirk Laabs: 5.6.2014
Erst im April 2013, noch bevor der NSU-Prozess in München begann, durften endlich zwei Abgeordnete diejenige BfV-Mitarbeiterin als Zeugin vernehmen, die die ersten Akten im Amt zerstört hat. Ihre Aussage macht deutlich, dass sie sich zunächst wehrte, sie wollte die Akten nicht vernichten, doch ein hochrangiger BfV-Mitarbeiter, Arbeitsname Lothar Lingen, bedrängte sie. Lingen tat dann später so, als sei die Vernichtung der Akten ein Versehen gewesen, als aber erneut Dokumente einer der Informanten – Deckname „Tarif“ – auftauchte, ließ er auch die schreddern. Trotzdem sagte Sebastian Edathy bei der Vorstellung des Abschlussberichtes seines NSU-Ausschusses wenig später – und keiner seiner Kollegen und Kolleginnen aus dem Ausschuss widersprach –, dass die Vernichtung eher aus „Dummheit“ passiert sei.
Erst nach der Vorstellung des [Engelke-BMI (Ex BfV-Mann), Böcke die gärtnern…] Berichts gelang es einem Kollegen und mir, den V-Mann in Schweden zu finden, dessen Akten Lingen besonders gründlich zerstören ließ. Der Mann mit dem Deckname Tarif leugnete uns gegenüber zwar nicht, dass er einst ein militanter Neonazi war, stritt jedoch ab, dass er für das BfV gearbeitet hatte.
Nach unserem Besuch wurde er vom Bundesamt verhört, gebrieft, er sprach dann mit einem Reporter des Spiegel, dem er erzählte, dass er nach dem Untertauchen von einem Unterstützer von Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt gebeten worden sei, den Dreien bei ihrer Flucht zu helfen – Tarif hätte das dem BfV erzählt, die Agenten hätten jedoch abgelehnt, dass er den Dreien hilft.
Wer ist „Tarif“ in der Version Laabs ?
– kein BfV-Spitzel. Warum heisst er dann Tarif? Schwerer Logikfehler. Kann nicht sein. Märchen. Wie kann man erst schreiben, dass See gar kein BfV-Spitzel war, und einen Absatz später fragt er beim BfV wegen der 3 Jenaer Garagenflüchtlinge an?
Sorry, das sind Märchen.
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Worum geht es beim „Tarifbetrug“ eigentlich? Was ist an dessen Handlungen derart belastend für das BfV, sollten Dolspergs Erzählungen stimmen?
Dazu müssen wir den Spiegel lesen. Februar 2014
Zunächst fällt auf, dass Michael See ein Fast-Mörder war, als er angeworben wurde, die Analogie zu Piatto wäre frappierend, wäre der nicht wohl schon seit 1991 (wie er auch vor dem OLG aussagte) V-Mann gewesen, siehe:
V-Mann Land, wen interessieren schon Fakten? Teil 3
Die uns verkauften Geschichten stimmen nicht.
Heimatschutz, Autor Laabs: Handgranaten für 2 Mark 50.
sorry, das ist alles
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Der Spiegel:
Als die Polizei ihn 1994 präventiv in Gewahrsam nahm, um seine Teilnahme an einer Demonstration zu verhindern, will Dolsperg zur Besinnung gekommen sein. „Ich wollte einen Job suchen und aus allem raus“, erinnert er sich. In einem Brief an das Bundesinnenministerium habe er um Hilfe beim Ausstieg gebeten – und sich als Informant der Kameradschaftsszene angeboten.
Dolsperg lernte daraufhin „Alex“ vom Verfassungsschutz kennen, seinen späteren Duz-Kumpel und V-Mann-Führer. Eines Abends im November 1994 habe der Beamte zusammen mit einem Kollegen vor ihm gestanden, vor einem Geschäft in Heiligenstadt. Sie luden ihn zum Essen ein und fragten, ob er sich vorstellen könne, für das BfV zu arbeiten. „Sie wollten nicht, dass ich aussteige, sondern dass ich weitermache“, sagt Dolsperg, „zuerst konnte ich es gar nicht glauben.“ Dolsperg fragte: „Was ist, wenn das herauskommt?“ Alex antwortete: „Wir haben Quellenschutz und eine Fürsorgepflicht. Neuer Name, neue Identität.“
Auch das „Sonnenbanner“, ein von Dolsperg herausgegebenes Nazi-Pamphlet, sollte er weiterhin betreiben, habe Alex gesagt. Das sei eine gute Tarnung. Der Dialog mit dem Geheimdienstmann ist nirgendwo dokumentiert. Es gibt nur die Aussage von Dolsperg. Das BfV wollte sich auf Anfrage zu Dolspergs Darstellungen nicht äußern.
Unstrittig ist, dass der junge Neonazi damals tatsächlich in der Szene blieb und insgesamt 19 Ausgaben des „Sonnenbanners“ produzierte, die meisten davon nach seinen Angaben unter den Augen des Verfassungsschutzes. Das letzte Heft von 2001 brachte ihm ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung ein.
„Das BfV bekam alle Ausgaben von mir vorab“, behauptet Dolsperg. Änderungswünsche habe es nie gegeben.
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Und solch ein „Sonnenbanner-Heft“ wurde in der Bombengarage in Jena 1998 gefunden, und zwar ein 4 Jahre altes Exemplar, passend zu dem sämtlich alten Gedöns, was man dort fand, und was der Erfurter NSU-Ausschuss vertuschte: Alter Pass, alte Hefte, alte Adresslisten aus 1994. „GoldCard“ nannte sie Wolf Wetzel. Totaler Quatsch.
Die Akten sind veröffentlicht…
Märchenstunden… altes Kram, Gedöns. Noch schlechter als Hunter oder Turner-Tagebücher, wo es doch „Eine Bewegung in Waffen“ gab… vermutlich ebenfalls unter BfV-Aufsicht geschrieben.
Dort findet man den Eingangstext der Corelli-NSU-CD im Vorwort, aber Westmars Text stammt von 1990/91, also mehr als 10 Jahre vor der Wiederverwendung des Zitates in der CD im Jahr 2003!
Und kommt irgendwem das hier bekannt vor?
“Wenn ich von meiner Schreibmaschine aufstehe, lege ich meine Maschinenpistole aus der Hand und lasse den Ratten freien Lauf!”
Und wahrlich, wer von uns mag schon Ratten?! Ob sie uns nun in tierischer oder menschlicher Gestalt entgegentreten, ist für uns gänzlich irrelevant, wir werden sie zertreten. Und geschehen wird das mit den Waffen, die uns zur Verfügung stehen. Die Bewegung steht in Waffen, jetzt laßt die Ratten frei!
Quelle: Vorwort zu Band 1 aus “Eine Bewegung in Waffen” von Hans Westmar.
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Und der Höhepunkt des Bullshits ist jetzt, dass ausgerechnet Laabs in DIE WELT berichtet, die nochmal und wieder und nochmal vernichteten Treffberichte von Tarif seien wieder aufgetaucht.
Plötzlich tauchen NSU-Akten auf
Zugegeben hat das Ministerium Ende 2014, das BfV habe 157 “Treffberichte” von Tarif wiedergefunden. Wie das auf einmal gegangen sein soll, hat weder das BfV noch das Ministerium erklärt.
Wer ist eigentlich Euer Führer, Herr Laabs?
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Der Spiegel 2014:
Warum bezahlt das BfV an Tarif 66.000 DM, rd. 33.000 €, wenn der doch gar nicht für das BfV arbeitete?
Die Antwort ist einfach: Michael See/Dolsperg ist nicht Tarif.
So wie Marcel Degner wohl nicht Quelle 2100 ist, so ist wohl auch Michael See nicht Tarif. Es sind „nachträglich zugeordnete Leute“ mit gefakten Akten, die man vor´s Loch schiebt, weil andere, wichtige V-Leute nicht auffliegen dürfen. Spitzel, die „richtig dicht dran sind“ am „NSU“, und die sehr wahrscheinlich auf der Anklagebank beim Schauprozess in München zu finden sind. Und Spitzel, welche aus Thüringen kommen, und viel viel länger aktiv waren als nur bis 2002.
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Und was hat Hajo Funke damit zu tun?
Nun, der war in Schweden beim Michael See, und das im Oktober/November 2013, und hat das Märchen eingerührt. Für seine BfV-Kampagne „Amt im Ausnahmezustand“, mit der von den wahren Schuldigen abgelenkt werden soll. BKA, BAW, BMI, Mutti. KDF, die Misere: Manipulierte Terrortatorte nicht nur beim NSU, sondern auch bei der Oktoberfestbombe etc pp.
Nicht dass das BfV unschuldig sei, das ist es natürlich nicht, aber eine Aushorchzelle aufzubauen und untertauchen zu lassen, das ist recht harmlos im Vergleich zu manipulierten Tatorten, Beweisbetrug, Prozessbetrug, und da ist noch dieser unaufgeklärte Doppelmord vom 4.11.2011 in Eisenach.
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Mit der Neuerfindung des TARIF als Michael See/Dolsperg befassen wir uns dann in Teil 2.
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