Wenn Ermittler wissen wollen, wer zur Tatzeit am Tatort war, dann müssen sie zuerst wissen, wann genau die Tat geschah. Das klingt einfach, ist es aber nicht, zumindest nicht bei den meisten Dönermorden, da zwischen Tatausführung und Entdeckung der Tat mal Minuten lagen (Kassel), oder auch mehrere Stunden (Mord 2 in Nürnberg, 2001).
In Kassel ist die Situation besonders „heikel“, weil es um wenige Minuten oder gar um unter einer Minute (Zeitfenster 41 Sekunden) geht, zumindest was Andreas Temme betrifft.
Das ist allerdings eine Genauigkeit, die täuscht. Sie ist nicht real, da die Aussagen widersprüchlich sind, und nur wenige Uhrzeiten feststehen; der Mordzeitpunkt gehört nicht dazu.
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30 Meter Entfernung zur Polizei, laut Google Maps.
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Welche Zeiten sind gesichert?
Das ist recht wenig. Der Anruf bei der Polizei, 110, kam gegen 17:10:
Rücksprache mit der EZ, es wurde mir mitgeteilt, dass gg. 17.10 Uhr von einem Mann namens Bayram der Notruf eingegangen ist.
Der Herr Bayram war derjenige Gast in der benachbarten Teestube, der Deutsch beherrschte, in die Vater Yozgat rannte, damit ein Arzt gerufen werde:
Es war aber eher 17:08 Uhr. Vielleicht 17:07.
17:08:33 ist als Einsatzbeginn vermerkt.
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Nie berichtet wird die entscheidende Aussage von der Mutter mit Kind:
Sie telefonierte bis 17:05:54, und dann, 1-2 Minuten später, kam sie ziemlich zeitgleich mit Vater Yozgat in den Eingangsbereich, wo dann der Sohn Halit unterm/hinterm Schreibtisch gefunden wurde, den zuvor auch Zeuge Shahab übersehen hatte.
Also irgendwie um 17:07, Notruf dann 17:08. Passt.
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Wie gross ist das „Temme“-Zeitfenster?
Ca. 41 Sekunden, wie die Polizei sagt?
rund 240 Sekunden, würde ich sagen: 17:01:40 ausgeloggt, dann sich umgeschaut, raus vor die Tür, wieder rein, Geldstück auf den Tresen gelegt, Auto stand vor der Tür, weggefahren. Die Polizei meinte, gut 1 Minute vom Ausloggen bis zum Einsteigen ins Auto. Sagen wir halt 17:03 Uhr.
Ca. 4 Minuten. Nicht 41 Sekunden.
Vater Yozgat muss um 17:05 gekommen sein, denn er hat Temme, den er als Gast des Cafes recht gut kannte, und dessen Auto gar nicht gesehen, obwohl er auf der Strasse noch 2 Bleistifte und 2 Zollstöcke „abstaubte“, und zwar bei einem Bekannten, der auch gerade ankam mit seinem Auto.
Zufällig war das der Herr Bayram, der auch den Notruf kurze Zeit später absetzte!
Entweder Vater Yozgat oder Herr Bayram haben ihr Auto in der wenige Minuten zuvor hinterlassenen Parklücke des Andreas Temme geparkt, davon ist auszugehen.
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Wann verliess Temme die Funkzelle am Tatort?
Wann kam Herr Bayram in die Funkzelle?
Wann kam Vater Yozgat in die Funkzelle?
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Das muss doch ausgewertet worden sein!
Wurde es auch, aber vom BLKA, von Bayern!
Das wurde nicht in Hessen ausgewertet.
Warum nicht?
Schauen Sie mal:
Na, hätten Sie das gewusst?
Weltweit!
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WENN Sie Morde begehen wollten, und dabei das Ausschalten ihres Handys unverzichtbar ist, dann verwenden Sie unbedingt O2 !
Warum? Na weil man Sie dann trotz Funkzellenabfrage gar nicht findet, selbst wenn Sie am Tatort waren, mit eingeschaltetem Handy!
Bedingung: Sie verwenden eine ausländische SIM-Karte.
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Anders gesagt: Alle Funkzellenabfragen seit dem 1. Mord sind wertlos, falls die Täter ausländische SIM-Karten verwendet haben, die sich in Deutschland bei O2 eingeloggt hatten.
Na wenn das keine schwere Ermittlungspanne ist, was denn dann?
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Hat dies auf Grüsst mir die Sonne… rebloggt.