NSU: DAS PARADOXON DER HEILBRONNER DIENSTWAFFEN – Ergänzungen, Bildbearbeitung, Feuerwehrfotos

PD Menzel aus Gotha zufolge wurde am 4.11.2011 gegen 16 Uhr die Dienstwaffe Kiesewetters identifiziert, während sein gelernter „Suhler Jagdwaffen-Büchsenmacher“ KHM Köllner die Dienstwaffe von Arnold identifiziert haben will, nicht die von Kiesewetter.

Die beiden Waffen wurden an 2 Tagen von 2 verschiedenen Polizisten entladen, mit jeweils unterschiedlicher Patrone im Lauf: Behördenmunition MEN aus Heilbronn, Behördenmunition MEN nicht aus Heilbronn, zivile Munition S&B.

Dienstwaffen HK P2000 Munition (PDF), Gutachten des BKA beider Waffen inklusive.

Das BKA will die beiden Dienstwaffen von Heilbronn aus dem Wohnmobil Eisenach -wie alle anderen 6 Waffen auch – am 6.11.2011 erhalten haben. Steht so auf allen 8 Waffengutachten jeweils auf Seite 1: Eingang BKA am 6.11.2011.

Auf sämtlichen Waffen und auf sämtlicher Munition gab es keinen einzigen Fingerabdruck der Uwes.

Am 7.11.2011 wird in Erfurt am Morgen die Findung der Dienstwaffe Kiesewetter verkündet, und aus Stuttgart gegen Mittag die Dienstwaffe Arnold nachgetragen. Die hatte man am Morgen in Erfurt vergessen. Sämtliche Medien tragen die 2. Dienstwaffe widerspruchslos textlich nach.

Als das BKA seine Dienstwaffen-Gutachten am 27.11.2011 (Kiesewetter) und am 10.01.2012 (Arnold) vorlegt, da fehlen bei beiden Gutachten die vorhandenen Seriennummern auf dem Lauf, rechte Seite.

Das LKA Stuttgart erkennt auf dem Schlussbild des „Bekennervideos“ die falsche Nummer, das BKA widerspricht dem Gutachten des LKA, ist allerdings durch die hochauflösenden Bilder auf der „Geständnisfestplatte EDV11“ aus Zwickau deutlich im Vorteil.

Die Tatort-Dokumentation des LKA Thüringen wurde am 27.12.2011 fertiggestellt, und es fehlen Fotos in Großaufnahme beider Dienstwaffen ebenso wie Grossaufnahmen der „Selbstmordhülsen“

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Am 1.12.2011 werden alle Waffen von BAW und BKA öffentlich präsentiert.

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Selbstverständlich gibt es auch bei der Präsentation der Waffen keine Bilder von den Seriennummern auf der rechten Seite am Lauf. Man sieht die Nummer -wenn überhaupt-  am Schlitten der linken Seite, und die „passen“.

These:

bka kt arnold-denkhilfe

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Im Tatortbericht des Thüringer LKA, der vor Monaten vom AK NSU veröffentlicht wurde, sind hochauflösende Farbfotos der jeweils rechten Seite enthalten:

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Frage: Warum „vergass“ das BKA, KT 21, in seinen beiden Dienstwaffen-Gutachten diese Nummern jeweils rechts auf dem Lauf, wenn das LKA Thüringen (seit 17.11.2011 massgeblich das BKA involviert) diese Waffenfotos mit den richtigen Nummern rechts doch hatte?

Was könnte das bedeuten?

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Es sieht so aus, als ob dem BKA die Originalfotos und die bearbeiteten Fotos erst im Januar 2012 übergeben wurden, demnach das TLKA die Tatortdokumentation des Wohnmobiles eigenständig erstellt hatte.

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(Der falsche Fahrzeugschein flog erst im Februar 2012 auf, daher hat das Wohnmobil am 27.12.2011 noch ein Kennzeichen. Beim BKA hat es ab Mitte Februar 2012 keines mehr. Die Besichtigung des Kravag-Sachverständigen erfolgte am 30.12.2011 )

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Am 4.1.2012 werden dem BKA 6 USB-Sticks übergeben: 4 Stück

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und nochmal 2 Stück:

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Es gibt bearbeitete Lichtbilder, und es gibt unbearbeitete Lichtbilder:

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Im Tatortbericht des TLKA sind offensichtlich nur die bearbeiteten Bilder verwendet worden:

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Und man fragt sich, wo die Feuerwehrfotos sind, die KOK Michael Lotz am 4.11.2011 beschlagnahmte:

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Man fragt sich auch, und vor Allem, warum sich NSU-Ausschüsse und OLG-Senate derart billig abspeisen lassen, und nicht auf der Herausgabe der 4 Original-USB-Sticks incl. der Feuerwehrfotos bestehen: Lotz hat sie, und das BKA hat sie ebenfalls, das LKA Erfurt sowieso, davon ist gesichert auszugehen. PD Menzel hat selbst darauf hingewiesen, dass sie existieren müssen.

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Für die Dienstwaffenfotos der Pistolen (angeblich aus Heilbronn), die mit der richtigen Waffennummer rechts am Lauf vorhanden sind, muss man vom Schlimmsten ausgehen: Bearbeitete Fotos.

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5 comments

  1. Hallo,

    ich weiß zwar nicht ob’s relevant ist, aber ich habe den Eindruck, daß da mit der Anzahl der Seriennummern immer noch nicht ganz klar gesehen wird:

    Ein Pistole wie die HK P2000 besteht aus 3 wesentlichen Waffenteilen, die z. B. nach dem dt. Waffengesetz jedes für sich erlaubnispflichtig sind und eindeutig (=mit einer Seriennr.) gekennzeichnet sein müssen.
    1. Griffstück. Bei den modernen Pistolen mit Kunststoffgriffstück ist eine Metallplatte unterhalb des Laufs eingespritzt, auf der die Nr. eingeschlagen / -graviert ist.
    2. Verschluß / Schlitten.
    3. Lauf, der wie erwähnt, bei dieser Art Pistole nicht fest mit dem Griffstück verbunden ist. Die Nummer ist im Verriegelungsblock der im Auswurffenster zu sehen ist.

    Bei Behördenwaffen von Heckler und Koch würde ich davon ausgehen, daß irgendwo noch zusätzlich eine versteckte Seriennr. im Griffstück vorhanden ist.

    Die Platte im Griffstück kann man auf den Bildern auf diesen Seiten recht gut sehen:
    http://www.ar15.com/archive/topic.html?b=7&f=88&t=580757
    http://handgundata.blogspot.de/2006/10/heckler-koch-p30.html

    Das Prinzip mit der im Griffstück eingespritzten Metallplatte ist bei allen Herstellern gleich, seit Gaston Glock im Jahre 1980 seine geniale Pistole rausgebracht hat, von der anschließend fast alle mehr oder weniger abgekupfert haben.
    So, das war mir jetzt mal wichtig. Ich lese übrigens täglich auf dem Blog und im Forum und finde eure / deine Arbeit extrem wichtig und gut. Wenn mal Frage zu Waffen sind kann ich vielleicht was beitragen.
    Gruß
    ___________________

    Kommentare sind immer gerne gesehen, Markus !

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