Keupstrasse, die Letzte, Morgen dann Bernd Tödter, viele V-Leute

Heute kommen nochmals 2 Keupstrassen-Zeugen, darunter der Angestellte im Friseurladen Levent aus Bonn:

184. Tag: 10. Februar 2015, 09:30 Uhr, Levent K. (Keupstr.)
184. Tag: 10. Februar 2015, 10:15 Uhr, Firat C. (Keupstr.)

Morgen kommt dann der selbstanbietende V-Mann:

185. Tag: 11. Februar 2015, 09:30 Uhr, Bernd T. (Umfeld Trio)

186. Tag: 12. Februar 2015, 09:30 Uhr, Bernd T. (Umfeld Trio)

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Bei den Keupstrassenzeugen ist nicht viel zu erwarten. Der Abiturient Firat Cetin hatte nur Augen für seine schöne Freundin, von der wir leider kein Foto haben, bestätigte jedoch die Anwesenheit der Türsteher, die müssen dort quasi ihren Haupttreffpunkt gehabt haben:

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firat

Die Zeugenvernehmung des Levent KASIKCI lief ähnlich ab. Nichts Konkretes.

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Interessanter ist der Zeuge Tödter, der sich nach dem 4.11.2011 selbst anbot, als Inhaftierter, um zur Erlangung von Hafterleichterungen „das rechte Netzwerk um den NSU aufzuklären“.

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Am Mittwoch und Donnerstag, 11. und 12. Februar, muss der 40-Jährige wieder vor Gericht erscheinen, nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) München. Grund: Der Neonazi aus der Kasseler Nordstadt könnte möglicherweise etwas mit dem Mord an Halit Yozgat beziehungsweise mit seinen mutmaßlichen Mördern zu tun haben. Das vermutet zumindest der Hamburger Rechtsanwalt Thomas Bliwier, der im NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds die Familie Yozgat vertritt.

Der Neonazi Bernd T. hat selbst lange in der Nordstadt gewohnt. Kurz nachdem das Netzwerk um die NSU-Terroristen aufgeflogen war, soll er im Dezember 2011 dem hessischen Verfassungsschutz angeboten haben, „Informationen über diverse Netzwerke“ zu beschaffen. Als Gegenleistung habe er angeblich eine schnelle Haftentlassung gefordert.

Bernd T. soll unter anderem behauptet haben, im April 2006 Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in Kassel vom Bahnhof abgeholt und mit ihnen ein Konzert einer Skinhead-Band besucht zu haben. Das soll kurz vor der Ermordung Halit Yozgats geschehen sein. Zudem soll Bernd T. ausgesagt haben, er könne mitteilen, zu welchen weiteren Personen Mundlos und Böhnhardt in Kassel Kontakt vor der Tat gehabt hätten, wo sie zum Beispiel übernachtet hätten.

www.hna.de/kassel/stadt-kassel/bernd-nsu-verbindung-4715069.html

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Gekaufte Aussagen? Immerhin sind dafür 2 Auftritte vorgesehen, Donnerstag kommt der sympathische Herr Tödter auch noch mal dran:

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bernd tödter

Zwischendurch dann noch der 1996/97er Sprengstoffbote vom Thomas Starke, ein gewisser Giso Tschirner, der alles abstreitet:

185. Tag: 11. Februar 2015, 10:00 Uhr, Andreas R. ()
185. Tag: 11. Februar 2015, 11:00 Uhr, Giso T. (Umfeld Trio)

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Zwischenzeitlich hat der spätere Chemnitzer Fluchthelfer des NSU-Trios, der frühere sächsische Blood-&-Honour-Kopf Thomas S., gestanden, den Dreien einst jenes etwa schuhkartongroße Paket TNT besorgt zu haben. Also eine völlig andere Quelle? Mundlos habe ihn 1996 oder 1997 gefragt, ob er Sprengstoff beschaffen könne, so Thomas S. Er habe sich des Blood-&-Honour-Kameraden

Jörg W[inter, fatalist]  aus Leppersdorf bei Dresden erinnert.

Dem sagte man nach, mit Sprengstoff zu experimentieren, den er auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück zusammenklaube. In der Tat habe Jörg W. ihm jenes Paket zukommen lassen. Als Kurier sei der aus Erdmannsdorf bei Chemnitz stammende gemeinsame Blood-&-Honour-Freund Giso T. eingesprungen. Während Giso T. in Befragungen durch die Polizei bestritt, je Sprengstoff überbracht zu haben, räumte Jörg W. ein, das TNT beschafft zu haben. Auch er gestand aber erst im zweiten Verhör. Im ersten hatte er strikt geleugnet.

Die Herkunft des TNTs blieb indes nebulös. Vom Truppenübungsplatz habe es nicht gestammt, sagte Jörg W. Er selbst habe es vielmehr zeitweise für einen weiteren Kameraden aufbewahren sollen, als dieser wegen einer bevorstehenden Haftstrafe ein Versteck für den in seiner Wohnung deponierten Sprengstoff gesucht hatte. Jörg W. nannte den Ermittlern zwar den Namen dieses Freundes, doch behauptete er, dieser sei bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen. Der Spur des aus der Sächsischen Schweiz stammenden toten Sprengstoff-Sammlers ging man nicht weiter nach. Im NSU-Prozess fühlt man dagegen nächste Woche dem angeblichen TNT-Kurier Giso T. auf den Zahn. Für Donnerstag ist er als Zeuge geladen.

www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/DEUTSCHLAND/Zwei-Bomben-eine-Anleitung-artikel9108467.php

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Immer im Hinterkopf haben zum TNT: Heimatschutz:

tnt-rohre

9-12 Gramm TNT, von denen der böse fatalist kein einziges Gramm glaubt, und das (laut Prof.Mundlos nachträglich reingeschmuggelte) TNT in der Theaterbombe passte nicht zu diesen 9-12 Gramm… wie die Rohre auch nicht passten.

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Bei Andreas Rachhausen und Enico „V-Waffenmann“ Rinke, die heutzutage gemeinsam eine namhafte Klimafirma besitzen ist interessant, dass Beide Spitzel waren, soweit bekannt „GP ALEX“ für das TLFV, und „TINTE“ für das BFV, wobei man bei „Tinte“ auch von einer weiteren Tätigkeit für das TLfV weiss.

Gerüchten aus Jena zufolge beschaffte Rinke damals Waffen aus der Schweiz, und zwar in Fahrgemeinschaft mit Andre Kapke. Auch für Wohlleben. Mit Wissen der Sicherheitsbehörden, das wäre die Frage, wenn es denn stimmt oder einen wahren Kern hat.

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Die Widersprüche im Soap-Prozess, ja, das ist ein netter neuer Begriff aus DIE ZEIT:

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stadelsoap-zeit

blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2015/02/06/medienlog-nebenklage-keupstrasse-hoffmann/comment-page-2/#comment-361841

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Was heisst das?

Jede Menge Zeit für investigative, aktengestützte Recherche, da im OLG-Stadel in der Prozess-Soap nur Gedöns stattfindet.

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